Das Regionale Raumordnungs-Programm

Regionales Raumordnungsprogramm für
den Landkreis Stade
Landkreis Stade
1. Was ist das Regionale Raumordnungsprogramm?
Das Regionale Raumordnungsprogramm, kurz RROP, bedeutet ganz allgemein
die Aufteilung des gesamten Landkreises Stade in verschiedene Zonen und
Gebiete in denen verbindlich geregelt wird, wer in einem Gebiet vorrangige
Interessen wahrnehmen kann. Zb. Industrie, Verkehrswege, Wohnbebauung,
Naturschutz oder Landwirtschaft.
2. Was ist im RROP für die Osteniederung geplant?
Das gesamte Gebiet der Osteniederung von Behrste bis Hüll mit den
angrenzenden Gebieten ist als Vorrang- bzw. Vorsorgegebiet für Natur und
Landschaft bestimmt.
Die zentrale Bedeutung der Landwirtschaft für dieser Region wird damit im
RROP als Zielsetzung aufgegeben.
3. Was bedeutet „Vorrang für Natur und Landschaft“ für
jeden einzelnen Bürger?
Wenn die Osteniedrung zum Naturschutzgebiet wird, wird sich das
Landschaftsbild in unserer Region verändern. Brach liegende Flächen wuchern
dann zu Diestel Landschaften.
Freizeitgestaltung an der Oste wie zb. Reiten, Schwimmen, Grillen, Wandern,
Radfahren oder Schlittschuh laufen wird eingeschränkt oder sogar verboten.
Arbeitsplätze in Handwerk und Gewerbe stehen auf dem Spiel, wenn die
Landwirtschaft als Auftraggeber und Kunde in der Region verloren geht.
4. Welche Auswirkungen kommen auf die Landwirte in
dieser Region zu?
Mit der Festlegung vorrang bzw. vorsorge Gebiet für Natur und Landschaft wird
die Grundlage zur Ausweisung von Naturschutzgebieten gelegt. Das heißt: 140
landwirtschaftliche Betriebe müssen bei Bedarf ihre Flächen dem Naturschutz
zur Verfügung stellen.
Für die Betriebe hätte das Weitreichende Folgen: die Kosten bei der
Milchproduktion steigen weiter an. Gleichzeitig sinken aufgrund geringerer
Erträge die Erlöse. Damit wird die Existenz landwirtschaftlicher Betriebe in
Frage gestellt.
Eine Wertminderung der Flächen tritt ein. Die Flächen sind nicht mehr zu
verpachten oder zu verkaufen. Sie werden Brachliegen, „Diestellandschaft“
stellt sich ein. Ein Ausweichen auf andere Flächen ist kaum möglich weil auf
der einen Seite die Oste eine natürliche Grenze darstellt und auf der anderen
Seite die Pachtpreise in die Höhe getrieben werden. Längere Anfahrtswege bei
der Futtergewinnung von weiter entlegenden Flächen wirken sich für die
Milchviehbetriebe zusätzlich kosten steigernd aus.
Die Entwicklungsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe wir durch
naturschutzbedingte Auflagen wie zb. Vieheinheiten pro ha, Stallbauten stark
gefährdet.
Den Hofnachfolgern werden jegliche Perspektiven innerhalb der Landwirtschaft
genommen. Viele Höfe werden daher aufgegeben und die jungen Leute wandern
aus der Region ab.
5. Was wollen die Landwirte?
Die Landwirte fordern: Die Osteniederung soll auch zukünftig vorrangiges
Gebiet für Landwirtschaft sein. Nur mit einer aktiven Landwirtschaft kann die
Erhaltung einer intakten Natur in unserer Region, wo Mensch, Tier und Pflanzen
gemeinsam ihren Lebensraum haben, sichergestellt werden.
Die Landwirte wollen nicht vom Versprochenem (aber von der jeweiligen
haushaltslage abhängigen) Ausgleichszahlung leben. Sie wollen ihr Einkommen
durch verantwortungsvolle Landwirtschaftliche Produktion und vernünftige
Preise für ihre Erzeugnisse erwirtschaften.