Angela Orosz-Richt: Wunder von Auschwitz

Angela Orosz-Richt:
von Auschwitz
Wunder
Nein, es liegt jedem Schreiber fern, wie nur irgend etwas, die
Menschen zu verunglimpfen oder zu verhöhnen, die bis
Kriegsende 1945 im Lager in Auschwitz gefangen gehalten
wurden. Viele, die dort untergebracht waren, wurden krank und
wieder sehr viele haben das Lager nicht überlebt.
Auschwitz, der Name bürgt für Qualität, zumindest was den
deutschen Schuldkult angeht, der seither hochgehalten und von
den Regierungen, egal welcher Couleur gepflegt wird, da kommt
kein Rolls Royce mit. Auschwitz, das steht für Juden,
Verfolgung, Gaskammer, Leid und Tod.
Immer wieder wird das Volk mit Einzelheiten konfrontiert, auf
daß der Kult weiterlebe und sich tief in das Herz und die
Seele eines jeden Deutschen fresse, bis er vor Scham in den
Boden versinken möchte. Dabei ist denen da oben jedes Mittel
recht, und immer wieder wird aus irgendeinem Loch ein
Überlebender des Wachpersonals, der SS oder sonstwer, der
seinerzeit auch nur irgendwie mit Auschwitz zu tun hatte, ans
Licht und medienwirksam vor Gericht gezerrt. Und, oh Wunder,
es gibt auch immer wieder neue Zeugen, die von irgendeiner
Greueltat berichten können, mit der der nunmehr endlich
überführte Übeltäter konfrontiert wird.
So auch wieder geschehen im Prozeß gegen den ehemaligen
Buchhalter und SS-Mann, Oskar Gröning. Nicht, daß Herr Gröning
tatsächlich konkret irgendetwas mit den Mißhandlungen, die die
damaligen Insassen von Auschwitz erdulden mußten, zu tun
gehabt hätte, er war schließlich nur der Buchhalter, aber er
hatte auch nichts dagegen unternommen, und daher trifft ihn
die Mitschuld, so der allgemeine Tenor. Unerheblich, ob selbst
wenn er etwas hätte tun können, dies ebenfalls mit seinem
Leben bezahlt hätte, was ja damals auch Usus gewesen sein
soll. Jedenfalls hatte Herr Gröning schon eine moralische
Mitschuld anerkannt und was hätte er auch jetzt nach 70 Jahren
anderes zugeben können. Eine Mittäterschaft konnte man ihm
schließlich nicht nachweisen.
Aber da wir gerade von 70 Jahren und eingangs von Wundern
sprachen. Es ist erstaunlich, was seinerzeit dort in Auschwitz
losgewesen sein muß. Der berühmteste, also eher berüchtigtste
Arzt dieses Lagers war der Josef Mengele und dem hat man ja
schon vieles nachgesagt, vorgeworfen und auch einiges
bewiesen.
Jetzt aber hat sich eine Zeugin gemeldet, die offenbar
wundersames erlebt hat. Dabei handelt es sich um die 70jährige Angela Orosz-Richt. Sie kam in Auschwitz zur Welt und
berichtet,
unter
angemessenen,
ausbrechenden
Gefühlsaufwallungen, also unter Tränen, daß eben jener Dr.
Mengele Sterilisierungsexperimente an ihrer Mutter vorgenommen
haben soll, als diese mit ihr im siebten Monat schwanger war.
Die Zeugin Angela-Orosz-Richt kam am 21. Dezember 1944 zur
Welt, Mengele war zu dieser Zeit noch als Lagerarzt in
Auschwitz tätig. Die Zeugin berichtet, immer wieder seien
ihrer Mutter brennende Substanzen injiziert worden. „Direkt
dahinter war der Fötus, das war ich“, sagte die 70-Jährige.
Das dürfte wohl das erste Mal in der Geschichte der Justiz
sein, daß man einem Fötus derartige Erinnerungen zuspricht.
Die meisten Menschen können sich nicht mal an ihren vierten
Geburtstag erinnern. Gut, da wird auch selten an einem
herumexperimentiert, aber seien Sie mal ehrlich: pränatale
Erinnerungen? Also Erinnerungen aus der Zeit im Mutterleib?
Bei solchen Zeugen, da fragt man sich doch, was deren Aussagen
wirklich wert sind. Sicher ist es traurig, daß sie ihre Eltern
verloren hat, so etwas ist immer traurig, aber solche Lügen
lassen so manchen auch an anderen Zeugenaussagen zweifeln. Und
wer sich ein wenig Zeit nimmt, der wird im Internet auch auf
so manch andere Kuriosität an Zeugenaussagen stoßen, denn wo
eine Lüge ist, da ist die andere nicht fern, und auch ihr
Bruder, der Betrug, ist immer in ihrer Nähe anzutreffen. Auch
dazu gibt es hinreichend Fundstellen im Internet.
Ihr
Rainer Hill