AKTUELL Asylanträge aus sicheren Herkunftsstaaten deutlich

Institut für Weltwirtschaft, Kiel - Newsletter 2 / 2015
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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde und Förderer des IfW,
mit der zweiten Ausgabe unseres neu konzipierten Newsletter möchten wir Sie wieder über unsere
Forschungsergebnisse, aktuelle Meinungen zur Wirtschaftspolitik, spannende Veranstaltungen und
Neuerungen am IfW informieren. Wir stellen Ihnen die Themen kurz und prägnant vor und bieten Links
an, über die Sie zu vertiefenden Informationen gelangen.
Auch in anderen Bereichen unserer Kommunikation arbeiten wir an Neuerungen: Unter anderem bereiten
wir einen Relaunch unserer Website vor. Uns würde sehr interessieren, wie Sie unsere Website nutzen
und was Sie von ihr erwarten. Deshalb wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie sich kurz Zeit nähmen,
unseren Fragebogen dazu auszufüllen.
Wir hoffen, Ihnen gefällt unser neuer Newsletter, und freuen uns auf Ihre Rückmeldung und Anregungen
an [email protected].
Ihr IfW-Newsletter-Team
Inhaltsverzeichnis
Aktuell
Prognosen des IfW
Global Economic Symposium
News
Veranstaltungen
AKTUELL
Flüchtlingskrise
Asylanträge aus sicheren Herkunftsstaaten deutlich geringer als
aus Nachbarstaaten
Länder als sichere Herkunftsstaaten zu klassifizieren, verringert die Anzahl
der Asylanträge offenbar deutlich. Zu dieser Einschätzung kommen die
IfW-Ökonomen Sebastian Braun und Richard Franke. Sie verglichen die
Asylanträge der Jahre 2014 und 2015 aus den inzwischen als sicher
deklarierten Ländern des Westbalkans mit denen der nicht als sicher
deklarierten Nachbarstaaten.
© BeholdingEy – iStockphoto
Mehr erfahren
Schuldenkrise
Griechenland-Themenseite
Um ein Haar wäre das Undenkbare geschehen und ein Mitgliedsland aus dem Euro ausgeschieden. Die
Griechenlandkrise hält noch immer Europa und die Welt in Atem. Auch die Ökonomen des IfW setzen
sich intensiv mit den Ursachen der Krise und den Möglichkeiten zu ihrer Beilegung auseinander. Wir
haben alle unsere Analysen, Berechnungen und Kommentare dieses Jahres für Sie auf einen Blick
zusammengestellt.
Mehr erfahren auf unserer Griechenland-Themenseite
So viel kosten die Schuldenerleichterungen für Griechenland
Unter gängigen Annahmen schrumpft der Barwert der von den Europartnern an Griechenland
gewährten Kredite auf weniger als die Hälfte des nominalen Kreditbetrages zusammen. Zu
diesem Schluss kommen Ökonomen des IfW in einer aktuellen Studie. Durch die
Schuldenerleichterungen für Griechenland in Form niedriger Zinsen und langer Laufzeiten findet
der Schuldenerlass, über den in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert wird, also längst statt, so
die Forscher. Mehr erfahren
PROGNOSEN DES IfW
© Wrangler - Fotolia
Herbstprognose des IfW bis 2017
+++ Zuwachsraten des BIP für Deutschland unverändert erwartet
+++ 2015: +1,8%; 2016: +2,1%; 2017: +2,3% +++ Schwäche in
Schwellenländern und China bremsen Weltkonjunktur +++
Die Konjunkturforscher des IfW halten in ihrer Herbstprognose, die erstmals auch das Jahr 2017 umfasst,
trotz weltwirtschaftlicher Turbulenzen an ihren Wachstumserwartungen für Deutschland fest. Stefan
Kooths, Leiter des Prognosezentrums: „Deutschland ist weiter auf Kurs. Die Weltkonjunktur wird durch
die Schwäche Chinas und der Schwellenländer leicht gedämpft. Ein Einbruch der chinesischen Wirtschaft
hätte spürbare negative Auswirkungen auf das Wachstum in Deutschland und weltweit.“ Doch dieser
Punkt sei noch nicht erreicht.
Vollständige Prognose
Die Prognosen im Überblick
Deutschland
Euroraum
Welt
Deutschland auf dem Weg in die
Moderate Erholung setzt sich fort. Schwäche in Schwellenländern
Hochkonjunktur.
Anstieg der BIP-Zunahme bis
und China bremst die
Arbeitslosenquote weiterhin auf
2017 auf 2% erwartet. Niedrige
Weltkonjunktur. Zunahme der
dem Weg zu neuen Tiefstständen. Zinsen, der relativ schwache Euro Weltproduktion 2017 bei 3,7%.
Rückschlagsrisiko für die
und die niedrigen Ölpreise stützen Die Zuwächse des BIP gehen in
Wirtschaft steigt.
die Konjunktur in der Eurozone.
Zur Prognose
Zur Prognose
China weiter zurück bis auf 6,0%
in 2017.
Zur Prognose
Drei Fragen an Stefan Kooths, Leiter des IfW-Prognosezentrums
Herr Kooths, Sie haben aktuell Ihre Herbstprognose veröffentlicht. Die
Schwäche Chinas und der Schwellenländer kann der Deutschen
Konjunktur demnach nichts anhaben. Woran liegt das?
Kooths: Es ist nicht so, dass sich die Schwellenländerschwäche nicht
bemerkbar machen würde, aber dieser Dämpfer wird derzeit durch andere
Effekte kompensiert. So wirken die monetären Rahmenbedingungen, also
die niedrigen Zinsen und der schwache Euro, auf die deutsche Wirtschaft
stimulierend. Der niedrige Ölpreis kommt noch hinzu. In Deutschland zieht
der Konsum so kräftig an, wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr. Die Arbeitslosenquote sinkt, die
Einkommen steigen, die Teuerungsrate ist gering – die Menschen haben mehr Geld, das sie ausgeben
können und tun dies auch. Eine zu starker BIP-Anstieg in kurzer Zeit erhöht allerdings auch die Gefahr
von Fehlinvestitionen und eines Rückschlages für die Wirtschaft.
Den Bürgern geht es also gut, wie sieht es mit dem öffentlichen Haushalt aus?
Kooths: Deutschland hat den höchsten Haushaltsüberschuss seit der Widervereinigung. Dies ist
allerdings keine Folge von Sparanstrengungen, im Gegenteil. Die schwarze Null ist Finanzminister
Schäuble wie eine reife Frucht in den Schoß gefallen. Die öffentlichen Haushalte profitieren von
Einmaleffekten, wie der Versteigerung von Mobilfunklizenzen, von unerwartet hohen Steuereinnahmen
aus Lohn- und Grunderwerbssteuer und vor allem von den extrem niedrigen Zinsen. Dadurch kann sich
der Staat seine gestiegenen Ausgaben, etwa im Bereiche Renten- und Pflegeversicherung, leisten. Wenn
die Zinsen aber wieder steigen und die Generation Babyboomer in Rente geht, wird sich die Situation
dramatisch verschlechtern.
Deutschland muss aktuell mit einem hohen Zustrom an Flüchtlingen klar kommen. Hat dies auch
wirtschaftliche Folgen?
Kooths: Ohne Zuwanderung würde unser Erwerbspersonenpotenzial heute schon schrumpfen. Der
Zuzug von Flüchtlingen ist also eine große Chance für Deutschland, wenn die Wirtschaftspolitik hier die
richtigen Weichenstellungen vornimmt. Zu einer erfolgreichen Integration gehört insbesondere die
Öffnung der Arbeitsmärkte für Migranten. Flexibilität ist jetzt nicht nur im Baurecht gefragt, um die
Unterbringung zu gewährleisten, sondern auch auf dem Arbeitsmarkt, um auch geringqualifizierte
Flüchtlinge mit Sprach- und Kulturbarrieren zu integrieren. Möglich wären hier zum Beispiel Ausnahmen
beim Mindestlohn, wenn man denn überhaupt an diesem Instrument festhalten will.
GLOBAL ECONOMIC SYMPOSIUM
12. bis 14. Oktober 2015 in Kiel: Values to Guide Economies
Fokus-Thema Migration und Integration
Viele tausend Flüchtlinge sind in diesem Jahr bei dem Versuch, nach Europa zu gelangen, ertrunken.
Andere sitzen wochenlang auf Bahnhöfen an Europas Grenzen fest und wissen nicht, wie und wann es
weitergeht. Diese verzweifelten Menschen haben keine Möglichkeit, die Grenzen legal zu überqueren,
und entscheiden sich für diese zum Teil tödlichen Wege. Wie sähe es aus, wenn Europa – oder die USA
– ihre Grenzen für Flüchtlinge öffneten, fragt GES-Speaker Philippe Legrain in unserem Blog.
Jetzt anmelden zum GES 2015!
Das aktuelle Programm
In knapp einem Monat tagen
Im Video: Interview mit
Nobelpreisträger Sir
Christopher Pissarides
„Migrants knocking on Europe’s “Greece has a very different
wieder Vertreterinnen und
doors“, “The end of the age of
history to the rest of Europe. Now
Vertreter aus Politik,
Wissenschaft, Unternehmen und
“King Coal”, „A new deal for
Europe“ oder “Brave new
they have to deal with a Eurozone
that has completely different
Gesellschaft aus aller Welt in Kiel.
media world?” – informieren
values on some key issues, like
Melden Sie sich jetzt an und seien
Sie sich in unserem aktuellen
the role of policy.” Sir Christopher
Sie vom 12. bis 14. Oktober im
Preview über Sessions,
Pissarides im Video-Interview zur
Hotel Atlantic dabei.
Speaker und Schwerpunkte
Bedeutung des GES-Mottos 2015.
beim GES 2015.
Zur Anmeldung
Zum Preview
Zum Video
NEWS
Geldpolitik
Expansive Geldpolitik in der Finanzkrise: Zunächst hilfreich,
später fast wirkungslos
Pumpen Notenbanken in einer Finanzkrise Geld in das Bankensystem, ist
das zunächst hilfreich, im Verlauf der Krise verpufft aber die Wirkung. Zu
diesem Schluss kommen Forscher des Instituts für Weltwirtschaft. Durch ihre
Maßnahmen in den Jahren 2008 und 2009 hätten die Zentralbanken wohl
einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, die Konjunktur zu stabilisieren.
Die zusätzlichen Schritte etwa ab dem Jahr 2010, worunter beispielsweise
auch das QE-Programm der EZB fällt, waren dagegen vermutlich nicht sehr wirkungsvoll.
Mehr erfahren
Kieler Subventionsbericht
Subventionen in Deutschland verharren nahe Rekordniveau
In Deutschland werden von staatlichen Stellen jährlich noch immer rund 160
Mrd. Euro an Subventionen gewährt – oder knapp 2 000 Euro je Einwohner.
Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in seinem
neuesten Subventionsbericht. Diesem liegt eine deutlich weitere
Subventionsdefinition zugrunde, als dem Bericht der Bundesregierung.
© Franz Pfluegl
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Weltwirtschaftliche Preis
Preisverleihung 2015
Der Weltwirtschaftliche Preis (WWP) wird seit 2004 jährlich vom Institut für Weltwirtschaft und seinen
Partnern, der Stadt Kiel und der IHK Schleswig-Holstein, verliehen. Der Preis
soll einen Anstoß geben, die großen weltwirtschaftlichen Herausforderungen
durch kreative Problemlösungen zu bewältigen. Ausgezeichnet werden
einflussreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, die einen
besonderen Beitrag zu einer auf Eigenverantwortung basierenden, sozial
verantwortungsvollen Gesellschaft geleistet haben.
© IfW, Tobias Rücker
Zum Video
VERANSTALTUNGEN
18.–19. September 2015 – Barcelona
EES Conference 2015: Ensuring Economic and Employment Stability Network
24. Oktober 2015, 18:00 Uhr – Kiel, IfW-Hörsaal
Institut für Weltwirtschaft & Forum Bundesbank der Deutschen Bundesbank: Stabile Preise,
stabile Wirtschaft – Notenbanken auf dem richtigen Weg?
8.–9. Oktober 2015 – Berlin
PEGNet Conference
12.–14. Oktober 2015 – Kiel
Global Economic Symposium: Values to Guide Economies
23. –24. Oktober 2015 – Kiel
XIII. ELSNIT Conference
Weitere IfW-Veranstaltungen
Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW)
Kiellinie 66, 24105 Kiel, Deutschland
Telefon: +49 (431) 8814-1, Telefax: +49 (431) 8814-500
E-Mail: [email protected], Website: www.ifw-kiel.de
Newsletter-Team: Ilse Büxenstein-Gaspar, Tobias Danklefsen, Lisa Eckeberg,
Claus-Friedrich Laaser, Elisabeth Radke, Mathias Rauck, Guido Warlimont (V.i.S.d.MdStv)
Aufsichtsbehörde: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft
und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein.
Umsatzsteuer-DE 811268087. Das IfW ist eine rechtsfähige Stiftung öffentlichen Rechts
des Landes Schleswig-Holstein. Präsident: Prof. Dennis J. Snower, Ph.D.
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