Thomas Rammsayer: „Psychoanalytische Persönlichkeitstheorien“ Abstract Thomas Rammsayer hebt in seinem Text „Psychoanalytische Persönlichkeitstheorien“ die Bedeutung der psychoanalytischen Ansätze für die Persönlichkeitsforschung hervor. Besonders geht er dabei auf die Persönlichkeitstheorie von Sigmund Freud ein und erläutert im Anschluss kurz die sich daraus weiter entwickelten Theorien von Alfred Adler, Carl Gustav Jung und Erik H. Erikson. Freud geht davon aus, dass der Mensch von einem Aggressions- und einem Sexualtrieb gesteuert wird. Seine Persönlichkeitsstruktur besteht aus dem Es, dem Ich und dem ÜberIch. Damit diese Struktur im Einklang ist greift der Mensch auf Abwehrmechanismen zurück. Das Individuum durchläuft nach Freud im Laufe seines Lebens sogenannte psychosexuelle Entwicklungsphasen. Im Gegensatz dazu geht Alfred Adler mit seiner Individualpsychologie nicht von einem biologischen Trieb aus, sondern vom Motiv des Strebens nach Überlegenheit und schließt die Interaktion mit anderen Menschen ein. Seine Theorie bleibt ohne große Bedeutung. Großen Einfluss hingegen hat Carl Gustav Jung mit seiner Analytischen Psychologie. Seine Persönlichkeitsbildung geht von zwei Grundeinstellungen des Individuums aus (Intro- und Extraversion), die sich in Kombination mit vier geistigen Funktionen (Empfinden, Denken, Fühlen, Intuition) vollzieht. Die Ich-Psychologie von Erik H. Erikson beinhaltet wie Freud ein Es, Ich und Über-Ich. Erikson geht aber weniger von einer psychosexuellen als eher von einer psychosozialen Entwicklungstheorie aus, welche sich über die gesamte Lebensspanne zieht und nach der die Menschen zu bestimmten Zeiten bestimmte Entwicklungsaufgaben zu bewältigen haben. Schlussfolgernd hält Rammsayer die Schwierigkeit der empirischen Prüfung dieser Theorien fest, betont aber gleichzeitig den hohen Wert der Psychoanalyse für die Persönlichkeitsforschung.
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