03.03.2016 Tiroler Tageszeitung online

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Printausgabe der Tiroler Tageszeitung vom Mi, 02.03.2016
STANDORT TIROL
Kitzbüheler Millionendeals heizten
Immobilienmarkt an
Besonders Kitzbühel trieb mit serienweisen Immobilienverkäufen an
Millionäre im Ausland die Preisspirale im Vorjahr weiter kräftig an.
Von Max Strozzi
Innsbruck, Kitzbühel – Es war 2015 der
zweitteuerste Immobiliendeal in Tirol: Für 23
Millionen Euro hatte die deutsche Industrielle
Maria Schaeffler-Thumann die 8000
Quadratmeter große „Schlosswiese“ in bester
© Harald Angerer
23 Millionen Euro zahlte die
Kitzbühellage gekauft und dafür 23 Millionen
deutsche Industrielle Maria SchaefflerEuro auf den Tisch gelegt – die TT berichtete.
Thumann im vergangenen Jahr für die
„Schlosswiese“ in Kitzbühel.Foto: Angerer
Umstritten war der Deal auch deshalb, weil
der Grund mit Hilfe der Stadt Kitzbühel zum
Spekulationsobjekt wurde: Die Stadt hatte
dem Kitzbüheler Großgrundbesitzer Graf Max Lamberg die Schlosswiese (sowie weitere
7000 Quadratmeter) in Bauland gewidmet und im Gegenzug von Lamberg 1300 m²
Teilflächen erhalten. Der Adelige verkaufte die Wiese für 14,2 Mio. Euro an drei
Deutsche, die das Grundstück postwendend für 23 Mio. Euro an Schaeffler-Thumann
weitergaben.
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Das war allerdings nicht der einzige zweistellige Millionendeal in der Gamsstadt. Von
den Top sieben der teuersten Tiroler Immobiliendeals des Vorjahres gingen sechs in
Kitzbühel und Umgebung über die Bühne, geht aus der Auswertung der Daten des
Maklerverbunds Remax hervor. Die deutsche Unternehmerwitwe Ute Louis kaufte in
Aurach ein Haus um 21 Mio. Euro (die TT berichtete), ein Anwalt aus Deutschland
kaufte in Kitzbühel ein Haus um 14 Mio. Euro. Weitere Häuser wechselten für 11,7 Mio.,
11,5 Mio. und 10,5 Mio. in Jochberg, Reith bei Kitzbühel und Aurach den Besitzer.
Insgesamt wurden im Bezirk Kitzbühel im Vorjahr 1100 Immobilien im Gesamtwert von
604 Mio. Euro verkauft. Damit liegt Kitzbühel im Bezirksvergleich vor der Stadt
Innsbruck, wo 2000 Immobilien im Gesamtwert von 521 Mio. Euro veräußert wurden.
Dahinter folgen die Bezirke Innsbruck-Land (481 Mio. Euro), Kufstein (330 Mio. Euro),
Schwaz (187 Mio. Euro), Landeck (138 Mio. Euro) und Imst (120 Mio. Euro). „Alle Tiroler
Bezirke haben bei den Immobilienverkäufen und dem Verkaufswert zugelegt“, konstatiert
Remax. Für Osttirol und Reutte sind keine konkreten Werte bekannt.
03.03.2016 17:02
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Tirols teuerster Immo-Deal war im Vorjahr der Verkauf der Reha Münster (Bezirk
Kufstein) an einen Immobilienfonds für 42,1 Mio. Euro. Insgesamt gingen in Tirol 10.119
Wohnungen, Grundstücke, Häuser und Gewerbeimmobilien im Gesamtwert von 2,5 Mrd.
über den Tisch. 2014 waren es noch knapp 9000 Verkäufe für 2,1 Mrd. Euro.
Ein Grund für die Verkaufs-Explosion sieht Remax-Geschäftsführer Bernhard
Reikersdorfer im Vorzieheffekt aufgrund der Steuerreform, die 2016 auch eine höhere
Immobilienertragssteuer mit sich brachte. Aber auch die weiterhin historisch niedrigen
Zinsen ließen den Markt florieren. Auch für 2016 erwartet Reikersdorfer ein gutes Jahr
für den heimischen Immobilienmarkt.
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