Biene_03_011.qxd 11.02.2008 16:07 Uhr Seite 11 Gut rühren für feincremige Konsistenz Ohne Rühren würden Blütenhonige, zu grober und/oder harter Kristallisation neigen. Aber die Kunden begeistert vor allem streichfähiger Honig. Feinkristalliner, cremiger Honig gehört zu den Meisterstücken eines Imkers. Diese Rührspiralen ermöglichen eine schlupffreie, feste (formschlüssige) Verbindung mit der Bohrmaschine. Fotos: Radtke (2) Honigstampfer „Auf- und Ab“ – effektiv und preiswert, aber kraftaufwendig D er fein gesiebte Honig läuft in ein größeres Lagergefäß zur weiteren Bearbeitung. Der Honig wird nun mit dem Rührgerät gründlich vermischt, um eine Menge einheitlicher Qualität zu erstellen. Danach stellt man den Wassergehalt mit einem Refraktometer fest. Er darf nicht über 18% liegen, besser noch bei 17 bis 17,5%. Nach 24 Stunden der Klärung wird die Schaumschicht mit einem Teigschaber abgehoben. Womit rühren? Im 40- oder 50-kg-Kübel kann der Freizeitimker mit dem „Honigrührer auf und ab“ mit dreißig Hüben pro Kübel am Morgen und am Abend einen streichfähigen, feinkristallinen Honig erzielen. Dieser einfache „Honigstampfer“ ist überaus effizient, erfordert jedoch ein wenig mehr Muskelkraft als andere Geräte. Dafür ist er mit 17,00 bis 30,00 Euro aber auch das preiswerteste Gerät für kleine bis mittlere Imkereien. Bei mehr Völkern lohnen sich eine Rührspi- rale oder ein -propeller (je nach Bauart 39,00 bis 65,00 Euro) mit starker Bohrmaschine. Damit wird der Honig in Kübeln gleicher Größe morgens und abends drei Minuten gerührt. Im Fachhandel gibt es Bohr-/Rührmaschinen mit 800 Watt für ca. 100,00 Euro, die zum Mischen von Beton Verwendung finden. Mit ihnen lassen sich zähe Honige bearbeiten, ohne dass sie gleich heißlaufen. Ein Untersetzungsgetriebe (162,00 Euro) aus dem Imkereifachhandel kann bei anderen Bohrmaschinen Abhilfe schaffen, ohne dass man gleich einige Hundert Euro ausgeben muss. Bei Bohrmaschinen und Zwei zusammengeschweißte Rührspiralen sind eine preiswerte Alternative zum großen Rührwerk eines 300-kg-Fasses. Fotos: Staemmler (3) Die modernen Rührwerke sind heute als Rührschnecke ausgearbeitet. DEUTSCHES BIENEN-JOURNAL 3/2008 Kraftmischern ist darauf zu achten, dass sich die Rührwerkzeuge statt des Bohrfutters einschrauben lassen oder ein kantiges Ende aufweisen. Andernfalls können Metallspäne abgekocht werden, die im Honig landen, sobald er zäh wird. Für Imkereien ab 20 Völker mit einer durchschnittlichen Jahresernte von über 40 kg/Volk lohnt sich die Anschaffung eines größeren Rühr- und Abfüllbehälters mit einigen Hundert Kilogramm Fassungsvermögen. Es gibt sie mit und ohne festes Rührwerk (ca. 320,00 Euro ohne). Kübel mit einem größeren Fassungsvermögen (ab 300 kg) haben in der Regel ein festes und damit auch schweres Rührwerk eingebaut, sie gehören allerdings zum höheren Preissegment (2.300,00 bis über 5.000,00 Euro). Wann und wie lange? Je nach Art der eingebauten Rührspirale lässt man den Honig morgens und abends bis zu einer halben Stunde rühren. So erreicht man eine sehr feine Kristallisation und von vornherein eine richtige Streichfähigkeit. Ganz wichtig ist dabei zu beachten, dass der Honig so lange gerührt wird, bis die Kristallisation im Honig eine „satt gelbe“, perlmuttartig schimmernde Färbung angenommen hat (beim Rapshonig)! Dabei darf das Rührwerkzeug nicht aus dem Honig ragen und sich nicht schneller als mit 100 U/min drehen. Andernfalls gelangt zu viel Luft hinein. Beim Sommerblütenhonig wird nach dem Abschäumen mit bis zu 10% weichem Rapshonig gestartet, um eine mög- Genau zum richtigen Zeitlichst schnelle und punkt abgefüllt: meisterfeine Kristallisation lich gerührter Honig! zu erreichen. Das dauert je nach Honigzusammensetzung bis zu 14 Tage, wohingegen Rapshonig schon vier Tage nach dem Schleudern fest sein kann. Geert Staemmler (107) 11
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