Der Weg zur selbstbestimmt

Der Weg zur selbstbestimmt-extrinsischen Motivation
Ziele
 Ziel ist es, die intrinsische und selbstbestimmt-extrinsische Motivation zu
stärken, um einen effektiveren Lernprozess zu erreichen.
Beschreibung
 Die selbstbestimmte-extrinsische Motivation soll durch zwei Übungen erreicht
werden:
 Die erste Übung zielt darauf ab, sich im Vorfeld genau formulierte Ziele zu
setzen, um eine Grundlage für den Lernprozess und das Handeln zu schaffen.
 Mit der zweiten Übung sollen die Bedürfnisse des Lernprozesses (vgl.
Arbeitsauftrag 2a nach Deci & Ryan, 1985) bewusst gemacht werden, um
durch Selbstreflexion selbstbestimmt-extrinsischen Motivation zu erzielen.
Begründung / Theoretischer Hintergrund
 Bei der intrinsischen Motivation handelt es sich um eine selbstbestimmte Form
der Motivation. Handlungen werden unabhängig von Verstärkung von außen
durchgeführt (z.B. führt die Person ein physikalischen Experimenten durch
weil die Person Spaß daran hat) (Frenzel, Dresel, Pektrun, Nett, Stephens,
Götz, 2011).
 Extrinsisch motivierte Handlungen werden im Gegensatz dazu nicht
selbstbestimmt ausgeführt, sondern aufgrund eines bestimmten Ziels das von
außen auf die Person wirkt (z.B. lernt die Person, um eine gute Note in der
Klausur zu erzielen) (vgl. Herber, 1979).
 Von der extrinsischen Motivation lässt sich weiter die selbstbestimmtextrinsische Motivation unterscheiden. Dabei liegt der Wert zwar außerhalb
der Handlung, aber überwiegend innerhalb der handelnden Person. Der
Lernprozess kann effektiver gestaltet werden als durch reine extrinsische
Motivation (vgl. Frenzel at al. 2011).
Sarah Hummel
Lisa Himmel
Brigitte Kohler
Milena Cvijanovic
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Projektseminar
Lernstrategien WiSe 14/15
Dr. Uwe Heim Dreger
Dr. Martina Geigle
Nach Deci und Ryan (1985) wird das oben genannte Ziel erreicht, wenn bewusst auf
die folgenden Bedürfnisse eingegangen wird:
1. Bedürfnis nach Autonomie
2. Bedürfnis nach Kompetenzerleben
3. Bedürfnis nach sozialer Eingebundenheit (Deci und Ryan 1985)
Zusätzlich muss man beachten, dass die selbstgesetzten Ziele innerhalb des
Lernprozesses bestimmte Eigenschaften aufweisen müssen (siehe Arbeitsauftrag 1),
damit diese ein effektives Lernen ermöglichen.
 Ziele sind die Vorwegnahme von Handlungsfolgen (Kleinbeck, 2006)
 Ohne Ziele keine Handlung!
Literatur
 Frenzel, A.C., Dresel, M., Pektrun, R., Nett, U.E., Stephens, E.J., Götz, T.
(2011): Emotion, Motivation und selbstreguliertes Lernen. In T. Götz ( Hrsg.),
Emotion, Motivation und selbstreguliertes Lernen, (S. 81-103) Stuttgart: UTB.
 Herber, Hans-Jörg (1979): Motivationstheorie und pädagogische Praxis.
Stuttgart: Kohlhammer.
 Kleinbeck, U. (2006): Handlungsziele. In J. Heckhausen & H. Heckhausen (
Hrsg.), Motivation und Handeln, (S. 255-276). Heidelberg: Springer.
 Deci, E.L. & Ryan, R.M. (1985): Intrinsic motivation and self-determination in
human behavior. New York: Plenum Publishing.
Zuordnung
Motivation und Emotion
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Übungen
Arbeitsauftrag 1:
Überprüfe deine gesetzten Ziele anhand der folgenden Punkte:
1. Konkret!
Anstatt dir vorzunehmen ein ganzes Buch zu lesen setze dir zum Ziel z.B.
Kapitel 3 zu lesen.
2. Zeitlich begrenzt und festgelegt!
Das Kapitel 3 bis Donnerstag lesen.
3. Herausfordernd aber auch realistisch!
Kapitel 3 stellt für dich eine Herausforderung dar, dennoch ist die Umsetzung
bis Donnerstag realistisch keine Unterforderung/Überforderung.
4. Erfolg!
Wähle die Ziele so, dass sie den gewünschten Erfolg erzielen.
 Wenn du deine Ziele überprüft und gegebenenfalls überarbeitet hast, kannst
du Arbeitsauftrag 2a machen.
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Arbeitsauftrag 2a:
Du hast deine Ziele mithilfe der Checkliste gesetzt, überprüft und optimiert. Gehe in
der folgenden Aufgabe die Punkte 1 - 3 durch. Beantworte dir die einzelnen Fragen,
um zu überprüfen ob du die nötigen Bedürfnisse zur selbstbestimmt-extrinsischen
Motivation erfüllst.
1. Bedürfnis nach Autonomie
Beispielfragen:
 Kannst du über das, was du tust, selbst bestimmen?
 Bist du in der Lage dein Studium ohne fremde Hilfe zu organisieren? (z.B.
Stundenplanerstellung, kopieren, scannen, eBook, Citavi etc.)
2. Bedürfnis nach Kompetenzerleben
Beispielfragen:
 Hast du schon einmal versucht jemand anderem deinen Lerninhalt zu
erklären?
 Konntest du dein gelerntes Wissen auch in anderen Situationen anwenden
(z.B. Seminar)?
3. Bedürfnis nach sozialer Eingebundenheit (menschliche Nähe)
Beispielfragen:
 Hast du dich in Lerngruppen schon einmal über deinen Lernstoff
ausgetauscht?
 Hast du das Gefühl, dass du von anderen im Hinblick auf dein Studium
unterstützt wirst?
 Kannst du dich bei Fragen an jemanden wenden?
Arbeitsauftrag 2b:
In der Aufgabe 2a hast du dir die Fragen beantwortet: Bist du zu dem Ergebnis
gekommen, dass eines oder mehrere dieser Bedürfnisse bei dir zu kurz kommen?
Würdest du gerne etwas daran ändern? Dann formuliere mit Hilfe des ersten Punktes
„Bedürfnis nach Autonomie“ konkrete Ziele:
Beispiel Bedürfnis nach Autonomie:
Dir fällt auf, dass du im Umgang mit Citavi nicht vertraut bist?
Mögliches Lernziel:
 Nächstes Semester besuche ich bei der „Spätschicht“ einen Citavi-Kurs.
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