Know-How Heft Prüfungsvorbereitung | Version 1.0 Richard Hasler | Angela Müller | Mirjam Rüegg | Micha Dohner 04.01.2016 INHALTSVERZEICHNIS Basis Stufe ........................................................................................................................................................ 2 Blachentechnik ................................................................................................................................................... 2 Seiltechnik........................................................................................................................................................... 5 Kartenkunde ....................................................................................................................................................... 8 Erste Hilfe ......................................................................................................................................................... 12 Feuertechnik ..................................................................................................................................................... 16 Bibelkenntnisse ................................................................................................................................................. 17 Erweiterte Stufe ............................................................................................................................................. 20 Blachenkunde ................................................................................................................................................... 20 Seilkunde .......................................................................................................................................................... 23 Kartenkunde ..................................................................................................................................................... 27 Erste Hilfe ......................................................................................................................................................... 30 Feuertechnik ..................................................................................................................................................... 39 Bibelkenntnisse ................................................................................................................................................. 43 Seite 1 von 50 BASIS STUFE BLACHENTECHNIK LERNZIELE In 2er Gruppen können die Prüflinge ein 2er Firstzelt korrekt aufstellen. Auf folgende Dinge muss geachtet werden: Die Prüflinge wissen, ... ...wie man mit dem Material umgeht. ...welches Material (Anzahl) gebraucht wird. ...die richtige Ausrichtung gemäss dem Wetter und der Landschaft. … Alle Zeltschnüre aus allen Blachen genommen werden, damit das Wasser an den Kontaktstellen nicht durch di Blache drückt. ...dass die Naht waagerecht verlaufen muss, damit das Wasser darüber hinweg fliessen kann. ...dass die Zelteinheitssäcke nach dem Aufstellen an den Schnüren befestigt sein sollten. … alles nicht mehr verwendete Material, ob beim Aus- oder Abbau, wird ausschliesslich schön geordnet auf eine übersichtliche Fläche gelegt. (Bspw. Blache). Damit nichts verloren geht. ...um ein Zelt richtig zu spannen, macht man ein Spanner in die Zeltschnur. Jeder Prüfling weiss, wie man ein 10er Bund zusammenlegt. THEORIE BLACHEN Gut zu wissen: Es wird nie auf der Blache herumgetreten. Vor und nach dem Zeltaufbau kontrolliert/zählt man das ganz Material. So geht nichts verloren. Es gibt Ausschlussblachen (teilweise gelbe Ecken, oder einfach löchrig). Diese können für Zeltboden oder Zelteingänge verwendet werden. Nach dem Zelten wird das ganze Material gereinigt und die Blachen wieder mit Zeltschnüren bestückt, damit die Nächsten wieder ein sauberes und vollständiges Material haben. 2ER FIRSTZELT Das Firstzelt ist ein Schlauchzelt aus Militärblachen. Eine Einheit bietet Platz für 2-3 Personen. Material (für eine Zelteinheit): 4 Militärblachen (2 für die Einheit und 2 für den Eingang und Ausgang) 2 Zelteinheiten (mit je 3 Zeltstangen und 3 Heringe) Seite 2 von 50 Blachen knüpfen und Aufbau: Als Erstens werden aus allen Blachen die Zeltschnüre entfernt. Die Schnüre kommen in den Hosensack, nicht auf den Boden, sonst verliert man sie. Die zwei Blachen werden nun richtig ausgelegt und könne zusammengeknüpft werden. Nach Bedarf können an den Seiten noch mehr Blachen angeknüpft werden, um das Zelt später zu verschliessen. (Die Blachen dabei nicht betreten) Jetzt werden jeweils drei Zeltstangen zusammengesteckt und in die Ösen, bei denen sich die beiden Blachen überschneiden, gesteckt. Eine Person hält nun die zwei Stangen während die Andere das Zelt mit der Zeltschnur spannt. Um die Spannung leicht zu regulieren, schiebt man ein kleines Holzstück durch die Schnurschlinge. Nach dem Spannen werden die Blachen noch zusätzlich mit den sechs Heringen nach aussen gespannt. Die Säcke der Zelteinheiten werden an den zwei Spanschnüren befestigt. So gehen sie nicht verloren. Das Schema um Blachen auszulegen und zu knüpfen. Durch den Spanner lässt sich die Spannung des Zeltes leicht regulieren. Zelten bei Regen (Diese Regeln gelten grundsätzlich immer!): Nur die imprägnierte Seite der Blache dem Regen aussetzen (Seite ohne Zeltschnüre). Die Mittelnaht der Blachen soll immer senkrecht verlaufen (Wasserabfluss), womöglich vorstehende Nahtkante nach unten richten. Die Blachenkanten so knöpfen, dass die Öffnung auf der windgeschützten Seite liegt. Das Wetter kommt meisten aus dem Westen, deshalb den Zelteingang nicht nach Westen ausrichten. In einem Tal kommt das Wetter aus einer Richtung des Tales. Hier sollte mit einem benetzen Finger die Windrichtung geprüft werden. Die vorstehende Nahtkante nach unten richten, damit das Wasser darüber fliessen kann Für das Dach des Zeltes gilt dasselbe wie für die Blachenkanten Die Öffnung der Blachenkanten nach Wind- und Regengeschützten Seite ausrichten Seite 3 von 50 Passender Platz für ein Zelt: Genügend Platz für Zelt und Zeltspannschnüre bemessen. Steine, grössere Erdhügel, Äste und Wurzeln entfernen, damit man bequem liegt. Den Zelteingang richtig ausrichten. (siehe „Zelten beim Regen“) Das Zelt nie unter einer Stromleitung aufstellen. Nie direkt am See- oder Flussufer zelten. Ein ebener Platz wäre von Vorteil. Findet man einen geeigneten Platz, um zu zelten. Immer den Besitzer, um Erlaubnis fragen. Vor- und Nachteil des Firstzelts: Vorteile: geringer Materialaufwand leicht zu transportieren einfach zum Aufbauen vergleichsweise viel Platz und grosse Höhe Nachteile: kein Boden praktisch keine Temperaturspeicherung wenn nicht verschlossen, auf den Seiten windexponiert Seite 4 von 50 SEILTECHNIK LERNZIELE Jeder Prüfling kann eigenständig und korrekt einen Samariterknoten machen Jeder Prüfling kann eigenständig und korrekt einen Mastwurf machen Jeder Prüfling kann eigenständig und korrekt einen doppelten Achterknoten machen Jeder Prüfling kann eigenständig und korrekt ein Seil zusammen legen THEORIE SEILARTEN Es gibt verschiedene Seilarten für unterschiedliche Verwendungszwecke. Sie unterscheiden sich in Bezug auf Material, Festigkeit, Dehnbarkeit, Lebensdauer und natürlich auch der Preis. Als Material werden entweder Kunstfasern oder Hanf verwendet, wobei die Kunstfasern den Hanfseilen in vieler Hinsicht überlegen sind (leichter, höhere Reissfestigkeit, keine oder nur minimale Wasseraufnahme, weniger Verrottung). Der grosse Nachteil der Kunststoffseile ist ihre Hitzeempfindlichkeit. In der untenstehenden Tabelle sind die gebräuchlichsten Seilarten zusammengefasst. Seilart Material Verwendung Hanfseil Hanf Pioniertechnik Ausführung Wasseraufnahme Temperatur-beständigkeit Dehnung Kanten- und Scheuerfestigkeit Achtung! gedreht viel Sehr gut Gering Fast unempfindlich Seil verkürzt sich beim Nasswerden und lockert sich beim Trocknen Statikseil Polyester Seilbahnen Seilbrücken Abspannungen Kernmantelseil gering Gut Gering Wenig empfindlich Trotz robustem Mantel, Vorsicht bei scharfen Kanten Bergseil Nylon Bergsteigen Seilbremse für Seilbahnen Kernmantelseil mittel Gut Sehr stark Empfindlich Im Allgemeinen ungeeignet für Pioniertechnik, nie unter Dauerbelastung verwenden AUFROLLEN VON SEILEN Seite 5 von 50 DIE WICHTIGSTEN KNOTEN Mastwurf Der Mastwurf ist eine zulaufende Schlinge. Sie hält gut, auch wenn der Zug ungleichmässig auf die Seilenden verteilt ist. Der Mastwurf bracht man vor allen in den folgenden Anwendungen: Verankerung eines Seils an einem Baum oder Pfosten befestigen von Sprossen an einer Strickleiter beim Kletten als Sicherungsknoten Der Mastwurf wird wie folgt geknüpft: 1. Seil in zwei einfache und gleichartige Schlaufen legen. 2. Die rechte Schlaufe vor die linke schieben. 3. Die beiden parallel liegenden Schlaufen über einen Mast legen oder ein Schraubkarabiner einklinken. Wenn an einem oder beiden Seilenden gezogen wird, zieht sich der Knoten fest und blockiert vollständig. Bei nur einseitiger Belastung sollte der Mastwurf mit einem Brezelknoten gesichert werden. Vorteile: Leicht und schnell geknüpft und gelöst Kann auch in der Mitte eines Seiles gemacht werden Hält grosser Belastung stand Nachteile: Kann sich bei einseitiger Belastung lösen Seite 6 von 50 Samariterknoten Der Samariter ist ein Knoten zum Verbinden zweier Seile. Für sichere Verbindungen ist der Achterknoten oder der doppelte Spierenstich geeigneter. Die Knüpfanleitung kann den untenstehenden Bildern entnommen werden. Wichtig ist, dass die beiden Seilenden auf derselben Seite den Knoten verlassen. Der Samariter kann bei Bedarf mit zusätzlichen Knoten (z.B. Brezel) gesichert werden. Der Samariterknoten kann leicht verwechselt werden mit dem Altweiberknoten und dem Diebsknoten. Beim Knoten ist hierbei zu beachten, dass die freien Enden einander nicht diagonal gegenüber liegen. Dies ist beim Altweiberknoten, sowie beim Diebesknoten hingegen nicht der Fall. Der Samariterknoten sollte, wenn er eine wichtige Funktion erfüllt, noch mit Brezeln an den losen Enden verstätet werden. Achterknoten Der Achterknoten wird beim Klettern und im nautischen Bereich viel verwendet und ist einer der einfachsten und grundlegendsten Knoten. Den Achterknoten bracht man vor allen in den folgenden Anwendungen: Einfache nicht zulaufende Schlaufen Anseilen eines Klettergurtes Verbinden zweier Seile Ausfransen von Seilenden verhindern Seite 7 von 50 KARTENKUNDE LERNZIELE Jeder Prüfling kennt die wichtigsten Kartendarstellungen und Symbole und weiss damit umzugehen Jeder Prüfling kann die Koordinaten eines bestimmten Punktes angeben oder auch umgekehrt THEORIE KARTENSCHRIFTEN BERN Stadt Bauma Cassarate politische Gemeinde Le Plan Weiler, Häusergruppe Berg Ort, Quartier Jungfrau LIMMAT LAGO MAGGIORE Fluss See ÄQUIDISTANZEN Äquidistanz = Höhenunterschied zwischen zwei benachbarten Höhenkurven (=Höhenlinien) je nach Karte unterschiedlich es steht auf der Karte, wie gross sie ist Höhenkurve: alle Punkte darauf haben gleiche Höhe Karte 1:25‘000 1:50‘000 1:100‘000 Äquidistanzen Normal/Flachland 10 m 20 m 50 m Äquidistanzen Alpengebiet 20 m Seite 8 von 50 KARTENMASSSTÄBE Kartenmassstab = Strecke auf Karte : Strecke in Wirklichkeit gibt an, wievielmal kleiner der Kartenausschnitt zur Wirklichkeit ist Beispiel: 1:25'000 was in Wirklichkeit 1 km ist, ist auf der Karte 4 cm Tipp, um Distanzen zu messen: mit einer Schnur den Weg auf der Karte abfahren und dann die Länge messen Kartenmassstab 1:25'000 1:50'000 1:100'000 1:200’000/300’000/500'000 Farbe des Kartentitelblattes braun grün rot Übersichtskarten GELÄNDEDARSTELLUNGEN Je näher die Höhenkurven beieinanderliegen, desto steiler ist das Gelände; je weiter sie auseinanderliegen, desto flacher ist es. Farbe der Höhekurven braun schwarz blau Gelände Fels, Wald Fels Gletscher/Gewässer Jede fünfte Höhenkurve ist etwas dicker und mit der Höhe angeschrieben. Gestrichelte bzw. punktierte Linien sind die halbe Äquidistanz bzw. ein Viertel der Äquidistanz. Hügel: Grube (links unten) und Böschung (rechts unten): Seite 9 von 50 KOORDINATEN Koordinaten = Zahlen, die die genaue Lage eines Punktes angeben Abstand zwischen Koordinaten = 1 km Senkrechte Linien werden von links nach rechts (von West nach Ost) gezählt. Rechtswert Waagrechte Linien werden von unten nach oben (von Süd nach Nord) gezählt. Hochwert In der Schweiz ist der Rechtswert immer höher als der Hochwert. Ein gesuchter Punkt liegt meistens nicht genau auf einer Linie sondern im Netzquadrat drin. Wenn man die Koordinaten eines Punktes kennt, kann man den Punkt auf der Karte finden. - Beispiel: Die Koordinaten eines Punktes sind: 687.669 / 255.325 Das heisst: Der gesuchte Punkt befindet sich im Quadrat mit dem Rechtswert 687 und dem Hochwert 255 (also die linke Linie vom Quadrat hat den Rechtswert 687 und die untere Linie den Hochwert 255). Nun misst man auf der Karte den Abstand zwischen 2 Koordinatenlinien (könnte z.B. 4 cm sein). Diesen Abstand multipliziert man mit der Zahl, die bei der Koordinate hinter dem Punkt steht, in unserem Beispiel mit 0.669. 4 cm x 0.669 = 2.676 cm. Das heisst, dass der gesuchte Punkt auf der Karte 2.676 cm weiter rechts (östlich) liegt als die Koordinatenlinie mit dem Rechtswert 687. Beim Hochwert macht man das genauso. 4 cm x 0.325 = 1.3 cm. Das heisst, dass der gesuchte Punkt auf der Karte 1.3 cm weiter oben (nördlich) liegt als die Koordinatenlinie mit dem Hochwert 255. Nun weiss man genau, wo der Punkt auf der Karte liegt. Und wenn man einen Punkt auf der Karte kennt, kann man die Koordinaten davon bestimmen. Seite 10 von 50 Beispiel: Man möchte die Koordinaten des Punktes X bestimmen. Zuerst misst man auf der Karte den Abstand zwischen 2 Koordinatenlinien; in diesem Beispiel sind es 4 cm. Nun schaut man, in welchem Quadrat der Punkt X liegt. In diesem Beispiel befindet sich der Punkt X im Quadrat mit dem Rechtswert 708 und dem Hochwert 247 (also die linke Linie vom Quadrat hat den Rechtswert 708 und die untere Linie den Hochwert 247). Dann misst man den Abstand zwischen dem Punkt X und der Linie mit dem Rechtswert 708 (Linie links vom Punkt); in diesem Beispiel sind das 2.6 cm. Diesen Abstand dividiert man mit dem Abstand zwischen zwei Koordinatenlinien und multipliziert alles mit 1000. 2.6 cm : 4 cm x 1000 = 650. Nun nimmt man den Rechtswert der Linie links vom Punkt X, macht einen Punkt und setzt dahinter die vorhin ausgerechnete Zahl. Also hat der Punkt X die Koordinate: 708.650. Das Gleiche macht man mit dem Abstand zwischen dem Punkt X und der Linie mit dem Hochwert 247 (Linie unter dem Punkt); in diesem Beispiel sind das 1.3 cm. 1.3 cm : 4 cm x 1000 = 325. Also lautet die zweite Koordinate vom Punkt X: 247.325. Und wenn man alles zusammensetzt sind die Koordinaten vom Punkt X: 708.650 / 247.325 SIGNATUREN Autobahn 1. Kl.-Strasse (6 m breit) Feld-, Wald-, Fahrradweg Fussweg Landesgrenze Bahnhof Normalspurbahn Senke Haus Kirche Campingplatz Seite 11 von 50 ERSTE HILFE LERNZIELE Jeder Prüfling kennt das richtige Verhalten im Notfall (3-Ampel-Schema) Jeder Prüfling kann einen Patienten in eine stabile Seitenlage bringen Jeder Prüfling kann einen (Druck-)Verband anlegen Jeder Prüfling kann mit einem Dreieckstuck einen Arm stabilisieren THEORIE VERHALTEN IM NOTFAL Schauen Situation überblicken Was ist geschehen? Wer ist beteiligt? Wer ist betroffen? Denken Gefahr für Helfende ausschliessen Gefahr für andere Personen ausschliessen Gefahr für Patienten ausschliessen Handeln Notruf machen Selbstschutz Falls weiter Personen anwesend sind, Hilfe beiziehen Unfallstelle absichern und signalisieren (Pannendreieck, Wanblinker, etc.) Maschinen abschalten Nothilfe leisten Folgende Angaben sind lebenswichtig, und man sollte sich an dieses Meldeschema halten: Vor dem Telefonieren wenn möglich Notizen machen, um Fragen der Notrufzentrale beantworten zu können. Besondere Umstände bekannt geben: blockierte Strasse, auslaufendes Benzin, eingeklemmter Patient, giftige Stoffe, Hochspannungsleitungen usw., Gewährleistung von Zutritt zu Gebäuden (Codes). In der Nacht Wohnung, Treppenhaus und Haustüre beleuchten. Weitere Personen bitten, den Rettungsdienst einzuweisen. Die Person, die alarmiert hat, meldet sich wieder auf der Unfallstelle zurück! Meldet sie sich nicht innert nützlicher Frist: eine weitere Person mit der Alarmierung beauftragen. Wenn sich die Situation verändert. Nachalarmieren. Das Meldeschema: Wo befindet sich die Unfallstelle? Wer telefoniert? Was ist passiert? Wann ist der Unfall geschehen? Wie viele Personen sind verletzt oder erkrankt? Weiteres? Rückmeldung Seite 12 von 50 NOTFALLNUMMERN BEWUSSTLOSENLAGERUNG In Rückenlage ist der bewusstlose Patient gefährdet durch eine mögliche Verstopfung der Atemwege, z.B. durch Fremdkörper, Blut, Erbrochenes oder durch die zurückfallende Zunge. Zusätzlich können Husten- oder Schluckreflexe fehlen. Jeder Bewusstlose gehört deshalb in die Bewusstlosenlagerung, damit die Atemwege frei sind, der Sekretausfluss gewährleistet ist und der Patient stabil liegt. Ziel: Atemwege frei Sekretausfluss gewährleistet Lagerung stabil Sämtliche Handlungen sind gegenüber bewusstlosen Patienten zu erläutern, da sie ihre Umgebung immer noch wahrnehmen können. Um den Patienten zu drehen, an Schultergürtel und Hüfte gleichzeitig fassen und gleichmässig zum Helfer drehen. Die Drehung erfolgt „en bloc“, das heisst ohne Verdrehen der Längsachse, bis die Bauchseite stark bodenwärts zeigt und auf den Oberschenkeln des Helfers abgestützt ist. Ablauf der Bewusstlosen Lagerung: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Neben Patienten knien Brille entfernen Harte Gegenstände entfernen (Mobiltelefon, Schlüsselbund aus der Hosentasche), ohne den Patienten unnötig zu bewegen Den zugewandten Arm des Patienten rechtwinklig abspreizen Den abgewandten Arm des Patienten hoch auf seine Brust legen Beine gestreckt nebeneinander legen Seite 13 von 50 7. 8. 9. Patienten an Schultergürtel und Hüfte „en bloc“ zum Helfer drehen, bis die Bauchseite stark bodenwärts zeigt und auf den Oberschenkel des Helfers abgestützt ist Kopf vorsichtig nach hinten strecken, Mund geöffnet nach unten Patienten gegen Witterung schützen DRUCKVERBAND ANLEGEN Bei jeder bedrohlichen Blutung an einer Extremität, also an Arm oder Bein, muss ein Druckverband angelegt werden. Eine Blutung gilt als bedrohlich, wenn sie sehr stark blutet oder nach zehn Minuten von selbst nicht zum Stillstand kommt. (Natürlich nicht erst 10min warten!) Bei einer Arm- oder Beinverletzung können tiefergelegenen Blutgefässe beschädigt sein. Der Druckverband drückt diese Gefässe zusammen und stoppt so die Blutung. Lege den Betroffenen auf den Boden. Halte wenn möglich die betroffene Extremität nach oben. Sorge dafür, dass ein Notruf abgesetzt wird. Wenn keine weitere Person verfügbar ist, rufe nach dem Anlegen des Druckverbandes die Notrufnummer an. So legt mein Druckverband an: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Ziehe Einmalhandschuhe an. Diese Massnahme dient deiner eigenen Sicherheit. Lege dir mindestens drei Kompressoren, ein Dreiecksruck und ein Verbandspäckchen bereit. Stelle aus dem Dreieckstuch eine Dreieckskrawatte her. Öffne die Kompressoren und lege sie auf die Wunde. Lege die Mitte der Dreieckskrawatte über die Verletzung. Führe das Dreieckstuch auf die Rückseite des Armes oder Beines und überkreuze das Tuch. Führe es anschliessend nach oben zurück. 7. Lege das geschlossene Verbandspäckchen direkt über die Wunde. 8. Verknote das Dreieckstuch über Wunde und Verbandspäckchen. 9. Ziehe den Knoten zu. Der Druck vom Knoten wird durch das Verbandspäckchen auf die Wunde übertragen. Dadurch verschliessen sich die verletzten Gefässe. 10. Prüfe, ob du zu fest gezogen hast: Wenn sich die Hand oder der Fuss blau färben und kalt werden, lockere den Verband etwas. Seite 14 von 50 Wenn kein Verbandspäckchen zur Hand ist, suche ein anderes Druckpolster. Grundsätzlich kann man Gegenstände wie verpackte Tempotaschentücher oder volle Zigarettenschachteln verwenden. Anstelle einer Dreieckskrawatte kann man als Improvisation auch einen Schal verwenden. RUHIGSTELLUNG VON SCHULTER UND ARM Brüche von Unter- und Oberarm sowie der Hand können mit einem Dreieckstuch und Dreieckstuchkrawatten ruhig gestellt werden. So werden die Brüche von Ersthelfer versorgt: 1. Dreiecktuch so auf die verletzte Schulter legen, das die Spitze zum Ellbogen zeigt. Ein Ende des Tuches wird um den Nacken herum auf die unverletzte Schulter gelegt. 2. Das andere Ende wird um den Unterarm herum zur unverletzten Schulter hochgeschlagen. 3. Beide Enden des Dreiecktuches werden auf der unverletzten Schulter verknotet, eventuell ist der Knoten zu unterpolstern. 4. Die Spitze des Tuches im Bereich des Ellbogens einstecken. 5. Mit einer Krawatte, die dicht über und parallel zum Unterarm geführt wird, wird das Armtragetuch zusätzlich befestigt. Die zweite Krawatte liegt am Oberarm, parallel zur ersten. 6. Beim Festknoten der Krawatten ist darauf zu achten, dass sich durch den Zug die Schmerzen nicht verstärken. Seite 15 von 50 FEUERTECHNIK LERNZIELE Jeder Prüfling kann innerhalb von 20min ein Pyramidenfeuer entfachen. THEORIE PYRAMIDENFEUER Das klassische Lagerfeuer wird direkt auf dem Boden errichtet und daher auch Bodenfeuer genannt. Man säubere eine Stelle von Laub und trockenem Gras um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Ein Steinkranz ist stets von Vorteil. Kleinholz, Reisig, ein paar kleine Stöckchen oder Heckenmaterial sammeln. Je mehr desto besser. Bei nassem Holz empfiehlt es sich Papier und/oder etwas Kartonagen mitzubringen. Mittelgroße Stöcke sammeln. Zwischen finger- und unteramdick. Bei Holzscheiten wird vorher etwas mit der Axt oder einer Hacke aufgespalten. Das Kleinzeug zu einem kompakten "Feuernest/Feuerherz" aufhäufen. Die mittelgroßen Stücke außen herum zu einer Pyramide aufstellen. Drum herum die großen Stücke oder lange Scheite aufstellen. Ebenfalls in Pyramidenform. Bitte genügend Luft lassen, damit das Feuernest atmen kann. Falls ein leichter Wind weht, kann dieser hilfreich sein. In dem Fall; in der Richtung, aus der der Wind kommt, ein etwas größeres Loch lassen und auf der anderen Seite den ein oder anderen Holzscheit oder Stock zusätzlich anlehnen. Dann hilft der Wind beim Anfachen. Selbstverständlich bereits beim Aufbau die Windrichtung beachten damit keine Funken in einen Wald oder ins Gebüsch fliegen. Seite 16 von 50 BIBELKENNTNISSE LERNZIELE Entstehung der Bibel kennen die 66 Bücher kennen (wie viele, welche, AT & NT, Evangelien) Bibelstellen zu den wichtigsten Lebensumstände nennen und sinngemäss auswendig können THEORIE ENTSTEHUNG DER BIBEL Seit der Schöpfung der Erde erzählten sich die Leute ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit Gott. Aufgeschrieben wurde aber noch nichts. So wurden die Geschichten mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Irgendwann begann man, die alten Überlieferungen aufzuschreiben. Die Könige in Israel liessen die Geschichten vom Volk Israel aufschreiben. Dazu gehören die Geschichte von Abraham, die von Josef und die von Mose. Für den Tempel, den Gottesdienst und die Opfer wurden Regeln gemacht, die man auch aufschrieb. Ausserdem schrieb man Gebete auf. Die stehen heute in den Psalmen. Später wurden alle alten Schriften gesammelt und zusammengefasst. Die Juden bezeichneten zum ersten Mal die Texte als “heilige Schrift“. Immer wieder kamen neue Texte hinzu und man überarbeitete alles nochmals. Man versuchte, den Zusammenhang zwischen den Geschichten zu finden. So entstanden verschiedene Bücher und daraus das Alte Testament. Über die Geburt und das Leben von Jesus schrieb zuerst niemand etwas auf. Man erzählte es sich einfach weiter. Nachdem Jesus in den Himmel zurückgekehrt war und die ersten Christen begannen, den Menschen auf der ganzen Erde von Jesus zu erzählen, entstanden die ersten Briefe an die Gemeinden, die gegründet wurden. Viele dieser Briefe hat der Apostel Paulus verfasst. Später begannen vier Männer das aufzuschreiben, was sie über Jesus gehört haben. Matthäus, Markus, Lukas und Johannes: Jeder dieser Männer schrieb die Geschichten von Jesus so auf, wie er sie erlebt oder gehört hatte. So entstanden die vier Evangelien. Die Evangelien und Briefe zusammen wurden dann zum Neuen Testament. Seite 17 von 50 DIE BIBEL… … nennt man auch “Buch der Bücher“, “Gottes Wort“ oder “Heilige Schrift“ … ist unterteilt ins Alte Testament (AT) und ins Neue Testament (NT) … hat 66 Bücher; davon sind 39 im Alten Testament und 27 im Neuen Testament Die Bücher der Bibel: Altes Testament: - 1.Mose 2.Mose 3.Mose 4.Mose 5.Mose Josua Richter Ruth 1.Samuel 2.Samuel 1.Könige 2.Könige 1.Chronik 2.Chronik Esra Nehemia Ester Hiob Psalm Sprüche Prediger Hohelied Jesaja Jeremia Klagelieder Hesekiel Daniel Neues Testament: - Hosea Joel Amos Obadja Jona Micha Nahum Habakuk Zephanja Haggai Sacharja Maleachi - Matthäus Markus Lukas Johannes Apostelgeschichte Römer 1.Korinther 2.Korinther Galater Epheser Philipper Kolosser 1.Thessalonicher 2.Thessalonicher 1.Timotheus 2.Timotheus Titus Philemon Hebräer Jakobus 1.Petrus 2.Petrus 1.Johannes 2.Johannes, 3.Johannes Judas Offenbarung Seite 18 von 50 BIBELSTELLEN ZU WICHTIGEN LEBENSUMSTÄNDEN Freude: Psalm 16,11: Du führst mich den Weg zum Leben. In deiner Nähe finde ich ungetrübte Freude; aus deiner Hand kommt mir ewiges Glück. Philipper 4,4: Freut euch immerzu, mit der Freude, die vom Herrn kommt! Und noch einmal sage ich: Freut euch! Trauer: 2. Korinther 1,4: Auch wenn ich viel durchstehen muss, gibt Gott mir immer wieder Mut. Darum kann ich auch anderen Mut machen, die Ähnliches durchstehen müssen. Ich kann sie trösten und ermutigen, so wie Gott mich selbst getröstet und ermutigt hat. Hoffnung: Psalm 62,6: Immer wieder muss ich es mir sagen: Vertrau auf Gott, dann findest du Ruhe! Er allein gibt mir Hoffnung. Psalm 71,14: Ich gebe die Hoffnung niemals auf; auch in Zukunft werde ich dich preisen. Angst: Jesaja 41,10: Fürchte dich nicht, ich stehe dir bei! Hab keine Angst, ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, ich schütze dich mit meiner siegreichen Hand! Liebe: Johannes 3,16: Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab. Nun werden alle, die sich auf den Sohn Gottes verlassen, nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben. Matthäus 22, 37-39: Jesus antwortete: »›Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit deinem ganzen Verstand!‹ Dies ist das größte und wichtigste Gebot. Aber gleich wichtig ist ein zweites: ›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!‹ Kummer: Psalm 50,15: Bist du in Not, so rufe mich zu Hilfe! Ich werde dir helfen und du wirst mich preisen. Seite 19 von 50 ERWEITERTE STUFE BLACHENKUNDE LERNZIELE In 4er Gruppen können die Prüflinge einen Berliner korrekt aufstellen. Auf folgende Dinge muss geachtet werden: Die Prüflinge wissen, ... ...wie man mit dem Material umgeht. ...welches Material (Anzahl) gebraucht wird. ...die richtige Ausrichtung gemäss dem Wetter und der Landschaft. … Alle Zeltschnüre aus allen Blachen genommen werden, damit das Wasser an den Kontaktstellen nicht durch di Blache drückt. ...dass die Naht waagerecht verlaufen muss, damit das Wasser darüber hinweg fliessen kann. ...dass die Zelteinheitssäcke nach dem Aufstellen an den Schnüren befestigt sein sollten. … alles nicht mehr verwendete Material, ob beim Aus- oder Abbau, wird ausschliesslich schön geordnet auf eine übersichtliche Fläche gelegt. (Bspw. Blache). Damit nichts verloren geht. ...um ein Zelt richtig zu spannen, macht man ein Spanner in die Zeltschnur. Jeder Prüfling weiss, wie man ein 10er Bund zusammenlegt. THEORIE Gut zu wissen: Es wird nie auf der Blache herumgetreten. Vor und nach dem Zeltaufbau kontrolliert/zählt man das ganz Material. So geht nichts verloren. Es gibt Ausschlussblachen (teilweise gelbe Ecken, oder einfach löchrig). Diese können für Zeltboden oder Zelteingänge verwendet werden. Nach dem Zelten wird das ganze Material gereinigt und die Blachen wieder mit Zeltschnüren bestückt, damit die Nächsten wieder ein sauberes und vollständiges Material haben. DER BERLINER Der Berliner ist ein geschlossenes Blachenzelt mit Boden und daher gut geeignet für kalte eher Nächte bietet Platz für 4-5 Personen. Material (für eine Zelteinheit): 8 Militärblachen 4 Zelteinheiten (mit 3 Zeltstangen und 3 Heringe) Blachen knüpfen und Aufbau: Als Erstens werden aus allen Blachen die Zeltschnüre entfernt. Nun können je zweimal 4 Blachen zu einem grossen Quadrat ausgelegt und zusammengeknüpft werden. Seite 20 von 50 Diese zwei grossen Quadrate werden nun versetzt übereinandergelegt. Achtung: Die Blachen müssen richtig geknüpft sein. Die zwei grossen Quadrate können nun zusammengeknüpft werden. Eine Ecke wird für den Eingang noch offen gelassen. In einem weiteren Schritt werden die Zelteinheizen eingesetzt. In den 4 Ecken jeweils 2 Zeltstangen und in der Mitte 3 hoch. Während einige Personen die Zeltstangen festhalten, können weitere Personen das Zelt spannen und fixieren. Der Zeltboden wird an den Mittelschlaufen der Blachen durchHeringe am Boden festgemacht. An den 4 Ecken werden nun Zeltschnüre befestigt und gespannt. Die Säcke der Zelteinheiten werden an den zwei Spanschnüren befestigt. So gehen sie nicht verloren. Zelten bei Regen (Diese Regeln gelten grundsätzlich immer!): Nur die imprägnierte Seite der Blache dem Regen aussetzen (Seite ohne Zeltschnüre). Die Mittelnaht der Blachen soll immer senkrecht verlaufen (Wasserabfluss), womöglich vorstehende Nahtkante nach unten richten. Die Blachenkanten so knöpfen, dass die Öffnung auf der windgeschützten Seite liegt. Das Wetter kommt meisten aus dem Westen, deshalb den Zelteingang nicht nach Westen ausrichten. In einem Tal kommt das Wetter aus einer Richtung des Tales. Hier sollte mit einem benetzen Finger die Windrichtung geprüft werden. Die vorstehende Nahtkante nach unten richten, damit das Wasser darüber fliessen kann Die Öffnung der Blachenkanten nach Wind- und Regengeschützten Seite ausrichten Für das Dach des Zeltes gilt dasselbe wie für die Blachenkanten Passender Platz für ein Zelt: Genügend Platz für Zelt und Zeltspannschnüre bemessen. Steine, grössere Erdhügel, Äste und Wurzeln entfernen, damit man bequem liegt. Den Zelteingang richtig ausrichten. (siehe „Zelten beim Regen“) Das Zelt nie unter einer Stromleitung aufstellen. Nie direkt am See- oder Flussufer zelten. Ein ebener Platz wäre von Vorteil. Findet man einen geeigneten Platz, um zu zelten. Immer den Besitzer, um Erlaubnis fragen. Seite 21 von 50 Vor- und Nachteil des Firstzelts: Nachteile: Vorteile: wetterfest speichert Wärme Hat einen Boden aus Blachen (gegen Nässe) Es wird viel Material benötigt. Im Inneren ist es sehr dunkel. hat ein etwas kleiner Eingang Seite 22 von 50 SEILKUNDE LERNZIELE Jeder Prüfling kann in einer 4er Gruppe korrekt eine Seilbrücke aufstellen Jeder Prüfling kennt die Eigenschaften und Verwendungen der folgenden Seilarten: Hanfseil, Plypropylenseil, Bergseil, Statikseil THEORIE SEILARTEN Es gibt verschiedene Seilarten für unterschiedliche Verwendungszwecke. Sie unterscheiden sich in Bezug auf Material, Festigkeit, Dehnbarkeit, Lebensdauer und natürlich auch der Preis. Als Material werden entweder Kunstfasern oder Hanf verwendet, wobei die Kunstfasern den Hanfseilen in vieler Hinsicht überlegen sind (leichter, höhere Reissfestigkeit, keine oder nur minimale Wasseraufnahme, weniger Verrottung). Der grosse Nachteil der Kunststoffseile ist ihre Hitzeempfindlichkeit. In der untenstehenden Tabelle sind die gebräuchlichsten Seilarten zusammengefasst. Seite 23 von 50 SEILBRÜCKE Vorbereitung Dein Wissens- und Erfahrungsstand: Übe dich in den verschiedenen Knoten, die zur Anwendung kommen. Es nützt nichts, wenn du zwar die richtigen Seile verwendest und ein Sicherungsseil spannst, die Knoten aber falsch gemacht sind. Bevor irgendeine Person eine Seilbrücke betritt, musst du dich vergewissern, dass alle Knoten korrekt gemacht sind. Jeder von dir gemachte Knoten wird von einem zuverlässigen und erfahrenen Mitleiter überprüft («Vieraugenprinzip»). Der richtige Standort: Den geeigneten Standort zu finden ist nicht immer einfach. Übe zuerst auf flachem Gelände ohne Gefahrenpotenzial bei einem Sturz von der Brücke. Dazu wählst du zwei Bäume mit etwa 10 m Distanz. Diese Bäume sollten mindestens 30 cm dick sein. Je grösser der Durchmesser ist, desto einfach der Einstieg in die Brücke. Als Fortgeschrittener wählst du ein Tobel, an welchem zu beiden Seiten dicke, gesunde Bäume stehen und du einen sicheren Zugang zum Ein- und Ausstieg gewährleisten kannst. Viele Unfälle ereignen sich bereits bevor die Seilbrücke überhaupt erreicht ist. Deshalb darf im Bereich des Einoder Ausstiegs keinesfalls eine Absturzgefahr bestehen. Die gewählten Bäume weisen einen Mindestabstand zur Tobelkante von zwei Metern auf und sind gut begehbar. Allgemeines Material Jegliches verwendete Material hat in einwandfreiem Zustand zu sein. Nach jedem Einsatz des Materiales wird ausserdem das gebrauchte Material wieder kontrolliert und darüber befunden, ob es noch einwandfrei ist. Defektes Material wird sofort aussortiert und nicht mehr mit dem einwandfreien Material zusammen versorgt. Seite 24 von 50 Die richtigen Seile: Für Seilbrücken werden Hanf-, statische Kernmantel- oder Polypropylen-Seile verwendet. Wichtig ist, dass es sich um nicht dehnbare Seile handelt. Die zu verwendenden Seile haben eine Mindestreisskraft von 1000 kg, was einem Durchmesser von 12mm und mehr entspricht. Die richtigen Knoten: Verwende nur korrekt angewandte Knoten. Es sei hier noch einmal darauf hingewiesen, dass jeder Knoten von einer zweiten Person überprüft wird. Als Seilverankerung verwenden wir den Mastwurf. Er schont das Seil und lässt sich selbst nach grössten Belastungen wieder lösen. Er kann zudem in der Seilmitte geknotet werden (z.B. bei sehr langen Seilen) und ebenso am Seilanfang. Dann allerdings muss er mit einem halben Spierenstich oder einem Bretzeli gesichert werden. Zum Spannen der Seile wird der Spanner oder ein Flaschenzug angewendet. Dort wo Seile aufeinander reiben, werden Karabiner eingesetzt. Das schont die Seile und verhindert ein Durchschmelzen. Um das Gschtältli an der Verbindung zum Sicherungsseil zu befestigen kommt der «Achterknoten» zum Einsatz. Auch hier muss ein (gesicherter) Karabiner verwendet werden. Karabiner und Seilrollen: Als Karabiner sollen nur gesicherte Karabiner verwendet werden. Gschtältli: Bei Kindern sitzt der Schwerpunkt höher als bei Erwachsenen und ihre Hüften sind noch nicht genügend ausgebildet. Verwende deshalb unbedingt Gschtältli in Kombination mit einem Brustgurt. Die Riemen müssen so angezogen werden, dass das Kind keinesfalls aus dem Gschtältli rutschen kann. Sicherheitsmassnahmen Nebst den bereits erwähnten Sicherheitselementen (Ausbildung, richtiger Seiltyp, Vieraugenprinzip) müssen weitere Regeln beachtet werden: Das Sicherungsseil ist in bestem Zustand und verfügt über die höchste Reissfestigkeit. Erst nach dem Okay des verantwortlichen Leiters wird die Brücke betreten. Die Brücke wird nur unter Aufsicht des verantwortlichen Leiters betreten. Nur eine Person betritt die Seilbrücke. Jede Person auf der Seilbrücke ist gesichert. Auf den Seilen wird nicht herumgeturnt. Belastung von Seilen: Je stärker ein Seil gespannt wird, desto kleiner ist die erlaubte Belastung. Für ein nicht gespanntes Seil gehe von einem Viertel der Reissfestigkeit des fabrikneuen Seils aus. Wird das Seil gespannt, reduziert sich die Belastungsgrenze weiter. Bei einem Durchhang von 30 % (z.B. 6 m Durchhang bei 20 m Spannweite) reduziert sich die Belastungsgrenze auf die Hälfte. Bei 5% Durchhang (1 m auf 20 m) können gerade mal noch 10 % der Belastung angehängt werden. Das bedeutet für ein 12mm Polypropseil, dass statt der auf der Etikette abzulesenden Reissfestigkeit von 2100 kg noch ganze 55 kg das Seil betreten können. Seite 25 von 50 Spannerknoten / Fuhrmannsknoten Die zu spannende Seite der Seilbrücke wird mit einem sogenanten Spannerknoten oder auch Fuhrmannsknoten gemacht. Angefangen wird mit einem Strickleiterknoten (Bild 1) welcher 2x gedreht wird. Anschliessend wird eine Schlinge gezogen und durch den Strickleiterknoten gezogen (Bild 2). Mit dem losen Ende des Seiles muss dann durch die Schlinge gehen und den ganzen Knoten so anziehen (Bild 3). Sobald das Seil genügend angezogen wurde, wird der Spanner mit einem Weberknoten befestigt (Bild 3 und 4). Da der Weberknoten bei hoher Spannung des Seiles schwierig zu machen ist, empfiehlt es sich, das Seil nach dem Spannerknoten noch ein oder mehrere Male um den Baum zu wickeln und dann mit einem Brezel zu sichern. Mastwurf Wie man einen Mastwurf macht, kannst du aus dem Kapitel Seiltechnik in der Basisstufe entnehmen. Seite 26 von 50 KARTENKUNDE LERNZIELE Jeder Prüfling kennt die wichtigsten Signaturen der Strassen/Wege, Grenzen, Bahnen, Gelände, Einzelsignaturen, Vegetationen und Gewässer. Jeder Prüfling kann eigenständig: o Richtungsübertragung Gelände->Karte (Rückwärtseinschneiden) vom eigenen Standort A im Gelände einen Punkt B auf der Karte bestimmen o Richtungsübertragung Karte-> Gelände (Vorwärtsschneiden) In unbekanntem oder unübersichtlichen Gelände die Richtung vom eigenen Standort A zum unbekannten Punkt B bestimmen. Auf der Karte ist die Lage beider Punkte bekannt. THEORIE SIGNATUREN Strassen / Wege Autobahn Bahnen Bahnhof Autostrasse 1. Kl.-Strasse (mind. 6m breit) 2. Kl.-Strasse (mind. 4m breit) Feld-, Wald-, Fahrradweg Fussweg Haltepunkt Normalspurbahn mit Brücke Gewässer Kantonsgrenze Bach mit Quelle Gemeindegrenze Luftseil-, Sessel-, Gondelbahn Grenzen Landesgrenze Sumpf See, Ufer Wasserbecken, Brunnen Vegetationen Wald Öffentliches Schwimmbad Einzelbaum Reservoir Gebüsch Einzelsignaturen Haus Gelände Senke Ruine Turm Kirche Erdböschung Kapelle Friedhof Campingplatz Mauer Seite 27 von 50 RICHTUNGSÜBERTRAGUNG GELÄNDE -> KARTE Du siehst von deinem Standort A im Gelände einen Punkt B, den du auf der Karte bestimmen willst. Visiere mit dem waagrecht gehaltenen Kompass den Punkt B an (mit dem Index = “schwarze Zeigemarke“ nach vorne). - - Dreh die Kompassskala soweit, bis die Nordmarken (die drehen mit) bei der Magnetnadel (die nach Norden zeigt) sind (bei ausgestrecktem Kompass im Spiegel kontrollierbar). Beim Index kannst du nun den Winkel ablesen. (Dem Winkel sagt man Azimut, es ist der Winkel zwischen Norden und dem Punkt B, gemessen im Uhrzeigersinn) Lass den Winkel so eingestellt. Bestimme auf der Karte deinen Standort A. Leg den Kompass so auf die Karte, dass eine Ecke der hinteren Kante (die Kante, wo falls vorhanden die Schnur ist) auf deinem Standort A liegt. Dreh den Kompass um den Standort A (die Ecke bleibt auf dem Punkt A liegen), bis die Nordmarken in die gleiche Richtung zeigen wie das Norden auf der Karte (Magnetnadel muss nicht berücksichtigt werden). Punkt B ist nun auf der Geraden in Richtung der Kompasskante, die beim Standort A beginnt. Schätze die Distanz im Gelände zwischen deinem Standort und Punkt B Übertrage diese Distanz (natürlich mit dem richtigen Kartenmassstab) auf die Gerade. So kannst du Punkt b bestimmen. Seite 28 von 50 RICHTUNGSÜBERTRAGUNG KARTE -> GELÄNDE Du willst im Gelände die Richtung von deinem Standort A zum unbekannten Punkt B bestimmen. Auf der Karte ist dir die Lage beider Punkte bekannt. Leg den Kompass so auf die Karte, dass eine Längskante des Kompasses auf der Verbindungslinie von Standort A zu Punkt B zu liegen kommt. Dreh die Kompassskala soweit, bis die Nordmarken in die gleiche Richtung zeigen wie das Norden auf der Karte (Magnetnadel muss nicht berücksichtigt werden). - Beim Index kannst du nun den Winkel (Azimut) ablesen. Lass den Winkel so eingestellt. Strecke von deinem Standort A den waagrecht gehaltenen Kompass nach vorne. Dreh dich soweit, bis die Magnetnadel und die Nordmarke aufeinandertreffen (bei ausgestrecktem Kompass im Spiegel kontrollierbar). Die Ziellinie (parallele zu Längskante, in der Mitte des Kompasses) zeigt in Richtung des Punkt B. Seite 29 von 50 ERSTE HILFE LERNZIELE Jeder Prüfling kann eigenständig einen Patienten mit Unterkühlung oder mit Hitzeschäden richtig behandeln Jeder Prüfling weiss, wie man auf Verbrennungen 1. bis 3. Graden umgeht Jeder Prüfling weiss, wie man auf Dehydration, Gehirnerschütterung und Stromunfälle reagiert THEORIE UNTERKÜHLUNG Sensoren im gesamten Körper melden dem Gehirn jeweils die aktuelle Temperatur. Das Regulationszentrum versucht jeweils bei sinkender Körpertemperatur diese zu erhöhen. Dies geschieht einerseits durch Muskelzittern und andererseits durch Reduzierung der Wärmeabgabe über die Haut und Extremitäten, indem die Durchblutung in diesen Gebieten vermindert wird (Peripherie). Durch diese Funktionen wird die Körpertemperatur konstant gehalten und die Sauerstoffversorgung der wichtigsten Organe gewährleistet (zentral). Die Kältetoleranz unseres Körpers ist sehr gering, so dass der Regulationsmechanismus nur bis zu einem Temperaturabfall auf ca. 35 Grad Celsius Körperkerntemperatur funktioniert. Kühlt der Körper weiter ab, so spricht man von einer Unterkühlung. Risikofaktoren für das Auftreten einer Unterkühlung Tiefe Umgebungstemperatur Wind (verstärkt den Kälteeffekt um den Faktor 10) Nässe (verstärkt den Kälteeffekt um Faktor 14) Alkohol, Drogen, Medikamente Lange Kälteexposition Erschöpfung Kleinkinder (Verlust über den Kopf) Symptome Muskelzittern Schnelle Atmung Schneller Puls ERSTE HILFE Trockene, warme Kleidung anziehen Windgeschützten Ort aufsuchen Schluckweise warme, klare Flüssigkeit trinken Wärmedecke/-folie verwenden Seite 30 von 50 Lokale Kälteschäden Exponierte Körperstellen (Zehen, Finger, Ohren, Nase) reagieren schnell auf andauernde Kälteeinwirkung. Durch Engstellung der Gefässe, Verlangsamung des Blutflusses mit Aktivierung der Blutgerinnung und einer damit einhergehenden Sauerstoffunterversorgung werden diese empfindlichen Körperstellen besonders schnell geschädigt. Das Ausmass einer Erfrierung ist oft erst nach Erwärmen der betroffenen Region ersichtlich. Erfrierungen werden in Grad 1-4 eingeteilt. Erfrierungsgrad Erfrierungen Grad 1 Erfrierungen Grad 2 Erfrierungen Grad 3 Erfrierungen Grad 4 Symptome Rötung der Haut, Schwellung und Schmerzen Blasenbildung mit klarer Flüssigkeit und Schmerzen Blasenbildung mit blutiger Flüssigkeit, keine Schmerzen mehr Abgestorbenes, zerstörtes, dunkles Gewebe, keine Schmerzen mehr Symptome Haut blass und gefühlslos Nach Aufwärmen: Gesteigerte Durchblutung (Rötung, Marmorierung) Starke Schmerzen (Grad 1-2) Blasenbildung (Grad 2-3) ERSTE HILFE Den betroffenen Körperteil in lauwarmem Wasser (mit Desinfektionsmittel, z.B. Betadine) aufwärmen, dabei so viel heisses Wasser hinzu giessen wie es schmerzbedingt tolerabel ist (ca. 30 Minuten lang bis auf 38°C) Den Körperteil hochlagern Bewegungen sind erlaubt Erneute Kälteeinwirkung meiden Gezuckerte, warme Getränke zu sich nehmen Schmerzlindernde Medikamente verwenden (z.B. Ibuprofen, Aspirin) Blasen belassen (nicht öffnen!!) und das betroffene Hautareal desinfizieren Hausarzt kontaktieren Kalte und unempfindliche Hände bei Unterkühlung nicht Reiben, da so die Haut da so die Haut geschädigt werden kann Seite 31 von 50 SONNENSTICH Ist der Kopf für längere Zeit ungeschützt intensiver Sonnenbestrahlung ausgesetzt, kann es zu einer Reizung der Hirnhaut mit Anschwellung des Gehirns kommen. Die daraus entstehenden Symptome werden umgangssprachlich als Sonnenstich bezeichnet. Symptome: Symptome treten typischerweise zeitlich verzögert auf (z.B. am Abend oder in der Nacht) Hochroter, heisser Kopf, Rest des Körpers eher kühl und kaltschweissig Typischerweise keine erhöhte Körpertemperatur Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen Erschöpfung und Müdigkeit Gelegentlich Nackenschmerzen bis zu Nackensteifigkeit (Kinn kann nur unter starken Schmerzen auf das Brustbein gebeugt werden) Bewusstseinseinschränkungen bis zu Bewusstlosigkeit ERSTE HILFE Abkühlung suchen an einem kühlen, schattigen Ort Entspannte Lagerung mit erhöhtem Oberkörper Kühlen des Kopfes / Nacken mit Wasser oder feuchten Tüchern Bei vorhandenem Bewusstsein: kühle, alkoholfreie (;P) Flüssigkeit zu sich nehmen Bei Bewusstlosigkeit mit normaler Atmung: stabile Seitenlage, Sanität 144 Bei Nackensteifigkeit, Zunahme der Beschwerden: Notaufnahme / Sanität 144 HITZESCHLAG UND HITZEKOLAPS Der Körper ist bestrebt, die Temperatur konstant auf +/- 36.8 Grad Celsius zu halten. Zur Senkung der Temperatur steigert der Köper die Hautdurchblutung zur Wärmeabgabe. Durch Schwitzen entsteht eine kühlende Verdunstung des Schweisses auf der Haut. Allerdings kommt es dadurch auch zu einem Verlust von Flüssigkeit. Reichen diese Funktionen nicht aus um den Köper zu kühlen, so kommt es zu einer gefährlichen Überhitzung des Körpers. Bei einem Hitzeschlag kommt es im Gegensatz zu einem Sonnenstich zu einer Erhöhung der Körpertemperatur auf bis zu über 40 Grad Celsius. Vorbeugende Massnahmen Kopfbedeckung tragen Viel Wasser trinken (an heissen Tagen isotonische Getränke) Helle, luftige Kleidung tragen Vorwiegend im Schatten aufhalten, Mittagshitze meiden Kinder und ältere Personen sowie Personen mit starkem Übergewicht sind besonders gefährdet Symptome Vorausgehen können die Symptome eines Sonnenstichs Hohes Fieber, massives Durstgefühl Trockene, heisse Haut Schneller und schwacher Puls Blutdruckabfall (Schwindel, Schwarzwerden vor Augen) Erschöpfung, Bewusstseinseinschränkung bis zu Bewusstlosigkeit ERSTE HILFE Betroffenes Kind in Schatten bringen, Kleider öffnen Gesamten Körper mit Wasser und feuchten Tücher kühlen Kind anregen viel zu trinken Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden: Sanität 144 Bei Blutdruckabfall: Beine hochlagern Seite 32 von 50 VERBRENNUNGEN GRAD 1: SONNENBRAND ERSTE HILFE Weiter Sonnenbestrahlung vermeiden Kühlen der Betroffenen Haut mit feuchten Tüchern Ggf. Emulsionen auftragen (z.B. Flammazine, Solarcaine…) Evt. Schmerzlindernde Medikamente GRAD 2 Blasenbildung der Haut mit starken Schmerzen, Rötung. In diesem Stadium kann die Haut noch narbenfrei abheilen oder es bleiben geringe Narben zurück. ERSTE HILFE Betroffenes Hautareal Kühlen mit ca. 20 Grad warmen Leitungswasser Haut trocken und sauber verbinden Aufgeplatzte Blasen: steril verbinden, Häutchen dürfen entfernt werden Verbrennungen im Gesicht, Genitalien oder über Gelenken: Arzt aufsuchen / Sanität 144 GRAD 3 Verbrennung reicht bis in die Unterhaut und zerstört die dort liegenden Nervenendigungen, so dass unter Umständen keine Schmerzen mehr empfunden werden. Sind bei einem Erwachsenen ca. 10%, beim Kind ca. 5% der Körperoberfläche verbrannt, so kann es zu lebensgefährlichen Komplikationen kommen. (Entzündung, Kreislaufschock) Faustregel zur Abschätzung des Verbrennungsausnasses: Grösse der Handfläche des Patienten = 1% der Körperoberfläche. ERSTE HILFE Sanität 144 KEINE Kühlung mit Wasser (Unterkühlungsgefahr!) Brandwunde trocken verbinden Der Betroffene soll nicht Essen und nicht Trinken -> ggf. Notoperation notwendig. Seite 33 von 50 STROMUNFÄLLE Elektrischer Strom kann für einen Menschen lebensgefährlich sein. In Haushalsgeräten und Steckdosen fliess nur Strom unter 1000 Volt (Niedervolt). Entscheidend ist, wie lange der Strom auf den Körper einwirkt und welchen Weg er durch den Körper nimmt. Je kürzer der Strom auf den Körper einwirkt und je weniger lebenswichtige Organe wie z.B. das Herz betroffen sind, desto geringere Schäden sind zu erwarten. UNFALL MIT HAUSHALTGERÄTEN Ursachen Unsachgemässer Umgang mit elektrischen Apparaten oder defekten Geräten führen zu Niedervoltstromunfällen. Schon geringer Stromfluss birgt die Gefahr von Muskelverkrampfungen, so dass der Betroffene den elektrischen Leiter nicht mehr loslassen kann. Symptome Gefühlsstörungen Verkrampfungen der Muskulatur Atembeschwerden bis Atemstillstand Herzrhythmusstörungen Bewusstlosigkeit Herzkreislaufstillstand ERSTE HILFE Alarmieren der Sanität 144 EIGENSCHUTZ: Stromquelle abschalt Stromleiter mit einem nicht leitenden Gegenstand entfernen (z.B. Besenstiel aus Holz) Bei Bewusstlosigkeit mit normaler Atmung: Stabile Seitenlage Bei Bewusstlosigkeit ohne normale Atmung: Herzdruckmassage STROM UND WASSER Wasser enthält stromleitende Partikel (Elektrolyte). Kommt nun Strom mit Wasser und z.B. einem Menschen in Verbindung, so wird das Nervensystem des Körpers so stark geschädigt, das Unfälle nicht selten tödlich enden. Elektrogeräte gehören nicht in die Nähe von Wasser (Lavabo, Badewanne etc…) Erste Hilfe Massnahmen siehe oben. Bei Bewusstlosem Patienten ohne normale Atmung: Herzdruckmassage. Wenn Defibrillator vorhanden ->Pat. gut abtrocknen vor Anbringen der Elektroden. Der Patient darf bei allfälliger Defibrillation nicht im Wasser liegen. Seite 34 von 50 HOCHSPANNUNG Strom über 1000 Volt wird als Hochspannung bezeichnet. Er wird in Zügen, Überlandleitungen oder Transformatorenstationen verwendet. Fliesst Strom dieser Spannung durch unseren Körper, so kann diese grosse Verbrennung verursachen und zu lebensbedrohlichen Organschäden führen. Da Strom stets den Weg des geringsten Widerstandes nimmt und unser Körper in bestimmten Situationen einen geringeren Widerstand als Luft hat, können wir selbst als Stromleiter wirken. Will man bei einem Stromunfall helfen, so hat der Eigenschutz immer oberste Priorität! Die Stromquelle muss unbedingt ausgeschaltet sein, bevor der betroffene berührt werden darf. Symptome Haut und Weichteilverbrennungen Oft sieht die Person äusserlich unversehrt aus (innere Verbrennungen können vorliegen) Bewusstseinseinschränkungen bis zu Bewusstlosigkeit Herzrhythmusstörungen bis Herzkreislaufstillstand Begleitverletzung durch Sturz ERSTE HILFE Alarmieren der Sanität 144 Eigenschutz! Stromquelle muss von Fachpersonal (Feuerwehr, Bahn etc…) ausgeschaltet werden. Bis dahin Sicherheitsabstand einhalten (1cm / 1000V -> 5-10 Meter) Bergung der Person grundsätzlich nur in Anwesenheit von Fachpersonal. Bei Bewusstlosigkeit mit normaler Atmung: Stabile Seitenlage Bei Bewusstlosigkeit ohne normale Atmung: Herzdruckmassage BLITZSCHLAG Bei Gewittern entstehen Blitze mit bis zu 100 Millionen Volt Spannung. Dabei ist eine direkte oder indirekte Einwirkung auf den Körper möglich. Vorbeugende Massnahmen Exponierte Aufenthaltsorte (z.B. Kuppen) meiden >2 Meter Abstand von Felswänden Beine geschlossen halten, nicht auf den Boden setzen, nicht anlehnen Suche einen geschlossenen Raum auf (z.B. Haus, Auto) Im Wald bieten vor allem junge Bäume Schutz Halte Abstand von Seen, Bächen, Pfützen Lege Metallgegenstände weg Wird eine Person vom Blitz getroffen so kann sie bewusstlos werden. Es kommt zu starken Muskelkrämpfen, wodurch Knochenbrüche entstehen können. Auch das Rückenmark kann geschädigt werden. Am gefährlichsten jedoch sind Herzrhythmusstörungen, die zum Tod führen können. ERSTE HILFE siehe oben. Seite 35 von 50 DEHYDRATION Definition Unter Dehydration (Dehydrierung) verstehen Mediziner einen Flüssigkeitsmangel, der auftritt, wenn der Körper vermehrt Flüssigkeit verliert, ohne ausgleichend Flüssigkeit aufzunehmen. Weitere Bezeichnungen für den Verlust von Flüssigkeit (Austrocknen) sind Dehydrierung und Dehydratation. Mögliche Ursachen von Dehydration sind Durchfall und Erbrechen, zu häufiges Wasserlassen, vermehrtes Schwitzen sowie ein grosser Blutverlust. Bei fiebrigen Erkrankungen oder starker körperlicher Anstrengung verliert der Körper besonders viel Flüssigkeit. Aber auch eine Reihe von anderen Erkrankungen, etwa Nierenleiden, kann zu einer starken Dehydrierung führen. Der menschliche Körper besteht zu einem Grossteil aus Wasser. Dieses ist für sämtliche Stoffwechselprozesse wichtig. Im Wasser selbst sind verschiedene Salze (Mineralstoffe, Elektrolyte) in einer bestimmten Konzentration gelöst. Wichtige Elektrolyte sind unter anderem Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium. Nur wenn ausreichend Flüssigkeit und Salze vorhanden sind, ist der Wasserhaushalt ausgeglichen und Körperfunktionen und Prozesse – wie etwa die Funktion des Nervensystems – können problemlos ablaufen. Fehlen Flüssigkeit und/oder Salze, kommt es zu Beschwerden wie Durst, Schwäche, Kopfschmerzen und weiteren Störungen. In schweren Fällen von Dehydration drohen Herzrasen, Muskelkrämpfe und Bewusstlosigkeit – ein starker Flüssigkeitsmangel ist lebensbedrohlich. Dehydration kann Menschen jeden Alters betreffen. Erwachsene tolerieren einen Flüssigkeitsverlust jedoch meist besser als Säuglinge und Kleinkinder. Sie können besonders schnell – zum Beispiel infolge von Durchfall und Erbrechen – dehydriert sein. Mediziner unterscheiden drei Arten der Dehydration: Isotone Dehydration: Bei der sogenannten isotonen Dehydration gehen gleichermassen Wasser und Salze (u.a. Natrium) verloren. Ursache ist häufig zu weniges Trinken, akutes oder chronisches Nierenversagen sowie Erbrechen oder Durchfall. Hypertone Dehydration: Eine hypertone Dehydration entsteht, wenn dem Körper Wasser, aber keine Salze (Elektrolyte, v.a. Natrium) fehlen. Dies kann z.B. bei Fieber und beim Verdursten der Fall sein. Hypotone Dehydration: Eine hypotone Dehydration entsteht, wenn im Verhältnis zur Menge des vorhandenen Wassers zu wenig Salz (Natrium) vorhanden ist. Dies geschieht, wenn der Körper zu viel Salz ausscheidet, z.B. bei starkem Schwitzen. Diese Form der Dehydrierung spielt bei starken körperlichen Betätigungen eine wichtige Rolle. Ursachen Dehydration (Flüssigkeitsmangel, Dehydrierung) kann vielfältige Ursachen haben. Häufig tritt ein Flüssigkeitsmangel auf, wenn die betroffenen Personen zu wenig trinken. Aber auch schwere organische Erkrankungen, zum Beispiel Erkrankungen der Nieren, können eine Dehydration hervorrufen. Weitere Ursachen sind: unzureichende Aufnahme von Flüssigkeit, besonders bei grosser Hitze, schweren Belastungen sowie häufig durch ein geringes Trinkbedürfnis bei älteren und/oder pflegebedürftigen Menschen Erbrechen Durchfall vermehrtes Schwitzen (z.B. Hitzeerschöpfung) Fieber Verbrennungen Missbrauch von Abführmitteln (Laxanzienabusus) grössere Blutverluste, etwa während einer Operation oder nach einem Unfall Diabetes mellitus Diabetes insipidus Nebennieren-Schwäche Seite 36 von 50 Diagnose Bei Dehydration (Flüssigkeitsmangel, Dehydrierung) ist es wichtig, für die Diagnose einen Arzt aufzusuchen. Dieser informiert sich darüber, wie lange der Zustand schon anhält. Der Arzt stellt zudem weitere Fragen, die bei Dehydration für die Diagnose beziehungsweise für die Ursachenforschung wichtig sind, zum Beispiel: Haben Sie häufiger einen Flüssigkeitsmangel? Haben Sie bei grosser Hitze schwer körperlich gearbeitet? Trinken Sie genug? Was haben Sie getrunken und in welcher Menge? Nehmen Sie regelmässig Medikamente ein oder machen Sie gerade eine Diät? Hatten Sie kürzlich eine Darmerkrankung mit Erbrechen und/oder anhaltendem Durchfall? Gibt es Vorerkrankungen wie etwa Diabetes mellitus oder Nierenerkrankungen? Müssen Sie weniger Urin lassen (Oligurie)? Anschliessend erfolgt eine körperliche Untersuchung, um das Ausmass und die Ursache der Dehydration festzustellen. Der Arzt schaut nach Anzeichen der Dehydrierung wie trockenen Schleimhäuten, Augenringen (halonierte Augen), verminderter Hautspannung, Bewusstseinstrübungen, Kopfschmerzen und Übelkeit. Zusätzlich misst er den Blutdruck und den Puls. Auch starker Durst ist ein Zeichen für eine Dehydrierung. Therapie Bei Dehydration (Flüssigkeitsmangel, Dehydrierung) ist eine rasche Therapie wichtig, um den Flüssigkeitsmangel sowie den damit verbundenen Mangel an Salzen möglichst schnell auszugleichen. Häufig reicht es aus, wenn Sie bei einer Dehydrierung schluckweise viel trinken. Besonders eignen sich mineralhaltige Getränke wie Wasser, Mineralwasser, Früchte- und Kräutertees, Saftschorlen oder Bouillon. Ist die Dehydration fortgeschritten und zeigen sich bereits deutliche Anzeichen wie Bewusstseinstrübungen, kann eine Infusion von Flüssigkeit und Mineralstoffen (Elektrolyten) notwendig sein. Bei einer zugrunde liegenden Erkrankung, wie etwa Diabetes mellitus, ist es erforderlich, zunächst den Flüssigkeitsmangel zu beheben und im weiteren Verlauf die Grunderkrankung ärztlich behandeln zu lassen. GERHINERSCHÜTTERUNG Definition Durch äussere Gewalteinwirkung (Schlag, Unfall etc.) kommt es vorübergehend zu einer Fehlfunktion der Nervenzellen, was kurzfristige Störungen einiger Gehirnfunktionen zur Folge haben kann. Dabei können auch Nervenzellen zerstört werden, was aber nicht unbedingt zu einem bleibenden Schaden führen muss Ursache Eine Gehirnerschütterung ist die Folge eines Schlages auf den Kopf, eines Sturzes oder eines sonstigen Unfalles, wo der Kopf heftig beschleunigt oder gebremst wird. Man nennt die Gehirnerschütterung auch leichtes Schädel-Hirn-Trauma. Seite 37 von 50 Symptome (Beschwerden) In der Regel kommt es zu einer kurzfristigen, nicht länger als einige Minuten dauernden, Bewusstseinsstörung. Kopfschmerzen . Der Patient kann verwirrt sein und unter Gedächtnislücken leiden (Amnesie ). Schwindel , Übelkeit und Erbrechen Diagnose (Untersuchung) Krankengeschichte (Anamnese) unter Einbezug der Symptome; Zeugen oder Begleiter sollen ebenfalls nach dem Hergang und dem Zustand des Patienten befragt werden Körperliche Untersuchung (vor allem Neurostatus) Röntgenaufnahme des Kopfes zum Ausschluss einer Knochenverletzung am Kopf und eventuell eine Computertomographie bei Verdacht auf Hirnschädigung oder Blutung Therapie (Behandlung) Allgemeine Massnahmen: Patienten mit Gehirnerschütterung müssen während ca. 24 Stunden nach dem Ereignis beobachtet werden. Bei Verdacht auf Gehirnerschütterung können leichte Orientierungsfragen gestellt werden (Geburtsdatum, Wochentag, Adresse etc). Beschwerden oder Bewusstseinsveränderungen, die erst abgeklungen waren und dann erneut auftreten, z.B. Übelkeit, Erbrechen, extrem starke Kopfschmerzen, müssen unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Nach einer Gehirnerschütterung soll sich der Patient schonen (Bettruhe). Fernsehen, Computerarbeit, Kino und Sport sollten vermieden werden. Medikamente: Schmerzmittel gegen Kopfschmerzen Wirkstoffe gegen Übelkeit Notfallmassnahmen (Erste Hilfe): Bei nahezu jeder akuten Sportverletzung kann nach dem PECH-Schema vorgegangen werden. Schnelles Handeln ist gefragt. P = Pause - sofortiger Sportunterbruch E = Eis - Kühlen der verletzten Stelle, sofern es sich nicht um eine offene Wunde handelt. Es muss nicht unbedingt Eis sein, auch kalte Umschläge können helfen C = Compression - Druckverband wirkt der Schwellung entgegen; Achtung: Nicht zu fest anlegen, damit die Druchblutung der Extremität nicht unterbunden wird H = Hochlagern - Bei Verletzungen, welche die Extremitäten (Arme, Beine) betreffen, wird der Rückfluss des Blutes und der Schwellflüssigkeit durch Hochlagern erleichtert. Natürlich gilt das nicht für Menschen, die bewusstlos sind und bei denen der Verdacht auf eine Kopf- Schulter- und Rückenverletzung besteht. Im Zweifelsfall Eiswickel machen oder die verletzte Extremität ruhig stellen und ab zum nächsten Arzt oder Spital. Mögliche Komplikationen Normalerweise bleibt eine Gehirnerschütterung folgenlos. Anhaltende Kopfschmerzen, Befindlichkeitsstörungen, vermindertes Leistungsvermögen oder depressive Verstimmung deuten auf ein chronisch posttraumatisches Syndrom hin und müssen abgeklärt werden. In wenigen Fällen kann das Beschwerdebild (Schwindel , Sehstörungen ,Müdigkeit , Lärmempfindlichkeit, Konzentrationsschwierigkeiten) über mehrere Wochen andauern. Seite 38 von 50 FEUERTECHNIK LERNZIELE Jeder Prüfling kennt die Eigenarten der bekanntesten Feuerarten Jeder Prüfling kann innert 20min jedes beliebige Feuer entfachen THEORIE PYRAMIDENFEUER Das klassische Lagerfeuer wird direkt auf dem Boden errichtet und daher auch Bodenfeuer genannt. Man säubere eine Stelle von Laub und trockenem Gras um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Ein Steinkranz ist stets von Vorteil. Kleinholz, Reisig, ein paar kleine Stöckchen oder Heckenmaterial sammeln. Je mehr desto besser. Bei nassem Holz empfiehlt es sich Papier und/oder etwas Kartonagen mitzubringen. Mittelgroße Stöcke sammeln. Zwischen finger- und unteramdick. Bei Holzscheiten wird vorher etwas mit der Axt oder einer Hacke aufgespalten. Das Kleinzeug zu einem kompakten "Feuernest/Feuerherz" aufhäufen. Die mittelgroßen Stücke außen herum zu einer Pyramide aufstellen. Drum herum die großen Stücke oder lange Scheite aufstellen. Ebenfalls in Pyramidenform. Bitte genügend Luft lassen, damit das Feuernest atmen kann. Falls ein leichter Wind weht, kann dieser hilfreich sein. In dem Fall; in der Richtung, aus der der Wind kommt, ein etwas größeres Loch lassen und auf der anderen Seite den ein oder anderen Holzscheit oder Stock zusätzlich anlehnen. Dann hilft der Wind beim Anfachen. Selbstverständlich bereits beim Aufbau die Windrichtung beachten damit keine Funken in einen Wald oder ins Gebüsch fliegen. Seite 39 von 50 BLOCKFEUER Ein großes Feuer! Dieses Feuer ist für große Partys in einer Sandgrube oder auf dem freien Feld, einer großen Kiesbank oder Ähnlichem geeignet. Ein Hitzeherd für viele Personen. Ich würde sagen zwischen 10 und 30 Leuten. Vorsicht! Wenn der Block mal brennt , bekommt den nur die Feuerwehr oder ein Gartenschlauch mit viel Druck aus. Generell ist dieses Feuer eher nicht für den Garten geeignet, es sei denn man hat ein echt großes Grundstück. Allerdings ist ein hoher Spaßfaktor aber auch ein hoher Holzverbrauch garantiert. Man benötigt hierzu ca. 40 bis 50 Kanthölzer, Rundlinge oder kleinere Baumstämme von ca. 1,20 Meter Kantenlänge. Man kann auch 80cm bis 100cm lange Rundlinge nehmen, dann wird's etwas kleiner. Je nach Dicke der Hölzer zwischen 8 und 12 Lagen aufeinander Stapeln. Ein richtiges Blockfeuer ist es dann, wenn's ein Würfel ist. Alles andere ist ein Gitterfeuer :-) Nun stapelt man die Hölzer entweder wie ein Blockhaus aufeinander, oder man macht Lagen wie bei einem Gitterfeuer. Achtung, bei einem richtigen Block brennt das Teil die ganze Nacht. Eigentlich sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Man kann den Block aussenrum bauen und richtig fixieren. Danach füllt man in der Mitte mit unförmigen Stöcken, Wurzeln und Stämmen auf... Das Ding gibt dann richtig Gas! Bitte auch hier, unten in der Mitte, nicht das Feuernest bzw. Feuerherz vergessen. Sonst brennt der Block nicht von innen nach außen an. PAGODENFEUER Ist im Grunde das gleiche. Der Unterschied ist nur die Form, die wie eine Pagode nach oben zusammenläuft. Also quasi oben spitz ist. Wer hier richtig ambitioniert ist, oder seine Gäste beeindrucken möchte, der kombiniert Block und Pagode und hat dann ein brennendes Blockhausfeuer. Die Bauzeit für so ein Teil beträgt mindestens ein bis zwei Stunden. Je nachdem wie routiniert jemand ist. Ein Blockhausfeuer würde ich für Hochzeiten oder runde Geburtstage empfehlen. Aussenherum Bierbänke oder Baumstämme zum drauf sitzen und die Sache läuft. Noch eine Regentonne mit Gartenschlauch (die kann man dann auch gleich als Bierkühlschrank nutzen) macht die Attraktion perfekt . Seite 40 von 50 STERNFEUER Auch hier wird natürlich vorher der Untergrund etwas gesäubert. Alle Brennbaren Materialien werden entfernt oder aber auch in die Mitte gescharrt. So hat man gleich ein brennbares Nest. Zunächst sollte man aber wie beim Pyramidenfeuer beginnen. Allerdings und einiges kleiner. Ein Feuernest bauen, kleine Stöcke, Kleinholz, Tannenzapfen etc. um das Feuernest aufschichten. Drum herum einige Stöcke oder Holzscheite zu einer kleinen Pyramide aufstellen. Dann werden Äste / Stämme oder Holzscheite von außen sternförmig an das Nest herangelegt, so dass die Spitzen anbrennen. Das Nest anzünden und richtig anbrennen lassen. Das sternförmig angelegte Holz immer schön nachschieben so dass ein Glutherd und Feuer in der Mitte entsteht. Dieses Feuer eignet sich sehr gut als lang brennendes Lagerfeuer. Es ist sicher zu bedienen, das man nicht mit den Händen über die Glut greifen muss um nach zu legen. Also ein Kinder- und familienfreundliches Feuer. Geringer Holzverbrauch und außerdem super zum Kochen und um einen Topf darüber zu hängen. BALKENFEUER (LEHNSTUHL) Diese Feuer eignen sich zum Spießgrillen kleiner Tiere und Vögel. Ehrlich gesagt ist es kein besonders praktikables Feuer. Das Problem ist, dass die Balken recht lang sein müssen damit die Pfosten nicht abbrennen. Dadurch brennen die Teile aber nur in der Mitte ab... Man zieht also die Seitenteile heraus damit man oben frische Balken nachlegen kann. Die herausgezogenen Teile werden in der Mitte verbrannt. Man schlägt also vier angespitzte Pfosten in den Boden. Zum Beispiel von einer Birke o.ä. Dazwischen werden drei bis vier Balken oder kleine Stämme von ca. 1,20 m Länge aufgestapelt. Diese werden mit einer Hacke oder einem Messer angespannt. So dass die Späne in die Zwischenräume stehen. Das Ganze dann mit trockenem Material, Reisig etc. auffüllen. Unten wieder ein kleines Feuernest einbauen und kleine Stöcke zum nachfüttern bereithalten. Brennt lange und hat einen relativ geringen Holzverbrauch. Bei Weichholz ergibt sich ein wärmeres Feuer. An diesem Feuer kann man gut kleine Tiere oder Fische zubereiten wenn man einen großen flachen Stein davor legt. Von unten wird dann quasi gebacken und von oben gegrillt und geräuchert gleichzeitig. Seite 41 von 50 GRUBENFEUER Dieses Feuer ist für die Geheimniskrämer unter uns geeignet... aber auch ein ideales Kochfeuer für mehrere Tage das dem Koch so einiges an Schweiß erspart. Drei Vorteile bietet ein Grubenfeuer: Es hat lange Glut ohne nachgeschürt zu werden. Es sondert die Hitze nach oben ab ohne einem dabei die Beine zu verbrennen. Es ist nicht sonderlich weit zu sehen. Nachteile sind: Wenig Licht, geringere Wärmestrahlung. Zunächst mit einem Spaten, Klappspaten, Mistgabel oder meinetwegen auch mit den Fingernägeln ein Loch graben. Dieses Loch sollte je nach Zweck ca. 40cm bis 70cm Durchmesser haben und um die 50cm tief sein. Bitte daran denken dass Wurzeln auch unterirdisch durchglühen können. Daher ist im Wald besondere Vorsicht geboten. Nun stellt man außen an die Lochwände Stöcke und kleine Stämme an. Die dürfen anfangs ruhig über den Rand herausschauen. In der Mitte das bekannte Feuernest mit Kleinholz. Wenn das Nest brennt einfach einzelne Stöcke nachfeuern. Vorsicht, nicht zu viel sonst erstickt das Feuer. Will man das Grubenfeuer für ein Lager nutzen das mehrere Tage stehen bleiben soll kann man ein größeres Loch wählen und mit Hartholz anheizen. Dann hat man einen prima Gluttopf. Grubenfeuer mit Luftkanal Das gleiche wie oben. Allerdings wird hier nach der Seite ein Luftkanal gegraben. Entweder man hat stabile Erde, in dem Fall gräbt man einfach einen Lufttunnel oder man nimmt einen Stein und stützt das ganze etwas ab. Der Tunnel wird in die Richtung gegraben aus der der Wind kommt. Grubenfeuer mit Glutpfanne Hier wird neben der Grube einfach eine Vertiefung ausgehoben. So ähnlich wie eine Pfanne. Hier kann später zum Kochen oder zum Grillen mit einem kleinen Rost, etwas Glut hinüber geschaufelt werden. REFLEKTORFEUER Dieses Feuer ist eine besondere Art. Hiermit kann man nasse Stämme trocknen und viel Wärme erzeugen, aber auch ein Feuer bauen das sich in der Theorie selbst nachschürt. Dieses Feuer ist im Winter besonders zu empfehlen. Zwei Stöcke bzw. Stämme werden schräg in die Erde geschlagen. Daran schlichtet man runde Balken oder Stämme auf. Auch Kantholz ist möglich, dann klappt das Nachrutschen jedoch nicht. Der Trockeneffekt tritt trotzdem auf. Auch reflektiert das Holz die Wärme. Darunter wird in der Mitte ein klassisches Pyramidenfeuer entzündet. Hat man nun noch eine Felswand oder ein Lager im Rücken ist dieses Feuer ein idealer Wärmespender. Seite 42 von 50 BIBELKENNTNISSE LERNZIELE Biographien der wichtigsten Figuren der Bibel erläutern können (Abraham, Josef, Moses, Ruth, David, Ester, Jesaja, Elija, Jesus, Paulus) THEORIE ABRAHAM (1. MOSE 11,27 – 25,10) Abraham heisst ursprünglich Abram. Als sein Vater Terach stirbt, fordert Gott Abram auf, in ein anderes Land zu ziehen. Er zieht mit seiner Frau Sarai und seinem Neffen Lot nach Kanaan. Später ziehen sie wegen einer Hungersnot nach Ägypten, wo Abram Sarai als seine Schwester ausgibt. Der Pharao nimmt Sarai zu sich, erfährt aber später von der Lüge. Da lässt er Abrams Sippe gehen. Zwischen den Hirten von Abram und Lot gibt es Streit, also trennen sie sich. Nun verspricht Gott Abram zahlreiche Nachkommen und Landesbesitz in Kanaan. Abram befreit Lot, der in einem Krieg Sodoms gefangengenommen wurde. Und immer wieder bekräftigt Gott sein Versprechen (zahlreichen Nachkommen und Land). Aber Sarai bekommt keine Kinder. Da zeugt Abram mit der Sklavin Hagar einen Sohn, Ismael. Während der Schwangerschaft flieht Hagar wegen einem Streit mit Sarai in die Wüste. Dort fordert ein Engel sie auf, zurückzukehren; was sie dann auch tut. Bald darauf kommt Ismael kommt zur Welt. Gott gibt Abram den neuen Namen Abraham und Sarai den Namen Sara. Gott verspricht, dass Sara in einem Jahr ein Sohn zur Welt bringen wir, von welchem Völker und Könige abstammen werden. Das bekräftig Gott, indem er drei Männer bei Abraham vorbeschickt, die ihm nochmals einen Sohn von Sara versprechen. Sara lacht nur. Unterdessen geht es in Sodom und Gomorra Böse zu und her. Abraham bittet Gott, die Stadt zu verschonen, wenn es dort fünfzig gerechte Menschen gibt. Gott willigt ein. Abraham handelt die Zahl bis auf zehn gerechte Menschen herunter. Trotzdem wird Sodom und Gomorra zerstört, denn Lot und seine Familie waren die einzigen gottesfürchtigen Menschen. Lot kann dann auch fliehen, aber seine Frau erstarrt zu einer Salzsäule, weil sie sich gegen das Gebot umgesehen hat. Sara wird tatsächlich schwanger und bringt Isaak zur Welt, als Abraham 100 Jahre alt ist. Abraham schickt Hagar und Ismael fort. Gott befiehlt Abraham, Isaak zu opfern. Er gehorcht Gott, doch im letzten Augenblick schickt Gott einen Widder, damit Abraham diesen an Stelle seines Sohnes opfert. Abraham stirbt im Alter von 175 Jahren. Seite 43 von 50 JOSEF (1. MOSE 37 – 50) Josef ist ein Sohn von Jakob und Rahel und hat zehn ältere Halbbrüder sowie einen kleineren Bruder, Benjamin. Josef ist Jakobs Lieblingssohn, deshalb schenkt Jakob ihm ein farbiges Kleid. Seine Brüder ärgern sich darüber. Dieser Ärger verstärkt sich, als Josef ihnen von seinen zwei Träumen erzählt, in denen sich die Familie vor ihm verneigt. Eines Tages werfen die Brüder Josef in eine Zisterne, um ihn später zu töten. Doch dann verkaufen sie ihn an Sklavenhändler von Ägypten. In Ägypten wird Josef an den Potifar, einen mächtigen Mann des Pharaos, verkauft. Josefs Brüder tauchen Josefs Mantel in Lammblut und bringen ihn ihrem Vater. Der glaubt, sein Sohn sei tot. In Ägypten, im Haus Potifars, macht Josef seine Arbeit gut, sodass er Potifars höchster Diener wird. Potifars Frau verliebt sich in Josef und bedrängt ihn, doch Josef bleibt Gott treu. Aus Rache klagt sie ihn an, dass er sie bedrängt habe. Darauf kommt Josef ins Gefängnis. Dort gewährt ihm der Gefängniswärter grosse Freiheiten. Auch der Mundschenk und der Bäcker des Pharaos werden ins Gefängnis geworfen. Sie haben beide einen Traum. Josef kann ihre Träume deuten und sie erfüllen sich. Der Bäcker muss sterben, der Mundschenk geht zurück zum Pharao. Josef bittet den Mundschenk, beim Pharao ein gutes Wort für ihn einzulegen. Doch der Mundschenk vergisst es. Zwei Jahre später hat der Pharao zwei Träume. Da erinnert sich der Mundschenk, dass Josef Träume deuten kann. Und so lässt man Josef holen. Er kann dem Pharao seine Träume erklären: Es werden sieben fruchtbare Jahre kommen und dann sieben Jahre mit Dürre. Auch ratet Josef dem Pharao, dass er einen Mann anstellen soll, der in den ersten sieben Jahren die Ernte aufbewahrt. Der Pharao ernennt Josef dann zu diesem Verwalter und auch zu seinem Stellvertreter. Josef wird verheiratet und zeugt zwei Söhne, Manasse und Ephraim. In den sieben ertragreichen Jahren sammelt Josef alle Vorräte. In den Jahren der Dürre und der Hungersnot verkauft er das gesammelte Korn. Auch Josefs Brüder leiden an einer Hungersnot. Sie kommen nach Ägypten, um Getreide zukaufen. Josef gibt sich ihnen nicht zu erkennen. Er sperrt sein Bruder Simeon ein, solange bis die anderen Brüder Benjamin zu ihm bringen. So schickt Josef die anderen Brüder mit vollen Säcken wieder nach Hause. Später kommen dann die Brüder mit Benjamin zusammen wieder. Josef lässt Simeon frei und isst mit seinen Brüdern zusammen. Dann gibt er ihnen Getreide und schickte sie wieder heim. Da beschuldigt Josefs Verwalter die Brüder, dass sie seinen Herrn bestohlen haben, denn in Benjamins Sack war ein silberner Becher. Josef droht, Benjamin ins Gefängnis zu werfen. Die Brüder setzten sich aber für Benjamin ein. Da merkt Josef, dass sich seine Brüder verändert haben. Er gibt sich ihnen zu erkennen und lässt seinen Vater, Jakob, nach Ägypten kommen. In Ägypten segnet Jakob Josefs Söhne und bald darauf stirbt er. Josef stirbt mit 110 Jahren. Seite 44 von 50 MOSES (2. – 5. MOSE) Die Israeliten sind in Ägypten und werden vom Pharao unterdrückt. Das Volk Israel vermehrt sich und der Pharao bekommt Angst, dass sie ihm Widerstand leisten würden. Deshalb befiehlt er, alle neugeborenen Jungen der Israeliten zu töten. Zu dieser Zeit kommt Mose zu Welt, ein Kind aus dem Stamm Levi. Seine Eltern sind Amram und Jochebed. Zunächst wird Mose zu Hause versteckt, doch irgendwann ist das nicht mehr möglich. Seine Mutter setzt ihn am Nilufer in einem Schilfkörbchen aus. Dort findet es die Tochter des Pharaos und sie rettet das Kind. Mirjam, die Schwester von Mose, hat sich währenddessen in der Nähe des Ufers aufgehalten, um alles zu beobachten. Nun geht sie zur Tochter des Pharaos und sagt, sie kenne eine Frau, die das gefundene Kind stillen könnte. Und so kam Mose nochmals zurück zu seiner Mutter. Als er älter wird, kommt er an den Hof des Pharaos. Eines Tages tötet der erwachsene Mose einen ägyptischen Aufseher, der einen Israeliten geschlagen hat. Darauf flieht Mose in die Wüste nach Midian. Dort heiratet er Zippora, die Tochter von Reguel (auch Jitro genannt). Hier kann er die Schafe von Reguel hüten. Da offenbart sich Gott ihm in einem brennenden Dornbusch. Gott fordert ihn auf, das Volk Israel aus Ägypten zu befreien. Mose zögert, denn er ist kein Redetalent. Deshalb stellt ihm Gott seinen Bruder Aaron zur Seite. Daraufhin kehrt Mose nach Ägypten zurück und bittet dort den Pharao, das Volk Israel ziehen zu lassen. Doch der Pharao bleibt hart. Auch die ersten neun Plagen bringen ihn nicht dazu, das Volk gehen zu lassen. Erst die zehnte Plage, die Tötung aller Erstgeborenen der Ägypter, führt dazu, dass der Pharao sie entlässt. Die Israeliten ziehen aus Ägypten aus. Da ändert der Pharao seine Meinung und verfolgt sie. Am Meer erreichen die Verfolger die Israeliten. Mose bittet Gott, ihnen zu helfen, und er hilft. Mit einem Schlag auf das Meer teilt sich das Wasser und die Israeliten können unter Moses Führung weiterziehen. Die Ägypter vertrinken im Wasser, das den Durchgang hinter den Israeliten wieder verschlossen hat. Unter den Israeliten kommt es zu Konflikten, da es zu wenig Essen und Trinken hat. Nachdem Mose Gott um Hilfe gebeten hat, kommen Manna und Wachteln vom Himmel. Eine weitere Herausforderung sind die Amalekiter. Doch Josua und Mose besiegen sie. Schliesslich erreicht das Volk den Berg Sinai. Oben auf dem Berg bekommt Mose von Gott die Tafeln mit den 10 Geboten. Unterdessen wartet das Volk unten auf Mose. Aus Ungeduld bauen sie sich ein goldenes Kalb, das sie anbeten können. Als Mose vom Berg hinabsteigt und den Lärm von der um das Kalb tanzenden Menge hört, zerschlägt er die Steintafeln. Schliesslich muss Mose die Gesetzestafeln selber nochmals schreiben. Vierzig Jahre lang ziehen die Israeliten in der Wüste herum. Endlich gelangen sie an die Grenze des verheissenen Landes. Am Jordan hält Mose seine Abschiedsrede und stirbt. Seite 45 von 50 RUTH (BUCH RUT) Elimelech und Noomi ziehen mit ihren beiden Söhnen wegen einer Hungersnot nach Moab. Bald darauf stirbt Elimelech. Die Söhne heiraten zwei moabitische Frauen, Rut und Orpa, bleiben aber kinderlos. Nachdem auch die Söhne gestorben sind, bleiben Noomi und ihre zwei verwitweten Schwiegertöchter allein zurück. Orpa bleibt in Moab, doch Rut begleitet Noomi, die nach Israel zieht. Dort arbeitet Rut bei Boas, einem Verwandten von Noomi. Bei ihm kann sie die bei der Ernte übriggebliebenen Ähren zusammenlesen. Noomi möchte, dass Rut wieder einen Mann bekommt. Also gibt sie Rut den Rat, sich nachts zu Boas zu legen. Als sie das dann macht, verspricht Boas ihr, sie zu heiraten. Eigentlich gibt es noch einen anderen Verwandten, der die Pflicht hat, Rut zu heiraten. Doch da dieser ablehnt, kann Boas Rut zur Frau nehmen. Rut bekommt einen Sohn, Obed. Das ist der Grossvater Davids. Also ist Rut die Urgrossmutter David und somit auch mit Jesus verwandt. ESTER (BUCH ESTER) Der persische König Ahasveros ist beleidigt, weil seine Frau, Königin Waschti, seinem Befehl nicht gehorcht hat. Er verweist sie vom Königshof. Nun werden junge Mädchen gesucht, von denen eine neue Königin ausgesucht werden soll. Auch das Waisenkind Ester wird als mögliche Königin in den Palast gebracht. Sie wird schliesslich vom König zur neuen Königin ausgewählt. Sie verheimlicht aber ihre jüdische Abstammung, wie es ihr Cousin Mordechai, der am Königshof einen Posten hat, befohlen hat. Haman ist der höchste Regierungsbeamte und alle müssen sich beim Vorbeigehen vor ihm verneigen. Doch Mordechai weigert sich, was Haman wütend macht. Haman weiss, dass Mordechai Jude ist. Das nützt er aus und überzeugt den König, das jüdische Volk zu vernichten. Der König besiegelt, dass ab einem bestimmten Datum (13. Tag des 12. Monats) die Juden vernichtet werden dürfen. Mordechai sieht die einzige Lösung in Ester. Er fordert sie auf, sich für das jüdische Volk beim König einzusetzen. Ester fasst sich ein Herz und geht unangemeldet zum König, obwohl das mit dem Tod bestraft werden kann. Der König ist gnädig und hört sich Esters Geschichte an. Er erkennt die bösen Hintergedanken und Absichten von Haman und lässt ihn am Galgen aufhängen. Doch weil der König den Erlass, die Juden zu töten, besiegelt hat, kann er ihn nicht einfach wieder aufheben. Deshalb erlässt Ester die Anordnung, dass sich die Juden wehren, für ihr Leben kämpfen und ihre Feinde töten dürfen. So töten die Juden ihre Feinde und niemand wagt es mehr, sich den Juden entgegenzustellen. Seite 46 von 50 DAVID (1. SAMUEL 16 – 1. KÖNIGE 2,10) David ist der jüngste Sohn von Isai und hütet die Schafe seines Vaters. Schon als Knabe wird er von Samuel zum König gesalbt. Der momentan herrschende König, Saul, wird oft von einem bösen Geist geplagt. Er lässt David holen, damit er ihm durch sein Spiel auf der Harfe aufmuntern kann. Kurz danach kommt die Geschichte mit Goliath. Der Hirtenjunge David hat sich vom Riesen Goliath herausfordern lassen. Ohne Rüstung, nur mit einer Steinschleuder ausgestattet, hat David den Philister getötet. Am Königshof wird Saul eifersüchtig auf David, da David als grösserer Held angeschaut wird als der König. So versucht Saul mehrmals, David zu töten, was ihm aber nicht gelingt. Da gibt er David seine Tochter Michal zur Frau. Michal warnt David vor weiteren Mordabsichten ihres Vaters und verhilft ihm zur Flucht. Auch Sauls Sohn Jonatan, Davids engster Freund, unterstützt ihn. Auf seiner Flucht wird David von Saul und seinen Soldaten gejagt. Einmal geht Saul genau in die Höhle, in der sich David und seine Leute versteckt halten. Während Saul seine Notdurft verrichtet, schneidet David einen Zipfel seines Gewandes ab, statt ihn zu töten, wie seine Leute es gefordert haben. Vor der Höhle zeigt er dann Saul den Zipfel. Tief berührt von Davids Loyalität verspricht Saul, ihm nie mehr etwas Böses zu tun und er lässt ihn ziehen. In einem Kampf gegen die Philister sterben Saul und sein Sohn Jonatan. Nun wird David König über Israel und er erobert Jerusalem. Bald darauf bringt er die Bundeslade nach Jerusalem und führt meist erfolgreiche Kriege gegen Nachbarsvölker. Während alle Männer in einem Krieg gegen die Ammoniter sind, schläft David mit Bathseba, der Frau von Urija, der im Krieg ist. Kurz darauf erfährt David, dass Bathseba schwanger ist. Da will er Urija möglichst schnell loshaben. Er ordnete an, Urija im Krieg an die vorderste Front zu stellen, damit er stirbt. Davids Plan geht auf und er heiratet Bathseba. Zur Strafe stirbt aber das Kind von Bathseba. Später bekommt Bathseba erneut ein Kind, Salomo. Ein anderer Sohn von David ist Abschalom. Dieser versucht, sein Vater zu stürzen, was ihm aber nur fast gelungen ist. Kurz vor seinem Tod bestimmt David Salomo zu seinem Nachfolger und salbt ihn zum König. Seite 47 von 50 JESAJA (BUCH JESAJA) Jesaja kommt aus einer vornehmen Familie, ist verheiratet und hat Kinder. Er wird zum Propheten berufen mit dem Auftrag, dem Volk seinen Unglauben aufzuzeigen und ihnen gleichzeitig vom kommenden Heil und Frieden zu erzählen. Diese Heilsankündigung hat man später als einen Hinweis auf Jesus gedeutet. Das jüdische Volk und besonders die Könige hören oft nicht auf Jesaja und vertrauen Gott nicht. So gerät Jesaja auch häufig in Konflikte mit den Königen von Juda. Einmal, als sich Syrien und das Nordreich Israel gegen Juda verbünden, prophezeit Jesaja, dass diese Gegner verlieren werden. Gleichzeitig prophezeit er aber auch das schnelle Vordringen der Assyrer. Dies passiert auch, doch Juda bleibt verschont. Obwohl Gott immer wieder geholfen hat, kann das Volk Gott nicht wirklich vertrauen. Schliesslich wird Jesaja vom König Manasse getötet. ELIJA (1. KÖNIGE 16,29 – 2. KÖNIGE 2,12) Elija ist ein Prophet und er lebt zu einer Zeit, wo sich das jüdische Volk von Gott abgewendet hat und fremde Götter anbetet. Auch König Ahab beginnt, die Götzen seiner Frau Isebel zu verehren. Da geht der Prophet Elija zum König und kündigt ihm eine jahrelange regenlose Dürrezeit an. Tatsächlich gibt es eine schlimme Dürre und alles trocknet aus. Die Bäche haben kein Wasser mehr, Menschen und Tier verdursten, die Pflanzen verdorren. All das lässt Gott zu, damit sich das Volk Israel ändert und seinen Ungehorsam gegenüber Gott erkennt. Elija geht zum Bach Kerit, wo es noch ein wenig Wasser hat. Immer wieder kommen Raben, die ihm Brot und Fleisch bringen. Doch irgendwann trocknet auch der Bach aus. Da sendet Gott Elija fort in ein anderes Dorf. Dort trifft er eine arme Witwe, die am Holz sammeln ist, um Brot zu backen. Sie ist so freundlich, dass sie mit dem letzten Mehl und Öl, das sie noch hat, einen Brotfladen für Elija macht. Gott belohnt ihre Gastfreundschaft, indem ihr Ölkrug und Mehlkrug nie leer wird. Elija bleibt ein wenig bei dieser Frau. Als der Sohn dieser Frau stirbt, kann Elija ihn durch Gottes Kraft wieder zum Leben erwecken. Dann sagt Gott zu Elija, er soll zum König Ahab zurückgehen und ihm ankünden, dass die Dürre bald vorbei sei. Elija gehorcht Gott und fordert Ahab auf, dass sich das Volk Israel und auch die vielen Propheten Isebels auf dem Berg Karmel versammeln sollen. Dort will er den Leuten zeigen, wer der wahre Gott ist. Er befiehlt, zwei Opferstiere auf zwei Holzhaufen zu legen. Dann soll jede Partei, die Baalspropheten und Elija, ihren Gott um Feuer für das Brandopfer bitten. Der Gott, der Feuer schicken wird, ist der wahre Gott. Und so beginnen die Baalspropheten ihren Gott anzurufen – vergeblich. Dann kommt Elia an die Reihe. Bevor er Gott um Feuer bittet, leert er noch eine Menge Wasser über das Opfer. Sobald er seinen Gott anruft, fällt Feuer vom Himmel und verbrennt den Opferstier. Da erkennt das Volk, wer der wahre Gott ist und Elija lässt die falschen Propheten töten. Ahab steigt auf den Gipfel des Karmels und beginnt zu beten. Und bald darauf beginnt es heftig zu regnen. Als Isebel von all dem hört, wird sie zornig wird und schwört Rache. Elija bekommt Angst und flieht. Er wandert 40 Tage und 40 Nächte zum Berg Horeb, wo Gott ihm befiehlt, sich auf den Berg ihn eine Höhle zu stellen. Dann schickt Gott nacheinander einen Sturm, ein Erdbeben und ein Feuer, doch Gott ist nicht darin. Erst im sanften Windhauch erscheint Gott. Da kommt Elija aus seiner Höhle und Gott ermutigt ihn. Elija geht zurück Seite 48 von 50 und macht Elisa zu seinem Nachfolger als Prophet, indem er ihm, als er am Pflügen ist, seinen Mantel überwirft. Nun ziehen die beiden zusammen umher, bis plötzlich ein Feuerwagen zwischen ihnen erscheint. Mit dem wird Elia im Wirbelwind Richtung Himmel hinaufgenommen und Elisa bleibt allein zurück. JESUS (VIER EVANGELIEN) An Weihnachten feiern wir die Geburt von Jesus. Jesus wird in Bethlehem von Maria geboren. Bald darauf muss die Familie nach Ägypten fliehen, weil Herodes den neugeborenen Jesus töten will. Ein paar Jahre später, als Herodes tot ist, kehren sie nach Israel zurück. Als Jesus zwölfjährig ist, reist er mit seinen Eltern für das Passahfest (grosses, religiöses Fest) nach Jerusalem und geht dort in den Tempel, um mit den Gesetzeslehrern zu diskutieren. Seine Eltern suchen Jesus deshalb drei Tage lang. Dann gehen sie wieder zurück nach Nazareth, wo Jesus willig seinen Eltern gehorcht und bei seinem „Vater“ Josef (Marias Mann) als Zimmermann arbeitet. Als er älter wird, lässt er sich von Johannes dem Täufer taufen. Mit etwa dreissig Jahren beginnt er zu wirken. Das heisst, die ersten Leute folgen ihm nach und werden zu seinen Jünger. Der bekannteste davon ist wohl Simon Petrus. Nun heilt Jesus viele Blinde, Gelähmte, Aussätzige… und geht zu Menschen, die von den anderen verachtet werden. Auch predigt er immer wieder. Dazu gehört die bekannte Bergpredigt. Um den Leuten Sachen über Gott zu erklären, erzählt Jesus oft Gleichnisse, wie das vom verlorenen Sohn oder vom barmherzigen Samariter. Zwischendurch versucht er den Jüngern seinen Tod anzukündigen, doch die Jünger begreifen es nicht. Nach einem gemeinsamen Abendessen mit seinen Jüngern, wird er dann im Garten Getsemani gefangen genommen. Er kommt vor Pontius Pilatus, wird verurteilt und schliesslich gekreuzigt. Er stirbt und wird in ein Grab gelegt. Am dritten Tag nach seinem Tod merken Frauen, dass sein Grab leer ist und gleich darauf begegnet der auferstandene Jesus seinen Jüngern. Bald darauf wird er von Gott in den Himmel aufgenommen. Mit seinem Tod am Kreuz hat Jesus all unsere Sünden auf sich genommen und ist für uns gestorben. Deshalb dürfen wir Gott immer um Vergebung bitten und schliesslich ewig im Himmel leben. Alter von Jesus 0 Jahr Ereignis 6 – 4 vor unserer Zeitrechnung Jesus wird in Bethlehem geboren. (Lukas 2, 1 - 7) Acht Tage später wird er beschnitten. (Lukas 2, 21) 1 Monat Die Familie von Jesus flieht nach Ägypten. (Matthäus 2, 13-15) 1-3 Jahre 6 Die Familie kehrt zurück nach Israel. (Matthäus 2, 19-23) Jesus wird wahrscheinlich in der Synagoge eingeschult. (Hierfür gibt es keinen direkten Beleg. Das war damals aber üblich.) Jesus reist mit seinen Eltern nach Jerusalem, um am Passahfest teilzunehmen, einem jährlich stattfindenden, großen religiösen Fest. (Lukas 2, 41-52) Jesus wird im Betrieb seines Vaters zum Zimmermann ausgebildet. (Hinweis in Markus 6, 3) Jesus tritt in die Öffentlichkeit. (Lukas 3, 23) Jesus reist mit seinen Freunden wieder zum Passahfest nach Jerusalem. (Matthäus 21; Johannes 12, 12 – 19) Jesus hält das letzte gemeinsame Abendessen mit seinen Freunden. (Lukas 22) Danach wird er gefangengenommen. (Johannes 18; Lukas 22) Jesus wird verurteilt und gekreuzigt. Am gleichen Tag stirbt er und wird in ein Felsengrab gelegt. (Lukas 22, 63 – 23, 56) Mehrere Frauen finden das leere Grab. Jesus begegnet gleich darauf seinen Freunden. (Lukas 24) 12 14 – 29 30 ~ 33 ~ 33 ~ 33 ~ 33 ~ 33 28 unserer Zeitrechnung Donnerstag vor dem Passahfest Freitag vor dem Passahfest Sonntag nach dem Passahfest und danach Die Wochen danach Jesus begegnet über 500 Menschen (1. Korinther 15, 5-6) und wird bald darauf in den Himmel aufgenommen. (Lukas 24) Seite 49 von 50 PAULUS (APOSTELGESCHICHTE) Saulus (so hat Paulus zuerst geheissen) ist ein griechischer Jude und Pharisäer, also er studiert das Alte Testament. Nebenbei lernt er auch das Handwerk des Zeltmachers. Einst hat er die Anhänger von Jesus, die Christen, verfolgt. Doch dann auf dem Weg nach Damaskus erblindet Saulus und hört Jesus Stimme. Da bekehrt er sich und lässt sich in Damaskus taufen, nachdem er wieder sehen kann. Nun fühlt er sich von Gott berufen, den Menschen die gute Nachricht vom ewigen Leben zu verkünden. Jetzt heisst er nicht mehr Saulus, sondern Paulus, weil dieser Name für Aussenstehende verständlicher ist. Er reist an verschiedene Orte ums Mittelmeer herum, erzählt den Leuten von Jesus und gründet einige christliche Gemeinden. Seine Reisen lassen sich in drei Missionsreisen einteilen. In der ersten geht er mit Barnabas nach Zypern und in weitere Städte. Dabei wird er immer wieder verfolgt. In der zweiten Reise besucht er die Gemeinden, die er auf der ersten Reise gegründet hat. Dann geht er nach Griechenland, Korinth und Antiochien. Auch da stösst er immer wieder auf Ablehnung und Verfolgung. Die dritte Missionsreise besteht aus einem Aufenthalt in Ephesus, einer Rundreise durch Griechenland und einer Reise nach Jerusalem. Immer wieder schreibt Paulus Briefen an die gegründeten Gemeinden, um mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Mehrmals kommt er auch ins Gefängnis und auch dort schreibt er ermutigende Briefe. Schliesslich wird er gefangen nach Rom gebracht. Von Paulus Ende steht nichts in der Bibel, vermutlich wird er in Rom wegen der Christenverfolgung unter Kaiser Nero getötet. Seite 50 von 50
© Copyright 2025 ExpyDoc