Warum Warmherzigkeit die wahre Stärke ist

Datum: 14.01.2016
Thema: Führungsphilosophie
Bereich: Personalführung
Quelle: Xing
Autor:
Harvard Buisnessmanager
www.idoneum-point.ch
Management-Tipp des Tages
Neue Manager sollten eine Führungsphilosophie entwickeln
Als Vorgesetzter hat man mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen: Ob Sie nun zwischen
einander widersprechenden Anforderungen hin und her jonglieren, unpopuläre Maßnahmen
ankündigen oder schwierige Gespräche mit leistungsschwachen Mitarbeitern führen müssen eine gut durchdachte Managementphilosophie ist das beste Erfolgsrezept für die
Überwindung solcher Stolpersteine.
Ein Beispiel dafür ist das Konzept des "Servant Leadership": der Chef steht im Dienst seiner
Mitarbeiter. Dazu müssen Sie sich zunächst einmal von dem Gedanken verabschieden, dass
Ihre Mitarbeiter für Sie tätig sind. Denn das tun sie nicht - sie arbeiten für das Unternehmen,
und Ihre Aufgabe besteht darin, ihnen diese Arbeit zu erleichtern. Also denken Sie nicht in
erster Linie an Ruhm und Ansehen, sondern daran, wie Sie Ihrem Team zum Erfolg verhelfen
können. Wenn Sie jemandem eine Aufgabe zuweisen, versuchen Sie dabei die Interessen
dieser Person mit einem unternehmerischen Ziel in Einklang zu bringen. Betrachten Sie
Feedback als Hilfestellung, mit der Sie Ihren Mitarbeitern zeigen, wie sie ihre Aufgaben so
gut wie möglich erfüllen können. Diener zu sein, hört sich vielleicht nicht nach einer
besonders verlockenden Machtposition an. Aber damit können Sie genau das erreichen, was
Sie wirklich brauchen: Einfluss und positive Resultate.
Warum Warmherzigkeit die wahre Stärke ist
Führung:
Immer mehr Studien zeigen: Warmherzigkeit ist der optimale Weg, Menschen zu
erreichen. Sie ermöglicht Einflussnahme, indem sie Vertrauen schafft und die
Kommunikation und die Aufnahme von Ideen fördert. Wer dagegen zuerst seine
Kompetenz herausstellt, wie das bei vielen Menschen üblich ist, schadet der
Führungsqualität. Dann fehlt die Vertrauensbasis.
Getty Images
Wie wichtig es ist, Wärme auszustrahlen, zeigt sich in vielen Belangen, die eindrucksvoll
deutlich machen, dass Sie zu Menschen, die Sie führen wollen, zunächst eine Beziehung
aufbauen sollten.
Zugehörigkeitsgefühl als Grundbedürfnis
Menschen wollen dazugehören. Einige Psychologen sagen sogar, dieses Bedürfnis gehöre zu den
menschlichen Grundbedürfnissen. Die Neurowissenschaftlerin Naomi Eisenberger und ihre Kollegen
fanden in Experimenten heraus: Das Bedürfnis dazuzugehören ist derart stark, dass der Schmerz,
ausgeschlossen zu werden - selbst von Fremden -, mit starken körperlichen Schmerzen vergleichbar
ist.
"Wir" gegen "die"
Wenige Bereiche wurden in den vergangenen Jahrzehnten von Sozialpsychologen so eingehend
untersucht wie die Gruppendynamik. Aus gutem Grund: Die Loyalität der eigenen Gruppe gegenüber
ist so stark, dass Menschen selbst unter extremen Bedingungen - zum Beispiel wenn sie genau wissen,
dass die Mitgliedschaft zu einer Gruppe zufällig festgelegt wurde und dass die Gruppen selbst völlig
willkürlich sind - immer Mitglieder ihrer eigenen Gruppe Außenstehenden vorziehen. Als
Führungsperson müssen Sie dafür sorgen, dass Sie Teil der wichtigsten Gruppen Ihres Unternehmens
sind. Mehr noch: Sie sollten versuchen, das Vorbild, der gewählte Vertreter der Gruppe zu sein.
Sobald Sie einer von "denen" sind - Management, Geschäftsführung, "die da oben" -, bröckelt Ihre
Gefolgschaft.
Der Wunsch, verstanden zu werden
Menschen haben ein tiefes Bedürfnis, gehört und gesehen zu werden. Das Traurige ist:
Machtpositionen verringern die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen - dabei ist es für
gute Führung enorm wichtig, andere Sichtweisen nachzuvollziehen. Aber wenn wir Macht
haben über andere, sind wir weniger in der Lage, sie als Einzelpersonen wahrzunehmen.
Deshalb müssen sich Führungspersonen bewusst immer wieder bemühen, sich in die
Menschen hineinzuversetzen, die sie führen.