Regulierungskosten senken durch strategischen Einkauf und Kooperationsmanagement Wer den Schaden hat … Steigende Combined Ratios setzen deutsche Komposit-Versicherer zunehmend unter Druck. In der Kfz- und Gebäude-Versicherung liegen sie nicht selten über 100 Prozent. Doch der harte Preiswettbewerb lässt Prämienanpassungen kaum zu. Die Verknüpfung von strategischem Einkauf, geschicktem Kooperationsmanagement und kontrollierter Schadenregulierung kann Kosten signifikant reduzieren. Zum Vorteil von Versicherern, Kooperationspartnern und Kunden. Versicherungsunternehmen haben drei Ansatzpunkte, um die Combined Ratio auf der Schadenseite zu senken: die Ausgestaltung der Policen, die Effizienz der Regulierungsprozesse sowie die Höhe der Entschädigungen. Der ganzheitliche Ansatz von Efficio berücksichtigt alle drei, um Schadenkosten nachhaltig zu senken. Zu den größten Herausforderungen der Branche gehört der Moral Hazard: Will man Betrugsanreize minimieren und verhindern, dass Versicherte sich im Schutze der Police fahrlässiger verhalten als sonst, gilt zu bedenken, dass der harte Wettbewerb und die zunehmende Mündigkeit der Verbraucher leicht zu adverser Selektion führen. Um aber Kunden mit vorteilhafter Schadensbilanz nicht zu vergraulen, ist daher Fingerspitzengefühl gefragt. Die gute Nachricht: Gerade bei der Regulierung von Versicherungsfällen sieht Efficio zahlreiche Möglichkeiten, Kundenservice und Kostenreduktion miteinander zu verbinden. Serviceorientierte Betreuung von Geschädigten lässt sich mit etwas Geschick dazu nutzen, Kunden so zu dirigieren, dass sie zu ihrem eigenen Vorteil im Sinne des Versicherers handeln. Im europäischen Ausland werden solche Ansätze bereits großflächig mit Erfolg angewandt. In Deutschland steht die Branche in den meisten Sparten relativ am Anfang. Aufgrund mehrjähriger Erfahrungen im strategischen Einkauf und im Koopera- tionsmanagement auf dem europäischen Versicherungsmarkt verfügt Efficio über eine ausgewiesene Expertise bei der Reduktion der Combined Ratio. Entwicklung der Combined Ratio Combined Ratio der Top-10 Sachversicherer 1 in Europa Combined Ratio in % 100 TR E 99 ND 98 97 96 95 2006 2007 2008 2009 2010 ¹Beinhaltet gewichtete Combined Ratios von Allianz, Zurich Financial Services, Eureko, Aviva, Talanx, Axa, Generali, Mapfre, Ergo und Groupama Quelle: Efficio Analyse Möglichkeiten der Kostenreduktion Nach wie vor erzeugen Betrugsfälle signifikante Verluste. Dabei kann allein das Prüfen der vorgelegten Rechnungen verhindern, dass die Regulierung unberechtigt hoch ausfällt. Bei der vorgelagerten Frage, ob überhaupt ein Versicherungsfall vorliegt, kann bereits eine genaue Untersuchung der Schadenmeldung auf ihre Plausibilität helfen, Betrugsfälle aufzudecken und somit das Schadenvolumen zu senken. Ein bisher selten verfolgter Ansatz ist die Einbeziehung des strategischen Einkaufs in die Schadenregulierung. Kooperationsnetze mit Dienstleistern – bspw. mit Autowerkstätten bei Kfz-Versicherungen – finden sich in den letzten Jahren zwar vermehrt, Naturalersatz als Kompensationsoption, z. B. bei Hausratschäden, ist hingegen in Deutschland bisher so gut wie inexistent. Dabei ist er sogar möglich, wenn Versicherer nur den Zeit- anstelle des Neuwerts ersetzen: etwa in Form von Gutscheinen. In der Kooperation mit Lieferanten liegt ein großes Einsparpotenzial verborgen, das Efficio aufdecken kann. 2) Prozess-Effizienz Bei der Deckungsprüfung existieren meist interne Schadenhöhen, ab denen genauere Untersuchungen angestellt werden, die sich aber bei kleineren Schäden nicht rechnen würden. Durch Reduktion der Untersuchungskosten kann diese Grenze gesenkt werden. Spezialisierte Abrechnungsbetriebe können das leisten, und ein Lieferantennetzwerk kann Gutachterkosten vermeiden, wenn die Partner ihre Expertise zugunsten der Versicherungsgesellschaft einsetzen. Das ist nicht selbstverständlich, weil sie die asymmetrische Verteilung der Informationen nutzen können, um ihr Auftragsvolumen zu steigern, indem sie größere Schäden feststellen und abrechnen. So machen viele Handwerksbetriebe die Hälfte ihres Jahresgewinns mit Versicherungsschäden, obwohl sie nur 20 Prozent der Aufträge ausmachen. Geschickte Anreizsysteme können diesen Moral Hazard ausschalten. 3) Ausgestaltung der Policen Der Grundstein für viele dieser Maßnahmen muss bereits im Produkt-Design gelegt werden. Nicht alle bestehenden Policen sehen etwa Naturalersatz vor. Auch Auflagen bei der Schadenanzeige oder der Ausschluss bestimmter Sachverhalte können Moral Hazard und adverse Selektion der Kunden verringern. Die seit Jahrzehnten gängige Praxis, Bagatellschäden durch entsprechende Selbstbehalte auszuschließen, ist ein Beispiel dafür, wie erfolgreich die Schadenquote mittels Vertragswerk gesenkt werden kann. Sie verhindert, dass Schäden angezeigt werden, deren Verwaltungskosten die Entschädigung übersteigen. Zudem wählen umsichtigere Menschen meist höhere Selbstbehalte, wodurch gute von schlechten Risiken getrennt werden können. Prozess-Effizienz 1) Reduktion der Schadenhöhe Effizientes Schadenmanagement Ausgestaltung der Policen Kosten zu senken, erfordert nicht nur die Wahl adäquater Mittel. Größere Herausforderungen lauern meist in der richtigen Ausgestaltung und Umsetzung sowie in der laufenden Administration. Efficio berät Versicherer mit Rücksicht auf die jeweilige Struktur der Gesellschaft und findet spartenspezifische Lösungen. Reduktion der Schadenhöhe Der Efficio-Ansatz Herausforderungen bei der Kostenreduktion Modernes Schadenmanagement erfordert intensive Analysen, z. B. durch ausgefeilte Klassifizierung der Schäden und hohe Transparenz der Ausgaben. Efficio kann helfen, IT-Systeme mit geeigneten Architekturen auszuwählen, sie zu implementieren und Mitarbeiter in der Nutzung schulen. Wenn Kunden anhand leistungsstarker CRM-Systeme in Segmente aufgeteilt werden, können ergebnislose Betrugsrecherchen reduziert werden. Das spart Arbeitsaufwand und liegt im Interesse der Kunden, die zurecht die Deckung ihres Schadens fordern. Beim Aufbau von Partnernetzwerken stellt die starke Fragmentierung der Lieferantenmärkte viele Unternehmen vor Probleme. Damit sie nachhaltig effizient bleiben, müssen zudem kontinuierlich bessere Preise und Partner gesucht werden. Als Spezialist für strategische Beschaffung verfügt Efficio über eine ausgezeichnete Kenntnis der relevanten Märkte. Strategischer Einkauf in betroffenen Sparten Durch jahrelange Beratung europäischer Versicherungsunternehmen kennen die Berater von Efficio die Branche mit ihren spezifischen Mechanismen. Für ein führendes skandinavisches Versicherungsunternehmen hat Efficio in den Sparten Kfz, Hausrat und Gebäude ein weitreichendes Sparpotenzial identifiziert, das der Klient nun in vier Ländern erfolgreich nutzt. Anhand dieser Sparten lässt sich anschaulich zeigen, wie Efficio kontrollierte Schadenregulierung und geschicktes Kooperationsmanagement miteinader verbindet, um die Combined Ratio zu senken. Kfz-Kasko Aktives Unfall-Management führt zu einer „Win-Win-WinSituation“ für Versicherer, die teilnehmenden Werkstätten und geschädigte Versicherungsnehmer. Einflussnahme der Versicherer auf Schadenregulierungen in Europa – Kfz Land Schäden gemanagt GB > 80 % Niederlande > 80 % Deutschland < 40 % Frankreich < 30 % Spanien < 15 % Schweiz < 10 % Österreich < 10 % Trend Das Konzept Der Versicherer leitet Unfallfahrzeuge direkt in sein Werkstattnetz. Partnerwerkstätten können dank höherer Arbeitsvolumina niedrigere Stundensätze und umfangreichere Leistungen anbieten. Der Versicherer kann Kostenvorteile als Prämienrabatt an seine Kunden weitergeben, die im Schadenfall zusätzlich einen besseren Service erhalten: Üblich sind eine Autoreinigung, ein kostenfreier Mietwagen, schnellere Reparaturen, ein Abhol- und Bring-Service und bis zu 5 Jahre Garantie auf die Reparatur. Die Funktionsweise Durch Standardisierung der Schadenregulierung und Verlagerung einiger Prozesse zu Partnern kann der Versicherer interne und externe administrative Kosten z. B. für Gutachten senken. In Kombination mit reduzierten Reparaturkosten und Mengenrabatten bei Ersatzteilen sind bis zu 20 Prozent Kostenersparnis möglich. In begrenzterem Umfang greift dieses Prinzip auch bei Personenschäden, indem Versehrte zu bestimmten Ärzten oder in bestimmte Kliniken gelenkt werden. Notwendige Differenzierung Bei Kfz-Versicherungen gibt es zwei Strategien. Insbesondere Neuwagen gehobener Fahrzeugklassen sollen oft mit Originalteilen von Vertragswerkstätten, kurz OEMs (Original Equipment Manufacturer), repariert werden. Da die Kostenersparnis hier recht klein ausfällt, muss stärker auf standardisierte Abrechnungs- und Kontrollpraktiken gesetzt werden. Dennoch übersteigt die Ersparnis selten 5 Prozent. Aufgrund der meist höheren Zahlungsbereitschaft solcher Kunden, erhält dafür die schnelle und verlässliche Schadenregulierung eine größere Bedeutung. Im Rahmen sogenannter „Fairplay-Initiativen“ genehmigen z. B. Allianz, AXA und R+V OEMs viele Reparaturen auf Vertrauensbasis ohne Begutachtung. Bei der zweiten Strategie unterhält der Versicherer ein Netz von freien Werkstätten. HUK-Coburg, Concordia, VHV, Generali etc. erzielen damit Kostenvorteile von geschätzten 20 bis 25 Prozent, die nach Prämienrabatten zu einer Combined-RatioSenkung beitragen können. Reparaturkosten, um die Combined Ratio solcher Policen zu senken. Zudem eignet sich die Kombination aus zusätzlichen Service-Leistungen und niedrigeren Prämien dazu, Neukunden zu werben und Bestandskunden von den neuen Konditionen zu überzeugen. Laufende Optimierung Kontrolle und aktives Management des Werkstattnetzes ermöglicht, Volumina zu den effektivsten Partnern zu lenken. Ausschlaggebend sind Kundenzufriedenheit, administrative Kosten und ermittelte Schadenhöhen. Hausrat Die Hausratversicherung ersetzt in der Regel den Neuwert beschädigter Sachen – nur bei stark abgenutzten Gegenständen wird der Zeitwert angesetzt. Durch Naturalersatz und PreisBenchmarking durch Netzwerkpartner lässt sich eine doppelte Wertminderung erzielen. Das Konzept Kunden erhalten anstelle einer Überweisung Waren, Reparaturen oder Gutscheine, mit denen sie die beschädigte Sache bei einem Partner aus dem Lieferantennetzwerk ersetzen oder reparieren lassen können. Alternativ könnte dem Kunden die Option eingeräumt werden, 100 Prozent des ermittelten Schadens über Gutscheine oder den Wert abzüglich des Lieferantenrabattes in Bargeld zu erhalten. Partnerlieferanten räumen dem Versicherer im Gegenzug für die Kunden-Vermittlung besondere Konditionen ein. Die Funktionsweise Damit Versicherungsnehmer diese für sie zunächst nachteiligen Konditionen akzeptieren, gibt der Versicherer einen Teil der Ersparnis als Prämienrabatt weiter. So können Bestands- und Neukunden in die vom Versicherungsgeber präferierten Verträge gelenkt werden. Doppelte Ersparnis Der Versicherer lässt den Wert der gestohlenen oder beschädigten Sache von Netzwerkpartnern oder Externen schätzen. Durch dieses Preis-Benchmarking liegen ermittelte Deckungen oft unter den geforderten Entschädigungen. Der offensichtliche Anreiz, den Schaden höher zu schätzen, kann dadurch ausgeräumt werden, dass die Regulierung von Schäden über das Internet ausgeschrieben wird. Die Senkung der Combined Ratio Das Einsparpotenzial durch Preis-Benchmarking liegt allein bei 3 bis 10 Prozent. Der endgültige Schadenersatzwert kann durch Lieferantenrabatte um 10 bis 23 Prozent reduziert werden. Bezieht man intelligente Software ein, liegt das Einsparpotenzial bei Hausratschäden insgesamt zwischen 25 und 35 Prozent. Laufende Optimierung Die Senkung der Combined Ratio Für die Versicherer bleibt erfahrungsgemäß eine Ersparnis von rund 2 Prozent bei den Prozesskosten und 8 Prozent bei den Es besteht ein First-Mover-Advantage: Wer zuerst die Prämien senkt, kann sie aufgrund der Skalenerträge im strategischen Einkauf früher weitersenken und sich so Marktanteile sichern. Gebäude Handwerker und Geschädigte ermutigen sich gegenseitig zu Luxussanierungen auf Kosten der Versicherer. Das größte Schadenaufkommen entsteht durch Wasserrohrbrüche, auch weil viele Handwerker – teils „auf Wunsch“ des Geschädigten – auf der Suche nach dem Leck ganze Wände aufreißen, um dann das Badezimmer neu zu fliesen. Im Gegensatz zum KfzBereich fehlen Industriestandards für Kostenvoranschläge. Leistungsspektrum von Efficio Efficio ist spezialisiert auf strategischen Einkauf und Kooperationsmanagement. Das Beratungsspektrum umfasst: Entwicklung maßgeschneiderter Strategieansätze zur Reduktion des Schadenaufwands Zudem ist das Management von Gebäudeschäden hoch komplex: Reparaturen erfordern oft verschiedene Handwerker (Maurer, Klempner, Glaser etc.). Die hohe Fragmentierung des Marktes in kleine Betriebe erschwert es, Schadenvolumina zugunsten von Rabatten zu lenken und Netzwerke zu bilden. Zielführende und effiziente Suche nach strategischen Partnern für Dienst- und Sachleistungen Das Konzept Beratung bei Auswahl geeigneter IT-Lösungen und CRM-Systeme zur Datenanalyse und -pflege So weit wie möglich werden Partnerschaften mit „Hubs“ gebildet – Großbetriebe, die komplexe Reparaturen aus einer Hand anbieten; besonders bei kleinen und mittleren Schäden. Großschäden werden über eine E-auction-Plattform ausgeschrieben. Kostengünstige Methoden werden konsequent eingefordert – so der Einsatz von Aquaphonen und Infrarotkameras, um Wasserrohrbrüche aufzuspüren und sie mit minimal invasiven Methoden preiswert zu reparieren. Die Funktionsweise Auch hier werden Teile der Kostenersparnis an die Kunden weitergegeben. Ausschreibungen geben Handwerkern den Anreiz zu kosteneffizienten Angeboten. Doppelte Ersparnis Bei Katastrophen wie Sturm oder Überschwemmung können Versicherer ihre Partner gebündelt in betroffene Gebiete entsenden, um Folgeschäden abzuwenden. Präventivschritte, wie Schnee von Dächern räumen, um sie vor dem Einsturz zu bewahren, können ebenfalls Kosten senken. Laufende Optimierung Die Hubs müssen kontinuierlich bezüglich Kosten, Reaktionszeiten etc. verglichen werden. Aufbau von Kooperationsnetzen Nachhaltige Schulung der Mitarbeiter zur Pflege und Optimierung bestehender Netze Begleitung bei Implementierung und Entwicklung neuer IT-Lösungen, inklusive Mitarbeiterschulungen Potenzialanalyse Jedem Projekt geht eine kundenspezifische Potenzialanalyse voran. Darin wird zunächst das Ausgabenprofil untersucht. Dann werden Strategien zur Optimierung des Schadenmanagements sondiert. Bereits nach sechs bis acht Wochen werden daraus die effektivsten ausgewählt und ein Projektplan zur Implementierung aufgestellt. Dieser hält auch Einsparziele je Projektabschnitt fest. Erfolgsmessung Während der Umsetzung analysiert Efficio die Erfolge und dokumentiert einen Best-practice-Vergleich zwischen den Sparten. Die Erfolgsmessung ist auch grundlegend für die Vergütung von Efficio. Denn die berechnet sich als Teil der tatsächlichen Einsparungen der Klienten. Diese Finanzdienstleister sind Klienten von Efficio Tim von der Decken Prinzipal Jesper Schade Vice President Efficio Speditionstraße 21 40221 Düsseldorf Deutschland T. +49 (0)211 88231-686 M. +49 (0)171 477 3228 F. +49 (0)211 88231-520 E. [email protected] W. www.efficioconsulting.de Efficio 22 Long Acre London WC2E 9LY United Kingdom T. +44 (0)20 7550 5677 F. +44 (0)20 7550 5679 E. [email protected] W. www.efficioconsulting.com
© Copyright 2024 ExpyDoc