Meditation/Gedichte

Meditationen / Gedichte
Nicole Rohrmann, Adveniat
Das erste Mal
Wenn ich ein Motorrad mit zwei Personen sehe,
verstecke ich mich.
Einer hat sicherlich eine Knarre.
Wenn ich nachts mit dem Auto durch die Stadt fahre,
halte ich nie an roten Ampeln.
Einer will mich sicherlich berauben.
Wenn ich durch die Stadt laufe, weiß und europäisch,
laufe ich schneller.
Einer hat sicherlich ein Messer.
Wenn ich in ein Taxi steige,
bin ich froh, wenn ich am Ziel angekommen bin.
Einer will sicherlich an mein Geld.
Die Gedanken sind fremd,
bedrücken mich. Wieso?
Die Stadt ist so schön, so bunt.
Aber ich spüre Beklemmung.
Es tut weh, den Kontrast zu sehen.
Freundliche Menschen, überall,
viel Lachen, viel Freude.
Aber Gewalt ist da, überall.
Im Kleinen und Großen.
Draußen und drinnen.
Ich weiß davon.
Alle wissen es.
Und was machen wir?
Adveniat e. V. • Gildehofstraße 2 • 45127 Essen • Telefon 0201 1756 0 • E-Mail [email protected] • www.adveniat.de
Friedens-Wunsch
Wir reden von Krieg,
schreiben von Mord,
sehen Angst.
Jeden Tag.
Überall auf der Welt.
Wir wünschen uns Frieden,
sehnen uns nach Liebe,
wollen Gerechtigkeit.
Jeden Tag.
Überall auf der Welt.
Weiße Taube, Herz und Iustitia.
gegen Korruption, Blut und Hass.
Ein Lächeln, ein sanfter Händedruck.
Ein guter Rat, eine Hilfe in Not.
Für die, die nah sind.
Für die, wie weit weg sind.
Für die, die jung sind.
Für die, die alt sind.
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
Möge es eine gerechte und friedliche sein.
Ich weiß es nicht
Wenn ein Kind voller Blut auf der Straße liegt
fragen wir uns: Wieso?
Wenn ein Mann seine Frau schlägt
fragen wir uns: Wieso?
Wenn ein Mensch sich inmitten von Menschen in die Luft sprengt
fragen wir uns: Wieso?
Wenn Drogenbanden gegeneinander kämpfen
fragen wir uns: Wieso?
Fragen. Antworten?
Das wichtigste: Nie aufhören zu fragen!
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