2015 Resolution 2 GKV-VSG

Resolution
Vertreterversammlung der KZV Hessen
am 26.06.2015 in Kassel
Resolution Nr.: 2
Antragsteller:
Czerny, Edler, Hauk, Mangold, Schade, Wendel
Betreff:
GKV-VSG: Falsches Signal für die Versorgungsstruktur in Deutschland
Die Vertreterversammlung der KZVH stellt fest, dass der Gesetzgeber mit dem GKVVSG das Ziel des Erhalts der medizinischen Versorgungsstruktur insbesondere im
ländlichen Bereich verfehlt.
Indizien dafür sind insbesondere die Möglichkeit zur Schaffung von arztgruppengleichen
MVZ sowie die Möglichkeit der Gründung kommunaler MVZ auch ohne Zulassung
durch die KVen/KZVen (§ 95 SGB V), die Bestrebung, Delegation ärztlicher Tätigkeiten
flächendeckend an nichtärztliche Praxisassistenten zuzulassen (§ 87 SGB V) und die
Vereinfachung der Bedingungen für den Abschluss von Selektivverträgen (§§ 1 und
140a SGB V).
MVZ sowie der Versuch der Aushebelung kollektivvertraglicher Vergütungsvereinbarungen werden den Trend zur Unterversorgung in der Fläche als Grundproblem
unseres Gesundheitswesens nicht ändern. Stattdessen sieht die Vertreterversammlung
der KZVH die Förderung der Gründung von Praxisnetzen freiberuflich niedergelassener
Kollegen in Kooperation mit den KVen/KZVen als Lösungsweg an.
Der dem GKV-VSG zugrundeliegende Tenor einer Vorfahrt für staatliche Regelung und
Preisdumping wird keinesfalls zu einer Steigerung des Engagements von Ärzten und
Zahnärzten bei der Lösung von Strukturproblemen führen. Die Vertreterversammlung
der KZVH fordert den Gesetzgeber deshalb dringend auf, den Weg in die Staatsmedizin
zu verlassen und stattdessen die existierenden freiberuflichen Strukturen als den
Garant der anerkannt hohen medizinischen Versorgungsqualität zu stärken.
Resolution
angenommen
Ja
Nein
Enthaltungen
Vorsitzender