Tänzerin und Spionin

Tänzerin und Spionin
Menschen & Taten erzählt von der berühmten Mata Hari,
einer falschen indischen Tänzerin und echten Spionin.
1. Mata Hari spionierte während des Ersten Weltkriegs und war
als Doppelagentin tätig. Aber was versteht man eigentlich
unter Spionage?
Fasse die wichtigsten Informationen aus diesem Lexikoneintrag zusammen:
www.hanisauland.de/lexikon/s/spionage.html
Was versteht man unter dem Begriff Spionage?
In welchen Bereichen gibt es sie? Weshalb wird spioniert?
Welche rechtlichen Folgen kann Spionage haben?
2. Viele Stars verwenden nach wie vor, ebenso wie Spione, Pseudonyme ( = erfundene Namen).
Bei den einen bezeichnet man diesen als Künstler-, bei den anderen als Deckname.
Du kennst sicher einige Künstlernamen von Stars. Schreibe fünf auf und überlege, was die Personen mit diesem Namen bezwecken wollen. (Mata Hari – klingt exotisch, indisch; kommt aus dem
Javanesischen und bedeutet „Sonne des Tages“)
3. In Pseudonymen kommen unterschiedlichste Sprachmittel zur Anwendung. Etwa:
Anagramm:
Ananym:
Traduktionym:
Geonym:
Umstellung der in einem Namen enthaltenen Buchstaben zu anderer Reihenfolge
(Paul Ancel – Paul Celan)
der wirkliche Name rückwärts gelesen (Dracula – Alucard)
Übersetzung des Namens in eine andere Sprache (Harry Potter – Harri Töpfer)
Name des Geburtsortes als Pseudonym (Hubert von Goisern)
Versuche einen geeigneten Künstlernamen aus deinem Namen mit Hilfe dieser Vorschläge
zu machen.
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Ein Arbeitsblatt zur Zeitschrift TOPIC, Ausgabe Jänner 2016, Seite 15, Blatt 1 von 3
Redaktion: Mag. Helmut Voit © JUNGÖSTERREICH Zeitschriftenverlag, Innsbruck
Tänzerin und Spionin
4. Mit ihrer erfundenen Biografie Mata Haris (siehe Kasten, unten) bewies Margaretha Geertruida
Zelle viel Einfallsreichtum und Phantasie. Wie würde diese für eine von dir geschaffene Kunstfigur aussehen? Sie muss dabei kein/e Tänzer/in sein, sondern kann auch ein anderes Tätigkeitsfeld haben.
Überlege dir einen passenden Künstlernamen und schreibe eine kurze Biografie dieser Person.
Mach dir auch Gedanken, wie sie durch Kleidung und Auftreten Interesse erzeugen kann. Du
kannst gerne auch eine Zeichnung dieser Figur anfertigen.
5. In einem kurzen Videoclip kannst du dir ansehen, wie Mata Haris berühmter Schleiertanz in einem
Hollywoodfilm von 1931 dargestellt wird: youtu.be/-nhvP_iUz68
Margaretha Geertruida Zelles Zeitgenossen nahmen ihre erfundene Lebensgeschichte viele Jahre
für bare Münze. Auch ihr Tempeltanz und ihre Kleidung hielt man für original und traditionell indisch.
Selbst heute gibt es noch vieles, das als alte Tradition gesehen oder verkauft wird, sich bei näherer Betrachtung aber als jünger und erfunden entpuppt.
Sieh dir folgende Begriffe an. Welche sind deiner Meinung nach echtes, altes Brauchtum und welche werden oft nur dafür gehalten? Markiere jeden Ausdruck mit e (erfunden) oder t (traditionell).
Schuhplattler
Volksmusik
Sirtaki
(griechischer Tanz)
Landler
(Alpenländischer Tanz)
Kilt
(Schottenrock)
Watschentanz
(bayrischer Tanz, bei
dem die Partner Ohrfeigen vortäuschen)
Vuvuzela
(südafrikanisches
Blasinstrument)
Jodeln
Biografie von Mata Hari
Margaretha gab sich als Exotin aus, wobei sie behauptete, sie stamme aus dem Süden Indiens, aus der heiligen Stadt
Jaffnapatam. Ihre Familie bestehe aus Mitgliedern der oberen Kaste (= bestimmte Gesellschaftsschicht) der Brahmanen.
Sie sei in der unterirdischen Halle des Gottes Shiva aufgewachsen und von Kindesbeinen an in den rituellen Tempeltänzen unterrichtet worden, die sie zu Ehren der Götter Tag für Tag getanzt habe. Sie habe sich in herrlichen Gärten ergangen, sei mit Girlanden aus Jasmin bekränzt worden und habe die Altäre der Götter dekoriert. Sie hätte wohl ihr ganzes
Leben an diesem Ort zugebracht, wenn nicht ein bildschöner, junger britischer Offizier sie einmal bei einem solchen Tanz
gesehen, sich unsterblich in sie verliebt, sie entführt und geheiratet hätte. Ihm habe sie sodann einen Sohn geboren,
Norman, den eine fanatische Dienerin grundlos vergiftet habe. Sie wiederum habe daraufhin – nach indischem Brauch –
die Dienerin mit ihren eigenen Händen erdrosselt.
Diese Legende wandelte sie gelegentlich ab. Häufig siedelte sie ihre Kindheit auf Java an. Oft behauptete sie, die Enkelin
eines indonesischen Königs zu sein, dessen Tochter einen niederländischen Offizier geheiratet habe. Mit zwei Jahren sei
sie nach Deutschland in ein Internat gekommen und habe, mit 16 Jahren, den britischen Offizier MacLeod geheiratet.
Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Mata_Hari
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Ein Arbeitsblatt zur Zeitschrift TOPIC, Ausgabe Jänner 2016, Seite 15, Blatt 2 von 3
Redaktion: Mag. Helmut Voit © JUNGÖSTERREICH Zeitschriftenverlag, Innsbruck
Information für Lehrer/innen
➜ Hinweise zum Arbeitsblatt
„Menschen & Taten“ stellt im Jänner die Selbsterfindungskünstlerin Mata Hari näher vor. Dies kann als Aufhänger
zu einem Blick auf das Image und Auftreten von Stars genutzt werden. Sprachspielerisch können die Schüler/innen
eigene Künstlernamen erkunden. Zudem lässt sich hinterfragen, was im Allgemeinen als kulturelle Tradition angesehen oder verkauft wird, in Wirklichkeit jedoch eine künstliche Tradition darstellt.
➜ So könnten Sie das Arbeitsblatt einsetzen
Aufgabe 1, 2, 5 können als Einzel- oder Gruppenarbeit durchgeführt werden. Aufgabe 3 und 4 alleine.
zu Aufgabe 2: Einen guten Überblick zu Verwendung und Arten von sowie Gründen für Pseudonyme bietet Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Pseudonym.
zu Aufgabe 5: Zusätzliche Informationen finden Sie bei de.wikipedia.org. Optional können Sie die Schüler/innen im
Internet selbst nach den Lösungen suchen lassen..
➜ Bildungsstandards
Standard 14: das Hauptthema eines Textes/eines Textabschnittes erkennen
Standard 15: die Gliederung eines Textes erkennen
Standard 17: grundlegende nicht-fiktionale Textsorten in unterschiedlicher medialer Form erkennen und ihre Textfunktion (Information, Nachricht, Meinung, Anleitung, Vorschrift, Appell, Unterhaltung) erfassen
Standard 19: zentrale und detaillierte Informationen in unterschiedlichen Texten und Textabschnitten finden
Standard 21: Wortbedeutungen mit Hilfe von (elektronischen) Nachschlagewerken klären
Standard 22: gezielt Informationen in unterschiedlichen Medien aufsuchen und insbesondere die Internetrecherche
und Benützung von Nachschlagewerken beherrschen
Standard 29: Textstruktur in Hinblick auf Textsorte und Schreibhaltung festlegen
Standard 30: sprachlichen Ausdruck an Schreibhaltung und Textsorte anpassen
Standard 33: Sachverhalte und Inhalte nachvollziehbar, logisch richtig und zusammenhängend formulieren
Standard 35: formalisierte lineare Texte/nicht-lineare Texte verfassen (z. B. Lebenslauf, Bewerbungsschreiben,
Formulare ausfüllen)
Standard 46: Grundregeln der Wortbildung (Ableitung und Zusammensetzung) anwenden können
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Ein Arbeitsblatt zur Zeitschrift TOPIC, Ausgabe Jänner 2016, Seite 15, Blatt 3 von 3
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