3. Ausgabe vom 29. Juni 2015

WK 2015 | 30. Juni 2015
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Imposantes Mw Schiessen der Geb Inf
Ustü Kp 77/4 auf dem San Bernardino
Die zwei Mw Z der Geb Inf Ustü Kp 77/4
trainierten am vergangenen Freitag bei
strahlendem Sonnenschein auf dem San
Aktuell
Aufbau einer Geschützstellung
Bernardino Pass das Zerschlagen im scharfen Schuss. «77 Minuten» war beim Zugsschiessen hautnah dabei.
«Achtung – Feuer!»
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Geb Inf Bat 77
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Wetter Glaubenberg
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Mittwoch
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15° Nachmittag 29°
«Bei uns Mw gibt es keine
Gruppenleistung, nur eine Zugs­
leistung. Wenn ein Glied in der
Kette nicht funktioniert, kann
der Mw Z nicht schiessen», stellt
FUOf Hptm Duri Allemann
zu Beginn klar. Ein Mw Z be­
steht neben den Beobachtern,
der Feuerleitstelle und zwei
Vermessern aus vier Werfer­
gruppen, deren Stellungen in ei­
nem Rhombus angeordnet sind.
In der Geb Inf Ustü Kp 77/4
existiert ein separater Beob Z,
welcher je nach Bedarf auf die
beiden Mw Z aufgeteilt wird.
Der erste Schritt für das Zugs­
schiessen der Mw ist stets das
Vorbereiten der Stellungen.
Für das Schiessen im scharfen
Schuss am vergangenen Freitag
wurden die Stellungen bereits
unter der Woche vorbereitet
und der Durchgang trocken ge­
übt. Damit stand einem Durch­
gang im scharfen Schuss am
Freitag nichts mehr im Weg.
Zunächst besuchte «77 Minu­
ten» die Positionen der Beobach­
ter. Diese gingen bereits früh in
Stellung, ihre Position war gut
getarnt. Mit dem Laser-Distanz­
messgerät, "La Gonio 85", holen
sie sich die erforderlichen Infor­
mationen, welche der Feuerleit­
stelle weitergemeldet werden.
Die Feuerleitstelle meldet nach
ihren Berechnungen den Wer­
fern Ladung der Mun und Win­
kel des Werfers.
Nach einem weiteren trockenen
Durchgang zur Festigung des
Ablaufs für beide Mw Z der Geb
Inf Ustü Kp 77/4, startete kurz vor
Mittag der Durchgang im schar­
fen Schuss. Sicherheit geht auch
hier vor: Neben dem Zielhang,
in welchem sich weder Mensch
noch Tier befinden darf, muss
auch der gesperrte Luftraum frei
sein – denn die Mw schiessen bis
zu 5 km in die Höhe.
Zunächst sprinten die beiden
Vermesser des Mw Z auf ihre
Position. Kurz darauf folgen
die Werfer. Die beiden Vermes­
ser geben sich gegenseitig ihre
Abweichung von der Nordli­
nie durch, wobei sie diese in
Azimut angeben (360° = 6400
Azimut). Der zweite Vermes­
ser gibt seine Abweichung zum
Schluss einem Werfer weiter.
(mehr dazu auf Seite 2)
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(Fortsetzung von Seite 1)
Es folgt das Einschiessen durch
den Werfer 2 mit einem Schuss.
Beträgt die Abweichung im Ziel
mehr als 50 m, wird von den
Beob an dieser Stelle eine Kor­
rektur durchgegeben. Danach
wird es laut: alle Werfer schies­
sen zwei Schuss Kontrolllage,
bevor sämtliche Werfer ge­
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meinsam das Zerschlagen aus­
führen, mit je vier Schuss. Der
Befehl «Ritorno» bedeutet für
sämtliche AdA des Mw Z der
Geb Inf Ustü Kp 77/4, «Ende
Feuer» und Rückkehr mit sämt­
lichem Material. Die Stellungen
bleiben aber vorhanden, damit
der nächste Mw Z nahtlos dort
weitermachen kann, wo der
letzte Mw Z aufgehört hat.
Die letzten Sekunden vor dem Abfeuern
Interview mit Walter Frik, Stv Informationschef
Verteidigung / Stv Armeesprecher
zeigt, dass wir innerhalb von
rund 30 Minuten mit einem
Teilstab einsatzbereit sind. Die
Vollbesetzung kann je nach
Wochentag bereits nach rund 3
Stunden erreicht werden.
Wie ist die Krisenorganisation im Kommunikationsbereich aufgebaut (Strukturierung, Hierarchie)?
Was passiert auf Stufe Armee
im Bereich Kommunikation
bei einem «besonderen Ereignis/Unfall»?
Grundsätzlich erhalten wir
durch die betroffene Einheit,
allenfalls über die vorgesetzte
Komm Stelle oder den Pikett­
offizier, eine entsprechen­
de Meldung. Je nach Grösse
des Ereignisses löst der Chef
Kommunikation V modular
angepasst ein Krisenkommu­
nikationselement aus oder er
beantragt beim CdA die Aus­
lösung unserer Krisenorgani­
sation zur Kommunikation bei
ausserordentlichen Ereignissen
im Bereich Verteidigung. Dabei
arbeitet er eng mit der Fachstel­
le Krisenmanagement V und
mit der betroffenen Organisa­
tionseinheit zusammen.
Die Führungsverantwortung
liegt bei einem ausserordentli­
chen Ereignis beim Chef Stab
CdA. Der Chef Kommunika­
tion Verteidigung hat dabei
in enger Absprache mit dem
Krisenstab und den KommZellen der DU CdA (Komm
FST A, Komm Heer, Komm
LW, Komm LBA, Komm FUB,
Komm HKA), die Kommuni­
kation der Armee zentral zu
führen und dabei auch die wei­
teren Partner wie VBS, Militär­
justiz, Blaulichtorganisationen,
REGA usw. einzubeziehen. Die
Struktur des Komm Stabes wird
dafür ereignisbezogen angepasst.
Dazu gehört auch der Betrieb
einer Medienhotline und der all­
fälligen Aktivierung einer Ange­
hörigenhotline, welche durch den
PPD (Psychologisch Pädagogi­
scher Dienst) geführt wird.
Wie lange braucht die Krisenorganisation um einsatzbereit
zu sein?
Wer nimmt in diesem Gremium teil (Experten, Zivilpersonen, Armeeangehörige)?
Vergangene Übungen und lei­
der auch Ernstfälle haben ge­
Im Kommunikationsstab sind
in erster Linie die zivilen Mit­
arbeiter der Komm-Stellen
Verteidigung, Führungsstab
der Armee, Heer, Luftwaffe,
Logistikbasis, Führungsun­
terstützungsbasis und Höhere
Kaderausbildung der Armee
im Einsatz. Je nach Ereignis
können auch Komm-Spezia­
listen aus der Truppe sowie
weitere zivile Mitarbeiter bei­
gezogen werden. Dabei ist im­
mer auch der direkte Kontakt
mit der militärischen Krisen­
organisation, der Kommuni­
kation der Militärjustiz, sowie
dem Psychologisch Pädagogi­
schen Dienst der Armee sicher­
gestellt. Der Chef Kommuni­
kation V kann im Ereignisfall
über die DU CdA (Direkt
Unterstellte des Chefs der Ar­
mee) weitere Unterstützungs­
leistungen durch die Truppe
beantragen.
Hat die Armee bereits entsprechende reale Erfahrungen gemacht?
Leider hatten wir bereits Er­
eignisse, welche das Auslösen
der Krisenorganisation nötig
machte. Die Erfahrungen da­
bei waren, bei aller Tragik der
jeweiligen Ereignisse, äusserst
positiv. Eingespielte Verfah­
ren und Abläufe haben dazu
geführt, dass die Chaos-Phase
relativ schnell durchbrochen
wird und die eigentliche In­
formationsführung dadurch
rasch ermöglicht wird. Selbst­
verständlich werden solche
Abläufe auch von Zeit zu Zeit
geübt, sodass im Ernstfall je­
der Komm-Spezialist weiss,
was er zu tun hat.
Fachof D. Schellenberg
Starke Leistung von
Obwm Fredi Kohler am
NOS Schwingfest 2015
Am vergangenen Sonntag, 28.
Juni 2015 erreichte Obwm Fredi
Kohler, Zfhr Stv des Scharf S
Z der Geb Inf Ustü Kp 77/4, am
diesjährigen Nordostschweizer
Schwingfest in Wald ZH den
hervorragenden Rang 5d. Obwm
Fredi Kohler hat mit vier Siegen,
davon drei mit der Höchstnote
10, einem Gestellten und einer
Niederlage beachtliche 57 Punk­
te erzielt. «77 Minuten» gratu­
liert Obwm Fredi Kohler im Na­
men des Geb Inf Bat 77 zu dieser
herausragenden Leistung.
Unser Obwm Fredi Kohler
Quelle: www.fredi-kohler.ch
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Kaderanwärter im Geb Inf Bat 77
Am Abend des 25. Juni 2015
versammelten sich in der Hal­
le HA vier Wm aus unserem
Bataillon bei Stabsadj Manuel
Marschvorbereitungen
Im Einzelgespräch
mit dem Bat Kdt
Bangerter für die U "SELECT".
Diese Übung dient dem Bat
Kdt für eine erste Beurtei­
lung der Kaderanwärter. Die
Übung dauerte von 2000 Uhr
bis am nächsten Morgen um
0600 Uhr, wobei die vier Wm
gleich im Anschluss wieder
in die Arbeit in ihren Kom­
panien eingebunden waren.
Gleich zu Beginn mussten die
Anwärter eine erste schriftli­
che Aufgabe lösen. Um 2200
Uhr ging es mit Marschpa­
ckung inklusive Schutzweste
auf einen Marsch von Chur
via Rossboden nach Felsberg
und zurück in weniger als
zwei Stunden. Um Mitter­
nacht meldeten sich die An­
wärter beim Bat Kdt für ein
persönliches Gespräch und
konnten so direkt ihre Mo­
tivation zum Weitermachen
darlegen. Ohne Pause ging
es weiter mit verschiedenen
Aufgaben. Spätestens jetzt
dürfte sich bei den Anwär­
tern die Müdigkeit bemerkbar
gemacht haben, doch als Ka­
der gilt im Militär wie auch
im zivilen Leben: Man kann
und will mehr leisten. Dies
stellten die drei Offiziersan­
wärter und der Fourieranwär­
ter unter Beweis, als sie um
0500 Uhr beim Stabchef Maj
Andreas Kieni die erarbeiteten
Entschlussfassungen präsen­
tierten und die verschiedenen
Testbögen retournierten. Am
Ende der U "SELECT" kann
zufrieden festgehalten wer­
den, dass die Kandidaten bis
zum Schluss vollen Einsatz
gezeigt und sich damit für
eine Weiterausbildung in der
Armee empfohlen haben. Die
abschliessende Entscheidung
liegt beim Bat Kdt.
v.l.n.r.: Wm Okle, Wm Bösch, Wm Heinis, Wm Kägi
Freunde statt Kollegen
Regelmässig stand ein älte­
rer Mann an meiner Tür mit
dem eindringlichen Wunsch
nach finanzieller Hilfe. Im­
mer jagt er den Rechnungs­
terminen, Betreibungen und
Ämtern nach, und immer ist
er auf der Suche nach der Per­
son, die ihm die 5'000, 7'000
oder 15'000 Franken geben
könnte, die ihm definitiv aus
der Klemme helfen. Ich muss­
te passen, es überstieg mein
Budget.
Aber seine Erwartungen
gründeten auf seiner eigenen
Grosszügigkeit, damals in sei­
nem Kollegenkreis, als es ihm
selber gut ging. Mit Tausenden
von Franken will er ausgehol­
fen haben, ohne was zurück
erhalten zu haben. Und nun
erinnerte sich niemand mehr
an ihn und seine Hilfe, keine
Freunde und keine Unterstüt­
zung! Er kam sich ausgenutzt
vor, was nicht verwundert. Ich
glaubte ihm diese Geschichte:
Ein Trottel, der sich ausneh­
men liess und nun verbittert
war. Sein Problem: Er kann
nicht mit Geld umgehen –
weder mit jenem, das er hat,
noch mit jenem, das er nicht
hat. Und: Er hatte Kollegen,
aber keine Freunde. Er war
ihnen wohl dumm und an­
genehm genug, solange was
raussprang für sie. Bei finan­
zieller Ebbe war Zeit, andere
Dumme zu finden.
Typisches Phänomen: Wir ha­
ben viele Kollegen, aber we­
nig Freunde. Kollegen klopfen
Schultern, Freunde helfen auf
die Beine. Kollegen machen
Stimmung am Fest, Freunde
helfen auch beim Aufräu­
men. Kollegen reden über
uns, Freunde reden mit uns.
Sie lassen sich nicht bezahlen
und sind auch da, wenn’s mal
brennt. Das Militär mit der
relativ hohen Dichte an Men­
schen, die unter eigenartigen
Umständen beieinander sind,
kann eine Chance sein, unter
den Kollegen auch Freunde
zu finden und diese Freund­
schaften zu pflegen. Gute
Freunde, besser gerüstet für
Problemzeiten! Wie schon der
Prediger im Alten Testament
schrieb: Einer mag überwäl­
tigt werden, aber zwei können
widerstehen, und eine dreifa­
che Schnur reißt nicht leicht
entzwei. (Buch Prediger, Kapitel 4)
Asg Hptm Matthias Walder
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Impressum
Gesamtverantwortung
Oberstlt i Gst Damian Casanova,
Kdt Geb Inf Bat 77
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Oblt Arthur Alexejew, PIO i V Geb Inf Bat 77
Redaktion, Verlag und Anzeigenverkauf
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Sdt Mirco Dello Stritto
Sdt Michael Kohli
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