Dr. Charlotte Kahn, New York Vortrag und Diskussion Dienstag, 7

Erinnerten die Ostdeutschen
Nationalsozialismus und Krieg anders
als die Westdeutschen?
Dr. Charlotte Kahn, New York
Vortrag und Diskussion
Dienstag, 7. Juli 2015, 18:00 Uhr
Brandenburgische Landeszentrale
für politische Bildung
Heinrich-Mann-Allee 107
(Eingang Friedhofsgasse)
14467 Potsdam
Das Frühjahr und der Sommer 1990 waren für die Bürger der
DDR eine dramatische Übergangsperiode. Die alte Diktatur
hatten sie gestürzt, und in ihrer Mehrheit den Anschluss an
die Bundesrepublik gewählt. Eine offene Zukunft lag vor
ihnen. Es war zugleich eine Zeit, in der vieles möglich war und
offen über die Zukunft und vor allem auch die Vergangenheit
diskutiert wurde.
In dieser Phase des Umbruchs führte die amerikanische
Psychoanalytikerin Dr. Charlotte Kahn gemeinsam mit jungen
ostdeutschen Wissenschaftlern Interviews mit
Brandenburgern und Ostberlinern über ihre eigenen
Erfahrungen im Nationalsozialismus und im Zweiten
Weltkrieg. Insgesamt interviewte sie mehr als 7o Betroffene.
Sie, die als Kind jüdischer Eltern nach der Reichspogromnacht
1938 ihre Heimat in Duisburg verlassen musste, wollte
wissen, wie Angehörige ihrer Generation, die in Deutschland
geblieben waren, die Zeit der NS-Diktatur erlebt hatten.
Zuvor hatte sie bereits Interviews in Karlsruhe und im
Ruhrgebiet geführt.
Unterschieden sich die Erinnerungen der Ostdeutschen von
denen der Westdeutschen? Hatte sich die antifaschistische
Propaganda der SED im Gedächtnis der Ostdeutschen
festgesetzt und dabei auch ihr Bild von damals verändert?
Darüber wird Charlotte Kahn in der Veranstaltung sprechen.
Dr. Charlotte Kahn wurde 1928 in Duisburg geboren. Ihre
Familie importierte Getreide. Über Belgien und England kam
Charlotte als junges Mädchen in die USA. Sie studierte an der
Columbia University in New York Psychologie, wurde zur
Psychotherapeutin und Familientherapeutin ausgebildet und
war später Professorin an der Syracuse University.
Anschließend arbeitete sie als Psychotherapeutin in New York
City.
2000 veröffentliche sie das Buch „Ten Years of German
Unification. One State, Two Peoples.” New York.
Eine Veranstaltung der Beauftragten des Landes Brandenburg
zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur in
Kooperation mit der Brandenburgischen Landeszentrale für
politische Bildung und dem Moses-Mendelssohn-Zentrum
Potsdam.