55-2016

Sellering: Sorgen der Menschen ernst
nehmen, Demokratiefeinde bekämpfen
In der Aktuellen Stunde des Landtages zum Thema „Übergriffe auf
Flüchtlinge sind Schande für das ganze Land“ hat Ministerpräsident
Erwin Sellering heute Straftaten und Hetze gegen Flüchtlinge scharf
verurteilt: „Das ist eine gefährliche Entwicklung. Dem müssen wir
entschlossen entgegentreten.“
Schwerin, 09.03.2016
Nummer: 55/2016
In der Flüchtlingspolitik müsse klarer Kurs gehalten werden,
forderte Sellering und nannte drei Punkte, die ihm besonders
wichtig seien: „Erstens halte ich es nach wie vor für richtig, dass
Deutschland – und damit auch Mecklenburg-Vorpommern –
Menschen Schutz gibt, die in ihrer Heimat Krieg, Gewalt und
Verfolgung ausgesetzt sind. Das ist ein Gebot der Menschlichkeit.“
Zweitens halte er es für ebenso richtig, dass Deutschland nicht
jedes Jahr über eine Million Flüchtlinge aufnehmen könne.
Sellering: „Es ist deshalb aus meiner Sicht eine der wichtigsten
Aufgaben der Bundesregierung, darauf hinzuwirken, dass die
Zuwanderung verlangsamt und verringert wird. Wir brauchen eine
europäische Lösung mit der Sicherung der EU-Außengrenzen und
der Festlegung von Kontingenten bei Bürgerkriegsflüchtlingen.“
Drittens müsste denjenigen, „die bei uns bleiben dürfen, die
Möglichkeit gegeben werden, einen Platz in der Mitte der
Gesellschaft zu finden. Sie müssen die deutsche Sprache lernen.
Und dann geht es um die alltägliche Integration in Kitas, Schulen
und auf dem Arbeitsmarkt.“ Das sei eine Aufgabe, die gemeinsam
mit den Kommunen im Land gut bewältigt werden müsse.
Der Ministerpräsident forderte eine offene und sachliche
Diskussion. „Ich möchte, dass wir in dieser wichtigen Frage der
Flüchtlingspolitik weiter diskussionsbereit bleiben, offen für
sachliche Auseinandersetzungen um die besten Lösungen und ich
möchte, dass bei diesen Diskussionen der Respekt vor dem
Andersdenkenden gewahrt bleibt.“ Die Grenze, was man sagen und
wofür man vehement eintreten dürfe „ist sehr weit, und das ist gut
und richtig so. Aber die Grenze ist klar und scharf gegenüber
denen, die diese freiheitliche, rechtstaatliche Demokratie gerade
abschaffen wollen. Die Grenze ist klar und scharf gegenüber denen,
die ihrem Rassismus und Fremdenhass in Straftaten freien Lauf
lassen. Gegenüber gewalttätigen Übergriffen, bei feigen
Anschlägen, bei verleumderischer Hetze kann es kein Verständnis
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V. i. S. d. P.: Andreas Timm
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und keine Diskussionsbereitschaft geben, sondern nur den Einsatz
der Staatsmacht und möglichst rasche strafrechtliche
Verurteilungen“, betonte der Regierungschef.