Berlin: Museum vorgestellt Die geheime Welt der Spionage Im Herzen Berlins eröffnete am 19. September 2015 das „Spy Museum Berlin“ Spionage ist kein Phänomen der Neuzeit, sondern eines der ältesten Gewerbe der Welt. Bereits im Altertum gab es Geheimagenten, ebenso wie heute. Dabei waren die Methoden der Agenten raffiniert und mitunter skurril, einige sogar weltbewegend. Diese Welt der Spionage hat auch Franz Michael Günther in seinen Bann gezogen. Er ist Kurator des am 19. September 2015 in Berlin am Leipziger Platz eröffneten, privatwirtschaftlich betriebenen Spy Museums, welches die Geschichte dieses uralten und sich immer wandelnden Universums des zweitältesten Metiers der Welt erzählt. „Nach nahezu zehnjähriger Recherche und wissenschaftlicher Aufarbeitung mit einem kuratorischen Team, sehe ich meine Idee nun endlich realisiert“, freut sich der Kurator. „Wir erzählen im Museum die Geschichte der Spionage von der Antike über die militärische Aufklärung während der Weltkriege bis hin zur Entstehung von organisierten Geheimdiensten und spannen einen Bogen in das dunkle Reich von Geheimdienstaktivitäten der verfeindeten Lager im Kalten Krieg bis zur Gegenwart. In der Dauerausstellung präsentieren wir abenteuerliche Geheimoperationen, mysteriöse Spionagefälle und berichten über legendenumwobene Spione.“ Obwohl es sich zum Großteil um historische Fakten handelt, ist die Präsentationsform wirklich zeitgemäß. Die Besucher Fotos: Spy Museum Berlin (9) werden mitgenommen auf eine multimediale Zeitreise. „Hunderte von Touchscreens, auf denen alle Ausstellungsstücke vom Besucher gedreht werden können, eine 14 Quadratmeter große Laserprojektionsfläche zur visuellen Darstellung zeitgeschichtlicher Spionagehotspots und Oculus-Rift-Projektionen sollen das Thema interaktiv erfahrbar machen“, erklärt der Museumsdirektor Joachim E. Thomas, der früher Manager des Olympiastadions war. „Ohne Inanspruchnahme öffentlicher Gelder ist ein Museum entstanden, das sich nebst seiner wissenschaftlichen Objektivität auch als Ort der Unterhaltung versteht“, informiert Carsten Kollmeier, Co-Initiator und Leitender Berater des Spionagemuseums. An über 200 hochauflösenden Monitoren, vierzehn Zeitzeugenstelen, fünf Agentenportraitstationen und vier historischen Zeitfenstern erfahren die Besucher, wie seit der Antike übers Mittelalter bis in die heutige Zeit Menschen mit Giften und Drogen zum Reden oder zum Schweigen gebracht wurden; wie die Stasi die Körpergerüche von Dissidenten archivierte; wie Geheimdienste unliebsame Zeitgenossen mit allen erdenklichen Gegenständen, einschließlich eines Regenschirms, ins Jenseits beförderten. Impressionen vom Tag der Eröf fnung Klassenfahrten Magazin Heft 4/2015 21 22 Berlin: Museum vorgestellt Auf über 3.000 Quadratmeter Fläche sind derzeit 300 Exponate zu sehen – darunter eine Enigma-Codiermaschine, ein Trabi mit Infrarotkamera, tote Briefkästen, Schuhe mit Geheimfach im Absatz, ein BH mit Mini-Kamera, ein als Handschuh getarnte Attentatswaffe oder Pfeifen, in den Waffen versteckt sind. „Eine Wertung der Exponate treffen wir nicht“, berichtet der Museumsdirektor. „Das überlassen wir unseren Besuchern.“ Insgesamt umfasst die langjährig aufgebaute Sammlung etwa 1.000 Stücke, welche nach und nach gezeigt werden sollen. Auch Sonderausstellungen sind geplant. Ersten Weltkrieg. „Die erste Drohne war eine Taube“, sagt Joachim E. Thomas. „Im Ersten Weltkrieg wurden die Vögel mit einer Kamera und einem kleinen Fallschirm ausgestattet, um Aufnahmen beim Feind zu machen.“ Gleich zu Beginn der Ausstellung werden die Besucher darüber aufgeklärt, dass Drohnen keine aktuelle Erfindung sind. Eine Urform der Drohnen gab es schon im Neben einer Vielzahl von Objekten, Dokumenten, Bildund Filmzeugnissen aus privaten Sammlungen und öffentlichen Archiven, sind auch Statements und Bekenntnisse von Zeitzeugen, Top-Agenten und Experten, durch speziell für das Museum produzierte dokumentarische Filminterviews, in der Ausstellung erlebbar. Ein Schwerpunkt des Museums ist die Spionage in Zeiten des Kalten Krieges. Dabei wird das Vorgehen in Ost und West gegenübergestellt. „Die Zeit des Kalten Krieges hat den internationalen Ruf Berlins als Hauptstadt der Spione begründet. Und genau hier, mitten in dieser Stadt, an der ehemals heißesten Nahtstelle des Kalten Krieges, gibt es nun unser Museum. Welcher Ort könnte authentischer sein, um die Geschichte der Spionage erlebbar zu machen?“, so der Museumsleiter. Berlin bildet, als bis heute wichtiger europäischer Knotenpunkt weltpolitischer Ereignisse, den Gruppenhäuser & Zeltcamps in ganz Europa für Klassenfahrten und Ferienfreizeiten • mit An- und Abreise per Bus oder zur Eigenanreise • mit Halbpension oder zur Selbstversorgung • viele Unterkünfte mit Swimmingpool und in Strandnähe ie • viele Aktivangebote en S Buch Ihre jetzt 016! e2 Reis www.horizonte-reisen.de Klassenfahrten Magazin Heft 4/2015 15-HResi-11_Anzeige-90x63.indd 1 02.10.15 10:49 Berlin: Museum vorgestellt thematischen Schwerpunkt des Museums. Den aktuellen Aufgaben von Geheim- und Nachrichtendiensten sowie dem zukünftigen Umgang mit Information als Ware ist ein eigener Themenbereich gewidmet. Beim Thema Spionage in der heutigen Zeit geht es unter anderem darum, welche Daten Facebook über seine Nutzer sammelt. Ebenso thematisiert die Ausstellung die Arbeit von Hackern wie des NSA-Whistleblowers Edward Snowden. Auch das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel spielt eine Rolle. Das Museum versteht sich als Ort lebendiger Wissensvermittlung. Besucher sollen Entdecken, Erleben, Ausprobieren und Forschen. So können beispielsweise Wörter verschlüsselt und decodieret oder Passwörter auf Sicherheit geprüft werden. Besuchergruppen, wie Schulklassen, können nach Voranmeldung das Museum in geführten Touren spielerisch kennenlernen. Unter fachkundiger und individueller Führung der Museums-Scouts erhalten sie einen Einblick in das Schattenreich von Spionage und Geheimdiensten. Abb. der Exponate ab S. 21: Brieföffnungswerkzeuge / Bulgarischer Regenschirm / Fialka Walze / Chiffriermaschine ENIGMA / Fallschirm mit Kuriertaube / Handschuhpistole / Komplexkoffer mit Abhörtechnik / Geruchskonserve der Stasi © Spy Museum Berlin Lebensmaske von Roger Moore © Spy Museum Berlin, Sammlung Distin Die Spionage ist zugleich die Geschichte der Schicksale ihrer Protagonisten. In der Ausstellung werden sowohl die Geschichten realer Protagonisten der Spionage, Geheimagenten und Whistleblower als auch jene legendärer Spione aus Literatur und Film, wie James Bond, erzählt. Kontakt Spy Museum Berlin Leipziger Platz 9 10117 Berlin Telefon 030 - 206 203 54 www.spymuseumberlin.com Pegasus Hostel Berlin Die grüne Oase mit Geschichte und mehr. • Zimmer mit optimalem Preis-Leistungsverhältnis • Location in absolut zentraler Lage • Energiereiches Frühstücksbuffet und leckere Abendessen-Angebote • Persönliche Ansprechpartner vor Ort Pegasus Hostel Berlin Straße der Pariser Kommune 35 10243 Berlin Telefon 030 / 297 736 0 [email protected] www.pegasushostel.de In Berlin Friedrichshain 5 Min. von U5 Weberwiese 3 U-Bahn-Stops vom Alexanderplatz 10 Min. Fußweg vom Ostbahnhof 35 Min. vom Flughafen Schönefeld 45 Min. vom Flughafen Tegel Klassenfahrten Magazin Heft 4/2015 23
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