Jahresbericht Kompakt 2015 - Baden

Baden- Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation
Jahresbericht Kompakt 2015
Fachstelle Sucht Karlsruhe/Bruchsal - Tagesklinik
Zahlen und Fakten aus der Präventionsarbeit
Insgesamt wurden im Jahr 2015 47 Maßnahmen bzw. Maßnahmenbündel in der Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit dokumentiert. 22 davon waren Einzelmaßnahmen, alle anderen fanden im Rahmen eines längerfristigen Konzeptes statt. 14 Maßnahmen enthielten
bis zu 6 einzelne Termine. 5 Maßnahmen fanden im betrieblichen Setting statt, ebenfalls 5
Maßnahmen im Verwaltungs- bzw. kommunalen Bereich.
12 Maßnahmenbündel fanden ausdrücklich unter dem Dach der Landkreisinitiative „Wegschauen ist keine Lösung“ statt. Sie hatten das Ziel, kritische Einstellungen bzw. eine Einstellungsänderung bezüglich des Suchtmittelkonsums zu bewirken, dienten aber in gleichem Maße auch dem Aufbau von Strukturen (Vernetzung) im Landkreis. 607 Personen
wurden hiermit erreicht; 437 waren Multiplikatoren (Lehrer, Verantwortliche in Vereinen,
päd. Fachkräfte), 170 waren sogenannten Endadressaten (Schüler, Auszubildende, Eltern,
Angestellte von Behörden).
10 Maßnahmen galten vorwiegend der Öffentlichkeitsarbeit.
Schulische Prävention
Die Präventionsfachkräfte der Suchthilfeverbände
agj und bwlv präsentierten ihre gemeinsamen
Angebote für Schulen im Landkreis („Wegschauen
ist keine Lösung“) auf einem „Markt der
Möglichkeiten“ für Lehrer und Schulsozialarbeiter.
Der Fachtag am 11.11.2015 wurde veranstaltet vom
Regierungspräsidium Karlsruhe im Rahmen der
Initiative „stark-stärker-wir“.
Sybille Katz und Kirsten Lechner, bwlv
Hella Fitterer-Metzger, agj – in der Mitte
Bilanz „Haus X“ im Städtischen Klinikum
Zum zweiten Mal fand im November 2015 ein Kooperationstreffen der beteiligten Partner
Städtisches Klinikum, Diakonie Suchthilfe Mittelbaden und Fachstelle Sucht bwlv statt.
Das Fazit: das Beratungsangebot in der suchtmedizinischen Tagesklinik (Haus X) ist weiterhin ein erfolgreiches Konzept. Ein frühzeitiger Kontaktaufbau zu den Patienten der tagesklinischen Entgiftung erhöht die Motivation zur Durchführung einer anschließenden
Rehabilitationsmaßnahme. 90% der beantragten Weiterbehandlungen wurden auch angetreten.
Fachstelle Sucht, Karlstraße 61 , 76133 Karlsruhe, T: 0721- 352 398 10
Baden- Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation
Betreuter Wohnraum optimiert
Die lange Suche nach mehr
Wohnraum für unsere zu
betreuenden Klienten in der
Nachsorge hat sich gelohnt. Im
Oktober konnte das neue
Haus in der Lessingstraße 15
angemietet werden. Die im
Stadtgebiet verstreuten Mietwohnungen wurden in einem
Haus zusammengefasst, wodurch sich sowohl die Wohnqualität als auch die Betreuungsqualität verbessert hat. In
der Lessingstraße 15 befinden
sich nun drei Nachsorge- WGs
mit zweimal 4 Personen und
einmal 3 Personen. Eine
Wohngemeinschaft besteht
aus Patienten der ausgelagerten Adaptionsphase der
Fachklinik Schielberg des
bwlv. Hier können sich Patienten in der Ablösephase
der Therapie unter Alltagsbedingungen
bewähren.
Daneben gibt es wie bisher
Wohngruppen in der Lessingstraße 21, wo sich nun
auch alle Büros für die fünf
betreuenden Mitarbeiter befinden.
Selbsthilfe und Ehrenamtliche im bwlv
Eine neue Broschüre zu den unterschiedlichen Selbsthilfeangeboten im
bwlv ist in Zusammenarbeit von Ehrenamtlichen und Fachkräften des
bwlv entstanden. In 21 Einrichtungen des bwlv sind derzeit über 200 ehrenamtliche HelferInnen tätig, 25 davon in der Fachstelle Sucht Karlsruhe/Bruchsal. Diese ehemals selbst betroffenen Suchthelfer betreuen insgesamt 18 Gruppen. Für ihre Leitungsaufgabe sind sie in einer 2-jährigen
Ausbildung beim bwlv fit gemacht worden. Zu den Gruppen gehören
Abstinenzgruppen, Angehörigengruppen, Gruppen für Menschen mit
Essproblemen, Frauengruppen u.v.m. Solidarität, Verständnis und
gegenseitige Hilfe sind in diesen Gruppen grundlegend. Sie sind neben
den therapeutischen Einzel- und Gruppengesprächen ein wichtiges
Standbein der Suchthilfe in jeder Phase der Suchtentwicklung, vor allem
aber auch in der Nachsorge und der Festigung der Abstinenz.
ESF-Projekt „Su +Ber“
Sucht und Beruf stecken hinter dem Kürzel dieses neuen Projekts. Neben dem bereits
vorgestellten Projekt zur Prävention der Jugend im öffentlichen Raum („Azubis für Jugendschutz“ s. Newsletter 2/2015) ist dies das zweite aus Mitteln des ESF (Europäischer Sozialfond) geförderte Projekt, das 2015 von der Fachstelle Sucht bwlv in Kooperation mit anderen Partnern begonnen wurde. Die weiteren Projektträger vor Ort sind: das Jobcenter
für den Stadt- und Landkreis, die Diakonie Suchthilfe Mittelbaden/Suchtberatung und die
Arbeitsförderungsbetriebe gGmbH Karlsruhe. Ziel des landesweiten Modellprojekts ist es,
Männer und Frauen mit Suchtproblemen wieder in das Arbeitsleben zu integrieren. Dies
soll in drei strukturierten Phasen erfolgen, in denen - angefangen von der Identifizierung
und Motivation der Teilnehmer bis zur Begleitung im Betrieb - jeweils das Jobcenter, der
Beschäftigungsträger und die Suchthilfe engmaschig zusammenarbeiten. Diese Weiterentwicklung des Angebots der Suchtberatung fördert, abgesehen vom Nutzen für die betroffenen Personen, auch in hohem Maße die örtliche Vernetzung der beteiligten Institutionen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe.
Fachstelle Sucht, Karlstraße 61 , 76133 Karlsruhe, T: 0721- 352 398 10