15.02.2016 - Als eine

KIRCHE IN NOT, Kuba – 15.02.2016
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KIRCHE IN NOT
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„Die gemeinsame Erklärung von Papst und Patriarch umarmt den gesamten
Erdkreis“
15.02.2016 - Als eine „Erklärung, die gewissermassen den ganzen Erdkreis
umarmt, die Wunden der Welt aufzeigt und zugleich mögliche Heilmittel dafür
anbietet“ bewertet Peter Humeniuk, Russland-Experte des internationalen
katholischen Hilfswerks KIRCHE IN NOT, das Dokument, das Papst Franziskus
und Patriarch Kirill bei ihrem historischen Treffen am 12. Februar in der
kubanischen Hauptstadt Havanna gemeinsam unterzeichnet haben.
Alle dreissig Punkte der Erklärung seien „jeder für sich genommen von grosser Relevanz“. Es
seien aber einige Akzente zu erkennen, die sich bereits im Vorfeld abgezeichnet hätten. Hier
sei besonders die Christenverfolgung und die Rolle der christlichen Familie zu betonen. Dies
sei „nicht überraschend gewesen“, die Einmütigkeit dieser Erklärung gebe diesen Punkten
jedoch den Charakter eines „regelrechten gemeinsamen Wegweisers“.
Treffen für die Geschichte
Auf Stimmen, die einwenden würden, die Erklärung sei sehr schön formuliert, bleibe jedoch
möglicherweise ohne Folgen, antwortete Humeniuk, man dürfe „nicht vergessen, wie gross
die Zahl der Gläubigen ist, die von den beiden Kirchenoberhäuptern vertreten werden.
Darunter sind auch zahlreiche Christen – Geistliche wie Laien -, die verantwortungsvolle
Positionen innehaben und die im gemeinsamen Dokument vorgezeichneten Wege als
richtungsweisend für ihre konkrete Arbeit
aufnehmen.“ Zugleich sei das Dokument
ein „Signal für andere Religionen und
Konfessionen und für alle Menschen
guten Willens“.
„Man muss noch einmal betonen, wie
brillant die Vorarbeit war, die hier
geleistet wurde“, so Humeniuk. Auch das
Timing sei perfekt gewesen. „Die
kurzfristige öffentliche Ankündigung hat
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bewirkt, dass nicht bereits alles
zerredet wurde, bevor das
grosse Ereignis überhaupt
stattfinden konnte. Und ohne
Zweifel hat hier auch etwas
Geistiges stattgefunden, etwas
vom Heiligen Geist Gewirktes.
Man möchte fast sagen: Wir
haben vielleicht so etwas wie
die Globalisierung des Geistigen
erlebt. Globalisierung ist ein
Begriff, der oft einen negativen
Nebenklang hat, aber hier
haben wir es im besten Sinne
damit zu tun, dass sich etwas Weltumspannendes ereignet hat. Angesichts einer
Globalisierung des Leids, das wir in der heutigen Zeit erleben, ist es offensichtlich, dass auch
die Antworten und Reaktionen global sein müssen.“
Humeniuk unterstrich, es sei „höchst erfreulich“, dass die beiden Kirchenoberhäupter
einander „in sichtbarer und spürbarer Brüderlichkeit“ begegnet seien. Dies sei auch in dem
gemeinsamen Dokument ausdrücklich formuliert worden, in dem es heisst: „Mit Freude sind
wir als Brüder im christlichen Glauben zusammengekommen, die sich treffen, um persönlich
miteinander zu sprechen (vgl. 2 Joh 12), von Herz zu Herz“. Es sei der aufrichtige Wunsch
erkennbar, die „von Gott gewollte Einheit wiederherzustellen“. Es stehe zudem außer
Zweifel, dass das Treffen von Papst und Patriarch auch positive Auswirkungen für die
Katholische Kirche in Russland haben werde.
Ziel ist Einheit
Dies betonte gegenüber KIRCHE IN NOT auch der Vorsitzende der Katholischen Russischen
Bischofskonferenz, Erzbischof Paolo Pezzi. Er sagte: „Ich empfinde grosse Dankbarkeit für
dieses Treffen und sehe den Wunsch nach guten Früchten für das Wohl der kirchlichen
Einheit in Christus“. Bereits in der jüngeren Vergangenheit hatte Erzbischof Pezzi geäussert,
dass das gemeinsame Zeugnis von Katholiken und Orthodoxen „uns der erhofften Einigkeit
nahebringt“ und dass der Wunsch nach einem Treffen zwischen dem Papst und dem
Patriarchen von Moskau „stark“ sei. Er hatte die Annäherung und den Dialog zwischen den
beiden Kirchen mit den Worten kommentiert: „Wir sind auf dem rechten Weg“.
Josef Werth, der katholische Bischof der Diözese der „Verklärung des Herrn“ mit Sitz in
Nowosibirsk, brachte im Gespräch mit der von KIRCHE IN NOT unterstützten „Sibirskaya
Katolicheskaya Gazeta“ zum Ausdruck, wie sehr sich die Katholiken in Russland über die
Begegnung zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kirill freuten. Er sagte, man könne „nun
träumen“. Die beiden Kirchenoberhäupter „können in der Tat viel tun“.
Fotos: Treffen von Papst Franziskus mit Patriarch Kirill auf Kuba (Bilder: KIRCHE IN NOT)
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KIRCHE IN NOT ist ein internationales katholisches Hilfswerk, das 1947 von Pater Werenfried van
Straaten (Speckpater) als „Ostpriesterhilfe“ gegründet wurde. Es steht mit Hilfsaktionen,
Informationstätigkeit und Gebet für bedrängte und Not leidende Christen in rund 140 Ländern ein.
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