Autobahn-Bau Karstädt : Hunderte Hektar für A14 bepflanzt

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Autobahn-Bau Karstädt : Hunderte Hektar für A14 bepflanzt
vom 6. August 2015
Aus der Redaktion des Prignitzers
Für Autobahn-Bau im Bereich Karstädt großflächig in der gesamten Prignitz
Neuanpflanzungen als Ausgleich getätigt
Auch die bizarre Wildbrücke bei Pinnow wird begrünt.
Foto: Martina Kasprzak
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Die Fertigstellung der A 14 zwischen Groß Warnow und Karstädt geht in die Endphase. Noch
in diesem Jahr soll auf dem 11,5 Kilometer langen Abschnitt der Verkehr rollen. Nach
Auskunft der Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH), die für die
Planung und den Bau der A 14 im Bereich Brandenburg verantwortlich zeichnet, liegt alles im
Zeitplan. Der Bau der A 14 ist das eine. Doch für die Versiegelung der Autobahntrasse
müssen Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt werden und zwar sehr umfangreiche.
Ein Teil ist bereits umgesetzt, einer wird während der Bauphase und der letzte nach
Fertigstellung erfolgen, wie Etta Weiner, Pressesprecherin der Deges auf „Prignitzer“Nachfrage mitteilte. Als vorgezogene Maßnahmen, insbesondere für den Artenschutz,
wurden bereits seit 2013 vier Ersatzlaichgewässer angelegt. Sie befinden sich nordöstlich
von Garlin, östlich der L 133 und nördlich der B 5 im Bereich Karstädt. Auch gehören dazu
der Schutz von Nist-, Brut- und Lebensstätten und der Fließgewässerschutz im Bereich der
Löcknitz.
Des weiteren wurden bereits Gehölzpflanzungen auf 10,4 Hektar, Ansaaten auf 20 Hektar
und auf 50 Hektar Landschaftspflege (Grünlandextensivierungen/Magerbiotope)
vorgenommen – das alles im unmittelbaren Bereich der neuen Autobahn. Trassenfern
wurden, ebenfalls seit 2013, 590 Laub- und 330 Obstbäume gepflanzt, 15,5 Hektar
aufgeforstet, etwa 3,8 Hektar Hecken- und Feldgehölze angelegt sowie rund 13,3 Hektar
angesät und weitere 16,5 Hektar extensiviert. Die gesamten Anpflanzungen wurden in der
Prignitz getätigt, wie es von der Deges heißt. „Die Maßnahmen werden gesondert durch eine
Umweltbaubegleitung in regelmäßigen Abständen vor Ort kontrolliert“, informierte Etta
Weiner.
Ehemalige Fahrbahnen zurückgebaut
Bereits abgeschlossen sind auch die Pflanzungen von Feldgehölzen und Laubwäldern in den
Gemarkungen Groß Warnow, Karstädt und Reckenzin mit einem Gesamtumfang von 9,5
Hektar.
Da durch den Neubau der A 14 auch der Verlauf der B5 und der L131 teils verlegt werden
musste, sind die dadurch nicht mehr benötigten Fahrbahnflächen bereits zurückgebaut
worden. Konkret heißt das, dass auf einer Fläche von rund 2,52 Hektar die Entsiegelung
erfolgte. Auch das wird als Ausgleichsmaßnahme gewertet.
Im Herbst geht es mit Gestaltungen los, die unmittelbar die A 14-Trasse in das
Landschaftsbild einbinden. Dazu zählen die Bepflanzung der Faunabrücken sowie die
Begrünung der Böschungen, der Anschlussstellen und des Regenrückhaltebeckens (Höhe der
Überführung eines Wirtschaftsweges über die A 14 in der Gemarkung Pinnow) sowie des
Mittelstreifens. „Nach der Pflanzung werden diese Vegetationsbestände drei Jahre lang
gepflegt“, teilte Etta Weiner weiter mit. Als wesentliche Leistungen umfasst dieses Vorhaben
die Pflanzung von etwa 1050 Bäumen und Solitärgehölzen, zirka 4,5 Hektar Gehölzansaaten,
7,5 Hektar Gehölzpflanzungen und die Mahd von 65,5 Hektar Ansaaten bzw.
Sukzessionsflächen.
Kiefernwald im Mendeluch wurde zu Mischwald
Im Umfeld des FFH-Gebietes „Mendeluch“ (Perleberger Stadtforst) wurden im Herbst 2014
bereits rund 5,5 Hektar Kiefernwald zu Mischwaldbeständen durch Pflanzung von
Laubbaumarten umgebaut. Ebenfalls im Mendeluch werden ab Herbst diesen Jahres noch
alte Entwässerungsgräben verfüllt, um die Wasserhaltung im Moor zu verbessern. Dies
umfasst etwa 1350 Meter laufende Ring- und Stichgräben. Ebenfalls wurden in der
Gemarkung Weisen weitere acht Hektar Kiefernwald zu Mischwald umgebaut (Beginn 2014,
Ende voraussichtlich in 2017).
Die großen Entsiegelungsmaßnahmen auf den Flugplätzen Perleberg und Neuruppin mit zum
Teil anschließenden Erstaufforstungen sind noch nicht baulich begonnen. Dort sei
vorgesehen, Erschließungsflächen, ehemalige Rollbahnen sowie rudimentäre Gebäudereste,
Zäune sowie Kleinteile zurückzubauen. Seit 2014 erfolgen dort schon vorbereitend unter
anderem die abfalltechnischen Untersuchungen. Mit dem Rückbau soll voraussichtlich 2016
begonnen werden. Die Rückbauflächen umfassen etwa 13,15 Hektar, die anschließenden
Aufforstungen 1,7 Hektar.
von Martina Kasprzak
erstellt am 06.Aug.2015 | 08:00 Uhr