Segmente, nicht phonetische Merkmale: Die wichtigsten Einheiten der Sprachproduktion Referentinnen: Fatiha Laaraichi Simone Lindner Gliederung Definition: Versprecher Segmente: Definition/ Drei Grundbegriffe/ Beispiel Fehlerklassifikation: 1. Fehlerarten 2. Richtung der Fehlerhaftigkeit Fehlerbeschränkungen → Hinweis für den Aufbau eines Sprachproduktionsmodells Definition: Versprecher Unfreiwillige Abweichung von der phonologischen, grammatikalischen und lexikalischen Intention des Sprechers Oft erfolgt Korrektur vom Sprecher selbst “social agreement“/ bewusste Ignoranz von Versprechern Kein Versprecher: häufige Pausen, Zögern, Fehlstart, Fehlartikulationen Versprecher gezielte, geplante Äußerung Element, das zur Fehlerhaftigkeit der Äußerung führt benachbartes Element, das die Fehlerhaftigkeit der Äußerung erklärt Versprecher a) b) Versprecher betreffen Einheiten von unterschiedlicher Größe: auf der phonologischen Ebene: Segmente, Sequenzen von Segmenten, Silben und Wörter; auf der grammatischen/ lexikalischen Ebene: Morpheme, Wörter und (selten) Satzkonstituenten Segmente = Diskrete Einheiten: - essentiell für Sprachproduktion in Versprechern: fehlerhafte Segmente → Drei Grundbegriffe: target segment/ Zielsegment intrusion segment/ Fehlersegment source segment/ Quelle des Fehlersegments Zielsegment → erscheint in fehlerhafter Form: verändert, umgestellt oder getilgt Fehlersegment → anstelle des Zielsegments oder wird der Zieläußerung hinzugefügt source segment → benachbartes Segment → mit dem intrusion segment (Fehlersegment) identisch Beispiel: Phonem- Substitutionsfehler “about four or pive pages“ (five) Zielsegment: Phonem /f/ in five Fehlersegment: /p/ (pive) source segment: /p/ in pages • • Problem: Noch unklar (wird jedoch später bei Bearbeitung der Beschränkungen klar): Welches source segment motiviert das Fehlersegment? Zielsegment und source segment in gleicher Wortposition? Bsp: “ Make up about four or five pages“ →/p/ in up oder /p/ in pages die Quelle? Fehlerklassifikation 1. Fehlerarten Fehlerart ( z. B Identitätsänderung, Positionsänderung) → Unterteilung in 5 Klassen: - Substitution: “Anymay, I think“ (anyway) Vertauschung: “It`s past fassing- fast passing by“ - Umstellung: “I did it myn ow_ way“ (I did it my own way) - Hinzufügung: “measures of spublic speaking anxiety“ (public speaking) - Auslassung: “the d_ug –the drug“ 2. Richtung der Fehlerhaftigkeit → Beziehung zwischen Zielsegment und source segment - - Fehlersegment vor source segment → Antizipation: “if you can change the pirst part“ (first) Fehlersegment nach source segment → Perseveration: “John gave the goy“ (boy) Fehlerbeschränkungen Constraint 1: Fehlersegmente können in einer Äußerung auch über mehrere Wörter hinweg vorher erscheinen → Spannweite der Satzverarbeitung größer als ein Wort Constraint 2/8: Jede Fehlerart betrifft neben Phonemen auch Morpheme, Wörter, Konstituenten → Einheiten während der Satzverarbeitung in der psychologischen Repräsentation vorhanden Überlappung möglich von: a) sprachlichen Einheiten unterschiedlicher Komplexität → Mechanismus operiert auf unterschiedlichen Repräsentationsebenen b) Fehlerarten Bsp.: Kathy can type -> tathy –Kathy … “Tathy can type“ → Antizipation/ Substitution “Tathy can _ype“ → Umstellung • Ambiguität • • Constraint 3: Zielsegment und Fehlersegment: einzelne Segmente gleiche Kategorien (Phonem ersetzt Phonem, Wort ersetzt Wort, etc.) → gestörter Planungsmechanismus → Substitutionen → betroffen: Elemente gleichen Typs Constraint 4: Zielsegment und Fehlersegment: haben meistens bestimmte linguistische Eigenschaften gemeinsam: Phoneme → Merkmale Morpheme → syntaktische Kategorien Wörter → phonologische, syntaktische, und/oder semantische Eigenschaften Konstituenten → syntaktische Strukturen → Eigenschaften während der Produktionsplanung in der psychologischen Repräsentation Constraint 5: segment movement constraint: Bewegungs- bzw. Positionsbeschränkung (Vertauschung, Umstellung) Constraint 6/7: Antizipationen/ Perseverationen: oft zweifacher Gebrauch eines Zielsegments → gestörter Schritt im Produktionsprozess führt zur mehrfachen Verwendung Annahme: Platzierung der geplanten Segmente in jeweils einen “slot“ (normale Sprachproduktion) scan- and- copy-Mechanismus/ scancopier: scannen der geplanten Segmente, um jedes in ein “slot“ zu kopieren Problem: Wie kann ein Segment ein zweites Mal erscheinen? → gestörter scan-copier : Kopie an korrekter und falscher Position → gestörter “checkoff monitor“: - operiert in Verbindung mit scan-copier Bei Fehlfunktion: keine Markierung des kopierten Zielsegments → bewirkt erneute Verwendung a) b) c) “serial-ordering mechanism“/ Sprachproduktionsmechanismus: unabhängige slot-segment-Repräsentation scan-copier checkoff monitor → für korrekte Segmentsequenzen Literatur Boomer, Donald S. and Laver, John D. M. 1968. “Slips of the Tongue“. British Journal of Disorders of Communication 3: 2-12 Dell, Gary S. 1986. “A Spreading-Activation Theory of Retrieval in Sentence Production“. Psychological Review 93: 283-321 Fromkin, Victoria A. 1970. “The Non-anomalous Nature of Anomalous Utterances“. Language 47: 27-52 Shattuck-Hufnagel, S. 1979. “Speech Errors as Evidence for a Serial-Ordering Mechanism in Sentence Production“. In: Cooper, W.E. & Walker, E.C.T (Hrsg.): Sentence processing: Psycholinguistic studies presented to Merrill Garrett, Erlbaum, Hillsdale, NJ (1979), 295-342 Vieden Dank für Eure Aufmerksamkeit! ☺
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