Krankheiten und ihre Bekämpfung (Kurzfassung) Schwerpunktthema Fungizideinsatz Behandlung der Resistenzproblematik bei pilzlichen Schaderregern gegenüber den unterschiedlichen fungiziden Wirkstoffgruppen. Dazu wird auf die Zulassungs-Veränderungen auf EU-Ebene, auf die Wirkungsweisen der einzelnen Fungizidgruppen, auf den Einfluss des Landwirtes auf die Resistenzentwicklung näher eingegangen. Den Landwirten wird erläutert, welche Zusammenhänge bestehen zwischen Wirkungsweise und Wirkort in der Pilzzelle und der Möglichkeit der pilzlichen Schaderreger, sich an die Wirkstoffe anzupassen durch Veränderung des Stoffwechsels und Mutationen. Durch solche Anpassung kann es zu verminderter Wirkung oder sogar zu vollkommenem Wirkungsverlust kommen. Auf alle wichtigen Maßnahmen zur Resistenzvorbeugung oder –Einschränkung wird hingewiesen. Außerdem wird auf die Problematik Integrierter Pflanzenschutz näher eingegangen. Das Arbeiten der Landwirte nach den Forderungen des Integrierten Pflanzenschutzes, der guten fachlichen Praxis, ist in den letzten Jahren sowohl im EU-Recht als auch auf deutscher nationaler Ebene gesetzlich festgeschrieben worden. Wichtige Forderung des Integrierten Pflanzenschutzes ist die Einschränkung des chemischen Pflanzenschutzes auf das notwendige Maß. Um dies realisieren zu können, sollten Behandlungsmaßnahmen erst erfolgen, wenn Befallswerte durch Schädlinge oder Krankheiten bestimmte wirtschaftliche Schadensschwellen überschritten haben. Schadensschwellen – Bekämpfungsrichtwerte – wurden auf wissenschaftlicher Basis für alle wirtschaftlich relevanten Krankheiten und Schaderreger und für sehr viele Kulturarten erarbeitet. Landwirte untersuchen Befall auf ihren Schlägen nach bestimmten genormten Methoden, den sogenannten Linienbonituren. Auf diese Linienbonituren und den daraus resultierenden Befallswerten beziehen sich die jeweiligen Bekämpfungsschwellen. Alle wesentlichen Bekämpfungsschwellen sind vom Landwirt in der Fachliteratur zu finden. Abonnenten der Warnungen und Hinweise zum Pflanzenschutz der LLFG haben die Möglichkeit, Bekämpfungsrichtwerte in den jährlich aktualisierten Broschüren nachzulesen. Zusätzlich erhalten sie in der Saison aktuelle Hinweise und Warnungen zu diesem Thema und haben die Möglichkeit, EDV-gestützte Prognosemodelle zu Rate zu ziehen. ISIP – Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion – heißt diese Plattform, in die der Amtliche Pflanzenschutzdienst einiger deutscher Bundesländer die Prognosemodelle und Befallserhebungen des Amtlichen Dienstes einstellt. Auf Prognosemodelle für Getreide, Rüben und Raps wird eingegangen, die Bedeutung für die Arbeit der Landwirte gewichtet. Versuche des Amtlichen Pflanzenschutzdienstes zum Fungizideinsatz werden im Einzelnen vorgestellt. Es erfolgt eine Einschätzung zur Wirkung der fungiziden Wirkstoffe, Wirkstoffgruppen und ihrer Kombinationen. Daraus abgeleitet werden konkrete Empfehlungen zum Fungizideinsatz 2014 gegeben. Dabei wird die jeweilige Fungizidwahl immer auf die wirtschaftlich bedeutsamen Krankheiten ausgerichtet. 2013 waren Fungizidversuche in Getreide, Raps und Mais angelegt und ausgewertet worden. In Getreide gab es neben den Versuchen mit Blattbehandlungen im Frühjahr außerdem in Weizen und Gerste Versuche zur Testung einer neuen fungiziden Beize. Die starke fungizide Wirkung dieser Beize auf Carboxamid-Basis, außerdem auch eine physiologische Wirkung ( Anteil grüner Blattfläche ) wurden in den Versuchen gut sichtbar. Bearbeiter Annette Brischler(Beraterin)
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