programm - Lagergemeinschaft Auschwitz

Gedenken zum 20. Todestag
Ich will mehr wissen über Auschwitz und würde
gerne an einem Seminar über die
Konzentrationslager teilnehmen. Teilnahme
kostenlos, Dauer über 4 Abende à 90 min.
Name
Anschrift
PROGRAMM
Dr. Dieter Wolf
Michael Merle
Manfred de Vries
Monika Held
Email
Telefon
Neithard Dahlen
HE RM AN N RE IN EC K
Zeuge von Auschwitz
Begrüßung
Mahnung und Gedenken
„.....Vergeßt nie!“
Buchlesung
Pause
Hermann Reineck –
Zeuge von Auschwitz
Hermann Reineck war ein Widerstandskämpfer. Für
seine Verdienste um Deutschland und die Versöhnung mit Polen erhielt er 1991 die Johanna KirchnerMedaille der Stadt Frankfurt. Eine kleine Ausstellung
zeigt außerdem einige Original-Dokumente aus dem
Leben von Hermann Reineck und dem Konzentrationslager. Der Nachlass H. Reinecks wird seit
2005/ 2006 im Stadtarchiv Butzbach aufbewahrt.
Eine Veranstaltung der Stadt Butzbach in Zusammenarbeit mit der Lagergemeinschaft Auschwitz –
Freundeskreis der Auschwitzer e.V.
Monika Held liest aus ihrem Roman:
„Der Schrecken verliert sich vor Ort“
In ihrem Roman zeichnet sie den Lebensund Leidensweg von Hermann Reineck nach.
Musikalische Begleitung:
Woki Miller (Griedel), Oboe und
Petra Jähle (Butzbach), Konzertakkordeon
Donnerstag, 28. Januar 2016 um 19.00h
Museum der Stadt Butzbach,
Färbgasse 16
HERMANN REINECK
*geb. Wien, 09. Januar 1919 ++ gest. Wetzlar, 29.12.1995
Z E U G E V O N AU S C H W I T Z
Die letzten unserer Vätergeneration (Bilder rechts)
gehen jetzt und hinterlassen uns Hermann Reinecks Lebensmotto:
„Über Auschwitz darf kein Gras wachsen!“
Dies ist uns Mahnung und Verpflichtung.
Eichborn-Verlag, Köln 2013
ISBN:978-3-8479-0529-5
Monika Held ist in in Hamburg und Cuxhaven
aufgewachsen. Ihre Lehre als Verlagskauffrau
und das Volontariat machte Sie bei der
Hannoverschen Presse.
Sie arbeitete viele Jahre für das Radio (HR,
SR/ SWR, SFB/rbb und WDR) über die
Gewerkschaftsbewegung und Arbeitsbedingungen und für die Gewerkschaftspresse.
Von 1991 bis 2000 schrieb die Autorin für
„Brigitte“.
Für ihre publizistische Arbeit über das
Kriegsrecht in Polen und die Hilfstransporte zu
den Überlebenden von Auschwitz wurde sie
mit der polnischen Solidarnosc-Medaille
ausgezeichnet. „Der Schrecken verliert sich vor
Ort“ ist ihr dritter Roman.
Bei Eichborn erschienen „Augenbilder“,
„Trümmergöre“ und „Melodie für einen
schönen Mann“. Monika Held lebt heute in
Frankfurt am Main.
Die Autorin signiert nach der Lesung gerne die
am Büchertisch erstandenen Bücher.
Hermann Reineck wurde am 9. Januar 1919 in Wien geboren. Er
wuchs in einer sozialdemokratischen Familie auf. Sein Weg führte
über die „Kinderfreunde“, die „Roten Falken“ zur „sozialistischen
Arbeiterjugend“. Dort hatte er eine führende Funktion.1936 kam er
für 6 Monate in seine erste Haft, danach in ein Umerziehungslager
im Austrofaschismus. Am 1.4.1938 unmittelbar nach dem „Anschluß“ Österreichs wurde er zum Reichsarbeitsdienst und am
1.9.1939 zur Wehrmacht eingezogen. Am 9.1.1941, an seinem
Geburtstag, wurde er durch die Gestapo verhaftet. Sein Leidensweg ging über in das Vernichtungslager Auschwitz mit dem
Vermerk: „Rückkehr unerwünscht“. Im Stammlager-Auschwitz
musste er über zwei Jahre als Schreiber im Häftlingskrankenbau
Sterbeurkunden ausfüllen. Von dort wurde er im November 1944
zur Mordbrenner-Gruppe „Dirlewanger“ verpflichtet und lief dann
zu Partisanen über. Er kämpfte auf deren Seite bis zum Kriegsende.
Eine Genugtuung erlebte Hermann Reineck 4 Tage nach
Kriegsende am 12.5.1945, als er mit einer amerikanischen
Militärstreife den Chef des SD und Gestapo Ernst Kaltenbrunner
festnehmen konnte, dieser wurde im Kriegsverbrecher-Prozess
von Nürnberg zum Tode verurteilt.
Im Auschwitz-Prozeß gehörte Reineck zu den wichtigsten Zeugen
für die Morde in Auschwitz. 1980 gründete er mit anderen ehem.
Häftlingen die Lagergemeinschaft Auschwitz/ Freundeskreis der
Auschwitzer e.V., um die Erinnerung und das Gedenken an den
Holocaust zu sichern. Er hielt über die Lagergemeinschaft enge
freundschaftliche Kontakte zu wichtigen Funktionsträgern nach
Polen, vor allem nach Krakau, war für viele (400) ehemalige KZHäftlinge und deren Familien der Lichtblick des Jahres, wenn er
wieder mit einem LKW voller Weihnachtspäckchen ankam.
Prof. Władysław Bartoszewski,
poln. Aussenminister von 1995,
*19.2.1922 + 24.4.2015
Josef Paczynski,
„Friseur in Auschwitz“,
* 1920 + 26.4.2015
Dr. Kazimierz Smolen,
Leiter Gedenkstätte Auschwitz,
*19.4.1920 + 27.1.2012
Dr. med. Janusz Mlynarski,
Chirurg in Herborn, Monheim,
* 21.5.1921 + 6.5.2015
Tadeusz Sobolewicz,
polnischer Schauspieler,
* 26.3.1925 + 28.10.2015
Joachim Proescholdt,
ehem. Vors. der LaG Auschwitz
*4.11.1927 + 11.5.2015