Einladung als PDF

Diskussionsveranstaltung
„Öffentliche Investitionen – Erfahrungen mit ÖPP“
19. März, 14:00-16:00 Uhr, ver.di Landesbezirk Berlin-Brandenburg,
Köpenicker Straße 30, Raum 6.05 (6. Etage)
Die Infrastrukturen der Daseinsvorsorge leiden unter einem Investitionsstau. Selbstverpflichtungen
der Politik wie der Fiskalpakt und die Schuldenbremse erschweren die Aufnahme neuer Schulden
für notwendige Investitionen. Als Ausweg wird seitens der großen Koalition die private Beteiligung
für die Finanzierung der öffentlichen Infrastruktur vorgeschlagen. Versicherungen und
Pensionsfonds sollen, statt auf den internationalen Finanzmärkten zu spekulieren, helfen, die
Infrastruktur in Deutschland zu retten. Eine win-win-Situation? Tatsächlich geht es um
Privatisierung im großen Stil. Angeregt werden Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP oder Public
Private Partnership, PPP) in einer neuen Dimension.
Das nun für Deutschland vorgeschlagene Konzept wird bereits seit 2011 in Großbritannien
eingesetzt: im so genannten PF2, die neue Generation von ÖPP (britisch: PFI) wurden
Pensionsfonds Beteiligungsformen geschaffen. Die Erfahrungen zeigen, dass die die Kosten für die
öffentliche Hand weiter in die Höhe stiegen. Mehr Sicherheit entstand weder für die Infrastruktur
noch für die Renten.
Bundeswirtschaftsminister Gabriel arbeitet schon an Vorschlägen, wie private Kapitalanleger in die
öffentliche Infrastrukturfinanzierung einbezogen werden können. Einer der Vorschläge ist, dazu
kommunale Infrastrukturfonds einzurichten. Es wurden bisher noch keine Details genannt, möglich
ist aber, ein Konstrukt, mit dem weitere ÖPPs geschaffen und die Schuldenbremse umgangen
werden soll.
In der Veranstaltung sollen die bisherigen Erfahrungen zu ÖPP in Großbritannien und Deutschland
betrachtet und vor dem Hintergrund der zu erwartenden Ergebnisse der Expertenkommission
bewertet werden. Wir wollen untersuchen, wie die Beteiligung von Versicherungen und
Pensionsfonds an öffentlichen Infrastrukturen funktioniert, welche Kosten und Risiken sich daraus
ergeben.
Referenten:
• Dexter Whitfield (Director, European Services Strategy Unit, Adjunct Associate Professor,
Australian Workplace Innovation and Social Research Centre, University of Adelaide),
• Sven Christian Kindler (MdB, haushaltspolitischer Sprecher Bündnis 90/Die Grünen),
• Harald Giesecke (ver.di Bundesverwaltung Fachbereich Gemeinden)
Moderation: Laura Valentukeviciute (Vorstandsmitglied von Gemeingut in BürgerInnenhand)
Die Veranstaltung wird simultan übersetzt, Eintritt frei.
Veranstalter: Gemeingut in BürgerInnenhand (GiB), Urgewald, ver.di Bundesverwaltung
Fachbereich Gemeinden.