Crime Time zum Anfassen – Bericht über das Genetik

Crime Time zum Anfassen –
Bericht über das Genetik-Praktikum des Biologie Grundkurses bi2 12
(von Yannik Graf und Charlotte Balter)
Wer in der fünften Klasse zum ersten Mal durch ein Mikroskop schaut, weiß, dass der Biologieunterricht bis
hin zum Abitur neben der komplexen Theorie auch viele praktische Arbeiten zu bieten hat.
Je nach Thema und Interessenlage kann es manchen Schülern ein wenig zu abstrakt werden. Deswegen war
unser Biologie-Grundkurs der 12. Klasse auch einstimmig begeistert, als wir passend zu unserem
Themenkomplex „Genetik“ die einzigartige Möglichkeit bekamen, ein ganztägiges Praktikum unter dem
Namen „Crime Time - genetischer Fingerabdruck“ an der Gutenberg-Universität Mainz zu absolvieren .
Die „Mitmach-Veranstaltung“ wurde von Frau Christina Weindel und ihrem Assistenten geleitet, die uns
sehr anschaulich und detailliert über die Arbeit im Genlabor informierten.
Nach einer theoretischen Einführung durften wir dann selbst Hand anlegen.
Jeder Teilnehmer benutzte seine eigene DNA, die aus einem Abstrich der Mundschleimhaut gewonnen
wurde. In mehreren aufwendigen Arbeitsschritten konnten wir mit speziellen Geräten die Isolierung,
Reinigung und Vervielfältigung unserer DNA durch die „Polymerase-Ketten-Reaktion“ (PCR) im
Thermocycler durchführen. Das was man bis zur Mittagspause, die wir in der großen Universitätsmensa
verbrachten, erkennen konnte, war leider sehr wenig. Wir konnten lediglich farblose Flüssigkeit aus unseren
Eppendorfpipetten tropfen sehen.
Dies sollte nicht so bleiben. Nach dem Auftragen unseres in Einzelstücke zerlegten Erbguts auf ein Gel
erfolgte die Sortierung ausgewählter DNA-Sequenzen nach Länge mithilfe von einem Plus- und Minuspol.
Dieses Verfahren nennt sich Gelelektrophorese. Das Gel zeigte dann unter UV-Licht bis zu sechs verschieden
breite hellblaue Banden, abhängig von der Anzahl der DNA-Stücke einer bestimmten Länge.
Ein individuelles Bandenmuster wurde für jeden unserer Gruppe sichtbar und wir waren begeistert von dem
Ergebnis unserer eigenen wissenschaftlichen Laborarbeit.
Nach einem ereignisreichen Tag gefüllt mit angeregten Diskussionen, gingen wir alle mit wichtigen
Erfahrungen und einem Ausdruck unseres „genetischen Fingerabdrucks“ nach Hause.
Wer weiß, eventuell wurde an diesem Tag bei dem ein oder anderen der Grundstein für die Entscheidung
für ein naturwissenschaftliches Studium gelegt.
Fotos: Charlotte Balter