21 Newsletter 26.05.2016 Daten | Fakten | Argumente THEMA DER WOCHE Smarte Regionen brauchen digitale Infrastruktur Voraussetzung für digitale Anwendungen: leistungsfähige Netze Moderne Breitbandnetze müssen effektiv und effizient geplant und weiterentwickelt werden. Bislang fehlen aber weitgehend Konzepte, insbesondere für die Regionen, in denen der Markt allein nicht für den Aufbau zukunftsfähiger Infrastrukturen sorgt. Das ist vor allem im ländlichen Raum der Fall – dort sind aber auch die meisten mittelständischen Unternehmen angesiedelt, ebenso ein Großteil der Bevölkerung. Und in boomenden Städten, in denen die Netze bereits heute im Wettbewerb entstehen, reichen häufig die Kabelverzweiger, die die einzelnen Häuser an das Telefonnetz anschließen, nicht aus. Erst planen, dann bauen Bei der Planung sind Bund, Länder und Kommunen gefragt, denn für die digitale Infrastruktur wird eine Planung für die nächsten 20 Jahre benötigt. Bereits heute erfolgen die Planungen für Straßen, Trinkwasserversorgung und Energienetze gemeinsam, um die verschiedenen Elemente aufeinander abzustimmen und kosteneffizient zu organisieren. Doch die Infrastruktur der Zukunft – Glasfasernetze bis in die Gebäude hinein – wird bei dieser Organisation der Planungen oft nicht berücksichtigt. Verlässliche Datenbasis als Grundlage Für die Planungs- und Bauprozesse bedarf es einer verlässlichen Datenbasis. Alle relevanten öffentlichen Daten, also auch Breitbanddaten, müssen dafür maschinenlesbar und standardisiert zur Verfügung stehen. So wie es der Open-Data-Ansatz, ein Konzept zur freien Verfügbar- und Nutzbarkeit von Daten in der öffentlichen Hand, vorsieht. Nur so können gezielt Synergien etwa bei den teuren Tiefbauarbeiten genutzt und die gemeinsame Verlegung von Infrastrukturen kosten günstiger oder die Mitnutzung bereits bestehender Infrastrukturen vereinfacht werden. Umfassender politischer Ansatz gefordert Dafür bedarf es aus DIHK-Sicht eines ganzheitlichen Ansatzes: vom aktuell im Bundestag beratenen DigiNetz-Gesetz – hier geht es um die Kostensenkung beim Ausbau digitaler Infra strukturen – über das Bauordnungs- und Raumordnungsrecht bis hin zu einer Open-Data-Strategie aller Gebietskörperschaften, die diesen Namen auch verdient. Das heißt, die erforderlichen Daten müssen flächendeckend in standardisierter Form und maschinenlesbar zur Verfügung stehen. Auf diesem Weg können die Vorteile der Digitalisierung auch dafür genutzt werden, die Attrak tivität von Regionen zu erhalten und dem allgemeinen Agglomerationstrend entgegenzuwirken. Ansprechpartnerinnen: Tine Fuchs, DIHK Berlin, Telefon 030 20308-2105 Dr. Katrin Sobania, DIHK Berlin, Telefon 030 20308-2109 Regionale Wertschöpfung steigern, dem Fachkräftemangel entgegenwirken, Regionen attraktiver machen: Digitalisierung macht’s möglich. Auch der stationäre Einzelhandel kann vom Online handel profitieren. So erwirtschaftet inzwischen ein Drittel der Anbieter zusätzliche Umsätze über das Internet. Gleiches gilt für 60 Prozent der Kraftfahrzeughändler, und sogar 90 Prozent der Buchhändler generieren zusätzliche Umsätze online. Familie und Beruf lassen sich durch Home Office leichter miteinander verbinden. Ältere und Patienten können dank virtueller Arztbesuche oder Fernmonitoring länger selbstständig wohnen. Trotzdem sind die Vorteile der künftigen An wendungen häufig noch nicht erkannt. Aber dort, wo sie bereits genutzt werden, ist eines klar: Ohne leistungsfähige digitale Infrastrukturen werden sich kaum innovative Dienste entwickeln.
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