Dokumentarbuch für jedermann(frau) Von Arnold Caminada Das Gämswild im Tal des Lichts Jungböcke, Cuolm Surin Sul crap Plaunca Pigniel Péz Zamuor Die Jungböcke nutzen die Lebensräume dazwischen. Im Winter werden schneefreie Kreten, abgerutschte Hänge oder sonnenexponierte Gebiete besiedelt. Die Gämse besitzt eine extrem gute Anpassung an die sich ändernden Nahrungsbedingungen; im Sommer Konzentratselektierer, im Winter Raufutterfresser. Die gespaltene Lippe ermöglicht ein tiefes Abzwicken der Pflanzen. Die relativ hohe Fortpflanzungsrate wird durch die Fruchtbarkeit bis ins hohe Alter (bis 17 Jahren) ermöglicht. Die grösste Mortalität besitzen die Kitze und Jährlinge, vor allem bei den verschiedenen Ablösephasen. Das Sehvermögen und der Geruchsinn sind bei der Gämse gut ausgebildet. Sicher fühlt sich die Gämse, wenn sie eine potentielle Gefahr aus der Übersicht kontrollieren kann. Péz Canal Jährling, Greina Val Canal Das Gämswild im Tal des Lichts 36 37 Die Gämse Nun geht die Jagd bald los und dann heisst es für die Jäger(innen): Bock oder Geiss? Mit der heutigen Optik kann man eine säugende, bzw. nichtsäugende Geiss gut ansprechen. Ein Kitz kann tagelang von der Geiss getrennt sein, aus was für Gründe auch immer. Der Jäger, der Charakter zeigt und über eine gewisse Beobachtungsgabe verfügt, erlegt auch dann (wenn eine Geiss stundenlang ohne Kitz da steht) keine säugende Gämsgeiss . . . ! Wenn man Geduld und vor allem Zeit hat, dann kann man eine Gämsgeiss wirklich von allen Seiten anschauen! Eine Möglichkeit besteht dann, wenn die Geissen sitzen . . . und das machen sie manchmal Stundenlang . . . hihi. Spass beiseite, eine sitzende Gämse ist eine sehr seltene Beobachtung. Ich kann auch sitzen so wie du . . . . . . und sehe was, dass du nicht siehst . . . . . . muss die Kreatur da mal aus der Nähe anschauen . . . . . . ist das langweilig hier . . . Die beiden Zigeunerinnen Sie sind im Laufe des Frühsommers von irgendwo zugewandert! Na das kann ja jeder behaupten… Nun, sie waren auf einmal da, eine alte und eine junge Gämsgeiss. Sie schlossen sich während des ganzen Sommers keinem Geissrudel an. Und vor allem, als die gesamte Gämspopulation zwischen Scharboda und Zuord an Gämsblindheit erkrankte, blieben sie zwei gesund. Von Gämsen sind viele Wanderungen, die sich auf 10 – 20 km belaufen, bekannt. Weil diese zwei Geissen, die sich inmitten einer Gämspopulation aufhalten, welche allesamt an Gämsblindheit erkrankten, ist für mich klar, dass sie von einer Population stammen, welche die Krankheit bereits hinter sich hat. Sonst wären sie auch infiziert worden. Jetzt kommt auch die Zeit, in welcher die Jährlingsböcke von einigen Geissen in den Geiss- und Kitzrudeln nur schlecht geduldet werden. Somit verlassen einige vorerst die Geissrudeln und später auch das Gebiet. Nach Loison, einem grossen Gämskenner, wandern 30 – 50 % der Böcke und 10 % der Geissen insbesondere in jungen Jahren aus einem Gebiet ab. Damit, und das ist nur meine Meinung, vermeidet das Gämswild die Inzucht. Es findet immer wieder ein genetischer Austausch statt. «Erkennst du ihn?» Der wildeste und, und . . . «Hallo du. Siehst du, man kann auch mit den Gämsen spielen!» Das Gämswild im Tal des Lichts Ufiern 74 75 Der Sommer
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