Fastenzeit2016 Woche2

Auf Jesus hören: Auf wen höre ich im Leben? Wo suche ich Orientierung? Wem gehört mein Leben? Auf Jesus hören: es geht nicht
darum ab und zu mal bei Gott meinen leeren Akku wieder aufladen zu lassen, sondern darum, ständig online – auf ihn hörend
zu sein und nach seinem Willen zu suchen. Will ich das?
Freitag . . . Das Schweigen der Jünger . . .
„Die Jünger schwiegen und erzählten in jenen Tagen niemand davon.“
Macht mich das stutzig? Wie wäre es mir nach so einem Ereignis ergangen? Hätte ich losgesprudelt? Wem hätte ich so eine Erfahrung erzählen können? Oder hätte ich das erst mal innerlich
„verdauen“ müssen?
Samstag . . . auf IHN sollt ihr hören . . .
Wie ist das mit meinem „Hören“? Wirkliches Hören ist nicht selbstverständlich. Fernseher, Computer, Handy, Apps .. ich werde überflutet mit Informationen. Und doch bleibt der Wunsch und die Sehnsucht, dass mich jemand hört, dass mir jemand zuhört.
Auch Gott hat diese Sehnsucht: „Auf ihn, Jesus, sollt ihr hören!“ Gott
möchte also auch von mir gehört werden.
Wann und wie höre ich auf ihn? Kann ich noch richtig still werden, lauschen, zuhören, „ganz Ohr“ sein? Bin ich bereit, zu hören,
was Gott mir sagen will? Bin ich offen für tiefere Begegnungen?
Bin ich bereit, mir eine regelmäßige „geistliche Atempause“ im
Alltag zu gönnen, um auf das Wort Gottes zu hören? Ich kann
darum beten, dass Gott mir diese Zeiten der Stille schenkt und
mir hilft ein hörender Mensch zu werden.
Mit der Bibel die Fastenzeit gestalten
Ich will Euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.
Impuls zur täglichen Lebensbetrachtung
in der 2. Woche der Fastenzeit
„Ich will hören Herr,
was Du mir sagst...“
Nach den jeweiligen Tagesimpulsen – Stille zum Nachdenken
Dann sage ich Gott mit eigenen Worten, was mich bewegt. . .
ich beende das mit einem frei formulierten Gebet oder
dem Vater unser
Ich bitte um den Segen für den Tag / die Nacht und beende meine
Lebensbetrachtung wieder ganz bewusst mit dem Kreuzzeichen.
Seelsorgeeinheit Calw - Bad Liebenzell
2. Woche der Fastenzeit
Aus dem HAT ist der Autor diese Woche: Frau S. Tepel ([email protected])
Erfahrungen echter Begegnung mit Menschen oder mit Gott
sind Geschenk und nicht „machbar“. Wir können versuchen,
uns dafür zu öffnen und „Hörende“ zu werden.
Evangelium vom 2. Fastensonntag: Lk 9, 28b-36
In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus beiseite und
stieg mit ihnen auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes, und sein Gewand
wurde leuchtend weiß. Und plötzlich redeten zwei Männer mit ihm.
Es waren Mose und Elija; sie erschienen in strahlendem Licht und
sprachen von seinem Ende, das sich in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch
wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer,
die bei ihm standen. Als die beiden sich von ihm trennen wollten,
sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir
wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für
Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte. Während er noch redete, kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie. Sie gerieten
in die Wolke hinein und bekamen Angst. Da rief eine Stimme aus
der Wolke: Das ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.
Als aber die Stimme erklang, war Jesus wieder allein. Die Jünger
schwiegen jedoch über das, was sie gesehen hatten, und erzählten
in jenen Tagen niemand davon.
Impuls zur Lebensbetrachtung an jedem Tag der Woche
Möglichkeit, wie Sie diese Woche Ihre ganz persönliche tägliche
Lebensbetrachtung beginnen können:
- Kommen Sie zur Ruhe.
- Vielleicht entzünden Sie eine Kerze.
- Achten Sie darauf, dass Sie diese Zeit ungestört sind.
Machen Sie zu Beginn ganz bewusst das Kreuzzeichen als Zeichen dafür, dass dies jetzt Ihre ganz bewusste Zeit mit Gott ist
Eröffnungsgebet
Guter, mein Leben bejahender Gott, ich will mir jetzt Zeit nehmen.
Zeit für dich, aber genauso auch für mich. Denn wir haben eine
gemeinsame Geschichte. So will ich auf dein Wort achten und was
es für mein Leben bedeuten kann. Sei du mir jetzt nahe. Schenke
mir ein offenes Herz und deinen guten Geist, damit ich mehr und
mehr verstehe, wie mein Leben mit dir und deiner Botschaft gelingen kann. Amen.
(Laut lese ich die Bibelstelle des Sonntags) — dann:
Montag . . . Aufstieg zum Gebet auf dem Berg . . .
Das Symbol des Berges – ein Ort der Gottesbegegnung. Aufstieg
und Abstieg. Verweilen und sich dann wieder dem Alltag zuwenden.
Wo gibt es solche „Bergzeiten“ in meinem Leben? Gibt es Momente
in meinem Leben, wo mir Gottes Nähe bewusst wurde?
Ich erinnere mich an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Lasse ich mich ganz bewusst von Jesus mitnehmen auf den Berg?
Dienstag . . . Jesus redet mit Mose und Elija . . .
Jesus betet. Plötzlich sind da Elija und Mose. Elija steht für die Propheten, Mose für die Tora. Beide weisen auf Jesus hin. Beide sind
himmlische Figuren. Mose starb, doch niemand kennt sein Grab
(Dtn 34,5). Elija wurde entrückt (2 Kön 2). Beide hatten ziemlichen
Stress in ihrem Leben. Doch sie lebten ganz aus dem „Ja“ Gottes.
Und jetzt sprechen Mose, Elia und Jesus vom Ende Jesu, das sich in
Jerusalem erfüllen soll.
Wenn ich mich darauf einlasse, ihm zu folgen, dann bleiben auch
mir Enttäuschungen, Ohnmacht und Kreuz nicht erspart. Will ich
mich wirklich darauf einlassen? Habe ich eine Alternative?
Mittwoch . . . Reaktion des Petrus . . .
Petrus möchte Hütten bauen. Er möchte das Geschehen festhalten
und in der Hütte, im stillen Kämmerlein bewahren. Doch dann kann
diese Erfahrung nicht „Fleisch werden“. Es braucht den Abstieg vom
Berg – die Bewährung im Alltag ist gefragt.
Bin ich bereit, meine Gotteserfahrungen auch in den Alltag mit
hineinzunehmen? Oder für Gott z.B. nur das Kämmerlein am
Sonntag in der Eucharistiefeier reserviert? Wie verbinde ich Sonntag und Alltag?
Donnerstag . . . Die Stimme aus der Wolke . . .
Im Schatten der Wolke bekommen die Jünger Furcht. Sie spüren,
wie nahe Gott ihnen ist. Die Zeit mit Jesus haben sie womöglich das
Heilige seiner Gegenwart vergessen lassen. Leben mit Jesus kann
zur Gewohnheit werden. Dann ist es wichtig, wieder bis ins Mark
getroffen zu werden. „. . . auf ihn sollt ihr hören“.