KIRCHE IN NOT, Kuba – 15.02.2016 ___________________________________________________________________________ KIRCHE IN NOT Schweiz/Fürstentum Liechtenstein Geschäftsführer: Jan Probst Informationsbeauftragte: Lucia Wicki-Rensch Adresse: Cysatstrasse 6 6004 Luzern Telefon: 041 410 46 70 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirche-in-not.ch „Die gemeinsame Erklärung von Papst und Patriarch umarmt den gesamten Erdkreis“ 15.02.2016 - Als eine „Erklärung, die gewissermassen den ganzen Erdkreis umarmt, die Wunden der Welt aufzeigt und zugleich mögliche Heilmittel dafür anbietet“ bewertet Peter Humeniuk, Russland-Experte des internationalen katholischen Hilfswerks KIRCHE IN NOT, das Dokument, das Papst Franziskus und Patriarch Kirill bei ihrem historischen Treffen am 12. Februar in der kubanischen Hauptstadt Havanna gemeinsam unterzeichnet haben. Alle dreissig Punkte der Erklärung seien „jeder für sich genommen von grosser Relevanz“. Es seien aber einige Akzente zu erkennen, die sich bereits im Vorfeld abgezeichnet hätten. Hier sei besonders die Christenverfolgung und die Rolle der christlichen Familie zu betonen. Dies sei „nicht überraschend gewesen“, die Einmütigkeit dieser Erklärung gebe diesen Punkten jedoch den Charakter eines „regelrechten gemeinsamen Wegweisers“. Treffen für die Geschichte Auf Stimmen, die einwenden würden, die Erklärung sei sehr schön formuliert, bleibe jedoch möglicherweise ohne Folgen, antwortete Humeniuk, man dürfe „nicht vergessen, wie gross die Zahl der Gläubigen ist, die von den beiden Kirchenoberhäuptern vertreten werden. Darunter sind auch zahlreiche Christen – Geistliche wie Laien -, die verantwortungsvolle Positionen innehaben und die im gemeinsamen Dokument vorgezeichneten Wege als richtungsweisend für ihre konkrete Arbeit aufnehmen.“ Zugleich sei das Dokument ein „Signal für andere Religionen und Konfessionen und für alle Menschen guten Willens“. „Man muss noch einmal betonen, wie brillant die Vorarbeit war, die hier geleistet wurde“, so Humeniuk. Auch das Timing sei perfekt gewesen. „Die kurzfristige öffentliche Ankündigung hat KIRCHE IN NOT, Kuba – 15.02.2016 ___________________________________________________________________________ bewirkt, dass nicht bereits alles zerredet wurde, bevor das grosse Ereignis überhaupt stattfinden konnte. Und ohne Zweifel hat hier auch etwas Geistiges stattgefunden, etwas vom Heiligen Geist Gewirktes. Man möchte fast sagen: Wir haben vielleicht so etwas wie die Globalisierung des Geistigen erlebt. Globalisierung ist ein Begriff, der oft einen negativen Nebenklang hat, aber hier haben wir es im besten Sinne damit zu tun, dass sich etwas Weltumspannendes ereignet hat. Angesichts einer Globalisierung des Leids, das wir in der heutigen Zeit erleben, ist es offensichtlich, dass auch die Antworten und Reaktionen global sein müssen.“ Humeniuk unterstrich, es sei „höchst erfreulich“, dass die beiden Kirchenoberhäupter einander „in sichtbarer und spürbarer Brüderlichkeit“ begegnet seien. Dies sei auch in dem gemeinsamen Dokument ausdrücklich formuliert worden, in dem es heisst: „Mit Freude sind wir als Brüder im christlichen Glauben zusammengekommen, die sich treffen, um persönlich miteinander zu sprechen (vgl. 2 Joh 12), von Herz zu Herz“. Es sei der aufrichtige Wunsch erkennbar, die „von Gott gewollte Einheit wiederherzustellen“. Es stehe zudem außer Zweifel, dass das Treffen von Papst und Patriarch auch positive Auswirkungen für die Katholische Kirche in Russland haben werde. Ziel ist Einheit Dies betonte gegenüber KIRCHE IN NOT auch der Vorsitzende der Katholischen Russischen Bischofskonferenz, Erzbischof Paolo Pezzi. Er sagte: „Ich empfinde grosse Dankbarkeit für dieses Treffen und sehe den Wunsch nach guten Früchten für das Wohl der kirchlichen Einheit in Christus“. Bereits in der jüngeren Vergangenheit hatte Erzbischof Pezzi geäussert, dass das gemeinsame Zeugnis von Katholiken und Orthodoxen „uns der erhofften Einigkeit nahebringt“ und dass der Wunsch nach einem Treffen zwischen dem Papst und dem Patriarchen von Moskau „stark“ sei. Er hatte die Annäherung und den Dialog zwischen den beiden Kirchen mit den Worten kommentiert: „Wir sind auf dem rechten Weg“. Josef Werth, der katholische Bischof der Diözese der „Verklärung des Herrn“ mit Sitz in Nowosibirsk, brachte im Gespräch mit der von KIRCHE IN NOT unterstützten „Sibirskaya Katolicheskaya Gazeta“ zum Ausdruck, wie sehr sich die Katholiken in Russland über die Begegnung zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kirill freuten. Er sagte, man könne „nun träumen“. Die beiden Kirchenoberhäupter „können in der Tat viel tun“. Fotos: Treffen von Papst Franziskus mit Patriarch Kirill auf Kuba (Bilder: KIRCHE IN NOT) KIRCHE IN NOT, Kuba – 15.02.2016 ___________________________________________________________________________ KIRCHE IN NOT ist ein internationales katholisches Hilfswerk, das 1947 von Pater Werenfried van Straaten (Speckpater) als „Ostpriesterhilfe“ gegründet wurde. Es steht mit Hilfsaktionen, Informationstätigkeit und Gebet für bedrängte und Not leidende Christen in rund 140 Ländern ein. Seine Projekte sind ausschliesslich privat finanziert. Das Hilfswerk wird von der Schweizer Bischofskonferenz für Spenden empfohlen. Spenden mit dem Vermerk «Russland» können gerichtet werden an: KIRCHE IN NOT Schweiz/Fürstentum Liechtenstein Cysatstrasse 6, 6004 Luzern, Telefon 041 410 46 70; Fax 041 410 31 70 E-Mail: [email protected]; Internet: www.kirche-in-not.ch Konto PC 60-17200-9; IBAN 55 0900 0000 6001 7200 9
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