GRÜNLANDPFLEGE IM FRÜHJAHR Landwirtschaftliches Wochenblatt INHALT Die Narbe braucht Pflege . . . . . . . . . 24 Neue Narbe bringt Vorteile . . . . . . . . . 27 Fotos: Brockmann-Könemann Das Kalken nicht vergessen . . . . . . . . 30 Verfilzte Narben sollten zeitig im Frühjahr durch scharfes Striegeln aufgerissen werden. Unmittelbar danach müssen die entstandenen Lücken mit einer geprüften Qualitätsmischung nachgesät werden. Die Narbe braucht Pflege Wer hochwertiges Grundfutter erzeugen will, muss jetzt im Frühjahr zeitig tätig werden. Nach dem Winter sollte das Grünland mit entsprechenden Pflegemaßnahmen auf die neue Saison vorbereitet werden. Z um Erhalt eines leistungsfähigen Grünlandes ist eine bestandsangepasste Pflege im Frühjahr unerlässlich. Es ist wichtig, dass auf den Flächen, auf denen eine intensive Nutzung geplant ist, im Frühjahr rechtzeitig mit den Pflegemaßnahmen begonnen wird, damit sich eine dichte Narbe entwickeln kann. einer weiterer Narbenverschlechterung entgegenzuwirken. Eine wichtige Pflegemaßnahme im Frühjahr ist das Schleppen. Der Einsatz der Schleppe ist immer notwendig, wenn Maulwurfs- oder Wühlmaushaufen eingeebnet oder breit verteilt werden müssen. Dadurch wird die Futterverschmut- zung des Aufwuchses erheblich verringert, vor allem aber wird verhindert, dass die Samenunkräuter in den Erdhügeln ein Saatbett finden, von dem sie sich in der Fläche weiter ausbreiten können. Wichtig ist, dass der Boden vor dem Schleppen ausreichend abgetrocknet ist, damit er krümelnd Kontrolle auf Schäden Flächen, von denen energiereiches Grundfutter gewonnen werden soll, sind nach Winter systematisch auf Narbenschäden zu kontrollieren. Der recht milde Winter 2014/15 stellte zwar bislang nur geringe Anforderungen an die Winterfestigkeit der Grünlandbestände, vielfach sind die Grünlandnarben jedoch stark durch erhebliche Wühlmaus- und Maulwurfaktivität geschädigt. Die durch spätes Herbstwachstum zum Teil zu kräftig vor Winter entwickelten Flächen sind hiervon besonders betroffen. Wichtig ist es, dass dort jetzt rechtzeitig notwendige Pflege- und Verbesserungsmaßnahmen ergriffen werden, um 24 8 / 2015 in der Narbe zerfällt und die Narbe nicht breit zuschmiert und erstickt und dadurch den Raum für das Keimen von Unkrautsamen noch vergrößert. Sinnvoll ist es, das Schleppen im Frühjahr nach der ersten Güllegabe vorzunehmen, um an den Blättern anhaftende Güllereste abzustreifen. Auch hierzu müssen die Flächen gut abgetrocknet sein. Ein verbreitetes Problem, vor allem feuchterer Lagen, sind stark verfilzte Narben. Bei solchen Flächen sollte man zeitig im Frühjahr durch Schleppen, besser noch durch scharfes Striegeln, den Narbenfilz aufreißen und unmittelbar anschließend mit einer Nachsaat den Bestand mit wertvollen Gräsern aufwerten. Bei Flächen, die mit der sehr aggressiven Gemeinen Rispe verfilzt sind, muss diese Maßnahme allerdings im Sommer zweckmäßigerweise wiederholt werden. Walzen für feste Narben Mit geprüften Mischungen auf der sicheren Seite: Ein oranges Etikett tragen Mischungen für Niederungslagen, ein rotes die für Mittelgebirge. Das Walzen im Frühjahr dient vor allem der Rückverfestigung der über Winter aufgefrorenen Grünlandnarbe sowie dem Eindrücken hochgefrorener Steine und der Nivellierung von Bodenunebenheiten. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Boden zwar feucht und formbar, auf keinen Fall jedoch nass sein, um die Bodenstruktur so wenig wie möglich zu schädigen. Nach dem milden Winter gilt es zu prüfen, ob das Walzen der Flächen tatsächlich notwen- GRÜNLANDPFLEGE IM FRÜHJAHR Landwirtschaftliches Wochenblatt Auf den Punkt gebracht • Wer hochwertiges Grundfutter ernten will, muss mit den Pflegemaßnahmen im Frühjahr zeitig beginnen. • Zu den ersten Maßnahmen im Frühjahr zählen das Walzen und Schleppen. Wichtig ist, dass die Böden passend abgetrocknet sind. • Nachsaaten sollten im Frühjahr zeitig zu Vegetationsbeginn erfolgen. Dann ist noch genügend Feuchtigkeit für die Keimung vorhanden. • Für die Nachsaat haben sich die von der Landwirtschaftskammer empfohlenen Standardmischungen seit Jahren bewährt. dig ist. Viele Flächen sind heute durch das häufige Befahren mit schweren Ernte- oder Güllegeräten bereits so stark verdichtet, dass das Walzen kaum Wirkung zeigt und eher die Problematik fehlen- Mit der Walze werden aufgefrorene Narben rückverfestigt und Steine in den Boden gedrückt. der Bodenstruktur verschärft. Die verschiedenen Pflanzenarten des Dauergrünlandes stellen sehr unterschiedliche Ansprüche an die Standortbedingungen, insbesondere Bodenfeuchte, Nährstoffversorgung und Nutzungsintensität. Auch bei den für die Futterquali- tät wichtigen Pflanzenarten intensiv genutzten Grünlandes bestehen sehr große Unterschiede, wie die Übersicht zeigt. Besonders das wegen hoher Futterqualität und Nutzungselastizität wichtigste Gras, das Deutsche Weidelgras, hat sehr spezifische Standortansprüche. Optimale Bedingungen findet es auf Standorten mit geregelter Bodenfeuchte, milden Wintern und pH-Werten möglichst über 6,0. Dort, wo diese Bedingungen, insbesondere im Mittelgebirge von Eifel, Bergischem Land oder Sauerland, nicht 8 / 2015 25 GRÜNLANDPFLEGE IM FRÜHJAHR erfüllt sind, ist es umso wichtiger, durch anbautechnische Maßnahmen, wie Düngung, Kalkung, Nutzung, seine Konkurrenzfähigkeit zu verbessern. Gerade unter den gegenwärtigen Bedingungen rückläufiger Weide- und zunehmender Schnittnutzung (TMR-Fütterung) verringert sich häufig die Nutzungsfrequenz der Grünlandflächen. Soll sich das Deutsche Weidelgras unter solchen Bedingungen gegen die Konkurrenz der besser angepassten Grünlandarten durchsetzen, ist eine regelmäßige Nachsaat unumgänglich. Wenn diese Intensität jedoch nicht gewährleistet werden kann oder soll, sollte von vornherein eine obergrasreichere Mischung wie etwa die Standardmischung GI bevorzugt werden. Nachsaat zeitig im Frühjahr Frühjahrsnachsaaten gelingen nur dann recht sicher, wenn sie sehr zeitig bei Vegetationsbeginn durchgeführt werden. Die Feuchtigkeitsbedingungen sind dann in der Regel auf allen Standorten günstig für die Keimung der Samen und Etablierung der Jungpflanzen. Ein Hindernis für die Entwicklung der Nachsaat im Frühjahr ist jedoch die wachsende Konkurrenz der Altnarbe im ersten Aufwuchs. Am einfachsten kann sie durch frühzeitige Beweidung ausgeschaltet werden. Je intensiver sich die Sämlinge bestocken können, desto schneller können sie sich in der Altnarbe durchsetzen. Erfolgt die Nachsaat im Frühjahr zu spät, besteht die Gefahr, dass die keimenden Pflanzen von Landwirtschaftliches Wochenblatt der Altnarbe überwachsen werden und ersticken. Auf Flächen, auf denen der erste Schnitt gemäht wird und die weniger zur Sommertrockenheit neigen, kann es daher zweckmäßig sein, die Nachsaat erst unmittelbar nach dem ersten Schnitt durchzuführen, denn nach dem Schnitt ist die Konkurrenz der Altnarbe zunächst etwas geschwächt, was die Entwicklung der Nachsaat begünstigt. Auf sommertrockenen Standorten ist besser ein Termin um Mitte August anzupeilen, weil zum Herbst hin in der Regel die Konkurrenz der Altnarbe und auch die Gefahr der Bodenaustrocknung nachlässt. Nur geprüfte Mischungen Soll die Nachsaat nachhaltigen Erfolg versprechen, ist es Voraussetzung, dass die richtige Mischung angesät wird. In Nachsaatversuchen mit verschiedenen Arten hat sich gezeigt, dass nur das Deutsche Weidelgras eine ausreichende Konkurrenzkraft in der Jugendentwicklung aufweist, um sich in einer Altnarbe zu etablieren. Da das Deutsche Weidelgras zudem in seiner Energiekonzentration den übrigen Grasarten des Dauergrünlandes überlegen ist, dient die Nachsaat von Deutschem Weidelgras direkt einer Verbesserung der Futterqualität. Bei niedrigem Stickstoffdüngungsniveau ist zur weiteren Qualitätsverbesserung des Aufwuchses auch die Zumischung von etwas Weißklee zur Nachsaatmischung sinnvoll. Der Erfolg einer Nachsaat wird letztendlich allerdings von Refugium für Biodiversität Dem Grünland kommt jedoch nicht nur als Produktionsfaktor in der Wiederkäuerernährung besondere Bedeutung zu. Es gilt gleichzeitig auch als wertvolles Refugium für die Biodiversität. Das natürliche Grünland zeigt im Vergleich zum Ackerland eine viel größere Standortdiversität bezüglich der Textur, Bodenart und den daraus resultierenden Wachstumsbedingungen für die verschiedenen Pflanzenarten. Diese Diversität muss in die Planung der standortspezifischen Nutzungsintensität einfließen. Auch im Hochleistungsbetrieb sind viele Teilflächen und Randbereiche für die Intensivnutzung weniger geeignet und bieten sich an, bewusst zur der Verwendung leistungsstarker, ausdauernder Sorten bestimmt. Mischungen mit diesen von der Landwirtschaftskammer empfohlenen Sorten haben sich als Standardmischungen seit vielen Jahren im Anbau bewährt. Sie werden in ihrer Zusammensetzung fortlaufend den aktuellen Prüfergebnissen angepasst und vereinen die für den Anbau wesentlichen Werteigenschaften: Krankheitsresistenz, Ausdauer, hohen Ertrag mit hoher Futterqualität und hohe Ertragssicherheit. Die scharfe Sortenselektion in der Empfehlung basiert auf einem umfassenden Prüfsystem mit Wertprüfungen und Landessortenversuchen in den verschiedenen Anbauregionen von NRW Gräser haben unterschiedliche Ansprüche Standort- und Nutzungsanforderungen wichtiger Grasarten und von Weißklee des Dauergrünlandes Deutsches Weidelgras optimale Nutzungsfrequenz 5–7 Stickstoffbedarf hoch Bodenfeuchte trocken – frisch + wechselfeucht 0 nass – pH-Wert <5 – 5–6 0 6–7 + >7 + Winter mild + mittel 0 hart – Reaktionszahl, RZ 4 Feuchtezahl, FZ 4 Stickstoffzahl, NZ 5 Futterwertzahl, WZ 8 + = gut geeignet 26 8 / 2015 WiesenWiesenschwingel lieschgras 4–5 3–5 hoch mitt.-hoch – – + + + + 0 0 – 0 0 + + + + 0 + + + + 0 + 4 3 5 6 4 4 8 8 0 = eingeschränkt geeignet Wiesenrispe 4–6 mittel + + 0 0 – 0 + + + + 0 3 4 4 8 Rotschwingel 2–4 gering 0 + + 0 + + + + + + + 3 4 3 5 – = ungeeignet Knaulgras Weißklee 4–6 hoch 0 + 0 – – 0 + + + 0 0 4 4 5 7 5–7 – 0 + + – – 0 + + + 0 0 3 4 4 8 Förderung der Biodiversität extensiver bewirtschaftet zu werden. Standortangepasste Nutzungsintensität ist die sicherste Gewähr, dass das Grünland als leistungsstarker Produktionsstandort für qualitativ hochwertiges Futter für die Wiederkäuerernährung auch langfristig erhalten bleibt und auch gleichzeitig zur Förderung der Biodiversität in den Grünlandregionen beitragen kann. Bereits bei der Planung der Pflegemaßnahmen im Frühjahr ist dieser Gesichtspunkt in die Überlegungen einzubeziehen. Dem Verlust an Biodiversität ist auf dem Grünland am sichersten durch standortangepasste Bewirtschaftungsintensität entgegenzutreten. und den angrenzenden Bundesländern. Gerade die Witterungsperioden der vergangenen Jahre mit ständigem Wechsel von Nässe und Trockenheit zeigen, wie wichtig es ist, dass Sorten unter den unterschiedlichsten Standortbedingungen geprüft werden, sodass auch standortspezifische Sortenempfehlungen abgeleitet werden können. Die Zusammensetzung der aktuellen Mischungsempfehlungen ist in dem Ratgeber Pflanzenbau 2015 veröffentlicht oder auch den bei den Kreisstellen der Landwirtschaftskammern ausliegenden Faltblättern zu entnehmen. Sie können im Internet unter folgenden Adressen heruntergeladen werden: ■ Qualitäts-Standardmischungen für das Grünland in Niederungslagen 2014–2016: http:// www.riswick.de/pdf/qsm-gruenland.pdf ■ Qualitäts-Standardmischungen für Mittelgebirgslagen 2014– 2015: http://www.riswick.de/pdf/ qsm-gruenland-mittelgebirgslage. pdf Im Handel sind die von der Landwirtschaftskammer empfohlenen Mischungen an dem Qualitätssiegel „Kontrollierte Qualität“ erkennbar, wobei die Mischungen für die Niederungslagen durch ein oranges und die Mischungen für die Mittelgebirgslagen durch ein rotes Etikett gekennzeichnet sind. Wie in den vergangenen Jahren ist die Verfügbarkeit der ausdauernden empfohlenen Sorten teils beschränkt. Der Landwirt ist gut beraten, sich rechtzeitig um das erforderliche Saatgut zu kümmern. Dr. Clara Berendonk, Landwirtschaftskammer NRW GRÜNLANDPFLEGE IM FRÜHJAHR Landwirtschaftliches Wochenblatt Neue Narbe bringt Vorteile Wenn das Grünland extrem verunkrautet oder stark mit minderwertigen Gräsern wie Quecke oder Honiggras durchsetzt ist, bleibt oft nur eine Erneuerung der Narbe. Dies ist die Basis für Qualität und Quantität. ten nicht zu schnell erneut von unerwünschten Gräsern und Kräutern überwachsen werden. Die höchste Wirksamkeit des zugelassenen Totalherbizides wird bei einem gleichmäßigen Wachstumszustand der Fläche erreicht. Vor dem Hintergrund empfiehlt sich zunächst ein Mähen oder Mulchen des Bestandes. Nach einer dreibis vierwöchigen Wachstumszeit kann das Totalherbizid appliziert werden. Je nach empfohlener Wartezeit ist der vollständig abgestorbene Bewuchs rasierschnittartig zu mähen. Das Mähgut sollte vorzugsweise von der Fläche entfernt werden, denn es erleichtert die nachfolgenden Arbeitsschritte. Prinzipiell unterscheidet man bei der Grünlanderneuerung zwei verschiedene Verfahren, je nachdem, ob eine Bodenbearbeitung erfolgt oder nicht: Mit dem Umbruch und der wendenden Bodenbearbeitung per Pflug oder Fräse wird für die Neuansaat ein frisch hergerichtetes Saatbett geschaffen. Bei dem umbruchlosen Verfahren erfolgt eine Direktsaat in den zuvor abgetöteten Altbestand. Beide Verfahren entsprechen prinzipiell der guten fachlichen Praxis. Foto: Landpixel.de 1 2 Wird bei der Neuansaat des Grünlandes der Pflug eingesetzt, lässt sich für die Feinsämerei Gras ein ideales feinkrümeliges Saatbett herrichten. Auf nicht pflugfähigen Standorten bietet sich die Direktsaat in den abgetöteten Bestand an. Z eigt Ihr Grünland bereits jetzt Mängel? Sind schon jetzt erhebliche Fehlstellen durch Schädlinge wie Mäuse, Tipula oder den Drahtwurm festzustellen? Waren die Energiegehalte Ihrer Grassilagen in den letzten Jahren eher auf durchschnittlichem Niveau, obgleich Sie zum optimalen Termin geerntet haben? Fallen einzelne Flächen durch ein starkes Vorkommen an unerwünschten Gräsern, platzraubenden Wurzelunkräutern, starken Unebenheiten oder einem verfilzten Zustand auf? Wenn Sie all diese Fragen überwie- gend mit „Ja“ beantworten, dann ist es an der Zeit, über entsprechende Reparaturmaßnahmen nachzudenken. Für die Einleitung der richtigen Schritte sind zunächst die Grünlandflächen genauer unter die Lupe zu nehmen. Mit der Beurteilung der Grasartenzusammensetzung wird entschieden, ob eine Verbesserung der Grünlandfläche vorzugsweise mit einer Nachsaat erfolgen kann oder doch die kostenintensivere Grünlanderneuerung erforderlich wird. Einen detaillierten Überblick über mögli- Clever kombiniert www.lely.com che Schadbilder des Grünlandes und erforderliche Arbeitsmaßnahmen zur Problembehebung gibt Übersicht 1. Unerwünschte Pflanzen Da die Grünlanderneuerung oft im Zusammenhang mit einem zu hohen Anteil an hartnäckigen Wurzelunkräutern oder Ungräsern steht, geht der Saatbettbereitung im Allgemeinen eine komplette Abtötung der Altnarbe voraus. Zudem wird damit auch eine erste Vorsorge getroffen, dass Neuansaa- Pflugeinsatz oder ... Wenn vor der Neuansaat eine wendende Bodenbearbeitung erfolgt, kommt im Allgemeinen der Pflug mit standortabhängigen Pflugtiefen zwischen 20 und 30 cm zum Einsatz. Wird zu flach gepflügt, kann die Altnarbe rasch wieder durchwachsen. Zu tiefes Pflügen vergräbt hingegen die oberflächennah angereicherten Nährstoffe. Häufig wird vor der Pflugarbeit noch gefräst. Die Fräse ist immer dann nützlich, wenn es darum geht, eine verfilzte Altnarbe oberflächlich zu zerstören. Die nachfolgende Pflugarbeit wird dadurch erleichtert. ➜ LELY TIGO PR & SPLENDIMO Lely Tigo PR Lade- und Silierwagen: • mobile Stirnwand für mehr Ladevolumen bei kürzerer Fahrzeuglänge Lely Splendimo Mähwerke: • perfekte Bodenanpassung für ein optimales Mähbild und Schonung der Grasnarbe innovators in agriculture 8 / 2015 27 GRÜNLANDPFLEGE IM FRÜHJAHR Landwirtschaftliches Wochenblatt 1 Schlechte Grasnarbe – was tun? Kritische Schadbilder und erforderliche Maßnahmen 2. 3. 4. 5. Narbe verungrast, Ungräser mehr als 30 % 6. unebener Bestand, maschinelle Nutzung eingeschränkt Auf stark humösen Böden ist es vorteilhafter, sich auf eine möglichst flache Zerstörung verfilzter Narben zu beschränken. Durch die flache Bodenbearbeitung bleibt die Struktur tiefer liegender Bodenschichten erhalten, der Humusabbau wird vermindert. Zudem kann der Rückverfestigung des Saatbettes schneller entsprochen werden. Die Beispiele machen deutlich, dass für den Geräteeinsatz der wendenden Bodenbearbeitung immer die Gegebenheiten auf der Maßnahme Nachsaat, frühe Beweidung zwei bis drei Wochen nach der Saat selektiv wirkendes Herbizid, dann Nachsaat und Beweidung (wie unter Pkt. 1) Totalherbizid, Neuansaat entweder als Direktsaat oder mit Umbruch Nachsaat eventuell mehrmals im Jahr, danach Beweidung (wie unter Pkt. 1) Totalherbizid, Neuansaat entweder als Direktsaat oder mit Umbruch Umbruch mit Planieren der Fläche und Neuansaat Fläche zu berücksichtigen sind. Das Ziel der wendenden Bodenbearbeitung beim Grünlandumbruch muss es sein, ein hinreichend abgesetztes und feinkrümeliges Saatbett herzurichten. Schließlich handelt es sich bei der Aussaat von Grassaatgut um Feinsämereien, die bei zu tiefer Ablage im Boden unregelmäßig oder gar nicht auflaufen. Demzufolge kommt der flachen Drillsaat von 1 cm ein hoher Stellenwert zu. Je besser den Ansprüchen der Feinsämereien bei 2 Mischungen für jeden Einsatzzweck bessere Lagen, nutzungsintensiv sehr trockene Standorte, Mähweide / mittelintensiv Deutsches Weidelgras früh 3 mittel 3 spät 4 Wiesenlieschgras 17 Wiesenrispe 10 Wiesenschwingel 47 Rotschwingel 10 Knaulgras – Weißklee* 6 Aussaatstärke in kg/ha bessere Lagen, nutzungsintensiv GI** alle Standorte, Mähweide / mittelintensiv Standorteignung/ Nutzungsintensität frisch-feucht / extensive Nutzung Qualitäts-Standardmischungen (QSM) für Grünlandneuansaaten unter Berücksichtigung der Nutzungsintensität und den Standortbedingungen 13 17 17 17 10 20 – – 6 20 20 27 17 10 – – – 6 20 20 37 17 – – – – 6 – – 27 17 10 – – 40 6 Nachsaaten und Wechselgrünland Gewichtsanteile der Pflanzenarten in % GVGVGII** GIII** GIII-S** GIV** GV Klee spät 30 25 25 50 – – – – – – 20 20 50 – – – – – 10 – 50 50 – – – – – – 10–30 *) Die Mischungen Standard G II und Standard G III sind auch ohne Weißklee möglich. Bei reduzierter Stickstoffdüngung und häufiger Nutzung empfiehlt sich immer die Verwendung von Weißklee in den Mischungen. **) klassische Mischungen für Grünland-Neuansaaten Quelle: Faltblatt „Qualitätsstandard-Mischungen für Grünland, Sortenempfehlung 2012–2014“ 28 8 / 2015 Foto: Dr. Kalzendorf 1. Schadbild Lücken bis zu 30 %; ansonsten aber wertvoller Pflanzenbestand Verkrautung bis zu 50 % (z. B. Ampfer, Bärenklau, Hahnenfuß, Wiesenkerbel etc.), Rest Kulturgräser Verkrautung und minderwertige Gräser über 50 % (z. B. Quecke, Wiesenfuchsschwanz, Wolliges Honiggras, Rasenschmiele etc.), kaum Kulturgräser vorhanden Narbe verungrast (z. B. Knickfuchsschwanz, Gemeine Rispe) bis zu 30 % Neue Ansaaten von Grünlandflächen bringen nach erfolgreicher Etablierung über viele Jahre hohe Erträge und gute Futterqualitäten. der Saat entsprochen werden kann, desto gleichmäßiger ist der Aufgang der Saat. Damit sind zugleich Voraussetzungen für eine harmonische Anfangsentwicklung gegeben. Die Keimentwicklung wird zudem durch einen guten Bodenschluss mittels Walzen nach der Aussaat unterstützt. ... umbruchlose Erneuerung Sowohl auf nicht pflugfähigen oder auf umbruchempfindlichen Grünlandstandorten als auch zur Minimierung des Nährstoffaustrages (Wasserschutzgebiete) empfiehlt sich eine umbruchlose Grünlanderneuerung im Direktsaatverfahren. Sie erfolgt mit Spezialgeräten wie Scheiben-, Fräs- oder Schlitzdrillmaschinen nach vorausgegangener Ausschaltung der Altnarbe mit einem zugelassenen Totalherbizid. Nach flacher Ablage des Saatgutes (1 cm) wirkt sich auch für diese Saatmethode ein anschließendes Walzen förderlich im Hinblick auf den Bodenschluss und eine gleichmäßige Entwicklung aus. Im Allgemeinen ist der Aufgang bei Direktsaaten nicht ganz so zügig wie bei konventioneller Grünlandansaat. Da- her sind Direktansaaten nach dem 10. September nicht mehr zu empfehlen. Welche Saatstärke? Bei einem feinkrümeligen und rückverfestigten Saatbett sowie einer flachen Ablage ist eine Saatstärke je nach Tausendkorngewicht von 30 bis 35 kg/ha für die Mischungen G I bis G IV ausreichend. Höhere Aussaatmengen sind nur bei Nachsaatmischungen mit erhöhtem Anteil tetraploider Gräser sinnvoll. Schwächen in der Anbautechnik oder verspätete Saattermine lassen sich nicht durch überhöhte Saatstärken kompensieren. Diese fördern lediglich die Arten mit schneller Jugendentwicklung, während die sich langsam entwickelnden Arten in ihrer Entwicklung verdrängt werden. Ansaatmischungen Jede Neuansaat ist für den Landwirt mit einer hohen Erwartungshaltung verbunden. Sie soll ■ über viele Jahre einen guten Ertrag und einen hohen Futterwert bringen, Vor- und Nachteile + Rasche Verbesserung des Narbenzustandes + Hohe Ertragsleistung für mindestens drei Jahre + Hoher Futterwert durch viel Deutsches Weidelgras bei rechtzeitiger Nutzung + Möglichkeit des Einebnens unebener Flächen, Verbesserung der Befahrbarkeit – Anbaurisiko bei ungünstigen Witterungsverhältnissen und schwerem Standort – Deutlich höherer Kosten- und Zeitaufwand im Vergleich zu regelmäßigen Nachsaaten – Im Bedarfsfall zusätzliche Pflanzenschutzmaßnahme noch im Herbst oder Frühjahr erforderlich GRÜNLANDPFLEGE IM FRÜHJAHR Landwirtschaftliches Wochenblatt Auf den Punkt gebracht • Ist die Narbe extrem verunkrautet oder stark mit minderwertigen Gräsern durchsetzt, kann eine Grünlanderneuerung notwendig sein. • Die Grünlanderneuerung kann nach Umbruch der alten Narbe oder umbruchlos in Direktsaat erfolgen. • Je nach beabsichtigter Nutzungsintensität stehen unterschiedliche Qualitäts-Standardmischungen zur Verfügung. • Wer auf das Kontrollsiegel der Landwirtschaftskammer NRW achtet, kann gewiss sein, dass die Grünlandmischung qualitativ wertvoll ist. ■ im Sommer die möglichen Trockenheitsbedingungen überdauern, ■ den Winter unbeschadet überstehen, ■ die Beweidung und den intensiven Schnitt vertragen, ■ keine Rostanfälligkeit zeigen ■ und schmackhaftes Futter liefern. Die Liste an Wünschen könnte noch weiter untersetzt werden. Anhand der Aufzählungen wird allerdings sichtbar, welchen vielfältigen Stressfaktoren das Grünland unterliegt. Vor diesem Hintergrund werden für Grünlandansaaten stets Mischungen von verschiedenen Grasarten und Sorten verwendet, um das Risiko des Ausbleibens einer Sorte mit den anderen zu kompensieren. Die Grasartenzusammensetzung der einzelnen Qualitäts-Standardmischungen berücksichtigt vor allem die beabsichtigte Nutzungsintensität des Grünlandes. Je höher der Anteil des Deutschen Weidelgrases ist, desto intensiver kann und soll das Grünland genutzt werden. In Übersicht 2 sind die Mischungen für Grünland-Neuansaaten und ihr Einsatzgebiet zusammenfassend aufgelistet. Demzufolge lohnt sich die Aussaat einer Qualitäts-Standardmischung GI nur bei anschließender extensiver Nutzung, die GII-Mischung für eine mittelintensive Nutzung und die GIII-Mischung oder auch die GIII-S-Mischung für eine intensive Nutzung. Die Qualitäts-Standardmischung mit der Bezeichnung „GIII-S“ ist insbesondere für eine intensive und schnittbetonte Grünlandmischung konzipiert. Im Allgemeinen sind die auf dem Markt erhältlichen Firmenmischungen in ihrer Konzeption weitestgehend vergleichbar mit der Qualitäts-Standardmischung GIII oder GIII-S. In diesen Mischungen ist das Deutsche Weidelgras mit Anteilen von entweder 67 oder 77 % dominant. Derartige Mischungen werden insbesondere für eine intensive Grünlandnutzung empfohlen, da das Deutsche Weidelgras zu den wachstumsfreudigen Grünlandgräsern gehört, ertragsstark ist, eine hohe Konkurrenzkraft aufweist und überdies noch zu den zuckerreichsten Grünlandgräsern gehört. Grünlandmischungen mit Weißklee Jede der Standardmischungen kann auch mit einem gewissen Anteil an Weißklee erworben werden. Die Leguminose versorgt die Gräser zusätzlich mit Stickstoff, enthält neben Rohprotein auch viele wertvolle Mineralstoffe und zeichnet sich durch eine hohe Nutzungselastizität aus, da sie nur langsam Rohfaser mit fortschreitendem Entwicklungsstand einlagert. Auf all die guten Eigenschaften sollte man auch im Bereich des Grünlandes nicht verzichten. Der Zuckergehalt verbessert die Schmackhaftigkeit und Silierfähigkeit. Des Weiteren verträgt das Deutsche Weidelgras die intensive Nutzung durch Beweidung und Mahd. Bei dem Kauf von Mischungen sollte man sich darüber hinaus sicher sein, dass der Inhalt mit der Deklaration des Etikettes übereinstimmt. Hier hat es in der Vergangenheit Probleme gegeben. Wer auf das Kontrollsiegel der Landwirtschaftskammern Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen achtet, kann gewiss sein, dass die Grünlandmischung qualitativ wertvoll ist. Weitere Bestandesführung Um dem Unkrautaufkommen von Anfang an zu begegnen, ist der Entwicklung der jungen Saat in den ersten Monaten nach Aussaat weiterhin entsprechende Aufmerk- Doch stellt sich die Frage, wann die Leguminose in den Bestand zu integrieren ist. Wenn in der Vergangenheit auf Ihren Flächen immer wieder eine Pflanzenschutzbehandlung im Herbst oder Frühjahr erforderlich wurde, ist für die Neuansaat eine Mischung mit Klee nicht sinnvoll, denn leider steht bislang kein Klee schonendes Herbizid zur Verfügung. Besser ist es dann, den Klee zu einem späteren Zeitpunkt in Verbindung mit einer Nachsaat anzusiedeln. samkeit zu schenken. Gegebenenfalls muss im Herbst noch einmal eine chemische Unkrautbekämpfung erfolgen. Wer hierfür den rechten Behandlungstermin im Herbst aufgrund der Witterung oder einer geringen Befahrbarkeit der Flächen nicht wahrnehmen kann, sollte zumindest im Frühjahr regulierend auf eine zu drastische Zunahme von Unkräutern eingreifen. Wesentlich für die Etablierung eines hochwertigen Bestandes ist neben der Absicherung einer ausreichenden Grundnährstoffversorgung auch eine intensive Nutzung im ersten Nutzungsjahr. Jede frühe Nutzung regt die Bestockung der Gräser an. Das wiederum führt zu einem raschen Schließen der Grünlandnarbe, mindert den Unkrautdruck und stärkt die NarbenDr. Christine Kalzendorf, dichte. Landwirtschaftskammer Niedersachsen 8 / 2015 29 GRÜNLANDPFLEGE IM FRÜHJAHR Das Kalken nicht vergessen Zur Sicherung der Erträge und zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit benötigt der Boden eine regelmäßige Kalkdüngung. Insbesondere beim Grünland gibt es dringenden Handlungsbedarf. A bzw. verbraucht. Wenn diese Kalkverluste nicht durch eine regelmäßige Kalkzufuhr ausgeglichen werden, sinkt der pH-Wert ab, der Boden versauert. Übersicht 1 zeigt neben den anzustrebenden pH-Wert bei Grünland auch die Mengen Kalk, die für die Dauer von drei Jahren als Erhaltungskalkung benötigt werden, um uch das Grünland muss regelmäßig gekalkt werden. Durch den Eintrag von sauren Substanzen über Niederschläge, den Einsatz von Düngemitteln und auch durch die Umsetzungsprozesse im Boden durch Wurzeln und Mikroorganismen werden basisch wirkende Ionen wie Calcium und Magnesium ausgewaschen 1 Wie viel Kalk ist nötig? Anzustrebende pH-Werte und empfohlene Düngermenge zur Erhaltungskalkung in Abhängigkeit von Humusgehalt und Bodenart Ziel-pH-Wert und Erhaltungskalkung für Grünland (gerundete Werte) Bodenart1 Anzustrebender pH-Wert und Erhaltungskalkung2 (kg/ha CaO) in Abhängigkeit vom Humusgehalt max. Kalkgabe pro Jahr in über 30 % kg/ha CaO 3 Moor bis 8 % humusarm bis stark humos 8,1–15 % sehr stark humos 15,1–30 % anmoorig S 5,0 500 4,8 400 4,5 300 lS, sU 5,4 600 5,2 500 5 300 1000 ssL, lU 5,7 700 5,4 600 5,1 400 1500 sL, uL, L 5,9 800 5,6 700 5,3 500 1500 utL, tL, T 6,1 900 5,8 800 5,5 600 2000 4,3 0 1000 1 S = Sand, lS = lehmiger Sand, sU = sandiger Schluff, ssL = stark sandiger Lehm, lU = lehmiger Schluff, sL = sandiger Lehm, uL = schluffiger Lehm, L = Lehm, utL = schluffig-toniger Lehm, tL = toniger Lehm, T = Ton 2 Die empfohlenen Kalkmengen beziehen sich auf drei Jahre bei einem mittleren Ertragsniveau und 850 mm Jahresniederschlag. 3 Die Kalkempfehlung für Moorstandorte bezieht sich auf Hochmoor. Niedermoorstandorte weisen zumeist von Natur aus pH-Werte von 6 bis 6,5 auf und bedürfen keiner Kalkung. die beschriebenen Säureverluste auszugleichen. Die konkrete Kalkmenge hängt ab von der Bodenart und vom Humusgehalt des Bodens. Je höher der Tongehalt, desto höher ist der Ziel-pH-Wert, weil der strukturstabilisierenden Wirkung des Kalkes eine größere Bedeutung zukommt als auf leichten Sandböden. Gleichzeitig gilt, dass höhere Humusgehalte niedrigere Ziel-pH-Werte bedeuten, denn der Humus kann teilweise die Strukturwirkung des Kalkes übernehmen. Außerdem würden zu große Kalkgaben auf humusreichen Böden die biologische Aktivität und damit den Humusabbau zu stark fördern. Die optimalen pH-Werte liegen für Grünland bei Humusgehalten bis 8 % je nach Bodenart zwischen 5,0 und 6,1, wobei eine Abweichung um 0,2 pH-Einheiten nach oben und unten toleriert werden kann. Die Gehaltsklasse C umfasst zum Beispiel auf Sandboden eine Spannweite von pH 4,8 bis 5,2. Die Erhaltungskalkung für drei Jahre liegt bei diesem Humusgehalt je nach Bodenart zwischen 500 (Sandböden) und 900 kg CaO je ha (schwere Tonböden). Böden schlecht versorgt Die Bodenuntersuchungsstatistik zeigt, dass ein erheblicher Anteil der Böden unter Grünland im suboptimalen pH-Bereich liegt (Übersicht 2). Hierbei ist allerdings in 2 Auf vielen Böden fehlt Kalk Entwicklung der pH-Werte bei Grünland in Abhängigkeit der Bodenart (Ergebnisse LUFA NRW 2007 und 2012) 80 32 70 60 50 25 10 23 13 23 31 40 32 10 0 28 29 31 21 8 S 8 / 2015 18 41 30 20 19 21 25 17 15 sL, uL, L utL, tL, T 6 lS, sU A 30 9 23 100 ssL, lU B C D E 90 % der Proben in den Gehaltsklassen % der Proben in den Gehaltsklassen 90 Analyseergebnisse 2012 Analyseergebnisse 2007 100 27 9 20 24 9 80 70 60 17 26 40 32 35 0 41 30 19 24 sL, uL, L utL, tL, T 31 20 10 22 29 50 30 15 16 21 14 22 9 S 7 lS, sU A ssL, lU B C D E Auf den Punkt gebracht • Die besseren Grünlandstandorte mit lehmigen bzw. tonigen Böden weisen häufig zu niedrige pH-Werte auf. Hier ist eine Kalkung dringend erforderlich. • Eine ausreichende Kalkversorgung fördert Nährstoffverfügbarkeit, Bodengare und die leistungsfähige Artenzusammensetzung der Grünlandnarbe. • Die konkrete Kalkmenge hängt ab von der Bodenart und vom Humusgehalt des Bodens. • Basis für die Kalkung ist die regelmäßige schlagbezogene Bodenanalyse, möglichst alle drei Jahre. Abhängigkeit der Bodenart zu differenzieren. Während auf Sandboden rund 9 % im unterversorgten A- oder B-Gehaltsklassenbereich liegen, ist die Situation auf den schweren Standorten deutlich schlechter. Bei den Tonböden und schluffigen, tonigen Lehmen liegen 54 % der pH-Wert-Analysen in der Gehaltsklasse A und B. Noch extremer ist mit 70 % die Unterversorgung bei den sandigen und schluffigen Lehmen. Ein Vergleich der Ergebnisse von 2012 mit dem Jahr 2007 zeigt eher eine Verschlechterung der Situation. Bei den schluffigen, tonigen Lehmen und den Tonböden lag der Anteil an A- und B-Versorgung 2007 noch bei 43 %. Die Anteile bei den sandigen und schluffigen Lehmen lagen mit 58 % im A- und B-Bereich ebenfalls hoch, aber unter den Werten von 2012. Liegt der pH-Wert im suboptimalen Bereich, sind höhere Kalkmengen als die Erhaltungskalkung angeraten, um den pH-Wert in die anzustrebende Gehaltsklasse C zu bringen. Festzustellen ist aber auch, dass bei den Sandböden bei 56 % der Proben der Ziel-pH-Wert überschritten wird. Die Folge sind
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