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Sendepause nach Feierabend und im Urlaub? Für viele Führungskräfte im mittleren
Management ist das kaum möglich. Sie fühlen sich verpflichtet, für Chef und Kollegen
auch in der Freizeit erreichbar zu sein. Dank Laptop und Smartphone können heute
auch am Strand und in den Bergen E-Mails gelesen und berufliche Telefonate geführt
werden. Das ist nicht immer unproblematisch. Denn unter ständiger Erreichbarkeit
kann die Gesundheit leiden. Unterstützung beim Thema psychische Gesundheit bietet
die Initiative Neue Qualität der Arbeit des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.
Vorgesetzte sind signifikant häufiger in ihrer Freizeit beruflich erreichbar als Beschäftigte
ohne Führungsaufgaben. Das zeigt eine Befragung des Instituts für Arbeit und Gesundheit
der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) in Kooperation mit der Unfallkasse
Hessen. Diese Erreichbarkeit bietet Flexibilität, kann aber auch Nachteile haben. Wie die
Befragung zeigt, sind Führungskräfte in der Freizeit häufiger erreichbar als andere Beschäftigte. Die stärkste Belastung erlebt die mittlere Führungsebene, die in ihrer „Sandwichposition“ oft für höhere Vorgesetzte und Beschäftige gleichermaßen erreichbar sein muss und die
Verantwortung für das Team und dessen Arbeit trägt. Sich dabei selbst nicht zu überlasten
fällt oft schwer, ist aber enorm wichtig: Studien deuten darauf hin, dass die ständige berufliche Erreichbarkeit eine psychische Fehlbelastung darstellen und zusammen mit anderen
Fehlbelastungen die Gesundheit negativ beeinflussen kann. „Sind Beschäftigte nach Feierabend häufig erreichbar, denken sie vermehrt an die Arbeit und können nur schwer abschalten. Auf Dauer kann das die Erholungsfähigkeit einschränken”, erklärt Hiltraut Paridon, Arbeitspsychologin am IAG. Auch die Vorbildfunktion der Vorgesetzen beim Thema Erreichbarkeit ist nicht zu unterschätzen: Sind Vorgesetzte ständig erreichbar, gehen viele Beschäftigte davon aus, dass von ihnen dasselbe erwartet wird. Eine offene Kommunikation im Unternehmen gerade zur Urlaubszeit kann helfen, Führungskräfte und Beschäftigte gleichermaßen zu entlasten. Mehr Infos zur Befragung finden Sie unter http://bit.ly/1ddpZhO.
Die Ergebnisse zeigen einmal mehr, wie stark Unternehmenskultur die psychische Belastung
von Führungskräften und Beschäftigten beeinflusst. Vielfältige Unterstützung in diesem Bereich bietet die Initiative Neue Qualität der Arbeit des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales mit dem Projekt Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA). In Praxisordnern
und Broschüren, Online-Check und eLearning-Tool erhalten Führungskräfte wichtige Informationen, Tipps und Beispiele aus der Praxis zum Thema. Die Materialien sind kostenlos
verfügbar unter www.psyga.info ! Über psyGA ! Materialien.
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Fragen Sie sich zuerst: Wie verhalte ich mich selbst im Bezug auf Erreichbarkeit? Was
erwarte ich von mir selbst? Was erwarte ich von meinem Team?
Falls Sie das Gefühl haben, immer erreichbar sein zu müssen: Woran liegt das? Haben
Sie Angst, dass Ihr Team in Ihrer Abwesenheit falsche Entscheidungen trifft? Üben Sie,
Verantwortung abzugeben und Ihrem Team zu vertrauen. Arbeiten Sie darauf hin, dass
Ihr Team auch ohne Sie weiß, welche Entscheidungen zu treffen sind.
Sorgen Sie für gute Übergaben: Klären Sie vor Ihrem eigenen Urlaub, welche Aufgaben
anfallen und wer wofür zuständig ist. Leiten Sie auch die Beschäftigten dazu an, alle nötigen Informationen weiterzugeben und Aufgaben in Absprache mit Ihnen zu verteilen.
Teilen Sie Ihrem Team mit, was Sie erwarten. Sagen Sie den Beschäftigten, dass ständige Erreichbarkeit nicht erforderlich ist und legen Sie Fälle oder Szenarien fest, in denen
Erreichbarkeit nötig sein könnte. Diskutieren Sie diese mit dem Team, um zu einer Vereinbarung zu kommen.
Seien Sie Vorbild: Sind Sie selbst immer erreichbar, wirken Sie unglaubwürdig, wenn Sie
Ihren Beschäftigten sagen, dass Sie das von ihnen nicht erwarten.
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Das Arbeitszeitgesetz sieht vor, dass Beschäftigte an allen Tagen außer sonntags acht
Stunden arbeiten können. Die tägliche Arbeitszeit darf bis zu zehn Stunden betragen,
wenn im Durchschnitt innerhalb von sechs Monaten / 24 Wochen werktäglich höchstens
acht Stunden gearbeitet wird.
Beschäftigte haben Anspruch auf elf Stunden Ruhezeit zwischen zwei Arbeitseinsätzen.
Diese Ruhezeit darf in Ausnahmefällen durch den Tarifvertrag um zwei Stunden gekürzt
werden, muss dann aber innerhalb eines festgelegten Zeitraums ausgeglichen werden.
Enthalten der individuelle Arbeitsvertrag, ein Tarifvertrag oder eine Betriebsvereinbarung
keine Vereinbarungen zur Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit, müssen Beschäftigte
in ihrer Freizeit weder telefonisch erreichbar sein noch E-Mails abrufen.
Vorgesetzte dürfen in Ausnahmefällen Beschäftigte in der Freizeit stören, wenn Kollegen
wegen fehlender Informationen nicht weiterarbeiten können.
Während einer Rufbereitschaft müssen Beschäftigte telefonisch erreichbar sein.
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Zum,Hintergrund
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Das Projekt Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA) der Initiative Neue Qualität
der Arbeit (Bundesministerium für Arbeit und Soziales) informiert darüber, wie Mitarbeitende
vor zu viel Stress geschützt werden und sowohl Personalverantwortliche als auch Beschäftigte selbst Belastungen entgegenwirken können. Unter dem Motto „Kein Stress mit dem
Stress“ bietet psyGA praxisnahe Materialien zum Thema psychische Gesundheit für Unternehmen und Organisationen aller Branchen und Größen. Die Projektleitung liegt beim BKK
Dachverband e.V. Weitere Informationen unter www.psyga.info.
Pressekontakt:
psyGA Presse- und Servicebüro
Johanna Beil
c/o neues handeln GmbH
Tel.: 0221/160 82 36
E-Mail: [email protected]
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Attraktive Arbeitsbedingungen sind heute mehr denn je ein Schlüssel für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland und bilden die Grundlage für
eine erfolgreiche Fachkräftesicherung in Unternehmen und Verwaltungen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales unterstützt daher mit der Initiative Neue Qualität der
Arbeit (INQA) eine Plattform, auf der sich Verbände und Institutionen der Wirtschaft,
Unternehmen, Gewerkschaften, die Bundesagentur für Arbeit, Sozialversicherungsträger,
Kammern und Stiftungen gemeinsam mit der Politik für eine neue, nachhaltige Arbeitskultur einsetzen – entlang der Themenfelder Personalführung, Gesundheit, Wissen &
Kompetenz sowie Chancengleichheit & Diversity. Als unabhängiges Netzwerk bietet die
Initiative konkrete Beratungs- und Informationsangebote für Betriebe und Verwaltungen
sowie vielfältige Austauschmöglichkeiten in zahlreichen – auch regionalen – Unternehmens- und Branchennetzwerken. Weitere Informationen unter!www.inqa.de.
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