des Kreises bleiben erhalten (OK, 12.05.2015)

Ostfriesland
Ostfriesischer Kurier
dienstag, 12. mai 2015 / seite 5
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Gandersum – Mit Beginn der neuen Feriensaison wird wieder jeden
Sonnabend um 15 Uhr
beim Emssperrwerk in
Gandersum eine öffentliche Führung angeboten, die erste in diesem
Jahr am 16. Mai. Treffpunkt ist beim Informationszentrum des Sperrwerks, Zum Sperrwerk 1,
in Gandersum. Die Kosten
betragen 3,50 Euro für Erwachsene und 1,70 Euro
für Kinder. Bei Touristen
gehört das Emssperrwerk
zu den beliebten Zielen im
Landkreis Leer. Aber auch
viele Einheimische nehmen nach wie vor an den
Führungen teil, sagt Liane
Kramer vom Feriengebiet
„Südliches Ostfriesland“.
Bei Anfragen von Gruppen
können täglich Führungen
eingerichtet werden, und
wer sich einer Gruppenführung
anschließen
möchte, findet auch fast
täglich eine Gelegenheit.
Dabei wird auch auf die
Barrierefreiheit Wert gelegt.
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aurich – Der FDP-Kreisverband Aurich hat sich
mehrheitlich in einer Vorstandssitzung gegen den
Bau einer Zentralklinik in
Georgsheil entschieden.
„Anders als die Parteikollegen in Emden sehen wir die
Zentralklinik kritischer in
Planung und Ausführung.
Viele Fragen sind bis heute
unbeantwortet, darunter
auch die raumordnerische
Planung, die bis heute
noch nicht zum Abschluss
gekommen ist“, heißt es
in einer Pressemitteilung,
die vom Vize-Vorsitzenden des Kreisverbandes,
Wolfgang Sievers aus Wiesmoor, unterzeichnet ist.
Die Liberalen sprechen
ihre Befürchtung aus, dass
sich der Landkreis Aurich
finanziell übernehme, da
er zurzeit nicht über genügend Eigenkapital verfüge.
Überrascht und verwundert zeigt sich der Kreisverband auch, warum er
keine Einladung zu dem
Pressegespräch der Fraktionen nach Georgsheil zum
Thema Zentralklinik erhalten habe, wo doch auch die
Emder FDP vertreten gewesen sei. „Bei dieser Veranstaltung vermutet der
Kreisverband Aurich ein
politisches Scharmützel
auf Kosten der Krankenhäuser. Der Kreisverband
findet es schade, dass mit
solchen faden Veranstaltungen der Bürger hinters
Licht geführt wird.“ Die Liberalen kündigen darüber
hinaus ihre Unterstützung
für ein Bürgerbegehren
an, sollte es dazu kommen. „Wir meinen, das
210 000 Unterschriften von
Bürgern des Landkreises
Aurich und der Stadt Emden mehr als ausreichen
müssten, jetzt schon einen
Sinneswandel zu vollziehen. Wir sehen dieses als
ein deutliches Signal an die
Politik, ihre Überlegungen
dorthin zu ändern, in einer
Verbundlösung überzugehen oder die Krankenhäuser in Norden und Aurich
so zu sanieren, wie es das
Bre d e h o r s t - Gu t a c h t e n
vorgesehen habe, heißt es
abschließend.
kOntakt
Richard Fransen
Heidi Janssen
Kerstin Jaafar
925-348
925-248
925-242
Bei Meyer herrscht ein gutes Gefühl
Wirtschaft
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PaPenburG – Wieder eine
positive Nachricht von der
Meyer Werft: Das Unternehmen unterzeichnete eine
Absichtserklärung (Letter of
intend) zum Bau eines weiteren Kreuzfahrtschiffes für
die Reederei Royal Caribbean
Cruise Line (RCL). Es handelt
sich dabei um einen Neubau
für die „Quantum”-Klasse.
Die Ablieferung des Schiffsriesen ist für das Frühjahr
2019 geplant.
Erst Ende März hatte die
Werft Schlagzeilen gemacht,
als sie zwei strategische Vereinbarungen mit dem weltweit größten Reise- und
Freizeitkonzern
Carnival
Corporation (USA) zum Bau
von neun Schiffen vermeldete. Gemeinsam mit der italienischen Werft Fincantieri
werden im Zeitraum von 2019
bis 2022 neun Schiffe abgeliefert. Vier davon bauen die
Papenburger, und zwar an
der Ems und am noch jungen
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Was Umweltschützern ein Dorn im Auge und Schiffbaufreunden eine Freude ist, wird fortgesetzt:
Überführungen von Meyer-Kreuzfahrtschiffen (hier: „Anthem of the Seas” im März 2015).
Standort im finnischen Turku.
Wie Mitte April berichtet, ist
Meyer nunmehr 100-prozentiger Eigner der dortigen ehemaligen STX-Werft.
Geschäftsführer Bernard
Meyer erklärte zum jüngsten
Vertragsabschluss mit RCL:
„Wir freuen uns sehr und
sind dankbar, die langjährige Partnerschaft mit Royal
Caribbean fortzusetzen. Der
große Erfolg der beiden ersten Schiffe dieser Klasse bei
den Gästen und den Reisebüros zeigt, dass wir gemeinsam
auf dem richtigen Weg sind.“
Nicht unbedingt euphorisch,
aber doch außerordentlich
zufrieden gibt sich das Unternehmen angesichts der
jüngsten Meldungen nach
außen: „Das alles ist sehr
beruhigend. Das gibt uns ein
gutes Gefühl”, sagte Günther
Kolbe, Sprecher der Werft, im
Gespräch. Kolbe erinnerte
daran, dass es Zeiten gab, als
man sich noch von Jahr zu
Jahr hangeln musste. Gesicherte Aufträge für zwei bis
drei Jahre seien daher „schon
eine ganze Menge” .
Die „Quantum of the Seas”
und die „Anthem of the Seas”
waren im Herbst 2014 und im
Frühjahr 2015 fertiggestellt
worden. Das dritte Schiff
der Serie, die „Ovation of
the Seas”, entsteht zurzeit in
Papenburg.
Royal Caribbean und die
Meyer Werft sind laut einer
Pressemitteilung zuversichtlich, die weiteren offenen
Punkte wie beispielsweise die
Finanzierung bis zur Unterzeichnung eines Vertrages für
das Schiff mit der Baunummer S. 700 in den nächsten
Wochen zu klären.
„Schätzchen“ des Kreises bleiben erhalten
Politik
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norden/aurich/FR – Der
Kreistag Aurich hat letzte
Woche mit den Stimmen der
SPD, Grünen, Freien Wählern
und der GFA/FDP-Gruppe die
Umstrukturierung der Kreisvolkshochschulen
Norden
und Aurich beschlossen (wir
berichteten bereits). Die CDU
stimmte mit Nein und forderte
stattdessen eine sofortigen Fusion der beiden bislang selbstständigen Häuser. Die nun mit
breiter Mehrheit beschlossene
Umstrukturierung der KVHSen sieht im Wesentlichen ein
gemeinsame Leitung ab 2016
(nach dem Ausscheiden des
derzeitigen Norder KVHS-Leiters), die Erarbeitung einer
Zielvereinbarung über die
Gestaltung und Aufteilung
der künftigen Aufgaben, die
Entwicklung eines Personalmanagements, die Anpassung
der (geringeren) Entlohnung
der Norder KVHS-Mitarbeiter
an das Auricher GDA-Modell
(TVöD) oder die gleichberechtigte Bezuschussung beider
Einrichtungen mit jeweils maximal 250000 Euro im Jahr.
In der Debatte sprach SPDFraktionschef Jochen Beekhuis (Großefehn) von vielen
Gesprächen im Vorfeld des
nunmehr ausgehandelten gemeinsamen Antrages. „Damit
haben unsere zwei Schätzchen
im Landkreis eine Zukunft“,
wies Beekhuis auf die enorme
Am 17. Mai ist
Internationaler
Museumstag
Hans-Gerd Meyerholz (GFA)
Hans Forster (SPD)
Wertschöpfung der beiden nicht erleben“, spielte Strömer
Volkshochschulen in Norden auf das seit Jahren hohe Defizit
und Aurich von über 20 Millio- der Klinik an.
nen Euro im Jahr hin. SozialdeFür die Grünen sprach Gila
mokrat Hans Forster (Norden) Altmann (Aurich) von einer
kritisierte die CDU, die den historischen Chancen, die
Eindruck erwecken wolle, dass eine Umstrukturierung mit
die beiden Volkshochschulen sich bringe. Wichtig sei die
wirtschaftlich schlecht geführt einheitliche Bezahlung. „Derworden seien. „Das Gegenteil zeit haben wir an den beiden Standorten
ist der Fall. Beide
drei Tarife“, so
Häuser haben
„Keiner hat jemals
durch eigene In- gesagt, dass die KVHS Altmann und
weiter: „Wir eritiative und viel
in Norden aufgelöst warten von den
Kreativität EnorEinrichtungen
mes aufgebaut“,
werden soll“
keine
wirtwies Forster auf
das breit aufgestellte Angebot schaftlichen Gewinne, sonder beiden Häuser hin. Den dern effizientes Arbeiten.“
Hans-GerdMeyerholz(GFA;
Verzicht der Norder Beschäftigten auf mehr Lohn ordnete Aurich) zeigte sich erstaunt
Forster „auch als ein Stück darüber, dass sich der Betriebsrat der Norder KVHS für
Identifikation“ ein.
Wilhelm Strömer, Sprecher eine schlechtere Bezahlung
der FreienWählen (FW; Ihlow), gegenüber den Kollegen an
sah die KVHSen mit dem ge- der KVHS Aurich einsetze.
meinsamen Antrag auf einem Meyerholz nannte im Schnitt
guten Weg. „Alle haben den pro Mitarbeiter eine DiffeErnst der Lage erkannt und renz von 5000 Euro im Jahr.
gehandelt. Eine zweite Ubbo- Der jetzt vom Kreistag beEmmius-Klinik möchte ich schlossene Vertrag sehe eine
Sven Behrens (CDU)
Angleichung vor. „Ich kann
daher den Norder Betriebsrat nicht verstehen“, warf der
GFA-Politiker den im Kreistag
anwesenden Betriebsratsmitgliedern vor, zur vorletzten
Sitzung des KVHS-Betriebsausschusses in Norden negative Stimmung in der Belegschaft gemacht zu haben.
„Keiner hat jemals gesagt,
dass die KVHS in Norden aufgelöst werden soll.“
Für die CDU-Fraktion bezeichnete Sven Behrens (Berumbur) die Debatte als ein
„Schönreden der Zahlen“.
Der von der Kreistagsmehrheit befürwortete Vorgehen
sei nicht zielführend, sprach
Behrens von einer Gefährdung von Arbeitsplätzen. „Wir
brauchen eine Strategie, um
eine schwarze Null zu ereichen“, forderte Behrens alle
Kosten auf den Prüfstand zu
stellen. Auch der Investitionsstau müsse angepackt werden. Den gemeinsamen Antrag bezeichnete er als „lose
Vorschlagssammlung“.
emden – Am Sonntag, 17.
Mai ist Internationaler Museumstag. In Emden erwarten zehn Einrichtungen aus
Kunst und Kultur die Besucher. Es wird eine Vielzahl
exklusiver Veranstaltungen
geben. Zahlreiche Angebote locken mit ermäßigtem oder freien Eintritt.
Das Bunkermuseum präsentiert nach der Eröffnung
neue Ausstellungsräume,
durch die Führungen angeboten werden. Die Freunde
der Seefahrt gestalten derzeit ihre Sammlung um. In
Zusammenarbeit mit der
Geschichtswerkstatt Emder
Werften zeigen sie unter anderem eine Sammlung von
historischen Werkzeugen.
Der Feuerwehrtraditionsverein Emden Ostfriesland
präsentiert mehrere Fahrzeuge im Stadtgarten. Das
Feuerschiff zeigt sich in
neuem Glanz und bietet die
Möglichkeit eines Maschinenlaufs für Gruppen ab
zehn Personen. Die Naturforschende Gesellschaft zu
Emden bietet ebenfalls ein
umfangreiches Programm.
Neben Jugend-forscht-Projekten werden Experimente
zum Thema Licht durchgeführt. Darüber hinaus sind
Teile der ethnologischen
Sammlung und der Bernsteinsammlung für Interessierte geöffnet. In der
Kunsthalle Emden können
Gäste im Labor der Kunsthalle experimentieren und
Mitmachangebote nutzen.
Im Beisein der Künstlerin
Elisabeth Tatenberg führt
die
wissenschaftliche
Mitarbeiterin des Ostfriesischen Landesmuseums
Emden durch die Ausstellung Licht und Farbe in
den Pelzerhäusern11+12.
Das Ostfriesische Landesmuseum Emden bietet
Führungen durch Sonderund Kabinettausstellungen. Eine Konditormeisterin zeigt das Handwerk der
Kakaomalerei im Foyer des
Hauses. Zum Ausklang des
InternationalenMuseumstages darf genascht werden. Detaillierte Informationen unter: http://www.
museumstage-in-emden.
de.
Die Linken sehen Regionalgespräch grundsätzlich positiv
Debatte
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ostfriesland – Der Ortsverband Aurich Die Linke sieht
ein Regionalgespräch zur geplanten Zentralklinik in Georgsheil grundsätzlich positiv. „Damit es aber zu einem
wirklich fairen und konstruktivem Austausch zwischen
Gegner und Befürwortern
kommt, müssten einige Voraussetzungen erfüllt werden“,
schreiben die Linken in einer
Mitteilung: Es müsse genug
Vorbereitungszeit geben, um
alle Gesprächsteilnehmer auf
den gleichen Wissensstand zu
bringen. Ein kurzfristiger Termin noch vor dem 8. Juli sei
daher nicht geeignet, so die
Linken.
Landrat Harm-Uwe Weber
müsse dazu auch weitere Informationen wie zum Beispiel
die wesentlichen Aussagen des
Bredehorst-Gutachtens
zur
Verfügung stellen.
„Die Befürworter sollten
ferner bereit sein, nicht nur
über die Vorzüge einer Zentralklinik zu sprechen, sondern
auch über die möglichen Alternativen einer wohnortnahen
Krankenhausversorgung
in
Aurich, Emden und Norden.
Die Verfechter der Zentralklinik, insbesondere deren Po-
litiker, sollten zudem endlich
akzeptieren, dass die große
Ablehnung in der Bevölkerung
sehr wohl begründet ist und
nicht etwa nur auf Emotionen
basiert“, so der Ortsverein weiter.
Das Beharren vieler Bürger
auf ihre städtischen Krankenhäuser sei als ein Signal an die
Politik zu verstehen, heißt es
weiter. Die Bürger verlangten
diebestmöglichewohnortnahe
Versorgung. Sie seien nicht
mehr bereit, die Nachteile einer chronischen Unterfinanzierung aller Krankenhäuser
als Patienten, Angehörige oder
Personal zu ertragen.
Landrat Weber und die Befürworter der Zentralklinik
müssten sich also im Regionalgespräch auf diese Hintergründe einlassen.