Ansichten und Einsichten Was will die Bundesärztekammer mit der neuen GOÄ? weise des Chefverhandlers Dr. med. Theodor Windhorst verweisen lediglich auf Steigerungen der „Sprechenden Medizin“. Der Sack sei zugemacht worden, wird zwischenzeitlich kolportiert. Bundesärztekammer und Private Krankenversicherer hätten ein unterschriebenes Verhandlungsergebnis beim Minister abgeliefert. Änderungen sind nicht mehr vorstellbar. Von der zugesagten Beteiligung der Berufsverbände und Fachgremien bliebe dann nicht einmal mehr ein Feigenblatt. Die Verhandlungsführung des Präsidenten Montgomery beim Deutschen Ärztetag wirft weiter Fragen auf. Schulmeisterlich in der Diktion und mit taktischem Geschick wurde die Meinungsbildung während des Deutschen Ärztetages gelenkt. Konkrete Informationen wurden selbst den Delegierten verweigert. Notwendigkeiten und Nöte eines nach der GOÄ abrechnenden Arztes/Ärztin spielten dort keine Rolle. Auch die intransparente und vorschnelle Umsetzung der GOÄ werfen Fragen auf. Inzwischen überwiegt die Sorge vor spürbaren Honorarminderungen, insbesondere in den technischen Fächern. Alles sei betriebswirtschaftlich berechnet. Was unterscheidet dann die neue GOÄ noch vom EBM? Die beruhigenden Kommentare im Hessischen Ärzteblatt 03/2016 erscheinen mir mehr als verfrüht. Dr. med. Wolf Andreas Fach Berufsverband Deutscher Internisten – Landesverband Hessen, Präsidiumsmitglied der LÄKH Foto: Vera Friederich Der Sonder-Ärztetag zur Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) ist gelaufen. Viele gegensätzliche Einschätzungen bleiben bestehen. Delegierte, die mit der GOÄ nichts oder nichts mehr zu tun haben, finden das Meiste gut, siehe auch entsprechende Interviews in der März-Ausgabe des Hessischen Ärzteblatts (03/2016). Viele der zukünftigen Benutzer der GOÄ haben dagegen weiter große Bedenken wegen der EBM-isierung* durch die Gemeinsame Kommission, fehlende Legenden und Preise und eingeschränkter Steigerungsmöglichkeiten. Zukünftigen Anwendern stehen die Haare zu Berge . Nach fehlenden Erhöhungen der Vergütungsätze seit Auflage der alten GOÄ bleiben die neuen Vergütungen weiter im Dunkeln. Auf adäquate Steigerungen wagt niemand mehr zu hoffen. Bis heute wissen weder die Delegierten des Sonder-Ärztetages noch der einzelne Arzt und Ärztin wie die einzelnen Leistungen vergütet werden. Blumige Hin- Die Beiträge in der Rubrik „Ansichten & Einsichten“ geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. * EBM: Einheitlicher Bewertungsmaßstab Mensch und Gesundheit Gesprächshilfe für Kinder von Krebskranken Foto: Jürgen Gawron, Grafikcafé Bei rund 70.000 Menschen im Jahr sowie Prof. Dr. med. Christian Jawird in Deutschland Brustkrebs neu ckisch, Chefarzt der Klinik für Gydiagnostiziert. Viele haben Kinder. näkologie und Geburtshilfe & BrustDie müssen die Gründe kennen, wazentrum am Offenbacher Sana-Klirum Mutter oder Vater plötzlich nikum. Ein Jahr hat die Entwicklung nicht mehr so funktionieren, wie gedes digitalen Angebots gedauert, wohnt, müssen ihre Ängste artikuan dem auch Medienexperten und lieren können. Sonst besteht die Gedas Brustkrebsmagazin „Mamma fahr, dass sie psychosomatisch erMia“ beteiligt waren. Die Finanziekranken. Doch wie mit der Aufklärung ermöglichte ein Pharmaherrung anfangen? steller. Das digitale Angebot wenDer Offenbacher Verein „Hilfe für det sich an Drei- bis Zehnjährige. Kinder krebskranker Eltern“ hat mit Der Zauberbaum auf der Startseite ist Namensgeber der App „Der Zauberbaum“ ist im App Store professioneller Unterstützung eine oder Play Store erhältlich, der Verein App entwickelt, die in erster Linie betrof- spannung liefern Spiele, für ein oder zwei „Hilfe für Kinder krebskranker Eltern“ in fenen Familien als Gesprächsleitfaden die- Teilnehmer. Offenbach berät Eltern, Kinder, Erzieher nen soll, aber auch Pädagogen oder Erzie- „Der Zauberbaum“ heißt das kostenlose und andere, die mit dem Thema konfronhern. In kindgerechter Sprache und mit digitale Angebot. Mit daran gearbeitet tiert sind: kurzen Filmchen werden verschiedene As- haben PD Dr. med. Cornelia Liedtke, Fon: 0180 443 553 0, im Internet: www. pekte der Krankheit erläutert wie etwa kommissarische Leiterin des Brustzen- hilfe-fuer-kinder-krebskranker-eltern.de Haarausfall oder Hormontherapie. Ent- trums der Uniklinik Schleswig-Holstein Jutta Rippegather Hessisches Ärzteblatt 4/2016 | 227
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