THEMA DER WOCHE Digitale Arbeitswelt – Chancen nutzen Daten

05
Newsletter
04.02.2016
Daten | Fakten | Argumente
THEMA
DER
WOCHE
Digitale Arbeitswelt – Chancen nutzen
Flexibilität ermöglichen
Der Einsatz moderner Digitaltechnologien ermöglicht bei manchen Tätigkeiten orts- und
zeitflexibles Arbeiten. Dies schafft neue Möglichkeiten, Familie und Beruf besser vereinbaren
zu können. Gleichzeitig bieten sich dadurch Chancen für Unternehmen, sich als attraktive
Arbeitgeber aufzustellen. Beides dient der Fachkräftesicherung. Starre arbeitszeitrechtliche
Regelungen können diesen Flexibilitätspotenzialen dabei im Wege stehen, z. B. mit Blick auf
tägliche Höchstarbeits- oder Ruhezeiten. Die Umstellung von einer gesetzlichen Tages- auf
eine ­Wochenhöchstarbeitszeit wäre daher aus Sicht des DIHK sinnvoll.
Effizienzpotenziale
nicht wegregulieren
Die Digitalisierung befördert Arbeitsteilung und erleichtert dadurch den Markteintritt für
Start-ups – z. B. im Bereich von Softwarelösungen. Diese Leistungen werden vielfach im Rahmen von Werk- oder Dienstverträgen erbracht. Neue Regulierungen und Bürokratielasten bei
Werk­verträgen, wie sie die Bundesregierung derzeit plant, sind kontraproduktiv und sollten
daher unterbleiben. Schon heute reichen die gesetzlichen Regelungen aus, um Missbrauch zu
unterbinden.
Die Digitalisierung ermöglicht zudem neue Beschäftigungsformen und Geschäftsmodelle. Dazu
zählt das „Crowdworking“, bei dem Aufträge über Online-Plattformen vergeben werden – derzeit
geschieht dies aber in sehr geringem Umfang. Die „Crowdworker“ sind selbstständig. Wie bei anderen Selbstständigen auch sollte es bei ihnen keinen verpflichtenden Einbezug in die gesetzliche
Rentenversicherung oder Regulierungen hinsichtlich des Arbeitsschutzes geben, wie dies zuweilen
von Gewerkschaftsseite gefordert wird.
Beschäftigungschancen
ergreifen
Die Digitalisierung wird die Beschäftigungsstrukturen verändern. Befürchtungen, dass dadurch
unter dem Strich automatisch massiv Jobs verloren gehen, sind aber unbegründet. Im Zuge des
technischen Fortschritts fallen zwar manche Tätigkeiten weg, an anderer Stelle aber entstehen
neue. Routinetätigkeiten geraten künftig weiter unter Druck, und Wissen veraltet schneller.
Problemlösungs-, Kommunikations- und Digitalkompetenzen gewinnen hingegen an Bedeutung.
Mehr als jedes zweite Unternehmen rechnet mit steigenden Qualifikationsanforderungen als Folge
der Digitalisierung. Hier gilt es für Bildung, Berufsausbildung und Weiterbildung, die Weichen entsprechend früh zu stellen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Fachkräfteengpässe bei IT- und
technischen Qualifikationen wichtige Wachstumsimpulse und Zukunftschancen verringern.
Kleine und mittlere
Unternehmen (KMU)
stärken
Die technische Entwicklung von neuer Hard- und Software vollzieht sich rasant. Viele KMU
fühlen sich von den Folgen der Digitalisierung (noch) nicht betroffen oder konnten sich organisatorisch, personell, aber auch finanziell noch nicht darauf einstellen. Aus diesem Grunde ist
es nötig, sie für die Digitalisierung zu sensibilisieren, zu informieren und bei der Umsetzung zu
unterstützen, statt vorauseilend neue Regulierungen einzuziehen. Hierauf weist der DIHK auch im
Dialogprozess mit der Bundesregierung hin.
Ansprechpartner:
Dr. Stefan Hardege, DIHK Berlin, Telefon 030 20308-1115
Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt. Ein Teil der Beschäftigten kann zunehmend von
überall und zu jeder Zeit arbeiten. Technologien übernehmen Routinetätigkeiten, und es entstehen
neue Geschäftsmodelle. Um diese Chancen der Digitalisierung nutzen zu können, stellt sich die
Frage nach neuen Rahmenbedingungen. Die Bundesregierung diskutiert dies u. a. im Dialogprozess „Arbeiten 4.0“.