Gute Führung schützt die Psyche Studie zeigt Zusammenhang zwischen Führungsqualität und psychischer Gesundheit / Initiative Neue Qualität der Arbeit unterstützt Führungskräfte mit eLearning-Tool Das Führungsverhalten hat enorme Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit der Beschäftigten. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie „Rewarding and sustainable health-promoting leadership“ (dt.: Wertschätzende und nachhaltige gesundheitsförderliche Führung), veröffentlicht von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Insbesondere wurden das Commitment der Beschäftigten und das Teamklima aufgrund von gesundheitsgerechter Führung gestärkt. Außerdem fühlten sich die Beschäftigten bei einer Führung, die sie und ihre Selbständigkeit unterstützte, weniger erschöpft. Aspekte, die für jedes Unternehmen relevant sind, wie stetig steigende Ausfallzeiten aufgrund psychischer Erkrankunge belegen. Aus diesem Grund unterstützt die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales Führungskräfte mit einem interaktiven eLearning-Tool (der Selbsttest „Bin ich eigentlich ein guter Chef?“ als Auszug aus dem Tool ist dieser Pressemitteilung angehängt). Doch was macht einen gesundheitsfördernden Führungsstil aus? Ein wichtiger Faktor sind Handlungsund Entscheidungsspielräume für Beschäftigte und die aktive Teilhabe im Unternehmen – Elemente, die sich auch in der Praxis bewähren, wie Thomas Sattelberger, Ex-Personalvorstand mehrerer DAXUnternehmen und INQA-Themenbotschafter, bestätigt: „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden immer mehr zu Unternehmensbürgern, die Souveränität und Mitsprache fordern. Und das ist gut! Menschen, die das Unternehmen aktiv mitgestalten, fühlen sich wohler und sind engagierter. Wir müssen weg von einer Führungskultur, die sich nur an Zahlen orientiert, und hin zu einem Führungsstil, der eine ganzheitlich funktionierende Unternehmenskultur fördert.“ Gesundheitsgerechtes Führen ist lernbar: Die Studie zeigt, dass Maßnahmen wie Workshops und Coachings zum Thema Gesundheitsförderung den Führungsstil und das Gesundheitsempfinden verbessern können. Insbesondere konnten Krankheitstage und Präsentismus reduziert, das Arbeitsengagement erhöht und das Teamklima verbessert werden. Um diese Ziele auch im eigenen Betrieb zu erreichen, können Arbeitgeber und Führungskräfte sich bei der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) gezielt Unterstützung suchen. Im Rahmen des Projekts Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz (psyGA) sind zahlreiche Materialien für Unternehmen und Organisationen aller Größen und Branchen erschienen. Tipps und inspirierende Praxisbeispiele machen die Thematik auch für Entscheider aus kleinen und mittleren Unternehmen greifbar und praxisnah. Mit einem interaktiven eLearning-Tool können Führungskräfte in das Thema einsteigen, eigene Ressourcen und die Situation im Unternehmen reflektieren und Handlungsmöglichkeiten kennenlernen. Alle psyGA-Materialien können kostenlos unter www.psyga.info bestellt und heruntergeladen werden. Zum Hintergrund: Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) Die Initiative Neue Qualität der Arbeit ist im Jahr 2002 als gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, Sozialversicherungsträgern, Gewerkschaften, Stiftungen und Arbeitgebern gestartet. Ihr Ziel: mehr Arbeitsqualität als Schlüssel für Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft am Standort Deutschland. Dazu bietet die Initiative inspirierende Beispiele aus der betrieblichen Praxis, Austauschmöglichkeiten, Beratungs- und Informationsangebote sowie Förderprogramme. Weitere Informationen unter www.inqa.de. Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA) Das Projekt Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA) der Initiative Neue Qualität der Arbeit (Bundesministerium für Arbeit und Soziales) informiert darüber, wie Mitarbeitende vor zu viel Stress geschützt werden und sowohl Personalverantwortliche als auch Beschäftigte selbst Belastungen entgegenwirken können. Unter dem Motto „Kein Stress mit dem Stress“ bietet psyGA praxisnahe Materialien zum Thema psychische Gesundheit für Unternehmen und Organisationen aller Branchen und Größen. Die Projektleitung liegt beim BKK Dachverband e.V. Weitere Informationen: www.psyga.info Gerne vermitteln wir Ihnen Interviews mit Experten zum Thema, beispielsweise mit Thomas Sattelberger oder Vertretern des Projekts psyGA. Pressekontakt psyGA Pressebüro c/o neues handeln GmbH Johanna Beil Tel.: 0221-16082-36 [email protected] Selbsttest: Bin ich eigentlich ein guter Chef? Der Selbsttest ist Teil des psyGA-eLearning-Tools für Führungskräfte. Das Tool kann online unter http://psyga.info/ueber-psyga/materialien/elearning-tool/ genutzt werden. Was denken Sie über sich selbst in Bezug auf Ihr Führungsverhalten? Bitte kreuzen Sie an: Punkte: 1. Wissen Ihre Mitarbeiter im Allgemeinen, wie Sie sie einschätzen? 2. Wie gut verstehen Sie die beruflichen Probleme und Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter? 3. Wie gut erkennen Sie die Entwicklungsmöglichkeiten Ihrer Mitarbeiter? 4. Wie hoch ist die Chance, dass Sie Ihren Einfluss nutzen, um Ihren Mitarbeitern bei Arbeitsproblemen zu helfen? 5. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihren Mitarbeitern auf Ihre Kosten „aus der Patsche“ helfen? 6. Ihre Mitarbeiter würden genug Vertrauen zu Ihnen haben, um Ihre Entscheidungen zu verteidigen. 7. Wie würden Sie das Arbeitsverhältnis mit Ihren Mitarbeitern beschreiben? Punkte: 1 ! nein 2 ! selten 3 ! gelegentlich 4 ! oft 5 ! immer ! gar nicht ! wenig ! mittelmäßig ! gut ! sehr gut ! gar nicht ! wenig ! mittelmäßig ! gut ! sehr gut ! gering ! eher gering ! mittel ! eher hoch ! hoch ! gering ! eher gering ! mittel ! eher hoch ! hoch ! trifft gar nicht zu ! trifft wenig zu ! trifft mittelmäßig zu ! trifft überwiegend zu ! trifft völlig zu ! sehr ineffektiv ! schlechter als durchschnittlich ! durchschnittlich ! besser als durchschnittlich ! sehr effektiv 1 2 3 4 5 (Quelle: Schyns, B. (2002): Überprüfung einer deutschsprachigen Skala zum Leader-Member-Exchange-Ansatz. Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie, 23, S. 235-145.) Auswertung • Tragen Sie hier für jede Frage Ihren Punktwert ein und addieren Sie diese: Punkte Frage 1 Frage 2 Frage 3 Frage 4 Frage 5 Frage 6 Frage 7 Gesamtpunkte • Dividieren Sie Ihre Gesamtpunktzahl durch 7, um den Durchschnitt zu berechnen: Übertrag Gesamtpunkte: ______ / 7 = ________ Punkte Ergebnis Sie haben gerade sieben Fragen beantwortet, die insgesamt eine Aussage über die Qualität der Austauschbeziehung zwischen Ihnen und Ihren Mitarbeitenden erlauben. Die Spannweite der Skala liegt zwischen 1 und 5. Sie stehen fast täglich persönlich mit jedem einzelnen Mitarbeiter bzw. jeder einzelnen Mitarbeiterin im Austausch. Wichtig ist dabei zu berücksichtigen, inwieweit die Beziehung zu Ihren Mitarbeitenden von Aufmerksamkeit, Respekt und Vertrauen geprägt ist. Je besser das Verhältnis zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten erlebt wird, desto besser besser müsste es um die Zufriedenheit, die Produktivität und das Wohlbefinden der Beschäftigten gestellt sein. • 1 bis 2,2 Punkte: Ihren Angaben zufolge schätzten Sie das Verhältnis zu Ihren Mitarbeitenden als unterdurchschnittlich ein. Anscheinend fehlt es in Ihrer Beziehung zu den Beschäftigten an Vertrauen und Aufmerksamkeit für deren Bedürfnisse. Unternehmen Sie etwas dagegen. Dafür brauchen Sie nicht Ihre Persönlichkeit zu verändern. Das wäre unglaubwürdig. Für den Anfang genügen kleine Veränderungen: Schenken Sie mehr Beachtung. • 2,3 bis 4,1 Punkte: Ihren Angaben zufolge schätzen Sie das Verhältnis zu Ihren Mitarbeitenden als durchschnittlich ein. Auf der einen oder anderen Ebene gäbe es sicherlich Möglichkeiten, das Verhältnis positiver zu gestalten. Stellen Sie in Zukunft sicher, dass Ihren Mitarbeitenden bewusst ist, dass Sie sie wahrnehmen und ihre Bedürfnisse ernst nehmen. Ebenso sollten Ihre Mitarbeitenden wissen, dass Sie ihnen im Ernstfall den Rücken stärken werden. Dann steigt auch automatisch das Ihnen entgegengebrachte Vertrauen. • 4,1 bis 5 Punkte: Sie schätzen die Qualität des Verhältnisses zu Ihren Mitarbeitenden als äußerst positiv ein. Das ist erfreulich. Wahrscheinlich haben Sie ein produktives und effektives Team um sich, das sich bei der Arbeit wohlfühlt, weil es weiß, dass Sie hinter ihm stehen. Was glauben Sie, wie Ihre Mitarbeitenden die Fragen beantwortet hätten? Bitten Sie sie um ihre Meinung.
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