Presseaussendung als

Presseinformation der AUVA-Landesstelle Graz
6. April 2016
Patientenblutmanagement im UKH Kalwang
Blutbehandlungen vor Operationen und neue Operationsmethoden führen zu
weitgehendster Vermeidung von Fremdbluttransfusionen.
Die Verwendung von Fremdblutinfusionen bei Operationen war immer schon ein diffiziles
Thema. Einerseits lag die Herausforderung darin, dass ausreichend und von der
entsprechenden Blutgruppe Blutkonserven vorhanden waren und diese entsprechend
gelagert wurden. Andererseits bestanden auch immer die Gefahr einer erhöhten
Infektionshäufigkeit bzw. von Unverträglichkeitsreaktionen und damit verbunden längere
Krankenhausaufenthalte der Patienten.
Um diese Bluttransfusionen zu vermeiden, wurde daher im UKH Kalwang ein so genanntes
„Patientenblutmanagementsystem“ eingeführt. Bei diesem System werden rechtzeitig vor
geplanten Operationen eventuell bestehende Anämien erfasst und behandelt; entweder
durch den Einsatz von Medikamenten oder intravenöse Verabreichung der fehlenden Stoffe.
Zudem kommen neue Operationsmethoden und moderne Medizintechnik zum Einsatz - wie
etwa computergestützte Navigation bei Knieprothesen oder die Anwendung
gewebsschonender Zugangswege. So erfolgt beispielsweise beim Einsatz einer
Hüftprothese der „Zugang von vorne“, wodurch weniger Blutgefäße angeschnitten und
weniger Muskeldurchtrennungen durchgeführt werden müssen, was zu einem wesentlich
geringeren Blutverlust führt.
Außerdem werden blutsparende Maßnahmen wie das Sammeln und Waschen des
austretenden Blutes angewandt, sodass dieses Blut dann dem Patienten wieder verabreicht
werden kann. Dies ist übrigens auch eine Methode, die von den Zeugen Jehovas akzeptiert
wird.
Mit dem Patientenblutmanagementsystem konnten im UKH Kalwang im Jahr 2014 bereits
86 Prozent aller Hüft-Totalendoprothesen bzw. 94,4 Prozent aller Knie-Totalendoprothesen
implantiert werden, ohne auch nur eine einzige Blutkonserve transfundieren zu müssen.
Damit wird der Trend der Vermeidung von Fremdbluttransfusionen zum Wohle der
Patientinnen und Patienten einerseits sowie auch im Sinne eines sorgsamen Umganges mit
der knapper werdenden Ressource Spenderblut andererseits erfolgreich fortgesetzt.
„Patient Blood Management ist Teamarbeit. Nur durch die Zusammenarbeit von Chirurgie,
Anästhesie und Pflege ist so ein hervorragendes Ergebnis möglich“, sagt der Leiter des
Institutes für Anästhesie und Intensivmedizin des UKH Kalwang, Primarius Dr. Gernot
Maurer.
Über die AUVA:
Bei der AUVA sind rund 4,8 Millionen Personen gesetzlich gegen Arbeitsunfälle und
Berufskrankheiten versichert: 2,9 Millionen unselbständig Erwerbstätige, 0,5 Millionen selbständig
Erwerbstätige sowie 1,4 Millionen in Ausbildung Stehende vom Kindergarten bis zum
Studienabschluss. Die AUVA finanziert ihre Aufgaben als soziale Unfallversicherung fast zur Gänze
aus Pflichtbeiträgen der Dienstgeber. Prävention ist dabei die vorrangige Kernaufgabe der AUVA,
denn die Verhütung von Unfällen und die Vorbeugung von Berufskrankheiten senken die Kosten für
die drei weiteren Kernaufgaben Heilbehandlung, Rehabilitation und finanzielle Entschädigung von
Unfallopfern am wirksamsten.