AUSGABE 26 27. JUNI — 03. JULI 2016 REHA-MAGAZIN DAS MAGAZIN FÜR PATIENTINNEN UND PATIENTEN, MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER DES REHAZENTRUMS KITZBÜHEL NOV.OH Flickpicpete Im Herzen der Tiroler Alpen beweglich, mobil und fit werden Eine Gesundheitseinrichtung der VAMED Gruppe Eine Gesundheitseinrichtung der VAMED Gruppe. Vorwort Liebe Patientinnen, Liebe Patienten, Wir freuen uns Sie im Rehazentrum Kitzbühel willkommen zu heißen und Ihnen die 26. Ausgabe, des Reha Magazins präsentieren zu dürfen. Gesundheit betrifft uns alle. Es ist ein Thema das langfristig zu betrachten ist. Ein Rehaaufenthalt in Kitzbühel ist ein perfekter Initialzünder für ein vitaleres Leben und ein Startschuss zur Genesung nach einer Operation oder Erkrankung. Inhaltsverzeichnis 3 Veranstaltungskalender Bei uns ist immer was los 5 Seien Sie unser Gast... … und lassen Sie die Seele baumeln 6 Unser Verwaltungsteam Aufgaben im Hintergrund 7 Viele Fragen... … und vielleicht ein paar Antworten 10 Kitzbühel Geschichte und Kultur 12 Abwechslung gefällig Geografie und Rätselspaß 14 UEFA EURO 2016 Programm Liveübertragung 15 Pfarr– und Liebfrauenkirche Historischer Rückblick Hier die Highlights der Ausgabe 26: In dieser Ausgabe des Reha Magazins möchten wir Ihnen auf Seite 6 unser Verwaltungsteam vorstellen. Wir wünschen Ihnen viel Freude mit dem Reha Magazin und alles Gute für Ihren Aufenthalt bei uns im Rehazentrum Kitzbühel. Ihr Redaktionsteam 2 Impressum: Herausgeber: Rehazentrum Kitzbühel Betriebs-GmbH & Co KG - Hornweg 32 - 6370 Kitzbühel , Alle Rechte bleiben vorbehalten! Redaktion: Sabina Seidl, MA Bildnachweise: siehe Bilder; Veranstaltungskalender Bei uns ist immer was los TAG VERANSTALTUNG ORT MO DVD ABEND Speisesaal 27.06. Das finstere Tal 3. OG MI REISEVORTRAG Australien Vortragsraum DVD ABEND Familie Trapp Speisesaal SPORT Freies Schwimmen Nasstherapie DVD ABEND Streif—One Hell of a Ride Speisesaal P29.06. P I T DO 30.06. SA 02.07. SA 02.07. SO 03.07. SO 03.07. SO 03.07. QI GONG Klangschalenmeditation 2.OG 3.OG EG 3.OG Gymnastikraum EG RELIGIONEN Sonntagsgottesdienst Katholische Pfarrkirche SPORT Freies Training Kraftraum EG ZEIT € INFORMATION - Genießen Sie die Filmvorführung auf unserer großen Leinwand im Speisesaal. - Auf ihrer Reise hat Familie Pöttinger tolle Bilder mitgebracht. Viel Spaß beim DVD Abend. 19:00 - Genießen Sie die Filmvorführung auf unserer großen Leinwand im Speisesaal. 15:00 16:00 - Anmeldung am Therapiestützpunkt bis Freitag 12:00 Uhr 19:00 - Genießen Sie die Filmvorführung auf unserer großen Leinwand im Speisesaal. 09:00 10:30 €10 Anmeldung an der Rezeption bis Samstag 12:00 Uhr. 19:00 19:00 Gerne organisieren wir für Sie einen kostenlosen Transfer zur Pfarre und retour! Anmeldung an der Rezeption bis Samstag 17:00 Uhr erforderlich! 10:00 15:00 16:00 - Anmeldung am Therapiestützpunkt bis Freitag 12:00 Uhr 3 4 Seien Sie unser Gast ... … und lassen Sie die Seele baumeln Unterbringung… … der Begleitperson, in Ihrem Einzelzimmer: € 75,- für 1 Nacht: Zustellbett mit VP € 70 ab 2 Nächte: Zustellbett mit VP € 480 für 1 Woche: Zustellbett mit VP € 920,- für 2 Wochen: Zustellbett mit VP € 1.350,- für 3 Wochen: Zustellbett mit VP € 2.688,- für 3 Wochen: Doppelzimmer mit VP im Haus. Teilkörpermassage / Lymphdrainage: € 50,- Wählen Sie aus den Angeboten die für Sie passende Variante aus, das Team der Reha Kitzbühel freut sich auf Sie und Ihr/e Partner/in. Heilgymnastikgruppe: € 30,- Fragen und Reservierungen: Montag bis Freitag von 11:00 - 15:30 Uhr unter der Durchwahl 05356/67067-0. Therapieangebot Unterbringung... … der Begleitperson, in Ihrem Doppelzimmer. (je nach Verfügbarkeit) € 952,- für 1 Woche: Doppelzimmer mit VP € 1.834,- für 2 Wochen: Doppelzimmer mit VP Hotelgäste und Begleitpersonen können Therapien und Behandlungen je nach Verfügbarkeit buchen. Voraussetzung für die Inanspruchnahme einer Therapie ist eine vorhergehende, ärztliche Untersuchung (€ 30,-) durch unsere ÄrztInnen Kraft– und Ausdauertraining: € 30,Softpack mit Moorpackung: € 30,Beratungsgespräch Psychologie: € 50,Dauer jeweils 25min, außer Softpack 20min. An der Rezeption erhalten Sie ein Kärtchen auf dem Sie Ihren Therapiewunsch, die Anzahl der Einheiten und den Wunschzeitraum auswählen können. Ihren Therapieplan erhalten Sie ab 18:00 Uhr in Ihrem Zimmerfach beim Pflegestückpunkt im 1. OG. © Golf Resort Achental 5 Unser Verwaltungsteam Aufgaben im Hintergrund Das Team der Verwaltung sorgt im Hintergrund dafür, dass im Rehazentrum Kitzbühel alles „rund“ läuft. und Geschäftsführer Mag. Thomas Sieberer verantwortlich und mit Freude und Begeisterung im Einsatz. Pflege Unsere Pflege- Wir bitten Sie höflichst, diese Sprechstundenzeiten einzuhalten. Von der Information und Kommunikation nach innen und außen bis hin zu Veranstaltungen, Investitionen, Abrechnungen, Mitarbeiter & Personalmanagement, IT, Instandhaltung & Technik, Verpflegung & Catering sowie dem Finanz– und Qualitätsmanagement und der Weiterentwicklung des Rehazentrums ist das Team rund um Verwaltungsdirektorin Marion Macher, MBA Sprechstunden Ärzte Montag bis Freitag 08:00 - 09:30 Uhr. Für einen Termin zur Arztsprechstunde melden Sie sich bitte am Vortag beim Therapiestützpunkt an. In dringenden Angelegenheiten wenden Sie sich bitte umgehend beim Pflegestützpunkt. 6 direktorin steht in Ihrer wöchentlichen Sprechstunde gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Um Voranmeldung am Pflegestützpunkt wird gebeten. Therapie Montag bis Freitag 08:00 - 11:00 Uhr und 13:00 - 15:00 Uhr. Beschwerden Gerne werden an den Stützpunkten Ihre Anliegen entgegengenommen und auf Wunsch ein persönliches Gespräch vereinbart. Viele Fragen... … und vielleicht ein paar Antworten! Sehr geehrte Patientinnen und Patienten, es gibt so ein paar Fragen, welche immer wieder gestellt werden, vielleicht auch für persönliche Ärgernis oder Verwunderung sorgen. Diese, sogenannten Bumerang-Themen, möchte ich hier versuchen zu beantworten oder erklären. Das ewige Thema Speisesaal… …denn wir haben seit unserer Eröffnung im September 2013 mehrere Varianten getestet. Wir starteten generell in der Buffetform, auch zu Mittag und am Abend. Es war aber kaum zu glauben, wie schnell so ein Buffet, ausgelegt auf die Gästeanzahl, „gestürmt“ ist und wie viel leider auf den zurückgelassenen Tellern verblieb und danach entsorgt werden musste. Vor allem mit Krücken, Rollator oder Rollstuhl war es oft ein Spießrutenlauf für unsere Gäste. Und da sie auch länger als mobile PatientInnen benötigt haben, war das Buffet oft schon leer geräumt. Aus Sorge um das Wohlergehen der körperlich schwächeren Gäste stellten wir die Versorgung also auf das Tellersystem um. Das mit dem Warten vor dem Speisesaal… … oder wie ein Gast mir sagte:“….wie die Flüchtlinge zu warten!?“, ist ebenfalls einfach erklärt. In unserem Haus befinden sich 120 Gäste. Damit mehr Ruhe und auch das beschriebene Service angeboten werden kann, gibt es bei jeder Mahlzeit 2 Essenszeiten mit jeweils 50 Minuten. Aufgrund der Rückmeldungen unserer PatientInnen wurde die Dauer bereits von 40 auf 50 Minuten verlängert. Vor der ersten Sitzungen ist für uns immer nach der zweiten Sitzung, denn wir reinigen und bereiten den Speisesaal täglich 6x für Sie. Zwischen den beiden Sitzungen stehen dafür aber lediglich 10 Minuten zur Verfügung. Innerhalb dieser Zeit müssen die Tische und das Buffet neu aufbereitet und die Desinfektionen durchgeführt werden, die Tische neu ein- gedeckt und die Menüs für die 2. Sitzung vorbereitet werden. Pünktlichkeit ist uns natürlich sehr wichtig, ganz besonders in Anbetracht Ihres dichten Therapieplanes, aber wer zu früh ist, muss leider warten. Warum gibt es keinen fixen Sitzplatz?... ... auch diese Variante hatten wir bereits. Die Einteilung ist allerdings starr und kaum zu durchbrechen. Die fixe Sitzplatzzuordnung bedeutet, dass Sie täglich zu den gleichen Zeiten an Ihrem zugewiesenen Sitzplatz verbringen. Dieses System ist einerseits für die abwechslungsreiche Therapieplanerstellung eine riesige Herausforderung, andererseits hatte ich sicherlich täglich mindestens eine diesbezügliche Beschwerde oder Tränen. Dabei ging es darum, dass „nicht immer so früh aufgestanden 7 werden wollte, denn die anderen dürfen auch erst um 8.00 Uhr zum Frühstück“ oder …“der neben mir stinkt oder schmatzt“ …usw… Allerdings gibt es da keinen Spielraum, denn es ist nicht gut möglich zu sagen, „Sie sitzen morgen neben eben diesem Gast und nicht mehr bei der vielleicht ihnen bereits lieb gewordenen Gesellschaft.“ Ich bin überzeugt, dass unsere Variante mit der primären Erstellung des Therapieplanes, als unsere wichtigste Aufgabe in der Rehabilitation und dem Einfügen der Essenzeiten nach der individuellen Möglichkeit, der Selbstbestimmung im Speisesaal nicht im Wege steht. Der Wunsch nach einer 2. Kaffeemaschine… … obwohl in den vorbereiteten Kannen exakt der gleiche Kaffee verwendet ist, denn wir haben nur diese eine Kaffeesorte, hat vielleicht auch schon Sie ergriffen. Nur bitte ich Sie zu glauben, wenn diese Thematik mit dem Kauf einer zusätzlichen Kaffeemaschine zu beseitigen wäre, hätten wir das bereits veranlasst. Diese gewerbliche Kaffeemaschine benötigt aber einen Strom- und Wasseranschluss, wovon es leider nur einen gibt und welche unter den Parkettbo8 den in die Anrichte, durch die Marmoroberfläche gelegt sind. Wir sprechen hier also von einem gehörigen Umbau mit einer mehrtätiger Sperre des Speisesaales, was so im laufenden Betrieb nicht möglich ist, eher an denkbar ist die Entfernung der Maschine. Wir haben sehr genaue Vorschriften von Ihren Versicherungen, darin enthalten ist natürlich auch das Angebot des Morgenkaffees, allerdings keine Vorschriften für Cappuccino, Espresso oder Latte Macchiato. Es ist auch nicht notwendig sich gleich ganze Kannen zu befüllen, aber das müssten Sie bitte mit Ihren Rehakolleg/innen besprechen. Wie in einer Kaserne sind die Sicherheitsvorschriften ausgelegt?!... … Nur bitte beachten Sie, dass das Anfertigen eines Fotos beim CheckIn, mittlerweile auf je- dem Kreuzfahrtschiff auch üblich ist. Auch das Tragen Ihres Armbandes kann im Falle einer notwendigen Evakuierung oder eines medizinischen Notfalles innerhalb oder auch außerhalb unseres Hauses Ihnen das Leben retten. Da gibt es keine Möglichkeit zu trainieren und auch kein Schwimmbad… …da Sie Ihre therapiefreien Zeiten für Erholung nutzen sollten. Das Trainingsprogramm in der Reha ist für einen geschwächten Körper sehr intensiv und anstrengend. Nur mit ausreichend Erholung zwischen den Therapien ist Ihr Körper in der Lage Muskelmasse und Kraft aufzubauen. Daher – und weil wir verpflichtet sind, Sie während der Trainingseinheiten zu beaufsichtigen – sind unsere Therapieräume und das Bewegungsbecken für Sie nur während der eingeteilten Therapien für Sie verfügbar. Um unseren motivierten PatientInnen aber trotzdem mehr Therapiemöglichkeiten anbieten zu können, ist der Kraftraum zusätzlich am Samstag und das Bewegungsbecken zusätzlich am Sonntag gegen Voranmeldung bis Freitag Mittag, für Sie zugänglich. Ja unsere Betten, auch hier gibt es unterschiedliche Beschreibungen. Unsere Matratzen sind hart, zu weich, zu dick, zu dünn (?) und noch dazu mit einer Gummiauflage. Hier muss ich leider auf die Hygienevorschriften einer Krankenanstalt – die wir auch sind - verweisen, das muss leider so sein. Um Ihren persönlichen Komfort zu erhöhen, haben wir bereits in jedes Bett eine persönliche Baumwolleinlage eingebettet. Unser Veranstaltungsprogramm ist bestimmt vielfältig und auch kostenintensiv, aber leider gibt es Unterschiede in den Möglichkeiten Winter & Sommer, wie auch in der momentanen Zusammensetzung unserer Gäste. Wir bieten ein breites Spektrum an Indoor und Outdoor Aktivitäten an. Aber bitte bedenken Sie auch, dass wir Kartenspiele und auch Bücher für Sie bereitgestellt haben. Preis mit € 100,- für 22 Tage mit € 4,50 pro Tag nicht überteuert. Machen Sie sich doch bitte die Mühe und sehen Sie sich die umliegenden Tiefgaragenpreise an. Ja und das mit den Ausgehzeiten .. hab ich mir für mein Ende aufbehalten, als meinen persönlichen Favoriten. Diese Vorgabe ist allerdings ein wesentlicher Vertragsbestandteil von Ihrer Versicherung. Bedenken Sie, dass Sie sich während Ihrer Rehabilitation im Krankenstand befinden und somit „nur“ Ausgehzeiten zur Verfü- gung haben. 22.00 Uhr ist somit die Deadline, welche wir sicher zu stellen haben und diesbezüglich explizit überprüft werden. Das Angebot 1x während Ihres Aufenthaltes an einem Samstagabend zu verlängern ist ein deutliches Entgegenkommen unsererseits. Jegliche weitere Abwesenheit muss mit Ihrer Versicherung abgesprochen, die Notwendigkeit dafür muss belegt werden. Die Androhungen Beschwerde über unsere Sitten der Versicherung zu melden, hat somit leider keine Grundlage. …ich bin mir aber sicher, ich konnte nicht alle Ihre Fragen be- Die Tiefgarage als Abzocke, wird auch sehr oft genannt. Allerdings ist der 9 Kitzbühel Geschichte und Kultur Eine 700jährige Stadt Kitzbühel ist eine über 700jährige Stadt inmitten der nach ihr benannten Kitzbüheler Alpen im Nordosten Tirols. Die Lage der Stadt am Fuße des Hahnenkamms, Stätte der alljährlich ausgetragenen weltberühmten Skiweltcuprennen, lässt den Blick auf eine einmalig schöne Bergwelt zu. Im Sommer idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge, Wanderungen und Bergtouren liegt die Stadt im Winter inmitten eines riesigen Skigebietes, das mit zahlreichen komfortablen Aufstiegshilfen erschlossen ist. Mit annähernd 800.000 Nächtigungen im Jahr ist Kitzbühel heute eine Tourismusmetropole ersten Ranges, die ihre Gäste mit vielen größeren und kleineren Events und entsprechender Infrastruktur - Hotels, Restaurants, Bars, Diskotheken, Boutiquen ... - zu verwöhnen versteht. Eine alte bayerische Grenzstadt Kitzbühel ist darüber hinaus eine alte Stadt, die 10 ihre Attraktivität nicht zuletzt auch ihrem historischen Stadtkern verdankt. Seine Lage an einem Hügel oberhalb des von Süd nach Nord verlaufenden Kitzbüheler Achentals lässt an längst vergangene Zeiten denken. Zeiten, in denen das flachere Umland unbewohnbares Überschwemmungsgebiet und Wehrhaftigkeit wichtigstes Anforderungsprofil war. Im Mittelalter bildete Kitzbühel mit seinem Umland den südöstlichsten Teil des Herzogtums Bayern, der im Osten, Süden und Westen von fremden Territorien umgeben war. Diese aus bayerischer Sicht sehr exponierte Lage dürfte auch der Grund für die Stadterhebung Kitzbühels durch Herzog Ludwig II. im Jahr 1271 sein. Kitzbühel wurde mit einer Stadtmauer versehen und zum festen Stützpunkt© RKB bayerischer Interessen. Die Politik der Bayernherzöge zeigte einigen Erfolg. Kitzbühel wurde erst 1506 Teil von Tirol und Österreich, als der Habsburger Kaiser Maximilian bayerische Erbstreitigkeiten zu seinen Gunsten ausnutzte. Bergbauzentrum und kulturelle Blüte in Neuzeit und Barock Noch zur Zeit der bayerischen Herrschaft wurde Kitzbühel mit dem Bergbau jener Erwerbszweig erschlossen, dem die Stadt seine erste große Blüte verdanken sollte. Soweit heute bekannt, wurde seit dem frühen 15. Jahrhundert nach Silber und Kupfer gegraben. Am Ende desselben Jahrhunderts sind Schmelzhütten bezeugt, in denen die Erze weiterverarbeitet werden konnten. Der wirklich große Boom setzt aber um das Jahr 1540 ein, als die Erzvorkommen des wenige Kilometer nördlich der Stadt gelegenen „Rerobichl“ entdeckt wurden. In kürzester Zeit und teilweise ohne Genehmigung wurde eine Vielzahl von Schächten in den Boden getrieben, die Tiefen von bis zu 900 Metern erreichten und lange Zeit als die tiefsten der Welt galten. Der damit verbundene enorme finanzielle Aufwand ließ die Erträge freilich rasch abnehmen. Der Höhepunkt der Bergbautätigkeit war bereits vor 1600 überschritten. Für die folgende Zeit blieb der Bergbau trotzdem Garant für das wirtschaftliche Wohlergehen der Stadt, dem etwas zeitversetzt eine geistigkulturelle Blüte folgen sollte. Im Barock wurde Kitzbühel zum Kunstzentrum, das bis ins Salzburgische Pinzgau und Tiroler Inntal ausstrahlte. Niedergang und erster Neubeginn im 19. Jahrhundert Mit dem Niedergang des Bergbaus seit der zweiten Hälfte des 17. Jh. beginnt die Epoche der wirtschaftlicher Stagnation bzw. Verfalls. Nach der Schließung des „Rerobichl“ im Jahre 1772 bleiben zwar die Bergbaue am Schattberg und Sinwell in unmittelbarer Nähe der Stadt bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts bestehen. Ihre vergleichsweise bescheidenen Dimensionen und ihre zunehmende Unrentabilität können den wirtschaftlichen Verfall im 18. und 19. Jahrhundert aber nicht aufhalten. Kitzbühel wurde eine bescheidene Landgemeinde, in der nach Berichten von Zeitgenossen Armut keine Ausnahmeerscheinung darstellte. Ein gewisser Aufschwung setzte erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein, als Reisende die Schönheit der Landschaft um Kitzbühel entdeckten. Mit dem 1875, durch den Einsatz des Kitzbühelers Josef Pirchl, erreichten Anschluss an das österreichische Eisenbahnnetz wurde der Grundstein für die touristische Erschließung der Stadt gelegt. Zwei Jahre später erfolgte die Gründung der örtlichen Alpenvereinssektion, mit der die Kitzbüheler Bergwelt einem größeren Publikum zugänglich gemacht wurde. Zweite große Blüte durch den Fremdenverkehr Von größter Bedeutung für den Tourismus und damit den wirtschaftlichen (Wieder-) Aufstieg der Stadt sollte sich die Pionierarbeit von Franz Reisch erweisen, der als Begründer des Skisports in Kitzbühel gelten darf. Auf seine Initiative gehen die ersten Wintersportaktivitäten in den 90er Jahren des vorvergangenen Jahrhunderts zurück, die sehr bald Gäste aus dem In- und Ausland anlockten. Zur Sommerfrische gesellte sich der Wintersport: Das 19021903 erbaute Grandhotel, für lange Zeit erste Adresse der Stadt, öffnete wenige Jahre später auch winters seine Pforten. In den 1920ern und 1930ern beherbergt Kitzbühel ein internationales, insbesondere englisches Publikum, dessen berühmtester Vertreter der englische Thronfolger (Prince of Wales) ist. Diese erste Glanzzeit des Tourismus findet mit dem Anschluss an das Großdeutsche Reich und dem 2. Weltkrieg ein jähes Ende. Die Nachkriegsjahre stellen in fast jeder Hinsicht einen Neuanfang dar, der aber bald zu einer stetigen Aufwärtsentwicklung führt. Es mag nicht zuletzt am Kitzbüheler Skiwunderteam um den dreifachen Olympiasieger Toni Sailer liegen, das in den späten 50ern die allermeisten alpinen Skiwettkämpfe dominierte: Kitzbühel wird zur weltbekannten Tourismusmetropole, als die sie bis heute bekannt ist. 11 Abwechslung gefällig Geografie und Rätselspaß Ache und Großache Die Großache ist ein 79 km langer Fluss im osten des österreichischen Bundeslandes Tirol und im bayerischen Chiemgau, der in seinem Verlauf nacheinander fünf verschiedene Namen trägt. Oberhalb Kitzbühels Jochberger Ache, von Kitzbühel bis St. Johann in Tirol Kitzbüheler Ache, im Mittellauf Kössener Ache oder Großache, was zugleich die Gesamtbezeichnung des österreichischen Teils ist, im Deutschen Unterlauf Tiroler Achen. Sie entspringt am Pass Thurn auf salzburgischem Gebiet, erreicht die Tiroler Granze nach 400m, die deutsche Grenze nach 55km und mündet 24 km weiter bei Grabenstätt in den Chiemsee. Die Täler von Jochberger Ache und Kitzbüheler Ache sind von den Kitzbüheler Alpen umgeben. Die Gipfel an den Enden der Seitentäler haben Höhen bis zu 2363 m über dem Meer, Geiß- 12 stein, um Kitzbühel weniger als 2000 m. Die Großache bildet die östliche Begrenzung des Kaisergebirges. Kurz nach St. Johann, noch im Leukental, liegen die Orte Kirchdorf in Tirol und Erpfendorf. Zwischen Kössen, das in einem auch Kaiserwinkl genannten, zum Inntal offenen Ostwesttal liegt, und dem bayrischen Tal bei Schleching durch- bricht der Fluss die Chiemgauer Alpen in einer engen Schlucht, dem Entenloch. Bei Grassau erreicht die Tiroler Ache das Alpenvorland. Raus aus den Latschen…. Kicken Sie Ihre Schuhe weg und wandern Sie barfuß durch warmes, dampfendes Gras. Spüren Sie die Erleichterung? ©svd.se 13 14 Pfarr– und Liebfrauenkirche Historischer Rückblick Kirchen Nur wenige Gehminuten nördlich des Stadtkerns stehen die beiden Kirchen auf einem Hügel inmitten eines der schönsten Bergfriedhöfe Tirols. Der Pfarrkirche St. Andreas sind seit dem Frühmittelalter mehrere Bauten vorausgegangen. Ihr heutiges gotisches Erscheinungsbild verdankt sie Stefan Krumenauer aus Salzburg, unter dessen Leitung sie im 15. Jahrhundert weitgehend neu erbaut wurde. Einzig der im Vergleich zum massigen Baukörper sehr bescheidene Turm wurde von der Romanik übernommen und später mit einer barocken Haube versehen. Mit der Liebfrauenkirche verhält es sich genau gegenteilig. Zu einem sehr bescheidenen Baukörper gesellt sich ein viel zu groß dimensionierter Turm. Mit diesem hat es seine eigene Bewandtnis. Der Wohlstand der Kitzbüheler im 16. Jahrhundert verleitete zum Ankauf einer Kirchenglocke entsprechend repräsentativen Ausmaßes. Nur: Der alte romanische Kirchenturm war dafür zu klein. Also musste ein neuerer, größerer Turm errichtet werden. Von der gotischen Ausstattung hat sich weder in der Pfarr- noch in der Liebfrauenkirche viel erhalten. Das Innere beider Kirchen wird vom Barock Kitzbüheler Prägung dominiert. Die beiden Kirchen prägen das Stadtbild wie kein anderer Bau. 15
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