Ha ndwerkska mme r ZU Köln DAS HANthrERK OIE WlRTStHAl'TSMACHT. VON NEBENAN \\ {\ Handwerkskammer zu Köln, Köln · Heumarkt 12 . 50657 50667 Köln Geschäftsbereich li-Recht 11 - Recht und Unternehmensberatung 12, 50667 Köln Heumarkt 12, Landtag Nordrhein-Westfalen Frau Präsidentin Carina Gödecke, MdL LANDTAG Platz des Landtags 1 40221 Düsseldorf Ihr Ansprechpartner: Ass. Jürgen Frjtz NORD RHEIN-WESTFALEN 16. WAHLPERIODE STELLUNGNAHME 16/3005 A02 Telefon Telefon:: Fax: E-Mail: 0221 2022·269 2022-269 0221 2022·371 2022-371 [email protected] Ihr Schreiben vom vom:: Ihr Zeichen: Zeichen : Unser Zeichen: 1J/-1 fri /fu tt/-1 tri/fu Datum: 14. September 2015 "Finanzierung Bundesfernstraßenprojekte" - Anhörung A 02-22.09.2015 02-22_09.2015 Stellungnahme Handwe rkskammer zu Köln zu ÖPP anlässlich des Antrags der Stellung nahme der Handwerkskammer Fraktion der CDU-Landtagsfraktion "Landesregierung " Landesregierung muss innovative Modelle zur Finanzierung und zum Bau von Bundesfernstraßenprojekten Bu ndesfernstraßenprojekten voranbringen" (Drucksache 16/8643) Sehr geehrte Frau Gödecke, sehr geehrte Damen und Herren, vielen Dank für die Gelegenheit, eine Stellungnahme im Rahmen der o.g. ÖPP-Anhörung abzu abzu-geben. Der Fragenkatalog zur Drucksache 16/8643 bezieht sich auf ÖPP im Bundesfernstraßenbau. Nach den uns gegebenen Informationen ist es jedoch erwünscht, in die Thematik der Anhörung allgemein , insbesondere im Hochbau einzubeziehen. Zu einer Bewertung von ÖPP auch ÖPP allgemein, im Hochbau nehmen wir daher nachfolgend gerne Stellung: Die Handwerkskammer zu Köln hat vornehmlich seit 2003 verschiedene ÖPP-Projekte in ihrem Kammerbezirk begleitet und beobachtet. Überwiegend handelte es sich dabei um Schulbauten. So hat die Stadt Köln 2004 als sog. Expresslos ein ÖPP-Projekt zur Sanierung und zum Betrieb von Schulen im Umfang von etwa 30 Mio. Euro in die Wege geleitet. Außerdem wurde die Sanierung einer Gesamtschule im Kölner Stadtteil Rodenkirchen in Form einer ÖPP mit einem ungefähren Volumen von 35 Mio. Euro durchgeführt. Darüber hinaus wurde 2005/2006 auch ein sog. Handwerkerlos als ÖPP-Projekt ausgeschrieben , bei dem 2 Kölner Schulen im Umfang von etwa 7 Mio. Mio. Euro saniert wurden . Seitdem sind mehrere ÖPP-Projekte geplant, geplant, verworfen worden , z.B. im Klinik- , Museums-, Messe- und vorwiegend im Schulbereich oder durchgeführt worden, Schulbereich.. Nach anfänglich positiven Erwartungen der Handwerkskammer sind die Erfahrungen mit ÖPP inzwischen negativ und enttäuschend. ÖPP ist mittelstandfeindlich, zu teuer, zu riskant und zu langwierig. Für mittelständische Firmen ist ein ÖPP-Auftrag fast immer zu groß. Die Bereitstellung der Finanzierung , die Komplexität der Verträge, die Bewertung der Risiken und der Aufwand der Angebotserstellung und des Ausschreibungsverfahrens überfordern Handwerksunternehmen. Kölner Bank eG B11371 BLZ 371 600 87· 87 Konto 51 995007 IBAN DE 18371600870051 995007 9950 07 Swift (SIe) (BIC) GENODED1CGN Sparkasse KölnBonn BlZ370 BLZ 370 50198· Konto 12 002 218 IBAN DE 92 3705 0198 0012 0022 18 Swift (Ble! (Blei COLSDE33 Kreissparkasse Köjn Köln BLZ 370 502 99 · Konto 22 541 IBAN OE 64 3705 0299 0000 OC()() 0225 41 Swift (BIC) (81CI COKSOE33 Postbank Köln BLZ 370 100 50 . Konto 1528 152840-502 40-502 IBAN OE 59 37010050 0152 8405 02 Swift (Ble) (BIC) PBNKOEFF Telefon: (0221) (022 1) 20nO 2022-0 E-Mail: [email protected] Internet Internet: www.hwk-koeln.de Facebook: www.facebooK.com/hwk.koeln www.lacebook.com/hwk.koeln 2 Blatt Ha ndwe rks ka mmer zu Kö ln Die Umsetzung von Baumaßnahmen mittels Ausschreibungen im Fachlosverfahren wird im Regelfall auch schneller gehen, da die komplizierte Vertragsgestaltung entfällt und die Betreiberphase nicht mitgeplant werden muss. Die anfängliche ÖPP-Euphorie ist allgemein vorbei. ÖPP ist mit großen Risiken und Kostengefahren verbunden und ein Geschäft zu Lasten der nachfolgenden Generation. Die muss für das bezahlen, was die die öffentliche Hand mit ÖPP heute anschafft. Bei einer konventionellen Fachlosvergabe bleibt der öffentliche Auftraggeber "Herr im eigenen Haus". Bei ÖPP würde er sich jedoch über oftmals mehr als 25 Jahre verpflichten, dem ÖPPBetreiber den Betrieb des Gebäudes, beispielsweise von Schulen zu bezahlen, auch wenn diese in 10 Jahren vielleicht gar nicht mehr gebraucht werden . Es ist kaum zu prognostizieren, wie der Bedarf und die Nutzung in den nächsten 25 Jahren aussehen werden. Als Eigentümerin kann eine Kommune frei entscheiden, ob sie bei geringerer Auslastung oder geänderten Schulstrukturen Gebäude(teile) vorübergehend nicht nutzt, den Verwendungszweck ändert oder sie verkauft. Bei ÖPP geht das nicht ohne weiteres , muss dem ÖPP-Auftraggeber zumindest aber teuer bezahlt werden für dessen Nutzungsausfall, Umplanungen, Gewinneinbußen etc. Diese erheblichen Kosten kommen hinzu zu den normalen Umbaukosten , die die Kommune hat, wenn sie frei bestimmende Eigentümerin der Schulen bleibt. Darüber hinaus ist eine ÖPP-Maßnahme an sich schon von den Grundkosten her relativ teuer. ÖPP-Gesellschaften lassen sich alle ihre Mühen und Aufwendungen bezahlen. Bei ÖPP muss die die öffentliche Hand dem beauftragten Großunternehmen den gesamten Koordinationsaufwand und das Betriebsrisiko vergüten . Außerdem fallen hohe Beratungskosten für Beratungsunternehmen bei der komplizierten Auftragsvergabe an. Nicht nur die baulichen Anforderungen an das Gebäude, sondern auch die Modalitäten der Betreiberphase müssen detailliert beschrieben werden. Gerade in den jetzigen Zeiten sehr niedriger Kreditzinsen verliert ÖPP den Vorteil, dass der öffentliche Auftraggeber die Kosten auf einige Jahre günstig verteilen kann . Bei ÖPP-Projekten besteht auch zumindest für das Rheinland der Eindruck, dass die konventionelle Vergabe im Fachlosverfahren eher die Ausbildungssituation und die regionale Beschäftigung stärkt, weil bei ÖPP-Maßnahmen weniger (Nach-)Unternehmen aus der Region beteiligt werden als bei konventionellen Ausschreibungen. Mit freundlichen Grüßen HANDWERKSKAMMER ZU KÖLN ~ (Dr. Ortwin Weltrich) Hauptgeschäftsführer
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