Endlich holt Winsen die Radfahrer auf die Fahrbahn Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Kreisverband Harburg e.V. und die ADFC Ortsgruppe Winsen können den Plänen von Politik und Verwaltung nur zustimmen. Der Radverkehr wird stärker und schneller und führt zu Diskussionen, weil die Infrastruktur dafür nicht vorhanden ist. Vorhandener Raum für alle Verkehrsteilnehmer muss geteilt werden. Der Radverkehr gehört innerorts auf die Fahrbahn. Seitlich abgesetzte Radwege oder gar Fußwege bergen für Radfahrende erhebliche Unfallgefahren. Seit vielen Jahren ist dies ein Hauptthema der Unfallforschung der Versicherer. In Hamburg hat es in kürzester Zeit gerade wieder sehr schwere, teils tödliche Unfälle, gegeben, bei denen Radfahrende durch abbiegende LKW überrollt wurden. Auch in Winsen sind Radfahrer bei Straßenquerung auf Radwegen angefahren worden. Ob durch die Umbauten an verschiedenen Straßen im Ort nun Fahrradstreifen, Schutzstreifen oder Fahrradpiktogramme zum Einsatz kommen, hängt vom vorhandenen Platz ab. Dafür gibt es eindeutige Vorschriften, um solche Anlagen herzurichten. Ganz wichtig ist uns aber, dass in allen Kommunen die Regel gilt: Ab dem Ortsschild ist das Radfahren auf der Fahrbahn erlaubt. Wenn bauliche Anlagen es ermöglichen, können seitlich abgesetzte Fußwege für ängstliche und sehr langsame Radfahrer (bis 7 Km/h, also Fußgängertempo) freigegeben werden. Grundsätzlich sollte der Kraftverkehr innerorts überall mit Radfahrern rechnen und entsprechend vorsichtig fahren müssen. Hilfreich für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer ist die weiträumige Einführung von Tempo 30. Die Straßenverkehrsordnung (StVO) wurde gerade geändert, um dies ohne Schwierigkeit auch in der Ortsdurchfahrt zu ermöglichen. Ein Nebeneffekt der gemeinsamen Fahrbahnnutzung ist die Verringerung des Schilderwaldes und die Erhöhung der Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger. Karin Sager, Vorsitzende ADFC Kreisverband Harburg e.V. im Oktober 2016
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