FlIeGeR HelFeN FlIeGeRN

w w w . b w lv. d e
01
15
ALLGEMEINES SEITE 15
ALLES ZU SERA
EINLADUNG ZUM INFO-ABEND MIT FRANK PETER DÖRNER
SEGELFLUG SEITE 31
SOMMERLAGER MIT Hindernissen
DER FLUGSPORTVEREIN 1910 KARLSRUHE ZU GAST IN HALLE-OPPIN
TITELTHEMA
SEITE 20
FLIEGER HELFEN FLIEGERN
WARUM DER HANNS-KELLNER-FONDS AUCH HEUTE NOCH UNERSETZLICH IST
Impressum
Inhalt
BITTE VORMERKEN:
Info-Abend zum Thema SERA mit Rechtsanwalt Frank Peter Dörner
Wann und wo: Freitag, 16. Januar 2015. Beginn 19.30 Uhr im Kulturzentrum Kornwestheim „Das K“,
Stuttgarter Straße 65, 70806 Kornwestheim.
Weitere Informationen auf Seite 15 dieser Ausgabe sowie im Internet unter www.bwlv.de.
EDITORIAL
Luftsportlerinnen
  3
33Hexentreffen im BWLV 2015
Flieger helfen Fliegern
Allgemeines
Regionen
  4Dank für die Weihnachtsgrüße
  4 Frequenzzuteilung – wichtige Information für alle Halter!
  5 Erstes Solarschiff der Welt in Friedrichshafen
  5Oldtimertreffen Hahnweide und Tannkosh abgesagt
  6Goodwood Revivial – Reise in die Vergangenheit
  8 Ehrung der Besten beim BWLV
10 Nützliches Wissen für Flieger – Thermik und Wolken
15 Infoabend mit Rechtsanwalt Dörner zum Thema Sera
15Keine Verlängerung abgelaufener Nachweise von
Sprachkenntnissen
34Region 1: Fliegerball der nordbadischen Fliegergruppen
35 Region 1: Hochzeit bei der Fliegergruppe Renchtal
35 Region 3: Pleidelsheimer Flugschüler in Sinsheim
35 Region 3: Richtfest für neue Fliegerwerkstatt
37 Region 5: Ankündigung Skifliegen in Isny
37Region 6: SG 38 des Sportflieger-Clubs Meerwein im
Europa-Park
PR-Arbeit
16
BWLV-Seminar Pressearbeit im Verein
Technik
38
Die Technik erinnert
Daec-News
16Luftraum-Infoabend DFS und AK Sektoren für alle
Vereine rund um Stuttgart
39Mitgliederversammlung des DAeC
39 Dicke Luft im Cockpit? – Kohlenstoffmonoxid-Belastung
40 Musterverfahren – nichts Neues bei TKG und EMVG
40 DAeC-Arbeit – Aktionsbericht für 2014 liegt vor
40 Luftsportgeräte-Büro – UL-Lizenzen jetzt unbefristet
Luftsportjugend
BWLV-Mitteilungen
17 BWLV-Jugendleiter-Grundlehrgang auf dem Klippeneck
1831. Dettinger Volleyballturnier
19 BWLV-Jugendlager in Sinheim
41Segelkunstflug-Lehrgang in Hayingen
42Bitte Vormerken – Termine für Bezirkstagungen stehen fest
43 BWLV-Terminservice 2015
44 Motorenwart-Lehrgang M2
44 Verlängerung der Lehrberechtigung
45 Theoriekurse BWLV-Motorflugschule 2015
Ak Sektoren
HKF
20Hanns-Kellner-Gedächnisfonds – im Zeichen der Solidarität
Freiballon
Abschied
22Länderübergreifende Ballonteamschulung des BWLV und
des LVB
46
47
47
Modellflug
icon-legende
24 LSV Rossfeld – Frühshoppen für Freiflieger
24Modellflugklasse F4B-SC
24Offene deutsche Indoor-Modellflugmeisterschaft
des DAeC
25 Deutsche Meisterschaft im Kunstflug der Klasse F3A
Motorflug/Ul
25 Deutschlandflug 2015 – von West nach Ost
26Konzeptstudie Wattsup – Pipistrel stellt neuen
Elektro-Trainer vor
28 Überführung eines UL-Flugzeugs beim SFC Ebersbach
Segelflug
30 OLC wird FAI-Mitglied
31Sommerlager des Flugsportvereins 1910 Karlsruhe in
Halle-Oppin
33 Ankündigung DM in Ulm
2 Inh a l t
Dr. Kay Herzog
Herbert Fuchs
Inge Schäffer
= Zusatzinformationen
= Internet-Adresse
= E-Mail-Adresse
Zum Titelbild
Abendstimmung auf dem Flugplatz: Das Bild ist beim Sommerlager des Flugsportvereins 1910 Karlsruhe in Halle-Oppin entstanden, das im vergangenen August stattfand. Trotz des
schlechten Wetters und diverser Probleme mit defekten Winden,
schafften die Flieger aus Karlsruhe letztlich noch 210 Starts. Insgesamt waren sie 89 Stunden in der Luft. Mehr zu dem Sommerlager lesen Sie auf Seite 31.
Der adler ist Deutschlands ältestes
Magazin für Luftsport und Luftfahrt.
71. Jahrgang
FAI-Ehrendiplom (1986)
ISSN 001-8279
Herausgeber und Geschäftsstelle:
Baden-Württembergischer
Luftfahrtverband e.V. (BWLV)
Herdweg 77, D-70193 Stuttgart
Vereinsregister: AG Stuttgart VR 456
Telefon: 0711 22762-0
Telefax: 0711 22762-44
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bwlv.de
VR-Nr. AG Stuttgart VR 456
Redaktion:
Telefon: 0711 22762-23
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Verantwortlich für den Inhalt:
Klaus Michael Hallmayer (kmh)
Redakteurin:
Simone Bürkle (sib)
Der adler erscheint in zwölf Ausgaben
pro Jahr, stets zum Monatsbeginn, als
offizielles Mitgliedsmagazin des BWLV.
Redaktionsschluss ist immer der 1. des
Vormonats. Der Bezugspreis ist über den
Pflichtbezug für Mitglieder des Verbandes
in Höhe von 27,60 Euro enthalten. Für
­Einzelbezieher wird der Bezug zum Preis
von 29,40 Euro berechnet. Alle Preise verstehen sich zzgl. Versandkosten im In- und
Ausland.
Anzeigenverwaltung:
h&h Werbemanufaktur
Chris Henninger
Kammeradern 15
74219 Möckmühl
Telefon: 06298 926909-8
E-Mail:[email protected],
[email protected]
Gesamtherstellung und Vertrieb:
Konradin Druck GmbH
Kohlhammerstraße 1–15
70771 Leinfelden-Echterdingen
Telefon: 0711 7594-750
Telefax: 0711 7594-420
E-Mail: [email protected]
Internet: www.konradinheckel.de
Nachdruck nur mit Genehmigung der
Redaktion. Alle Rechte, auch für die Übersetzung, des Nachdrucks und der fotomechanischen Wiedergabe von Teilen des
Magazins oder im Ganzen sind vorbehalten.
Einsender und Verfasser von Manuskripten,
Briefen, Bildern o. Ä. erklären sich mit
der redaktionellen Bearbeitung durch die
Redaktion einverstanden und dass sie das
alleinige oder uneingeschränkte Recht
am Material besitzen. Alle Angaben ohne
Gewähr. Der BWLV übernimmt keine
Haftung für unverlangte Einsendungen.
Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung der
Redaktion wieder. Höhere Gewalt entbindet den Herausgeber von der Lieferpflicht.
Ersatzansprüche können in einem solchen
Fall nicht anerkannt werden. Die Bezieher
sind damit einverstanden, bei sich
ergebenden Adressänderungen diese dem
Herausgeber umgehend mitzuteilen.
Editorial
Flieger helfen Fliegern
Liebe Luftsportlerinnen
und Luftsportler,
der Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds (HKF) verfolgt den gemeinnützigen Zweck, in Not geratenen Mitgliedern oder deren
Angehörigen Unterstützungen
zu gewähren – so steht es sinngemäß in der Gründungssatzung
des Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds von 1966.
Viele Luftsportler wissen nicht,
was der HKF eigentlich macht
und wie hilfreich sein Wirken
tatsächlich ist. Deshalb ein kurzer Blick zurück in die Gründungsgeschichte:
Hanns Kellner war Landesjugendleiter und erster Geschäftsführer des BWLV
in der Nachkriegszeit. Eines seiner großen Anliegen war, Fliegern und ihren
Angehörigen, die in Not gerieten, rasche und unbürokratische Hilfen anbieten
zu können. Eine Solidargemeinschaft sollte dies ermöglichen.
Siegmund Maier, Vorsitzender des
Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds
Als Vermächtnis ihres allzu früh verstorbenen Gatten setzte seine Frau Maxi
seinen Wunsch in die Tat um und schaffte es, den Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds im Oktober 1966 zu etablieren
Viele Fliegergruppen, auch Einzelmitglieder und Förderer machten dieses
Hilfswerk zu einer festen Einrichtung im BWLV. Um diese Errungenschaft
wird der BWLV in anderen Landesverbänden beneidet – denn es gab und gibt
nichts Vergleichbares. Nirgendwo sonst existiert ein Verein, der sich schon
per se durch seine Satzung in dieser einzigartigen Weise der Solidarität unter
den Fliegern verschrieben hat.
Doch der HKF hat sich weiterentwickelt, leistet mittlerweile längst noch
mehr. 1992 wurde die Satzung um den Zweck der Unterstützung und Förderung der Luftsportjugend erweitert. Seit 1993 können nun jugendliche Mitglieder bis zum 25. Lebensjahr, sofern ihre Luftsportvereine eine korporative
Mitgliedschaft im HKF pflegen, finanziell unterstützt werden. Korporative
Mitgliedschaft heißt, dass alle dem BWLV gemeldeten Mitglieder auch dem
HKF mit einem Jahresbeitrag von fünf Euro angeschlossen sind – wobei sie
bis zum 21. Lebensjahr beitragsfrei bleiben.
All dies war und ist die Grundlage dafür, dass der HKF auch im Jahr 2014
wieder im Sinne von Hanns und Maxi Kellner mit mehr als 30.000 Euro
erfolgreich helfen und fördern konnte. Eine gute Unterstützung war, dass
2014 die Beitragserhöhung von drei auf fünf Euro erstmals zum Tragen kam.
Beispiele für das hilfreiche Wirken des HKF gibt es etliche. So nahm der HKF
etwa die Brandkatastrophe beim Markgräfler Luftsportverein Müllheim zu
Beginn des vergangenen Jahres zum Anlass, um bei der Neubeschaffung
von Zubehör zu helfen.
Nach einem Familiendrama im nordbadischen Raum musste eine segelfliegende Großmutter ihr Leben komplett umstellen, um sich nach dem
gewaltsamen Tod ihrer Tochter um ihre zwei Enkelkinder kümmern zu
können. Auch dort half der HKF spontan und unbürokratisch.
Allein fünf BWLV-Maßnahmen und zwei vereinsübergreifende Veranstaltungen
wurden zuletzt mit knapp 12.000 Euro gefördert. Darüber hinaus erhielten
52 Vereine weitere 9.500 Euro für die Ausrichtung von Jugend- und Ausbildungslagern sowie für die Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben und
Meisterschaften ihrer jungen Mitglieder. Auf diese Weise wurden 2014
insgesamt 245 Jugendliche gefördert.
Durch die zwar langsame, aber stetige Zunahme korporativer Mitgliedsvereine erhöhte sich die Mitgliederzahl in den vergangenen sieben Jahren.
Zum Jahresschluss waren 8.902 Mitglieder im HKF registriert, davon .1348
beitragsfreie Jugendliche bis 21 Jahre und weitere 472 bis 25 Jahre.
Insgesamt befindet sich der HKF also auf einem guten Weg. Im Jahr 2016
feiert er sein 50-jähriges Bestehen. Damit diese gute Entwicklung weitergehen kann, sind allerdings alle Luftsportler gefragt. Ein großes Geburtstagsgeschenk für uns und zum Wohle aller Luftsporttreibenden im badenwürttembergischen Luftsport wäre es, wenn sich bis dahin alle BWLV-Vereine
zu einer korporativen Mitgliedschaft im Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds
entschließen könnten. Deshalb appellieren wir an alle Vereine: Schließt euch
uns an, damit die Luftsportler auch in Zukunft auf unsere Unterstützung
zählen können!
Getragen von der Hoffnung, dass dieser Wunsch in Erfüllung gehen möge,
wünsche ich für 2015 viele schöne und erlebnisreiche Momente, zu Lande
und in der Luft.
Ihr
Maxi Kellner ist es zu verdanken, dass der Fonds über die Jahre ein solides
finanzielles Fundament erhalten hat. Im Laufe der Zeit sammelte sich so die
Grundlage zur Gründung der Hanns-und-Maxi-Kellner Stiftung 2007 an. Die
Kapitalverwaltung wurde an die Stiftung abgetreten. Damit stehen dem HKF
die Erträge aus dem Stiftungskapital und die Beiträge der Mitglieder zur
Verfügung, um auch weiterhin gezielt helfen und fördern zu können. Hier
zeigt sich, was echte Freundschaft, Nächstenliebe und Gottvertrauen zum
Wohl der Allgemeinheit bewirken können.
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Editorial 3
Allgemeines
Herzlichen Dank
für die uns zum Weihnachtsfest und Jahreswechsel zugesandten Grüße und Glückwünsche.
Es ist uns leider nicht möglich, jedem dafür im Einzelnen zu danken. Daher möchten wir auf
diesem Wege allen, die an uns gedacht haben, unseren Dank zum Ausdruck bringen.
Präsident, Präsidium, Geschäftsstelle, die BWLV-Zweckbetriebe, der Luftfahrttechnische
Betrieb, der Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds sowie die adler-Redaktion.
Frequenzzuteilung
Wichtige Information für alle Halter!
Mit der Neufassung des Telekommunikationsgesetzes (TKG) im Jahr 2004 wurde auch die Verwaltungsvorschrift für Flugfunk (VV Flufu) geändert.
Dieser VV folgend wurden ab diesem Zeitpunkt
Frequenzzuteilungen grundsätzlich für zehn Jahre
befristet. Dementsprechend haben auch die ausgestellten Frequenzzuteilungsurkunden eine befristete Laufzeit. Durch die Bundesnetzagentur
(BNetzA) werden jetzt erste Schreiben an Halter
versendet, deren Zuteilung abgelaufen ist.
In diesen Schreiben wird insbesondere darauf
hingewiesen, dass nach Ablauf der Befristung
eine Frequenznutzung auf Basis einer abgelaufenen Frequenzzuteilung nicht mehr zulässig sei
und eine Ordnungswidrigkeit mit der Androhung
eines Bußgeldverfahrens darstelle. Das bedeutet, die Flugfunkstelle darf nicht mehr betrieben
werden. Weiterhin heißt es in diesen Schreiben,
dass eine nachträgliche Verlängerung nicht möglich sei und deshalb vor der Weiternutzung ein
Neuantrag gestellt werden müsse. Dieser Neuantrag zieht die Neuausstellung einer Zuteilungsurkunde mit dem entsprechenden Gebührenbescheid nach sich.
Wir bitten alle Halter, ihre Frequenzzuteilungsurkunden zu überprüfen und rechtzeitig bei der
BNetzA einen Antrag auf Verlängerung zu
stellen.
Eine Anfrage bei der BNetzA ergab, dass die Verlängerung per formlosem Antrag geschieht. Teilen
Sie dazu der BNetzA die Frequenzzuteilungsnummer,
das Kennzeichen und die Halterdaten mit. Das
Einsenden des Originals für eine Verlängerung ist
nicht erforderlich.
4 All g e m e i n e s
Bitte beachten:
Eine Verlängerung für Funkgeräte mit einem Kanalabstand von 25 kHz erfolgt grundsätzlich nur bis
zum 31.12.2017. Geräte, welche die 8,33 kHzNorm erfüllen, werden um zehn Jahre verlängert.
Ergänzungen zum Thema
Frequenzzuteilung:
• Flugfunkstellen, die keine zeitliche Begrenzung in
der Zuteilungsurkunde haben, müssen nicht verlängert werden. Es gibt keine nachträgliche Limitierung durch eine Verwaltungsvorschrift. Sie erkennen die nicht limitierten Zuteilungen daran,
dass in der Urkunde in etwa „mit Wirkung vom
1. März 2002 bis – zugeteilt“ (entscheidend ist,
dass kein Ablaufdatum vorhanden ist) oder ausschließlich das Datum der Zuteilung eingetragen
ist. Es gilt aber der Hinweis: Bitte nicht bis Weihnachten 2017 warten! Ab dem 1. Januar 2018
muss (bis auf wenige definierte Ausnahmen) jede
am Flugfunk teilnehmende Funkstation in der Lage
sein, 8,33 kHz zu rasten. Nicht nur das – um sie
legal zu betreiben, muss zu diesem Zeitpunkt die
erforderliche Frequenzzuteilung vorliegen. Deshalb bitte rechtzeitig den Antrag einreichen!
• Die BNetzA bietet als Service an, die Halter rund
zehn bis zwölf Wochen vor dem Ablauf der Zuteilung per Schreiben zu informieren und auf den
rechtzeitigen Antrag zur Verlängerung hinzuweisen. In wenigen Fällen kann es softwarebedingt
möglich sein, dass ein Halter diese Erinnerung
nicht erhält. Einer dieser Fälle lag offenbar unserer
letzten Information an die Halter zugrunde. Also:
Bitte nicht darauf verlassen, dass die BNetzA
rechtzeitig erinnert! Die Pflicht zur rechtzeitigen
Verlängerung liegt beim Halter. Auch wenn die
BNetzA ihren Service in einzelnen Fällen nicht leisten kann: Die Verantwortung liegt immer beim
Halter! Eine in solchem Fall abgelaufene Zuteilung
kann nachträglich nicht verlängert werden. Sie
erfordert für den Weiterbetrieb immer eine Neubeantragung und kostet 130 Euro!
• Es gibt auch Fälle, bei denen die Zuteilung für einen
kürzeren Zeitraum als zehn Jahre erfolgte und das
Ablaufdatum vor dem 31. Dezember 2017 liegt.
Davon können insbesondere Bodenfunkstellen (z. B.
„Info-Frequenzen“, „Verfolger“ oder „Rückholer“)
betroffen sein. Eine solche Limitierung der Erteilung durch die BNetzA erfolgte nach den Vorgaben
des Bundesaufsichtsamtes für Flugsicherheit (BAF).
• Die Frequenzzuteilung beim Austausch einer Luftfunkstelle mit einem Kanalabstand von 25 kHz
gegen eine mit 8,33 kHz Kanalabstand ist eine Änderung. Für den Verwaltungsakt einer Änderung
wie auch für eine Verlängerung werden durch die
BNetzA 60 Euro berechnet. Wer also sein Funkgerät in der nächsten Zeit verlängern muss, sollte
gleichzeitig über die Möglichkeit des vorzeitigen
Wechsels auf 8,33 kHz nachdenken. Die Rechnung
ist einfach: Eine Verlängerung im Jahr 2015 kostet
den Halter 60 Euro. Diese wird limitiert bis zum
31. Dezember 2017 ausgestellt. Spätestens dann
ist die Änderung auf 8,33 kHz fällig, welche wiederum mit 60 Euro zu Buche steht. Eine dieser Rechnungen kann man sich sparen, wenn anstatt der
Verlängerung gleich der Austausch des Gerätes
durchgeführt wird. Für die Änderung auf das neue
Gerät wird dann eine wiederum zehn Jahre gültige
Frequenzzuteilungsurkunde ausgestellt.
Text: DAeC Fliegen mit Licht – das war die
der adler 01/2015
Erstes Solarluftschiff der Welt im Zeppelin Museum Friedrichshafen
Fliegen mit Licht
Die „Lotte“ bei einem Flug in der Schweiz
Fliegen mit Licht – das war die Vision von
Prof. Dr. Bernd-Helmut Kröplin und seinen
studentischen Mitarbeitern. 1992 entwarfen
und bauten sie das erste solarangetriebene
Luftschiff der Welt. Solarluftschiff „Lotte“
gilt noch heute weltweit als Vorbild für die
Leichter-als-Luft-Technologie. Nach zahlreichen Flugeinsätzen im Dienste der Wissenschaft und beim Solarrennen in Australien ist
sie nun dem Zeppelin Museum in Friedrichshafen offiziell als Schenkung übergeben
worden.
„Als wir die „Lotte“ bauten, gab es keine geeigneten leichten Solarzellen für die Luftschiffhülle.
Wir haben deshalb vorhandene Solarzellen abgeschliffen, bearbeitet und erheblich leichter gemacht.
Das waren sozusagen die ersten inoffiziellen
Dünnschichtsolarzellen“, sagt Prof. Bernd-Helmut
Kröplin. „Heute könnte man vielleicht Foliensolarzellen verwenden, damals waren wir mit unserer
Entwicklung echte Pioniere.“
Die Idee war, an einem unbemannten Luftschiff
zu zeigen, dass eine fotovoltaische Energieversorgung ausreichende Kapazitäten für einen
sinnvollen Einsatz eines Luftschiffes bieten kann.
Das 16 Meter lange und 98 Kilogramm leichte
Solarluftschiff hat dies in zahlreichen wissenschaftder adler 0 1 / 2 0 1 5
lichen Messeeinsätzen (Smogdetektion, Wetterdaten) und bei der Teilnahme am Solarrennen 1993
in Australien bewiesen. Mit ihrer maximalen
Flughöhe von 1.000 Metern und einer Geschwindigkeit von max. 45 Stundenkilometern war die „Lotte“
auf der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA)
1993 in Stuttgart der weithin sichtbare Star.
„Lotte“ ist ein zugelassenes Luftfahrzeug mit der
Kennung D-UISD. Da es zu Zeiten ihres Baus keine
Vorgaben für die Zulassung eines Solarluftschiffs
gab, wurden diese in enger Zusammenarbeit mit
dem Luftfahrtbundesamt in Braunschweig erst
geschrieben. „Wir haben die Vorgaben sozusagen
selber erfinden und festlegen müssen“, erklärt
Kröplin – eine weitere Premiere in der Geschichte
der „Lotte“ und der Luftschiffgeschichte. „Lotte“
wurde ab 1994 von der eigens dafür gegründeten
Firma Airship Technologies GmbH betrieben.
Text und Foto: Zeppelin Museum Friedrichshafen
Veranstaltungen finden nicht statt
Oldtimertreffen Hahnweide und Tannkosh abgesagt
Zwei der national und international größten und attraktivsten fliegerischen Veranstaltungen wurden
kürzlich abgesagt. Verena und Matthias Dolderer aus Tannheim teilten mit, dass es auf absehbare
Zeit keine Fortsetzung von Tannkosh geben wird. Es sei ihnen nicht leicht gefallen und für sie ein
gravierender Einschnitt. Bei stets wachsender Teilnehmerzahl wolle man auch das Risiko nicht
eingehen, dass eventuell Schlimmeres passiert. So könne man die „Legende Tannkosh“ in positiver
Erinnerung behalten.
Seit 1981 hat die Fliegergruppe Wolf Hirth in Kirchheim insgesamt 17 Oldtimertreffen auf der Hahnweide
organisiert. Auch hier hat man sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber für den kleinen
Verein sei es ein enormer personeller und zeitlicher Aufwand, die Organisation und Durchführung
zu bewältigen. „Wir haben uns entschlossen, dass wir eine Auszeit brauchen, um uns neu aufzustellen“, lautet die Mitteilung des Vereins.
Text: Klaus Fey
Allgemeines 5
Goodwood Revival
Reise
in die Vergangenheit
1
Am 12. September hoben Wolfgang Kizler und ich
(Martin Konermann) wie alle zwei Jahre mit der
G109b des Sportflieger-Clubs Stuttgart von der
Hahnweide ab und flogen nach England. Unser
Ziel war das Goodwood Revival, ein OldtimerFestival zu Lande und in der Luft. Mit einem mehrtägigen Umweg – aber das ist eine andere Geschichte – über den Bristol Channel und das neue
Segelflugmuseum in Lasham meldeten wir uns
bei Chichester Radio, Südengland. Als wir von
Goodwood Radio den Funkspruch „D-KETB, pass
your message“ vernahmen, war es geschafft und
wir landeten innerhalb des Goodwood Circuit E.
Es handelt sich hier um einen ehemaligen WW2Militärflugplatz, den eine 2,4 Meilen lange Renn-
5
6 All g e m e i n e s
strecke aus den 40er-Jahren umgibt. Angela, die
gute Seele der Flieger dort, empfing uns herzlichst. Schon am Tag vor der Veranstaltung war
es ein Erlebnis, das geschäftige Treiben um den
Racecourse zu beobachten.
Ebenso viele Oldtimer wie
moderne Fahrzeuge
Charles Gordon-Lennox Earl of March and Kinrara
hatte für sein Spektakel gutes Wetter bestellt,
und so konnten wir drei Tage lang die Zeitreise in
die 30er- bis 60er-Jahre in vollen Zügen geniessen. Hier war wirklich alles „vintage“: Man fuhr
morgens mit Oldtimerbussen von Chichester aus
zur Veranstaltung und begegnete bereits im Straßenverkehr ähnlich vielen Oldtimern wie moder-
6
nen Autos. Der Parkplatz vor dem Gelände barg
dann entsprechende Mengen an Autoveteranen
– ein Traum neben dem anderen, so weit das
Auge reichte.
Die stilsicher ausstaffierte Menschenmenge (an
diesem Wochenende ca. 160.000 Menschen), die
sich auf das Veranstaltungsgelände begab, zeigte,
dass alte Flugzeuge, Fahrzeuge und Motorräder
hier bei Weitem nicht die einzigen Hingucker waren.
Um die Rennstrecke war alles liebevoll im Vintage
Style gerichtet. Man fand unter anderem im 30erArt-Deco-Stil ein nachgebautes Filmstudio (Richmond Studios), das Brighton Pier mit Kieselstrand, Autowerkstätten und die entsprechende
Fassade für die Earls Court Motor Show, eine
7
der adler 01/2015
2
zeitgenössisch nachempfundene Automobilausstellung. Die Boxengassen für die Rennfahrzeuge
und Motorräder hatten ein entsprechendes Flair.
Untermalt wurde das Ganze durch den Sound der
Rennmotoren. Aber mitunter kam die Motorenmusik auch von oben. In regelmäßigen Abständen präsentierten sich den Gästen Lancaster,
Spitfire, Hurricane, Mustang und Me109 im tiefen Verbandsüberflug. Dieses Jahr hatte man
es geschafft, die beiden weltweit einzigen
flugfähigen Lancaster-Bomber dort zusammenzubringen. Dazu war eines der beiden Exemplare
extra aus Kanada eingeflogen.
Engländer beim Picknick
Aber es ging auch moderner: Zwei Hawker Hunter
zusammen mit einer Canberra zogen mit 500 bis
700 Stundenkilometern im Tiefflug ihre Kreise.
Beobachtet von Engländern, die sich auf dem Gelände an allen möglichen und unmöglichen Orten
einem ausschweifenden Picknick hingaben – mit
und ohne Sekt. Auf zahlreichen Bühnen gab es
Livemusik. Die Bands heizten den Besuchern mit
ihren Rhythmen heftig ein und animierten zahlreiche Enthusiasten zu Lindy Hop oder Rockabilly
Jive.
Weiterhin gab es einen schönen Jahrmarkt mit
historischen Fahrgeschäften zu bestaunen, der
3
uns immer wieder in die Kindheit zurückversetzte.
Unser Favorit war dort das „Demon Drome“ mit
seiner „Wall of Death“. Dort fuhren einige mutige
Rockabillys mit ihren Indian-Motorrädern aus den
20er-Jahren in einer Holztrommel aus den 60erJahren eine steile Wand entlang.
Auf dem großen Flohmarkt konnte man sich stilgerecht einkleiden oder auch Anregungen für das
nächste Mal holen. Die neueste Errungenschaft
in Goodwood war ein Supermarkt, in dem alle
Verpackungen im Stil der 60er-Jahre ausgeführt
waren; einfach irre oder halt very British.
Concours d’Elegance für
historische Flugzeuge
Ein besonderes Schmankerl war der Concours
d‘Elegance für historische Flugzeuge, die flugfähig und vor 1966 gebaut sein mussten. Denn
der Vater des Earls, Freddy March, war begeisterter Flieger. So konnten wir dieses Jahr zum
Beispiel den Hubschrauber von Pussy Galore
aus dem James-Bond-Film „Goldfinger“ bestaunen. Dann gab es so seltene Preziosen wie das
Rennflugzeug Percival Mew Gull oder die Miles
Falcon von 1936 zu sehen.
Samstags war Ladies‘ Day. Dann wurde von einer
Jury die schönste Besucherin auf dem Campus
ausgewählt. Keine leichte Aufgabe, denn ei-
4
gentlich sah man die ganze Zeit nur anmutige
Damen in schönen Kleidern oder Uniformen.
Unterwegs durften wir immer wieder erleben,
wie gastfreundlich die Engländer waren. Und
sehr gutes Essen gab es – vom Full Englisch
Breakfast über Fish and Chips, und zur Krönung:
Oxtail, Steak and Kidney Pudding! Dazu gab es
dann Local Bitter, Guinness oder Spitfire. Ja, so
hieß das Bier!
Das Goodwood Revival war eine Reise, die sich
lohnte. Und sie war wie ein Jetlag: Man brauchte
einige Tage, um wieder ins normale Leben zurückzufinden.
Text und Fotos: Wolfgang Kizler;
Martin Konermann
Bild 1: Eine elegante Dame neben dem
englischen Rennflugzeug Percival Mew
Gull aus den 30er-Jahren
Bild 2: Kleine Pause mit Kartenspiel vor
dem historischen Verkaufsladen für
SU-Vergaser
Bild 3: Die eigenartige Cockpithaube der
englischen Miles Falcon von 1936
Bild 4: Die beiden deutschen Piloten
Wolfgang Kizler (stehend, rechts) und
Martin Konermann (stehend, links) waren
dem Anlass angemessen stilsicher
gekleidet
Bild 5: Historisches Autorennen inklusive
Carambolage
Bild 6: Fish and Chips durften auf dem
englischen Oldtimer-Revival natürlich
nicht fehlen
Bild 7: Wie in alten Zeiten – Lindy-HopTänzer
8
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Bild 8: Im „Demon Drome“ auf dem
historischen Jahrmarkt zeigten die Fahrer
auf ihren Motorrädern waghalsige
Kunststücke
Allgemeines 7
Ehrung der Besten beim BWLV
Erfolgreiche Sportler aus
dem Land geehrt
Es ist gute Tradition, dass der BWLV seine erfolgreichsten Sportler, insbesondere die Segelflieger/innen, am Ende des Jahres zur Ehrung
der Besten ins Haus der Landsmannschaft
Borussia einlädt. Als Chef des Hauses begrüßte
dort BWLV-Vizepräsident Hans-Joachim Proß,
der dieser Verbindung angehört, eine beacht­
liche Anzahl erfolgreicher Wettbewerbs- und
DMSt-Pilotinnen und -Piloten. Proß dankte dem
Hausverwalter-Ehepaar Petra und Ralf Weinmar,
das die Luftsportler mit einem köst­lichen Menü
verwöhnte.
„Es ist eine gute Tradition, unsere Besten zu
ehren – und darum seid ihr hier“, sagte Segelflugreferent und BWLV-Vizepräsident Walter Eisele
zu den Gästen. Nachdem er Grüße von der FAIGeneralsekretärin Susanne Schödel überbracht
hatte, hieß Eisele zahlreiche Ehrengäste willkommen – darunter den BWLV-Präsidenten
Eberhard Laur sowie die Vizepräsidenten HansJoachim Proß und Steffen Baitinger. Ein großes
Lob ging an Geschäftsführer Klaus Michael
Hallmayer für seinen unermüdlichen Einsatz.
Ebenso einen Willkommensgruß erhielten Charly
Bauder (D-Kader-Betreuer), Martin Hofmann
8 All g e m e i n e s
(Ansprechpartner Segelkunstflug), Kurt Sautter
(Arbeitskreis Sektoren), Christof Geißler (IGCVizepräsident) und weitere namhafte Gäste.
Vortrag über Rekord
mit deutscher FallschirmFormation
Neben vielen Ehrungen standen spannende
Vorträge an. Den Anfang machte Fallschirmsprung-Weltmeister Klaus Renz, der den Segelfliegern mit eindrucksvollen Bildern die Entstehung der deutschen Rekordformation mit 214
Springern nahebrachte. An jener spektakulären
Aktion war der Stuttgarter im Oktober in Eloy/
Arizona beteiligt (siehe auch Bericht in der
November-Ausgabe des adlers).
Der 47-Jährige berichtete, dass einst ein Segelflieger seine Leidenschaft zum Fallschirmspringen
angefacht habe. An den 11. November 1984, als
er mit damals 16 Jahren seinen ersten Sprung
in Schlierstadt absolviert habe, denke er noch
heute. „Ich hing da oben am Fallschirm und war
richtig stolz“, bekannte der international erfahrene Fallschirmsportler, der in den Medien einen
hohen Bekanntheitsgrad hat. Letzteres liege
auch daran, dass der Fallschirmsport relativ
spektakulär in der Öffentlichkeit präsentiert
werden könne, sagte Renz.
Mit einem packenden Film lebte die Rekordformation nochmals auf. Tosender Beifall zeigte die
Begeisterung der Zuhörer aus der Segelfliegerzunft, die ansonsten den freien Fall nur in starken Abwinden kennenlernen.
Fallschirmspringer Klaus Renz berichtete
über seine Teilnahme am erfolgreichen Rekord
im Formationssprung in Eloy/Arizona
der adler 01/2015
Auch für die ganz kleinen Besucher war Platz
beim Abend der Besten
Der Empfang der Besten bot nicht nur spannende Vorträge, sondern auch gutes Essen und
die Möglichkeit zu anregenden Gesprächen
Ein Lob auf den Leistungsflug sprach Präsident
Eberhard Laur aus. Bei einer Segelflug-WM
oder -EM dabei zu sein, sei für jeden Luftsportler das Höchste, so Laur, der selbst mehrfach
an solchen eindrucksvollen Veranstaltungen
teilgenommen hat.
Bericht über eine gelungene
Segelflug-DM in Hayingen
Mit dem Segelflugzeug
unterwegs in Bosnien
Dass es nicht immer gängige Segelflugparadiese
sein müssen, um den Sport mit Freude auszuüben, belegte der Vortrag von Marco Barth.
„Segelfliegen über der Adria“, überschrieb er
den Bericht über seinen abenteuerlichen Ausflug
nach Bosnien. Das Fluggebiet rund um Livno,
etwa 1.150 Kilometer entfernt, liegt im Übergangsbereich vom Adria- zum Festlandsklima,
nur 50 Kilometer von der Startbasis entfernt
liegt die Adriaküste.
Von der Gastfreundschaft des Flugplatzteams
zeigte sich Barth restlos begeistert. Die nahe
Gebirgslandschaft erkundete er bei seinem Aufenthalt mit der ASH-25 der LSG Bietigheim-Löchgau. Dabei zeigte er so manches Kuriosum –
etwa Warnschilder für Minen, die noch heute
an den Krieg erinnern, der in dem Gebiet in den
90er-Jahren tobte. „So bin ich bei meinen Flügen
expeditionsmäßig vorgegangen, um kein Risiko
einer Außenlandung einzugehen“, schilderte Barth
seine Erfahrungen.
Wolkenstraßen und eine hohe Basis von bis zu
4.200 Meter boten große Möglichkeiten über
dem Adriagebirge. So war Barth mit weiteren
Piloten teilweise bis zu 619 Kilometer am Hang
entlang unterwegs. Abendliche Wellen brachten
ihm unvergessliche Eindrücke. Der Bietigheimer
ist sich sicher, dass bei früherem Startbeginn –
der in der Gegend leider unüblich sei – Flugstrecken von deutlich mehr als 1.000 Kilometer
möglich sind. Mit einem Film ließ er seine Eindrücke von einem tollen Land nochmals aufleben,
wofür er reichlich Beifall erhielt.
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Dass der Segelkunstflug dem Streckenflug
in nichts nachsteht, machte Robin Kemter den
Zuhörern in seinem Vortrag klar. Er ließ nochmals die Deutsche Meisterschaft im Segelkunstflug in Hayingen Revue passieren. Sehr
gelobt wurde die tolle Organisation des LSV
Hayingen, der gerade einmal 30 Mitglieder in
seinen Reihen hat. So war zum Beispiel auch
erstmals ein vielfach beachteter Freestyle-Cup
ausgetragen worden, der bei Zuschauern und
Piloten gleichermaßen sehr gut angekommen war.
Mit einem fesselnden Film zeigte Kemter die
Begeisterung, welche Segelkunstflieger bei
der Ausübung ihres Sportes fassbar ausstrahlen. Zudem berichtete er über Torun/Polen, wo
Kemter, der Mitglied beim FSR Kraichgau ist,
an der Segelflug-WM teilnahm. Einen Schlepp
hinter einer Extra 300 habe man nicht jeden Tag,
resümierte Kemter, der einen schönen WMPlatz in einem interessanten Umfeld erlebte.
der Segelkunstflug-WM in Torun vordere Platzierungen erzielten. Stellvertretend für alle soll
hier für die insgesamt 47 zu Ehrenden
Cornelia Schaich genannt werden, die in Stölln
Platz eins der Standardklasse erflog – was
leider wegen mangelnder Beteiligung nicht als
Meistertitel gewertet wurde – sowie zwei
Kontinentalrekorde der Frauen schaffte.
Bei der Deutschen Meisterschaft im Streckensegelflug (DMSt) war der LSV Münsingen in der
Junioren-Mannschaftswertung gut dabei. Und
mit Platz zwei in der DMSt-Einzelwertung der
Doppelsitzer bewies Helge Loschan von der SFG
Reiselfingen, dass der Spaß am Fliegen auch
nach 53 Jahren im aktiven Flugsport immer noch
vorhanden sein kann. Als Präsent erhielten alle
Pilotinnen und Piloten einen Segelflugbildkalender, der die Lust am Fliegen auch 2015 aufrechterhalten soll.
Text: Lothar Schwark
Fotos: Simone Bürkle, Lothar Schwark
Zu guter Letzt berichtete Martin Hofmann über
Versuchsflüge der Akaflieg München in Aalen.
Dabei hatte er mit dem Fox mehrere Flüge absolviert. Mit Leinöl und Druckerfarbe war der
Flügel präpariert worden, um den Strömungsverlauf an diesem festzuhalten. Erkenntnisse
daraus sollen in die Entwicklung neuer Profile
kommender Segelkunstflugzeuge einfließen. Mit
Bildern und einem Video lebten die Versuchsflüge nochmals auf. Heiterkeit kam auf, als im
Bild mal wieder eine Mitfliegerin beim Helferfliegen mit dem rollenden Horizont zu kämpfen
hatte.
Etliche erfolgreiche Sportler
ausgezeichnet
Beifall dann für alle erfolgreichen Piloten und
Pilotinnen, die bei einzelnen Qualifikationsmeisterschaften, der Junioren-DM in Zwickau,
der Frauen-DM in Stölln, der WM in Leszno und
BWLV-Präsident Eberhard Laur nahm die Ehrungen
vor – hier bei Katharina von Podewils
Allgemeines 9
Nützliches Wissen für Flieger
Thermik und Wolken
„Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie.“ Immanuel Kant
„Wer die Wolken genau beobachtet, versteht die Thermik und kann sie besser nutzen.“ Dr. Manfred Reiber
1. Wolken als einen aktuellen physikalischen
Prozess erkennen und interpretieren
Wolken sind für uns Flieger „sichtbare Wetterzeichen“. Ihre äußere Form
und die Geschwindigkeit ihrer Veränderung sind ein qualitatives Maß für die
Art und Stärke der in ihnen ablaufenden physikalischen Prozesse. Jeder
„Thermikflieger“ schaut deshalb zuerst auf die Wolken, um praktisch verwertbare Hinweise auf die Thermik zu finden. Ich will in diesem Artikel zeigen,
wie man über das exakte Studium von Wolken und nicht über theoretische
Abhandlungen praktisches Wissen über die Thermik gewinnen und nutzen
kann. Es ist natürlich klar, dass die thermischen und strömungsdynamischen
Prozesse in der Atmosphäre im Prinzip genauso ablaufen, wenn keine Wolken
da sind, wir also nichts sehen können. Dann hilft uns aber das vorangegangene
Wolkenstudium auch, dass wir uns ein „Bild“ von den gerade ablaufenden
Prozessen machen können, weil wir eben diese Abläufe „früher“ schon an den
Wolken studiert haben.
2. Wolken, die uns etwas über die Güte der
Thermik bzw. über das, was wir an Thermik
erwarten können, verraten
Abbildung 2.1 Solche Sc-Wolkendecken sind typisch für Hochdruckwetterlagen. Die Wolken bilden sich über Nacht an einer freien Inversion, der sog.
Peplopause, in etwa 2.000 bis 2.500 Meter GND. Nach Sonnenaufgang behindern sie zunächst die Sonneneinstrahlung und damit die Ausbildung von
Thermik. Vor allem im Sommer aber werden solche Sc-Decken mit einer
Wahrscheinlichkeit von mehr als 85 Prozent schon am frühen Vormittag von
der Sonne „weggeheizt“. Dann entsteht bald gute, manchmal sogar sehr gute
Thermik, die dann genau bis in die Höhe der nun aufgelösten Sc-Wolkenbasis
reicht. Die genaue Höhe einer Peplopausen-Inversion kann man leicht aus
einem Temp bestimmen (siehe z. B. Wetterplattform www.meteoblue.ch
oder www.flugwetter.de). Der durch die Wolkenlücken sichtbare azurblaue
Himmel ist ein weiterer „starker“ Hinweis auf die Ausbildung guter Thermik,
denn diese Himmelsfarbe signalisiert trockene, unterhalb der Peplopause
labil geschichtete Kaltluft.
10 Al l g e m e i n e s
Abbildung 2.2 Segelflieger unterscheiden Blau- und Wolkenthermik. Blauthermik unterscheidet sich von der Wolkenthermik dadurch, dass bei Blauthermik der Kondensationspunkt des Wasserdampfes nicht erreicht wird.
Der Himmel bleibt „blau“, es gibt zwar Thermik, aber keine Wolken. Auf
dem Bild herrscht „praktisch“ Blauthermik. Nur ein winziges Wölkchen hoch
über dem Plattkofel (Südtirol) macht die Thermik sichtbar. Die Thermikstärke
ist bei Blauthermik in der Regel geringer als bei Wolkenthermik und liegt
etwa zwischen 1 und max. 5 m/s, bei sehr starker Labilität auch drüber. Unter Quellwolken erreichen die Vertikalwinde größere Werte und können
durchaus 10 m/s erreichen. Weil bei Blauthermik die Quellwolken als „Thermikanzeiger“ fehlen, sind Streckenflüge deutlich schwieriger.
Abbildung 2.3 Gute Thermik ist zu erwarten, wenn sich 1 bis 4/8 flache
Quellwolken (Cu hum, Cu fra) ausgebildet haben. Im Gegensatz zur Blauthermik
kann man Wolkenthermik „sehen“ und damit viel besser finden und nutzen.
Außerdem ist ja Wolkenthermik in der Regel deutlich stärker als Blauthermik,
weil feuchte Luft eine geringere Dichte hat als trockene und damit leichter
ist und besser steigen kann. Das Wolkenbild in obiger Abbildung ist typisch
für „Rückseitenkaltluft“, die unter Hochdruckeinfluss geraten ist. Die Quellwolken erreichen Untergrenzen von etwa 2.000 bis 2.500 Meter GND. Sie
reichen bis an die Peplopause, die als markante Thermikobergrenze fungiert.
Eine gut ausgeprägte Peplopause lässt dafür aber auch keine stärkere Quellder adler 01/2015
wolkenbildung zu. Gefährliche CBs können also nicht entstehen. Durch die
Quellwolken wird den ganzen Tag Feuchtigkeit bis in Peplopausenhöhe
transportiert, das führt am späten Nachmittag oder abends oft zur „Wolkenausbreitung“ und in der Nacht dann zur Ausbildung einer Sc-Wolkendecke
(siehe Abbildung 2.1). Existieren solche Wetterlagen längere Zeit (einige
Tage), dann „altert“ die Luftmasse und die Intensität der Thermik nimmt von
Tag zu Tag ab.
Abbildung 2.4 Diese Art von Quellwolken weist auf gute bis sehr gute
Thermik hin. Die langgestreckten „Wolkentürme“ zeigen die aufwärtsgerichtete Vertikalbewegung regelrecht an. Für alle Thermikflieger ist es„eine
Lust“, solche Wolken zu sehen. An der Form der Wolke erkennt man aber
auch sehr schön, wie „eng“ aufwärts gerichtete und abwärts gerichtete Vertikalbewegung in der Thermik beieinanderliegen können.
Abbildung 2.5 Betrachtet man dieses Bild als typische Form eines „Thermikbartes“, dann erkennt man im zentralen mittleren Bereich den am besten
ausgeprägten aufwärts gerichteten Luftstrom, die abwärts gerichteten Luftströme an den Rändern, im „Schulterbereich“ auch turbulente Zonen und
den seitlichen Luftzufluss knapp über dem Erdboden, der ja die thermische
Böigkeit des bodennahen Windes verursacht. Man könnte diese Wolke bzw.
die Thermik im Allgemeinen mit einer „Mini-Mini-…-Ausgabe“ eines Atompilzes vergleichen, der ja auch durch thermische Prozesse, wenn auch durch
unvergleichlich stärkere, ausgelöst wird.
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Abbildung 2.6 Bei starker und gerade entstehender Thermik sind die Untergrenzen der Quellwolken oft konkav eingestülpt, was im Bild sehr gut zu
sehen ist. Verursacht wird das durch starke aufwärts gerichtete Vertikalwinde.
Sehr starke Thermik forciert natürlich die Quellwolkenbildung, sie ist durch
keine Inversion nach oben begrenzt und es besteht die Gefahr, dass sich aus
zunächst „harmlosen“ Quellwolken schnell, bei hoher Labilität sogar „explosionsartig“ schnell, CBs (Cumulonimbus) entwickeln. In CBs werden nicht
selten Vertikalbewegungen bis 30 m/s erreicht, und zwar auf- und abwärts
gerichtete. Schon unterhalb starker Quellbewölkung (vor allem unter CBs)
kann die Thermik so extrem sein, dass sogar Segelflugzeuge in die Wolke
regelrecht „eingesaugt“ werden. Im CB herrschen aber nicht nur starke Aufund Abwinde, sondern auch extreme Turbulenzen, gegebenenfalls Vereisung,
Hagel und Blitzgefahr. Deshalb ist ein Flug in der Nähe eines CBs oder gar
ein Einflug in einen CB immer eine extrem lebensbedrohliche Situation und
sollte unbedingt unterbleiben!
Abbildung 2.7 Wir wissen, dass in Warmluft oder bei starkem Wind „zerrissene“ Thermik entsteht, deren Bärte oder „Wurzeln“ nur geringe Durchmesser haben, schwer zu finden und schwer zu zentrieren sind. Neben einem
schwachen Aufwind „findet“ man sofort einen Abwind, größere Flugstrecken
arten zu „schwerer“ Arbeit aus und sind eher die Seltenheit, dafür kommen
häufiger Außenlandungen vor. Auf dem Bild ist gut zu sehen, wie eng Aufund Abwinde bei solchen Wetterlagen beieinander liegen. Wenn es auch oft
viele Bärte gibt, sind sie jedoch für Streckenflüge nicht viel „wert“.
3. Besonderheiten der Thermik in Luv und Lee
Wenn unter Thermikbedingungen Hindernisse überströmt werden, dann verstärken sich im Luv dynamische Aufwinde und Thermik gegenseitig, sie wirken
Allgemeines 11
in gleicher Richtung, aber im Lee wirkt der dynamische Abwind der Thermik
entgegen, er schwächt sie ab und verändert sie. Diese Behauptung ist leicht
einzusehen, aber nicht ganz so einfach zu verstehen. Bei meinen Strömungsstudien am Berg habe ich interessante Zusammenhänge beobachten können,
wovon ich einige im Wolkenbild zeigen und erklären möchte.
Abbildung 3.3 Ein voll entwickelter Rotor, wie er sich unter den Bedingungen
wie in den Abbildungen 3.1 und 3.2 beschrieben, entwickelt hat.
Abbildung 3.1 Auf diesem Bild ist sehr schön zu sehen, was man logischerweise erwartet. Im Luv addieren sich Thermik und dynamischer Aufwind (die
Gleitschirmflieger im grünen Kreis erreichen die größten Höhen), in Gipfelhöhe wirkt nur noch die Thermik, der dynamische Aufwind weht hier etwa
horizontal (die Gleitschirmflieger im gelben Kreis erreichen nicht mehr so
große Höhen wie die im grünen Kreis) und im Lee „vernichtet“ der dynamische
Abwind die Thermik fast vollständig, die Gleitschirmflieger im roten Kreis
können sich „gerade so“ in der Luft halten. Allerdings konnte ich auch beobachten, dass die Interaktion zwischen Thermik und Dynamik nicht konstant
war, sondern die Thermik nur etwa alle 30 Minuten ins „Geschehen“ eingriff.
In der Zwischenzeit dominierte die Dynamik der Strömung.
Abbildung 3.4 Der Leehang ist sonnenbeschienen, es entsteht ein thermischer
Aufwind. In Gipfelhöhe kommt es zur Interaktion zwischen dem thermischen
Aufwind und der freien Strömung (hier von rechts kommend). Auch bei dieser
Strömungskonstellation bilden sich im Lee Rotoren, die den Raum unterhalb
des Gipfels, vielleicht auch bis kurz über Gipfelhöhe ausfüllen.
Abbildung 3.2 Häufig konnte ich an der Bildung von Quellwolken beobachten,
wie im Lee Thermik entstand, die durch den abwärts gerichteten Leewind
„niedergehalten“ und in Rotation versetzt wurde. Die Quellwolken (so auch
Blauthermik) begannen, um eine horizontale, parallel zur Erdoberfläche gelegene Achse zu rotieren. Die Thermik wurde total vernichtet und zusammen
mit dem dynamischen Abwind in Turbulenzenergie umgewandelt, sodass
zumindest unter Gipfelhöhe keinerlei Aufwind zu finden war. Verallgemeinernd kann man sagen: Thermik im Lee, wenn sie sich unterhalb des Gipfels
befindet, ist immer schwach und neigt zur Turbulenz. Luftsportler sollten
dieses Gebiet deshalb unbedingt meiden.
12 Al l g e m e i n e s
Abbildung 3.5 Das ist eine schematische Darstellung zur Entstehung von
Leethermik unterhalb und oberhalb des Gipfels. Wir haben in den Abbildungen
3.1 bis 3.4 gesehen, dass die im Lee unterhalb des Gipfels entstehende
Thermik unter Wirkung des dynamischen Abwindes zur Rotorbildung neigt,
turbulent ist und zum Höhengewinn kaum oder gar nicht nutzbar ist. Wegen
der adler 01/2015
der Turbulenzgefahr wird empfohlen, dieses Gebiet ganz und gar zu meiden.
Entsteht aber gute Thermik im Luv, die mit der Strömung über den Berg
„getragen“ wird, dann findet man auch im Lee oberhalb des Gipfels gute und
nutzbare Thermik. Diese Thermik ist „genetisch“, also keine Leethermik,
obwohl sie im Lee angetroffen wird.
Abbildung 3.6 Auf dem Bild sind quasi Thermikschläuche zu sehen, die von
der Luvseite über den Kamm auf die Leeseite „geweht“ werden. Diese Thermik
wird von der Leeströmung kaum beeinflusst und ist genauso gut nutzbar wie
auf der Luvseite.
4. Thermik dreht
Wenn Luft in einem Thermikschlauch aufsteigt, beginnt sie sich zu drehen.
Die Drehrichtung kann sowohl links als auch rechts herum sein. Meine Erfahrungen und Beobachtungen zeigen jedoch, allerdings statistisch nicht exakt
bewiesen, dass die Linksdrehung deutlich öfter auftritt als die Rechtsdrehung.
Beim „Kurbeln“ in der Thermik ist es also nicht gleichgültig, in welcher Richtung
man kreist, um den Gegenwind zusätzlich zur Thermik zu nutzen.
Abbildung 4.1 Von „Staubteufeln“ (dust devils) wissen wir, dass starke
thermische Aufwinde drehen. Auch „nicht sichtbare“ Thermikschläuche verhalten sich ähnlich, nur dass man dort, wegen des fehlenden Staubs, die
Drehung nicht direkt beobachten kann. Deutlich sichtbar wird der nach oben
breiter werdende Schlauch, typisch für Thermikschläuche.
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Abbildung 4.2 Sehr häufig dreht Thermik! Auf dem Foto wird die Drehung
in einer gerade entstehenden Quellwolke deutlich sichtbar. Nach meinen
Erfahrungen erfolgt die Drehung häufiger links- als rechtsherum, obwohl es
dafür keinen schlüssigen Beweis gibt!
5. Beispiele für auffallende thermische
Strukturen
Thermische Strukturen hängen von vielen Faktoren ab. Die wichtigsten sind:
die Stabilität der Luftmasse, die Geländeform und die Bodenbedeckung, der
Wassergehalt der oberen Bodenschichten, die Windgeschwindigkeit und
die vertikale Windscherung.
Abbildung 5.1 Auf diesem Bild sieht man, wie aus der Gipfelregion abfließende Kaltluft das Aufsteigen wärmerer Luft initialisiert und somit Thermik
am Fuße des Berges auslöst. Im kalten Abwärtsstrom können sich wegen
der adiabatischen Erwärmung keine Wolken bilden. Das Abfließen der Luft
kann man also nicht direkt sehen, aber seine Wirkung durch die Quellwolkenbildung deutlich erkennen. Den „Anstoß“ für die am Fuße des Berges entstehende Thermik liefert also die abfließende Kaltluft. Diesen thermikaus­
lösenden Effekt konnte ich in Gebirgsregionen (z. B. im Schwarzwald) schon
öfter beobachten.
Allgemeines 13
trennt weiter aufsteigen. Auf dem Bild ist gut die eingestülpte Untergrenze
zu sehen, die durch einen Thermikschlauch mit größerem Durchmesser und
starkem Aufwind verursacht wird. Beim weiteren Aufstieg teilt sich der Bart
in zwei Teile, die nicht mehr die thermische Energie des ursprünglichen
„Mutterbartes“ besitzen. Vielleicht nur noch je die Hälfte. Abbildung 5.2 Wir wissen, dass Thermik als Warmluftblase über stark erhitzten
Stellen der Erdoberfläche entsteht. Häufig entstehen auf diese Art und Weise
mehrere kleine Blasen in der Nachbarschaft, die aufsteigen und sich dabei zu
größeren Blasen bzw. dickeren Thermikschläuchen vereinigen. Unter diesen
Bedingungen verbessert sich die Thermik mit zunehmender Höhe, sie wird stärker und lässt sich besser zentrieren. Auf dem Bild sieht man, wie sich mehrere
Blasen bilden und sich beim weiteren Aufstieg vereinigen werden.
Abbildung 5.4 Wenn Thermik durch eine freie Inversion in ihrer Höhenausbreitung behindert wird – und das ist ja zum Beispiel die Regel bei Hochdruckwetterlagen (Peplopause) –, kann sie nicht weiter aufsteigen. Sie ist an der Inversion
„zu Ende“. Man kann diese stabile Inversionsschicht zum Beispiel durch abknickende Rauchfahnen oder sich seitlich ausbreitende Quellwolken gut erkennen.
Text: Dr. Manfred Reiber
Fotos: Dr. Manfred Reiber (außer Abbildung 4.1.: M. Neubronner)
Der Autor
Abbildung 5.3 In Abbildung 5.2 haben wir gesehen, wie sich kleinere Thermikblasen beim Aufstieg zu einer größeren vereinigen. Das kommt sehr häufig
vor, aber auch den umgekehrten Fall kann man beobachten. Gelegentlich
teilen sich stärkere Bärte plötzlich in zwei oder mehrere Äste auf, die ge-
14 Al l g e m e i n e s
Dr. Manfred Reiber hat Flugzeugbau und Meteorologie studiert und zum Dr. rer. nat. promoviert. Er
hat langjährige Erfahrungen auf allen Teilgebieten
der Flugmeteorologie und Flugwettervorhersage.
Er ist als Dozent, Wissenschaftsjournalist und
Buchautor tätig und betreut auch Ballonmeetings, Segelflug- und Gleitschirmwettbewerbe in der Praxis. Im Internet ist er unter www.drmreiber.de zu
finden. Von seiner Homepage kann man ca. 40 Artikel zu flugmeteorologischen Fragen der Sportflieger und Ballonfahrer frei downloaden.
der adler 01/2015
Rechtsanwalt Frank Peter Dörner erläutert das
neue europäische Regelwerk
Info-Abend zum Thema SERA
„Von ICAO Annex 2 über SERA zur LuftVO“
mit Rechtsanwalt Frank Peter Dörner
am Freitag, 16. Januar 2015, 19:30 Uhr,
im Kulturzentrum Kornwestheim „Das K“,
Stuttgarter Straße 65, 70806 Kornwestheim
Seit 5. Dezember 2014 gilt in ganz Europa ein einheitliches Regelwerk zu den Luftverkehrsregeln, die „Standardised European Rules of the Air“ (SERA).
Der BWLV hatte hierzu umfassend mit einem Beitrag des Rechtsanwalts und Luftfahrtsachverständigen Frank Peter Dörner, der den BWLV auch in luftrechtlichen Fachfragen berät, im Juni-adler informiert.
Zur Darstellung und Vertiefung der Inhalte von „SERA“ hält RA Frank Dörner nun einen Vortrag, der die neuen Regelungen nicht nur aufzeigt,
sondern auch in den Kontext anderer Regelwerke stellt und vielfältige Fragen beantwortet.
Alle Mitglieder des BWLV und interessierte Luftsportler sind zu diesem Vortragsabend eingeladen. Empfehlenswert ist die Veranstaltung insbesondere für die in den Vereinen tätigen Ausbildungsleiter und Fluglehrer.
Initiator und Ausrichter vor Ort ist die FG Kornwestheim, der hierfür herzlich gedankt ist.
Der Eintritt ist frei.
Informationen zur Anreise mit dem Fahrzeug oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln finden sich unter der Fragestellung „Wie erreiche ich das K?“
unter dem Internet-Link: www.das-k.info/das-k/fag.html. Neben dem Veranstaltungsort befindet sich eine unterirdische, kostenlose Parkgarage.
Text: red.
Ende der Karenzzeit
Der Nachweis der Sprachkenntnisse Level 4 bzw. Level 5 ist in einer
Lizenz jeweils mit begrenzter Gültigkeit eingetragen. Spätestens nach
vier bzw. sechs Jahren muss vor Ablauf des Datums eine Verlängerung
erfolgen, um die damit verbundenen Rechte weiterhin legal ausüben zu
dürfen.
der Fall. Der BWLV hatte dazu bereits auf seiner Homepage publiziert. Neuigkeiten dazu finden Sie unter www.bwlv.de oder www.daec.de
Die bisherige Fassung der Verordnung über Luftfahrtpersonal (LuftPersV)
gestattete darüber hinaus die Möglichkeit einer Verlängerungsprüfung,
sofern das Ablaufdatum nicht länger als zwölf Monate überschritten ist.
Diese Karenzzeit wurde nicht in die Neufassung der LuftPersV übernommen. Somit ist eine Verlängerungsprüfung nur möglich, wenn der
Nachweis von Sprachkenntnissen noch gültig ist. Nach Ablauf wird
eine Erstprüfung fällig – auch wenn das Datum nur um einen Tag überschritten ist.
w
w
w
.a
er
obe
ta
.d
e
Keine Verlängerung abgelaufener
Nachweise von Sprachkenntnissen
Der Bundesrat hat der Neufassung der LuftPersV in seiner Sitzung am
7. November 2014 zugestimmt – das Inkrafttreten war für Dezember 2014
angekündigt. Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe war das noch nicht
Text: Martin Jost
Baden-Württemberg
Verkehrsflughafen Stuttgart
der adler 0 1 / 2 0 1 5
W
um ir
m
S a
zu ie i che
br ns n a
in Co lle
ge ck s
n! pi ,
t
– Anzeige –
NEU
Bayern
Nürnberg-Herzogenaurach
Thüringen
Erfurt-Sömmerda
Allgemeines 15
Unbenannt-4 1
17.12.14 09:57
PR-Arbeit
Jetzt anmelden!
BWLV-SEMINAR PRESSEARBEIT IM VEREIN
Jeder kann schreiben, könnte man meinen. Warum hapert es dann trotzdem
in der Pressearbeit von Vereinen? Schreiben zu können, reicht eben nicht
aus. Pressearbeit muss einigen formellen, inhaltlichen, stilistischen und
rechtlichen Ansprüchen genügen. Wie muss Pressearbeit aussehen, damit
sie funktioniert? Antworten auf diese Fragen und Tipps aus der Praxis gibt es
im Seminar Pressearbeit des BWLV.
TERMIN:
Samstag, 28. Februar, 10 bis ca. 17 Uhr
BWLV-Jugend- und Weiterbildungsstätte Klippeneck
Auf dem Klippeneck 7
78588 Denkingen
INHALTE SIND UNTER ANDEREM:
• Warum Öffentlichkeitsarbeit?
• Die Auswahl der richtigen Themen
• Aufbau von Nachrichten und Texten für Zeitungen
• Die berühmten „W-Fragen“
• K.-o.-Kriterien – was geht gar nicht?
• Stilfragen und journalistische Sprache
• Praxistipps
• Spezielle Fragen der Teilnehmer
• Blickfang – was ein gutes Foto ausmacht
SEMINARLEITUNG:
Referent ist Volker Rath, Präsidialrat für Öffentlichkeitsarbeit/PR des BWLV.
Er kennt das „Zeitungsgeschäft“ von beiden Seiten: Er ist seit vielen Jahren
leitender Redakteur einer Tageszeitung, studierter PR-Berater und war
sechs Jahre lang Pressereferent eines Luftsportvereins.
KURSGEBÜHR:
55 Euro für BWLV-Mitglieder
75 Euro ohne BWLV-Mitgliedschaft
Verbandsmitglieder haben Vorrang. In der Gebühr inbegriffen sind Getränke,
Imbiss und Lehrmaterial. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 beschränkt. Es gilt die
Reihenfolge des Eingangs der Anmeldung. Es besteht die Möglichkeit, bereits
am Vortag anzureisen und in der Jugend- und Weiterbildungsstätte Klippeneck
zu übernachten. Näheres zu Preisen und Buchung gibt es unter www.bwlv.de
ANMELDUNGEN SIND BIS SPÄTESTENS
FREITAG, 13. FEBRUAR, SCHRIFTLICH ODER PER E-MAIL
VERBINDLICH MÖGLICH AN:
BWLV-Geschäftsstelle
Simone Bürkle
Herdweg 77
70193 Stuttgart
E-Mail: [email protected]
Telefon für Rückfragen: 0711 22762-23
BITTE GEBEN SIE BEI IHRER ANMELDUNG UNBEDINGT
FOLGENDE DATEN AN:
• Vorname und Name
• BWLV-Mitgliedschaft: Ja oder nein
• Verein
• BWLV-Mitgliedsnummer (falls Mitglied)
• Alter
• Beruf
• Anschrift
• E-Mail-Adresse
UNVOLLSTÄNDIGE ANMELDUNGEN KÖNNEN NICHT BERÜCKSICHTIGT WERDEN!
AK Sektoren
Luftraum-Infoabend DFS und AK Sektoren für alle Vereine rund
um Stuttgart
Vorankündigung zur Terminreservierung
Wann: Freitag, 27. Februar 2015, 19:30 Uhr
Wo: Alte Turnhalle, Herrenberg
Seestraße 31
Ausbildungsleiter, Fluglehrer, Flugleiter sowie alle interessierten Luftsportler sind eingeladen.
Das Programm wird noch in der Februar-Ausgabe des adlers veröffentlicht.
Sicher ist jetzt schon:
– der neue Luftraum SERA in der BRD
– SERA in Österreich. Alle Alpenflieger müssen sich mit den umfangreichen Änderungen vertraut machen.
Text: Kurt Sautter, AK Sektoren im BWLV
16 PR - A r b e i t / A K - S e k t o r e n
der adler 01/2015
Luftsportjugend
Muster
BWLV-Jugendleiter-Grundlehrgang auf dem Klippeneck
Staunen, ausprobieren, lernen
des Jugendleiterlehrgangs, für den wir Urlaub
genommen, die Uni geschwänzt oder die Herbstferien verplant haben – und das auch gerne wieder tun würden! Wir, vier Mädels und sieben
Jungs im Alter von 16 bis 26 Jahren, kamen aus
ganz unterschiedlichen Jugendgruppen und hatten für diese Woche auch ganz unterschiedliche
Erwartungen.
Der Lehrgang beinhaltete
fünf Thementage
Glücklicherweise hatte Tina Gaßmann, unsere
Lehrgangsleiterin, ein sehr abwechslungsreiches
Programm vorbereitet. Sie begleitete uns durch
fünf Thementage, an denen wir mit unseren
Bezirksjugendleitern Moritz Brennenstuhl und
Karla Koch interessante Erfahrungen rund um
unsere Flugsportjugend austauschen konnten.
Dabei durften wir auch Teammitglieder des Fachausschusses Jugend des BWLV kennenlernen.
Sogar unser Landesjugendleiter, Oliver Goller,
hatte es sich nicht nehmen lassen, das Klippeneck
anzufliegen und uns auf dem Lehrgang zu begrüßen.
Heiß, heiß, heiß ging es her auf dem diesjährigen Jugendleiter-Grundlehrgang vom 27. bis
31. November in der Jugendbildungsstätte des
BWLV auf dem Klippeneck: Teamspiele, Jugendschutz, soziale Kompetenzen und Projektmanagement wurden thematisiert, erarbeitet und ausprobiert. Auf tolle und engagierte Jugendarbeit
können sich nun Flugsportjugendliche und Mitglieder von elf baden-württembergischen Flugsportvereinen freuen.
Staunen war so ziemlich die erste Lektion, die
wir bei unserer Ankunft auf dem Klippeneck
lernten und die sich durch die ganze Lehrgangswoche ziehen sollte: Was erwartet uns hier eider adler 0 1 / 2 0 1 5
gentlich genau? Und was für ein toller Veranstaltungsort! Dazu möchte ich kurz erwähnen, dass
wir schon im Vorhinein ein bisschen auf die
Folter gespannt worden waren und der Großteil
unserer Gruppe die Jugendbildungsstätte des
BWLV zuvor nicht gekannt hatte. Wir hatten
vorsichtshalber schon mal Isomatte und Schlafsack eingepackt …
Wer das Klippeneck kennt, muss jetzt wahrscheinlich schon grinsen, denn Schlafzimmer,
Aufenthaltsbereiche, Verpflegung und Seminarausstattung auf Deutschlands höchstgelegenem
Segelfluggelände haben echte Klasse. Eben
genau so, wie die Organisation und die Inhalte
Neben Reflexionen über Aufgabengebiete, Funktionen und Rolle als Jugendleiter zu Beginn der
Woche standen Teamspiele und gemeinschaftsbildende Maßnahmen auf dem Stundenplan, die
wir natürlich ausprobieren mussten. Dabei hatten
wir alle viel Spaß. Selbst zu erleben, wie sich
eine Gruppe strukturiert, und bewusst wahrnehmen zu lernen, wie jeder einzelne Teilnehmer zu
einer besonderen Dynamik beiträgt, war nicht
nur spannend für uns, sondern auch persönlich
ziemlich bereichernd. Um uns zu zeigen, wie wir
solche Prozesse erkennen und für eine gelungene Jugendarbeit nutzen können, besuchte uns
Kathrin Bange, die uns für Kommunikation und
Gruppenstrukturen sensibilisierte. Auch Tim Diller
kam zu Besuch, stellte uns das sogenannte
DISG-Modell vor und sprach mit uns über eine
erfolgreiche Zusammenarbeit unterschiedlicher
Charaktertypen.
Der Themenvormittag „Haftungsrecht und Jugendschutz“, an dem wir eigentlich eine mühselige
Paragrafenschlacht erwartet hatten, überraschte
uns ganz besonders: Mit zwei Fachreferentinnen
aus Karlsruhe erarbeiteten wir unterschiedliche,
praxisnahe Probleme und Situationen, denen sich
ein Jugendleiter stellen und dabei verantworLuftsportjugend 17
Beim Vortrag über Öffentlichkeitsarbeit erfuhren die Teilnehmer unter anderem, worauf sie beim Verfassen von Pressemitteilungen achten müssen
tungsvolle Entscheidungen treffen muss. Zu den
Fragen rund um Aufsichtspflicht, Alkoholkonsum,
medizinische Versorgung und vielem anderen
mehr wurden uns ganz konkrete rechtliche Hinweise gegeben. Zudem bekamen wir wertvolle
pädagogische Tipps für den Umgang mit unseren
Jugendgruppen auf Freizeiten und Events.
Kontakte über ganz BadenWürttemberg geknüpft
„Events“ war dann auch gleich das Stichwort für
die nächsten Themen des Lehrgangs, nämlich
Zuschusswesen, Projektmanagement sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Letztere stellte uns
die adler-Redakteurin Simone Bürkle vor. Dabei
wurde etwa behandelt, wie eine Pressemitteilung abgefasst werden sollte, was dabei zu beachten ist und welche Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit es sonst noch gibt. Dazu gab es
entsprechende Übungen.
Alles in allem durften wir eine richtig tolle Woche auf dem Klippeneck erleben und eine Menge
lernen! Wir bedanken uns bei Tina und allen Referenten. Wir haben Kontakte über ganz BadenWürttemberg und Freundschaften geknüpft und
bringen eine ganze Ladung Motivation in unsere
Vereine mit zurück!
Den Abschluss dieses Jugendleiterlehrgangs
bildete übrigens die Organisation mehrerer unterschiedlicher Jugendmaßnahmen und Veranstaltungen – für die hatten wir tolle Ideen. Auf
deren Umsetzung können nicht nur wir uns
freuen, sondern vor allem auch unsere Vereinsjugendlichen!
Text: Seli Metzger
18 Lu f t s p o r t j u g e n d
31. Dettinger Volleyballturnier
Bitte Besonderheiten bei der Wertung
beachten!
Achtung! Für das kommende Volleyballturnier gilt wieder: Es dürfen auch Mannschaften mitspielen, bei denen alle Teilnehmer über 25 Jahre alt sind! Die Wertung wird wieder wie folgt ablaufen:
Es wird eine Gesamtwertung geben, in der alle teilnehmenden Mannschaften berücksichtigt werden. Da wir aber im Schwerpunkt auch weiterhin ein Jugendturnier bleiben wollen, wird es eine
gesonderte Jugendwertung geben, in der nur Mannschaften mit mindestens vier Teilnehmern unter
25 Jahren berücksichtigt werden.
Am Spielplan wird sich dadurch aber nichts ändern. Es wird weiterhin per Los entschieden, wer
gegen wen spielt. Das heißt, es wird auch Spiele zwischen Jugend- und Seniorenmannschaften
geben. Jugendmannschaften werden bei der Anmeldung bevorzugt.
Tatort: Sporthalle Dettingen/Teck
Termin: Samstag, 28. Februar 2015
Anmeldung: auf unserer Homepage www.flg-dettingen.de
Die Teilnahmegebühr beträgt 30 Euro und sollte gleichzeitig mit der Anmeldung auf folgendes Konto
überwiesen werden:
Kontoinhaber:
IBAN:
BIC:
Bank:
Kennwort:
(Fliegergruppe Dettingen) Jugendkasse
DE69 6115 0020 0100 1880 59
ESSLDE66XXX
Kreissparkasse Esslingen
„Gruppenname“ Volleyballturnier 2015
Wichtig: Bitte auf der Überweisung auch den Gruppennamen angeben!
Anschließend sind alle zum Volleyballfest mit Siegerehrung auf dem Flugplatz Dettingen eingeladen.
Zur Stärkung und Erholung von den Strapazen des Turniers bekommt ihr bei uns leckeres Essen zu
fairem Preis. Hierzu benötigen wir von jedem Team eine Rückmeldung darüber, wie viele Personen
bei uns essen möchten. Schreibt uns daher bitte spätestens bis zum 26. Februar eine E-Mail an
[email protected]. Nach der Siegerehrung (ca. 20 Uhr) wird in gemütlicher Atmosphäre mit Bar,
Cocktails und DJ der Abschluss des Turniers gemeinsam gefeiert.
Text: FLG Dettingen
der adler 01/2015
BWLV-Jugendlager in Sinsheim
Unvergessliche Momente für
Nachwuchsflieger
Fluglehrer einen Überlandflug zu machen. An einem anderen Tag wiederum
war das Wetter nicht so gut und wir beschlossen, mit den Flugschülern und
Fluglehrern in ein Schwimmbad zu gehen. Eine besondere Überraschung
war, dass die Flugschüler an einem Sonntag nach Tripsdrill fuhren. In dem
Vergnügungspark fuhren wie erwartet alle Flugschüler nur Achterbahnen
und hatten ihren Spaß.
Auch sonst gab es einiges, das bemerkenswert war. Den Landeanflug
über die Concorde oder das Mitfahren in einem Auto der örtlichen Feuerwehr zum Beispiel werden die Flugschüler – ebenso wie die Weckmethoden der Lagerleiter Pascal Schauer und Martin Schmitt – so schnell nicht
vergessen.
Die Teilnehmer des BWLV-Jugendlagers erlebten in Sinsheim viel
Schönes
Vom 10. bis 23. August nutzten 27 Jugendliche aus Baden-Württemberg
zwei Wochen ihrer Sommerferien, um beim BWLV-Jugendlager in Sinsheim
miteinander zu fliegen und neue Leute kennenzulernen.
Gemeinsam durften wir 518 Mal die Flugzeuge an den Start schieben
und wir flogen insgesamt 106 Stunden auf den acht Vereinsmaschinen
des Flugsportrings Kraichgau. Unter der Aufsicht der Fluglehrer Jürgen
Schauer, Peter Denner, Mathias Schmitz, Thomas Weinelt, Thomas Neudel,
Florian Meyer, Tim Beyl und Mathias Weinzierl gelangen vielen Teilnehmern Erfolge auf dem Weg ihrer Ausbildung.
Wie jedes Jahr erlebten die Jugendlichen viel Schönes in Sinsheim, mit
vielen neuen Erfahrungen sowie einigen unvergesslichen Momenten, etwa
beim Abschlussabend.
Alle Flugschüler haben darüber hinaus etliche Starts gemacht und sind mit
ihrer Ausbildung gut und schnell vorangekommen.
Gerne werden wir an diese schöne Zeit zurückdenken. Das Segelflug­lager
in Sinsheim können wir nur weiterempfehlen. Wir bedanken uns bei allen
Verantwortlichen und Helfern, die uns dieses Jugendlager ermöglicht haben.
Text: Osama Azam
Fotos: Jugendlagerteilnehmer(innen)
Einige machten zum ersten Mal Erfahrungen beim Fliegen mit Kunststoffflugzeugen, andere wiederum saßen erstmals in einem Holzflugzeug.
Besonders erfreut waren die Teilnehmer über die erfolgreichen Alleinflieger.
Diese waren Andreas Sebald, Maximilian Birner, Jannis Georke, Tristan
Heyne und Micka Jauch. Nach erfolgreich beendeten Freiflügen wurden
die fünf durch eine altbekannte Tradition in den Kreis der Freiflieger aufgenommen.
Sunrise-Fliegen als besonderer Höhepunkt
Ferner wurden auch mehrere Ausbildungsabschnitte in den Ausbildungsnachweisen der Nachwuchspiloten erfolgreich abgezeichnet. Als besonderen Höhepunkt gab es dieses Jahr das Sunrise-Fliegen. Natürlich mussten
alle Flugschüler einverstanden sein, dass sie dazu bereits um ca. 5 Uhr geweckt wurden. Die ersten Starts erfolgten dann um ca. 6:24 Uhr. Für manche
Flugschüler war dies ihr erstes Sunrise-Fliegen und damit auch was ganz
Besonderes. An diesem Tag trugen die Flugschüler sogar ein Segelflugzeug
zurück zum Start, anstatt es zu schieben.
Das Wetter nach dem Sunrise-Fliegen war so gut, dass manche Flugschüler
es schafften, mehr als fünf Stunden in der Luft zu bleiben oder mit dem
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Auch in einem Wagen der örtlichen Feuerwehr durften die Teilnehmer des
BWLV-Jugendlagers mitfahren
Luftsportjugend 19
HKF
Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds
Im Zeichen der Solidarität
Einander helfen und füreinander da sein – dafür steht der Hanns-Kellner-Fonds
Wenn Flieger Unterstützung brauchen, dann wird der
Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds (HKF) aktiv – das ist
das Motto, von dem sich das HKF-Vorstandsteam
leiten lässt. Und so lässt sich auch am einfachsten
zusammenfassen, was der Hauptzweck des HKF ist.
Helfen und fördern war von Anfang an der alleinige
Satzungszweck der Sozialgemeinschaft „HannsKellner-Gedächtnisfonds e.V.“ Hanns Kellner,
Landesjugendleiter und erster Geschäftsführer des
BWLV in der Nachkriegszeit, ist es zu verdanken,
dass die Idee zur Gründung dieser Solidargemeinschaft aufkam. Eines seiner großen Anliegen
war, Fliegern und ihren Angehörigen, die in Not
gerieten, rasche, unbürokratische Hilfen anbieten
zu können.
Seine Frau Maxi setzte seinen Wunsch, einen
Hilfsfonds zu gründen, in die Tat um. Sie schaffte
es nach einem fast zweijährigen Anlauf mit Unterstützung des damaligen BWLV-Präsidenten
Ferdinand Schäfer, den Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds im Oktober 1966 zu etablieren – und zwar
bei in einer Gründungsversammlung auf dem
Hornberg.
Aus dem kleinen Pflänzchen ist
ein stattlicher Baum geworden
Durch Maxi Kellners großes Engagement hat sich
das Vermögen des Fonds im Laufe der Jahre im20 HK F
mer weiter vermehrt. Mit ihrem besonderen Gespür und aufmerksamer Beobachtung der Geldmärkte hat sie dem HKF zu einem soliden
finanziellen Fundament verholfen. Darüber hinaus hinterließ sie, im Gedenken an ihren Mann
und die guten Freunde, die ihr bei der Gründung
zur Seite standen, einen großen Anteil ihres
privaten Vermögens testamentarisch dem HKF,
als sie 2002 verstarb.
Im Laufe der Zeit kam so das Kapital zur Gründung der Hanns- und Maxi-Kellner-Stiftung zusammen, die schließlich 2007 gegründet wurde.
Die Kapitalverwaltung wurde an die Stiftung abgetreten.
Aus dem zunächst kleinen Pflänzchen ist inzwischen ein stattlicher Baum gewachsen, der
jährlich Früchte trägt. Kamen diese Früchte zunächst ausschließlich in Not geratenen Fliegerkameraden oder deren Angehörigen zugute, so
können sie nach der 1992 erweiterten Satzungsänderung auch von der Luftsportjugend
geerntet werden.
Doch ebenso wie ein natürlicher Baum braucht
auch der HKF-Baum Pflege und Nahrung. Für die
Pflege sorgt der HKF-Vorstand, die Nahrung bieten
die Hanns- und Maxi-Kellner-Stiftung sowie die
Beiträge der korporativen Mitgliedsvereine.
Notfallhilfen sind nicht planbar, sie entstehen in
der Regel unerwartet und fordern spontane Entscheidungen. Dafür sind entsprechende Rückstellungen vorzuhalten.
– Anzeige –
Erfahren Zuverlässig & Kompetent
NEWS
- jetzt auch in Nürnberg-Herzogenaurach
- Studium Bachelor of Aeronautical engineering
incl. ATPL Ausbildung
- Airline Future Training mit Boeing 777 Simulator
- DLR Testvorbereitung
www.aero-beta.de
der adler 01/2015
Bei einer Vorstandssitzung im Sommer (v. l.): Siegmund Maier, Heinz Duchardt, Alfred Lohmayer,
Gerd Schütt, Lore Jockel, Thorsten Kremer, Barbara Kaiser und Roland Helfer
Antragsteller bei der Jugendförderung sollten Formalien
beachten
Anders verhält es sich mit der Jugendförderung,
die im ersten Jahresquartal beantragt werden
muss. Diese Anträge benötigen wir als Basis für
unsere Jahresplanung und sie sollten deshalb
schon weitestgehend der zu erwartenden Realität
entsprechen. Für die anlaufende Saison werden
neu gestaltete Förderanträge im Downloadbereich
unserer Homepage www.bwlv-hkf.de bereitgestellt. Wichtig dabei ist uns, dass Art, Zeit und Teilnehmerzahl der beantragten Maßnahme erklärt
werden müssen. Bitte beachten Sie auch, dass gemäß unserer Förderrichtlinien zwar mehrere Maßnahmen beantragt werden können, Personen aber
nur bis zu einem Alter von 25 Jahren und lediglich
EINMAL jährlich gefördert werden dürfen.
Erheblichen Zeitaufwand haben uns in der Vergangenheit die Auswertungen der für die Zuschussbearbeitung notwendigen Verwendungsnachweise
abverlangt, hauptsächlich die Entzifferung der
handschriftlich eingetragenen Teilnehmernamen
und die Feststellung ihrer BWLV-Zugehörigkeit.
Dies wird mit dem neuen Online-Formular und
der obligaten BWLV-Mitgliedsnummer deutlich
besser werden. Bitte achten Sie bei ihren Jugendlagern unbedingt darauf, dass ihre jungen Schnupder adler 0 1 / 2 0 1 5
perpiloten beim BWLV angemeldet sind, bevor Sie
ihnen einen Steuerknüppel in die Hand geben. Der
HKF fördert nur korporative BWLV-Mitglieder! Korporative Mitgliedschaft heißt, dass alle dem BWLV
gemeldeten Mitglieder auch dem HKF mit einem
Jahresbeitrag von fünf Euro angeschlossen sind.
Wichtig dabei ist: Bis zum 21. Lebensjahr ist die
Mitgliedschaft im HKF frei!
Grundsätzlich können nur Kosten in Bezug auf
den Flugbetrieb und dessen Umfeld bezuschusst
werden. Entstandene Reise-, Unterkunfts- oder
Verpflegungskosten bleiben ausgenommen und
brauchen deshalb auch nicht aufgeführt oder belegt zu werden. Gefördert werden auch theoretische
und praktische Maßnahmen wie Weiterbildungskurse, Lehrgänge etc. Bitte schicken Sie uns die
Nachweise zeitnah nach Abschluss der beantragten Maßnahme, gerne auch per E-Mail.
Wechsel in der
Geschäftsführung
Mit dem Jahreswechsel hat der HKF einen
Wechsel in der Geschäftsführung vorgenommen.
Unsere langjährige Geschäftsführerin Frau Lore
Jockel möchte sich auf eigenen Wunsch gerne
zurückziehen, um sich noch mehr ihren vielen sozialen Aufgaben widmen zu können. Das Team des
HKF dankt ihr auf diesem Wege ganz herzlich für
ihr langjähriges, außerordentliches Engagement
und freut sich, dass sie dem HKF weiterhin eng
verbunden bleibt.
Schon im abgelaufenen Jahr ist es uns gelungen,
mit Frau Barbara Kaiser von der SFG Untertürkheim
– Anzeige –
A20
Headset der Spitzenklasse für höchste
Ansprüche. Mit und ohne Bluetooth.
Lieferbar in verschiedenen Ausführungen.
ab € 995,-Fordern Sie unseren kostenlosen Katalog an.
FRIEBE LUFTFAHRT-BEDARF
City Airport
68163 Mannheim
Tel. 0621 - 412408
Fax 0621 - 416759
www.friebe.aero
[email protected]
HKF 21
eine Nachfolgerin zu gewinnen. Als passionierte
Fliegerin ist sie mit dem Luftsport bestens vertraut
und hat sich bereits intensiv in das HKF-Team
eingebracht.
Damit hat der Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds
auch eine neue offizielle Post- und E-Mail-Adresse.
Künftige Korrespondenz bitte ab sofort an:
Hanns-Kellner-Fonds-Geschäftsstelle
c/o Barbara Kaiser
Erika-Weigle-Weg 11/4
71263 Weil der Stadt
Telefon: 07033 81231
E-Mail: [email protected]
Barbara Kaiser steht gerne für Fragen rund um
den HKF zur Verfügung. Zudem wird sie sich zusammen mit Gerd Schütt auch um die Belebung
unserer Homepage www.bwlv-hkf.de kümmern.
Aktuelles wird somit künftig mehr auf der HKFSeite zu erfahren sein. Deshalb gilt: einfach immer
mal wieder reinschauen.
Barbara Kaiser (links) löst Lore Jockel als langjährige Geschäftsführerin ab, die den Posten auf eigenen
Wunsch abgibt
Text: Siegmund Maier
Fotos: Siegmund Maier, Heinz Duchardt
Freiballon
Länderübergreifende Ballonteamschulung des BWLV und des LVB
Gemeinsam für die Sicherheit
Die Grundstücksgrenze der Hammermühle bei
Fichtenau ist die Landesgrenze zwischen Bayern
und Baden-Württemberg, der Besitzer der Hammermühle ist Ballonfahrer und sein Haus bietet
darüber hinaus ideale Voraussetzungen für eine
theoretische und praktische Teamschulung. Deshalb stellte sich die Frage: Warum also nicht eine
gemeinsame Veranstaltung für die Ballöner der
beiden Landesverbände durchführen?
und des Luftsport-Verbandes Bayern (LVB). Als
Referent konnte Klaus Hartmann gewonnen werden, der in Ballönerkreisen für seine Sicherheitsvorträge bestens bekannt ist.
Fast 60 Teilnehmer folgten am 1. November 2014 der
Einladung zu der länderübergreifenden Veranstaltung
und konnten von den Referenten für Freiballonsport
des BWLV und des LVB begrüßt werden. Aber nicht
Zudem gab es noch andere Überlegungen: In den EURechtsvorschriften wird inzwischen von den Piloten
ausdrücklich eine Schulung und Unterweisung ihres
Teams verlangt. Warum aber soll jeder Pilot für sich
versuchen, eine Schulung zu entwickeln und abzuhalten? Warum können nicht auch Erfahrungen anderer Piloten und Teams genutzt werden? Und wenn
möglich, sollte auch praktisch unterwiesen werden.
Dies alles führte zur ersten gemeinsamen Teamschulung für Heißluftballonfahrer des BadenWürttembergischen Luftfahrtverbandes (BWLV)
22 HK F / F r e i b a l l o n
Zunächst lernten die Teilnehmer in der Theorie, worauf sie zu achten haben
der adler 01/2015
Auch in der Praxis gab es wertvolle Tipps für die Teilnehmer der Teamschulung
nur aus Bayern und Baden-Württemberg waren die
Teilnehmer angereist, sondern auch aus anderen
Bundesländern. Die weiteste Anreise hatten die Ballonsportfreunde Erfurt auf sich genommen – ein Zeichen für das große Interesse an diesem Seminar.
In der ersten Hälfte des Tages ging es um die theoretischen Grundlagen beim Auf- und Abrüsten
eines Heißluftballons. Der Schwerpunkt von Klaus‘
Ausführungen lag dabei auf den versteckten Gefahren, die von Dingen wie dem Aufrüstgebläse,
einem an der Haltefessel pendelnden Ballonkorb
und vor allem auch von ungeeigneten Verfahren
und Arbeitsmitteln ausgehen.
Ein Beispiel für unterschätzte Gefahren gefällig?
Den wenigsten Anwesenden war vermutlich bewusst, dass sich die Blattspitzen des Ventilators
mit einer Geschwindigkeit durch die Luft bewegen, die nur geringfügig unterhalb der Schallgeschwindigkeit liegt. Mit welcher Energie vom
Ventil fortgeschleuderte Gegenstände durch die
Gegend pfeifen, konnte man sich so leicht vorstellen. Mit Skizzen zur besten Position des Ventilators, zu den verschiedenen Gefahrenbereichen
beim Auf- und Abrüsten sowie mit kurzen Filmen
wurden Klaus‘ Ausführungen untermauert. Auch
die rege Diskussion unter den Zuhörern und der
Austausch eigener Erfahrungen sorgten dafür,
dass es immer lehrreich blieb und nie langweilig
wurde.
Nach der Mittagspause kam der zweite Theorieteil, bei dem es sich vorrangig um das Versetzen
des Ballons nach der Landung und das Abrüsten
des Ballons ging. Insbesondere die Ausführungen
zum Versetzen waren wichtig, denn die letzten
schweren Unfälle beim Ballonfahren, zum Teil mit
tödlichem Ausgang, geschahen alle beim Versetzen nach der Landung.
Großen Anklang fand auch das praktische Aufund Abrüsten. Vor allem, weil es einmal ganz in
Ruhe und mit der Möglichkeit, verschiedene Verfahren ausprobieren zu können, stattfand. Die
Ratschläge aus dem theoretischen Teil konnten
gleich angewandt und auf ihre Praxistauglichkeit
überprüft werden.
Mit einem doppelt guten Gefühl konnten die
Teilnehmer ihre Heimreise antreten: Zum einen
hatten sie sich fortgebildet, zum anderen hatten
sie sich auch ballonsportlich betätigt. Wegen
des starken Interesses an dieser Schulung wird
auch im kommenden Jahr sehr wahrscheinlich
wieder eine solche Veranstaltung stattfinden;
vermutlich auch wieder am selben Ort, weil die
Hammermühle ideale Voraussetzungen bietet.
Text und Fotos: Christian Schulz
– Anzeige –
ICAO-Karten u. ICAO-Segelflugkarten
Deutschland 2015 erscheinen
am 2. April 2015
bis zu 20% Rabatt
ab 20 Karten kostenloser Versand
Besuchen Sie unseren onlineshop:
www.irl-shop.de
irlshop Luftfahrtzubehör
Benningerstrasse 38 71336 Waiblingen
E-Mail: [email protected]
Tel. 07151-24512 Fax 07151-203280
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Frei ballon 23
Unbenannt-4 1
16.12.14 12:24
17.12.14
09:55
Modellflug
Modellflugklasse F4B-SC
LSV RoSSfeld
Frühschoppen für
Freiflieger
Naturgetreu an Leinen
Der Freiflieger-Frühschoppen 2015 findet am
18. Januar ab 10 Uhr im Vereinsheim des
LSV Roßfeld (Metzingen, Frauengrund 9)
statt. Technische Themen, Siegerehrung der
Landesmeisterschaft 2014, Planung der Saison 2015 und eine Rückschau auf die Europaund Weltmeisterschaften 2014 stehen auf
dem Programm. Details werden noch unter
www.thermiksense.de/index.php/news.html
veröffentlicht. Infos auch bei Volker Bajorat
([email protected]) und Bernhard Schwendemann ([email protected]).
Text: Bernhard Schwendemann
Bei den Naturgetreuen gibt es auch Nachbildungen alter Doppeldecker
Offene Deutsche IndoorModellflugmeisterschaft
des DAeC
Treffpunkt der
Indoor-Experten
Vom 21. bis 22. Februar 2015 treffen sich Weltklasse­
piloten, Fortgeschrittene und Einsteiger zur Offenen
Deutschen Meisterschaft des DAeC. Diese findet in
der neuen Raiffeisen-Sporthalle in Nandlstadt
(Bayern) beim Modellfliegerclub MUC III statt.
Geflogen werden die Programme Experten F3P-A,
Fortgeschrittene F3P-B, Einsteiger F3P-C sowie
das beim Publikum sehr beliebte Aeromusical
F3P-AfM.
Einen naturgetreuen Nachbau eines Großflugzeuges starten zu lassen, ihn immer vor Augen zu
haben, über Steuerdrähte in der Hand zu halten,
jeden Steuerausschlag zu spüren – all das hat
seinen Reiz. Deshalb ist die Modellflugklasse
F4B-SC (naturgetreue Fesselflugmodelle) so faszinierend.
Die Änderung des Reglements, die das Betätigen
von Landeklappen, Einziehfahrwerk usw. nicht
mehr ausschließlich über zusätzliche Steuerdrähte,
sondern durch Funk erlaubt, verbessert nun das
reine Steuerhandling wesentlich, sodass Langsamflug, Steigflug, Zwischenlanden, gegebenenfalls auch Loopings und Rückenflug besser und
sicherer geflogen werden können. Dadurch hat
diese Art des Modellflugs wieder Freunde gefunden. Auch die Verkürzung der Bauzeit durch entsprechenden Umbau von RC-Baukastenmodellen
hat dazu beigetragen.
Besonders aktiv ist eine kleine Gruppe von Piloten
aus Baden-Württemberg, die bereits Spitzenplätze
bei Wettbewerben in Großenhain/Sachsen (Deutsche Meisterschaft in dieser Klasse) sowie in
Schwalmtal/Nordrhein-Westfalen belegen konnten.
Text: Wolfgang Gromann
Fotos: Franz Herzog
Die Veranstaltung findet am Samstag von 11 bis
18 Uhr und am Sonntag von 9 bis 16 Uhr statt. Zudem ist am Samstagabend ab 19 Uhr eine IndoorModellflugshow mit professionellen Beleuchtungseffekten vorgesehen. Der Eintritt ist frei.
Interessierte dürfen vor Ort gern Piloten und Veranstalter ansprechen, um Tipps für ihre Ziele im
Indoor-Modellflug zu erhalten.
eitere Infos sind unter www.muc3.de,
W
www.indoor-rc.de, www.modellflugimdaec.de sowie www.facebook.com/
events/751539451585775 zu finden.
Text: DAeC
24 M o d e l l f l u g
Die kleine Gruppe von Piloten in dieser Klasse ist sehr aktiv. Hier zu sehen (von links):
Franz Herzog (BW), Stephan Rätsch (HH), Günter Chevalier (BW), Günter Schwarz (BW),
K. Georg Krafft (NW), Wolfram Metzner (BB), Peter Willmer (BW)
der adler 01/2015
Deutsche Meisterschaft im Kunstflug der Klasse F3A
2015 gibt es Änderungen im Konzept
Die Ermittlung des deutschen Meisters und des deutschen Jugendmeisters, die Vorbereitung auf die FAI-Europameisterschaft 2016 in Untermünkheim/
Deutschland und die Förderung der Leistungsbreite sind die Hauptziele, die es zu verwirklichen gilt.
Deshalb müssen für die Qualifikation die Besten, die auf internationalem Level erfolgreich konkurrieren wollen, alle anspruchsvollen Flugprogramme
absolvieren.
Andererseits möchten viele Piloten, die nicht die höchsten Qualifikationsabsichten hegen, nur das P-Flugprogramm fliegen.
Nach derzeitiger Planung werden 2015 zwei Teilwettbewerbe F3A stattfinden:
Erster Teilwettbewerb: 22. und 23. August in Kaltenkirchen, zusammen mit dem Masters Worldcup, als eigenes Ergebnis herausgezogen.
Zweiter Teilwettbewerb: 19. und 20. September in Regensburg, drei Durchgänge P-15, Programm F-15 nur für die besten 30 Prozent der Piloten, mindestens
sechs; separat ein Unbekannten-Durchgang freiwillig, nicht in der Endwertung des Teilwettbewerbs.
Das Konzept sieht die Teilnahmemöglichkeit interessierter Piloten aus allen deutschen Modellflugverbänden vor; die detaillierte Rahmenausschreibung
wird Anfang 2015 veröffentlicht.
Text: DAeC
Motorflug/UL
Deutschlandflug 2015
Von West nach Ost quer
durch die Republik
Der Deutschlandflug, die traditionsreiche Motorflugveranstaltung des Deutschen Aero Clubs (DAeC),
wird im kommenden Jahr von West nach Ost verlaufen. Nach dem Termin stehen nun auch Startund Zielflugplatz fest: Der Deutschlandflug 2015
wird am 17. Juni (Anreisetag) in Bitburg beginnen
und am 21. Juni (Abreisetag) in Jena-Schöngleina
enden.
Erstmals in der langen Geschichte des Deutschlandfluges ist der Verkehrslandeplatz Bitburg
(EDRB) mit von der Partie. Die ehemalige US Air
Base kann für Großveranstaltungen dieser Art
mit der entsprechenden Infrastruktur aufwarten.
Gleiches gilt für Jena-Schöngleina (EDBJ). Exakt
20 Jahre nach seinem Deutschlandflugdebüt als
Zwischenlandeplatz wird der Verkehrslandeplatz
2015 erneut als Gastgeber fungieren. Karsten
Severin, Vorsitzender der Bundeskommission
Motorflug im Deutschen Aero Club: „Wir freuen
uns sehr, dass wir Bitburg und Jena als Start und
Ziel für den Deutschlandflug 2015 gewinnen
konnten.”
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Auch die Routenplanung läuft auf Hochtouren.
Da wie immer in zwei Gruppen – Wettbewerb
und Touring – auf unterschiedlichen Strecken geflogen wird, liegt die Hauptarbeitslast zurzeit bei
den Routenplanern Ralf-Rainer Schmalstieg und
Wolfgang Drexel. Weitere Informationen zu den
einzelnen Etappen folgen in Kürze.
Der Deutschlandflug findet alle zwei Jahre statt
und wird von der Bundeskommission Motorflug im
Deutschen Aero Club (DAeC) ausgerichtet. Er gilt
als Zuverlässigkeitsprüfung für Motorflieger und
dient der fliegerischen Weiterbildung, dem Sicherheitstraining sowie der Nachwuchsförderung.
Aktuelle und historische Informationen
zum Deutschlandflug unter www.deutsch
landflug.daec.de und https://www.facebook.com/
Navigationsflug
Text: Bundeskommission Motorflug im DAeC
– Anzeige –
❉
Latscherstraße 8
75365 Calw
Telefon (0 70 51) 37 83
Fax (0 70 51) 1 20 83
Nachprüfung aller vom DAeC, DULV, DFV, LBA zugelassenen Fallschirme
Ausbildung zum Fallschirmpacker, Abnahme von Packprüfungen
❉ Fallschirmpacken und Reparatur ❉ Fallschirmverkauf
❉ Sofortservice für eilige Kunden! ❉ Gutachtertätigkeit
❉
Qualität zu Preisen, die Ihr Hobby bezahlbar machen,
sind mir ein Anliegen.
Stellen Sie mich auf die Probe!
Modellflug/Motorflug/UL 25
Konzeptstudie WATTsUP
Pipistrel stellt neuen
Elektro-Trainer vor
Ivo Boscarol, Besitzer der inzwischen bekannten
Flugzeugmanufaktur Pipistrel in Slowenien, steckt
einen Teil seines Geldes und seiner Energie in
Elektro-Flugzeugprojekte. Dabei könnte er es sich
leisten, mit einem Privatjet durch die Welt zu düsen
und dem Leben zu frönen, denn die Flugzeugmanufaktur erfreut sich guter Erträge. Dort, wo die
edelsten Pferde Europas, die Lipizzaner, gezüchtet
werden und wo im Frühjahr und Herbst die Fallwinde von der nördlichen Bergkette Richtung
Meer jeglichen Flugbetrieb unmöglich machen,
ist sein Zuhause. Und dort kommen ihm auch immer wieder aufs Neue die zündenden Ideen, ein
Elektroflugzeug-Projekt nach dem anderen aus
der Taufe zu heben.
Der leistungsfähige
Elektromotor stammt von
Siemens
Der von der Firma Siemens in Erlangen entwickelte
Elektromotor stellt eine konstruktive Meisterleistung dar. Der permanent erregte Synchron-Außenläufer-Motor mit integriertem Getriebe schlägt
mit einem Leistungsgewicht von 85 Kilowatt/
14 Kilogramm alle noch so leichten Flugmotoren,
die in der Regel Leistungsverhältnisse von nur 2:1
aufweisen können. 6:1 sind Werte, von denen im
Elektromotorenbau nur geträumt werden konnte,
und was man bestenfalls mit Turbinen (8:1) erreicht.
Der E-Motor verfügt über einen im Gehäuse integrierten Wechselrichter, welcher speziell für
diesen Motor entwickelt wurde. Der Motor wird
mit einer Spannung von 450 Volt betrieben, der
bis zu 200 Ampere zieht. Das verlangt Kühlung!
Der Kühlkreislauf wird gemeinsam von Wechselrichter und elektrischer Maschine genutzt.
Zwei 17-Kilowattstunden-Batterie-Packs, die sich
innerhalb von Minuten wie bei einem E-Bike austauschen lassen, verleihen WATTsUP, so heißt der
neue Vogel, Start- und Steigleistungen, die einen
Rotax 912 UL leiser werden lassen. 1.000 ft/min
Steigleistung täuschen aber leider nicht darüber
Er schart eine stattliche Zahl junger Ingenieure
um sich herum, die ihm helfen, diese Ideen auch
umzusetzen. Das fünfte und vorerst jüngste Projekt
ist nun ein zweisitziges LSA mit einem 85-Kilowatt-Motor, den die Firma Siemens lieferte. Den
Versuchsträger, einen zehn Meter Alpha Trainer,
konnte man sozusagen von der Stange nehmen,
denn nach über 1.000 gefertigten ein- und zweisitzigen Flugzeugen hat das junge Unternehmen,
welches mit Motortrikes begann, acht Grundtypen
im Portfolio.
Der Alpha Trainer ist standardmäßig mit einem
912er-Rotax-Motor ausgestattet. Die enorme Zuladung gestattet so den einfachen Ersatz des
Verbrennungsmotors durch einen Elektroantrieb,
trotz der immer noch sehr schweren Batterien.
26 M o t o r f l u g / U L
Siemens hat den Elektromotor entwickelt. Bei nur 14 Kilogramm Gewicht bringt er eine Leistung
von 85 Kilowatt
der adler 01/2015
hinweg, dass WATTsUP nach einer Stunde langsam die Puste ausgeht. Wie bei den Elektroautos
fällt die Batterieleistung bis zur unteren Endladespannung so rapide ab, dass man mit den angegebenen 30 Minuten Reserve einen Landeplatz
aufsuchen sollte. Ein Batterie-Managementsystem
sorgt allerdings dafür, dass die bei Lithium-Batterien kritische Leerlaufspannung nicht unterschritten wird. Danach bleibt der Propeller einfach
stehen, auch wenn die geschätzte Gleitzahl von
16 immer noch eine Segellandung zuließe.
Pipistrels Ingenieure gehen davon aus, dass sich
das jetzige System besonders für die Flugschulung eignet. Als Trainer, mit dem das Üben von
Platzrunden vorgesehen ist, ist der Batteriewechsel nach zirka 80 Minuten weniger Mühen
unterworfen als eine fünfzehnminütige, oft umständliche und mühevolle Kraftstoffbetankung
nach zwei Flugstunden, die obendrein nicht besonders sauber ist. Das Auswechseln eines Akkus ist ebenso einfach wie beim E-Bike. Auch die
CO2-Belastung durch verbrannten Kraftstoff entfällt.
Strom ist beim Tanken sehr
viel günstiger als Benzin
Ganz entscheidend sind noch die Kosten bei der
Strombetankung. Bei einer Ladung werden etwa
80 Prozent der Batterie-Gesamtkapazität nachgeladen. Bei 55 Minuten Ladezeit, der benötigten
Lademenge und 20 Cent pro Kilowattstunde kostet
die Ladung für zwei der von Pipistrel verwendeten
Packs 6,23 Euro für reine 90 Minuten Flugzeit
bzw. 4,15 Euro pro Stunde.
Das Batterie-Management mit seiner Ladeeinheit und den Lithium-Batterien selbst wurde von
Pipistrel eigenständig entwickelt, wobei die Zellen
selbst natürlich Fremdfabrikate darstellen. Die
Basis hierzu lieferte bereits das Energieversorgungssystem des doppelsitzigen Motorseglers
Taurus.
Im realen Schulbetrieb liegt der Alpha Trainer bei
etwa zehn Litern pro Stunde. Zehn Liter Superbenzin liegen heute bei etwa 16 Euro. Eine mit
zwei Personen besetzte Maschine kann normalerweise mit 50 Litern Sprit betankt werden. 40 Liter
werden in vier Schulungsstunden verbraucht, zehn
Liter Reserve bleiben im Tank. Auf vier Elektroflug-Stunden umgerechnet sind das 16,60 Euro
für den Elektroflug und 64 Euro reine Spritkosten
(jeweils ohne Reserve gerechnet). Schmierstoff,
aufwendigere Wartung und Kontrollen sind dabei
nicht eingerechnet.
der adler 0 1 / 2 0 1 5
In fünf Jahren eine
dreimal so starke
Batterieleistung erwartet
In der Praxis wird es so aussehen, dass man mit
einer Elektroversion schon nach einer Stunde gegenüber der Motorlaufzeit mit einem Rotax-Motor
den Batteriewechsel vornehmen muss. Wie sich
aber aus der Vergangenheit heraus gezeigt hat,
verbessern sich die Batteriekapazitäten ständig,
sodass man schon in fünf Jahren davon ausgehen
kann, über drei- bis vierfache Batteriekapazitäten
gegenüber heute verfügen zu können – und das
bei gleichen Gewichten. Die Hersteller bemühen
sich dabei, an den Batterie-Packs weder an Abmessungen noch an Design und Form grundlegende Änderungen vorzunehmen, was für den
Kunden den Vorteil hat, dass er nur die BatteriePacks austauschen muss. Aufgrund der hohen
Wirkungsgrade der E-Motoren mit ihrer Langlebigkeit ist deren Austausch jedoch nicht erforderlich!
Pipistrel plant, ein Serienflugzeug für 2015 auf den
Markt zu bringen. Die Frage ist, ob dies für unter
100.000 Euro (ohne Mehrwertsteuer) gelingt. Die
schon jetzt auch in Deutschland sehr erfolgreiche
Standardversion des Alpha Trainers mit dem
912er-Rotax kostet gegenwärtig 85.000 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Da sind die zusätzlichen
35.000 Euro ein bescheidener Beitrag für die Umwelt, abgesehen davon, dass ein kaum hörbarer
Elektromotor auch ein Fliegen ohne Headsets
wie im Segelflugzeug möglich macht. Und nach
knappen 3.000 Flugstunden hätten sich sogar die
Mehrkosten amortisiert.
Das UL fliegt mit Strom wesentlich günstiger als
mit Sprit
Pipistrels Engagement für innovative Entwicklungen
im Antriebssektor für Leichtflugzeuge dürfte Schule
machen. Auch der Viersitzer Panthera soll eines
Tages in einer Elektroversion erhältlich sein.
Text: Hellmut Penner
Fotos: Werksfotos Pipistrel
Akademische Fliegergruppe Stuttgart e.V.
Kalibrier-Aktion
01.01. - 31.03.2015
Mehrere Logger gleichzeitig
einschicken und über
20% sparen!
1-2 Logger: je 29€
3-4 Logger: je 26€
ab 5 Logger: je 23€
Beachten Sie auch unseren ExpressService sowie weitere Dienstleistungen
und Infos unter
www.akaflieg-stuttgart.de
Motorflug/UL 27
Überführung eines UL-Flugzeugs beim SFC Ebersbach
Von Tschechien
auf die Hahnweide
„Die Maschine steht abholbereit in Nymburk,
ca. 20 Flugminuten östlich von Prag.“ Mit diesen
Worten löst Jaroslav Michal, der ATEC-Händler
für Deutschland, bei uns Mitgliedern des Sportfliegerclubs Ebersbach eine Welle der Begeisterung aus. Unser neues Ultraleichtflugzeug, eine
ATEC FAETA 321, erst Anfang August auf der
Hahnweide Probe geflogen und Mitte August
bestellt, ist tatsächlich schon fertig.
Sofort beginnen die Vorbereitungen zur Abholung
des heiß ersehnten Nachfolgers unserer geliebten
„Porsche-Jodel“, einer Robin DR400 Remorqueur
mit dem legendären Sechszylinder-Porsche-Flugmotor. Wir mussten uns letztes Jahr von der viersitzigen Sportmaschine trennen, weil die Lebensdauer des seltenen Motors (weltweit existieren nur
noch einige wenige Exemplare) fast abgelaufen war
und auch die normalen Wartungskosten immer
höher wurden. Die Neue ist ein schnelles und
komfortables zweisitziges Ultraleichtflugzeug mit
der Fähigkeit, Segelflugzeuge bis 750 Kilogramm
schleppen zu können.
noch dichte Nebelschwaden über den Platz. Es
dauert schließlich bis zum frühen Nachmittag, bis
die Maschinen von der Piste 31 abheben können.
Als Verband fliegen insgesamt drei Maschinen mit
Kurs 67 Grad in Richtung tschechische Grenze. In
der ersten Maschine, einer schnellen Pioneer 300,
befindet sich Manfred Eberhard, der Besitzer und
Erbauer der Maschine, ich bin der Copilot.
Die zweite Maschine des Verbands, eine FAETA321-Vorführmaschine, ist mit Jaroslav Michal und
Gerhard Brenner besetzt. In der dritten Maschine
fliegen Josef Stellbauer mit Michael Wojcinski
vom Nürtinger Club in ihrer ATEC Zephyr.
Vorbei am Schwäbisch-Fränkischen Wald und dem
Fränkischen Seenland geht es in die Oberpfalz.
Josef muss aufpassen, dass die Zephyr nicht abgehängt wird. Manfred dreht den Constant-SpeedPropeller auf 4.000 Touren und regelt den Ladedruck
ans untere Limit. So fliegt der „Rote Baron“, wie die
silber-rot lackierte Pioneer spaßeshalber genannt
wird, mit ungefähr 180 Stundenkilometern an seiner
unteren Grenze und die Zephyr kann mithalten.
Zwischenstopp in Letnany
Jaroslav meldet unseren Verband bei Praha Information an, um eine für uns ziemlich teure „Identifikation“ durch tschechische Abfangjäger zu ver-
Drei Maschinen fliegen im
Verband nach Tschechien
Am Donnerstag, 2. Oktober, bereits zwei Tage
nach der erfreulichen Mitteilung, ist eine Abholtruppe zusammengestellt. Als wir gegen neun Uhr
auf der Hahnweide eintreffen, wabern allerdings
28 M o t o r f l u g / U L
Die Abholer mit ihren Maschinen bei der Zwischenlandung auf dem Flugplatz Letnany im Nordosten Prags
der adler 01/2015
Zunächst muss noch der Traffic-Monitor programmiert werden
meiden. Kurz darauf überfliegen wir die Grenze in
Richtung Prag. Wegen unseres späten Starts von
der Hahnweide haben wir den Plan geändert. Da
wir die Abnahme und Einweisung unserer FAETA
heute nicht mehr schaffen, werden wir zuerst
nach Letnany und morgen früh dann weiter nach
Nymburk fliegen.
Letnany, der kleine Grasplatz im Nordosten Prags,
ist wegen seiner Stadtnähe ideal für einen Aufenthalt in der tschechischen Hauptstadt. Kaum
zehn Minuten Fußmarsch vom Flugzeug zur MetroStation Letnany bedeuten eine rasche Anbindung
an die Metropole. Wir landen auf der sehr welligen
Südpiste 05. Nachdem alle Maschinen verzurrt
sind, befinden wir uns auch schon auf dem Weg
ins Hotel, wo wir in einem der Restaurants beim
Abendessen den erlebnisreichen Tag mit Fliegergeschichten ausklingen lassen.
Die erste Begegnung mit dem
neuen Flugzeug
Freitag, 3. Oktober: Wir wollen möglichst rasch in
Nymburk sein. Am Flugplatz Letnany werden die
Flugzeuge betankt und gecheckt, bevor wir uns
wieder im Verband nach Nymburk aufmachen.
Nach zwanzig Minuten Flugzeit sind wir in Nymburk vor dem ATEC-Hangar und nach der Begrüßung
von Petr, dem ATEC-Eigner, und Milan, einem ATECMitarbeiter, stehen wir staunend vor unserer
neuen EF.
Schön sieht sie aus! Vom Finish fast wie ein Segelflugzeug, ganz in Weiß, noch ohne Dekor. Das
wollen wir bei Gelegenheit selbst anbringen.
Jetzt werden alle Details der Neuen gründlich
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Die EF beim sanften Aufsetzen
unter die Lupe genommen. Der Traffic-Monitor ist
noch so zu programmieren, dass er das eigene
Transponder-Signal ignoriert und nicht ständig
Fehlalarm ausgibt. Irgendwann ist es schließlich
so weit: Rollout der EF zur Platzrunden-Einweisung von Gerhard, unserem Ausbildungsleiter.
Es werden einige Starts und Landungen absolviert,
bis Jaro und Gerhard zufrieden sind. Nachdem
die Maschinen betankt und gecheckt sind, heißt
es, Abschied nehmen von Petr und Jaroslav. Milan
hatte sich, ebenso wie die Kameraden vom Nürtinger Flugsportverein, schon vorher verabschiedet.
Genussvoller Flug mit der
neuen Maschine
Manfred fliegt im Roten Baron voraus, Gerhard
pilotiert unsere FAETA, ich sitze wieder rechts.
Da wir für die Überführung und Stückprüfung nur
eine vorläufige Verkehrszulassung erhalten haben,
fliegen wir mit zwei Kennzeichen. Bis zur Grenze
melden wir uns mit tschechischer Kennung OKRUV45, dem ATEC-Überführungskennzeichen, und
in Deutschland dann mit D-MGEF. Die beiden
letzten Buchstaben unserer Kennung bedeuten
übrigens Ebersbach Fils. Wir fliegen an Pilsen
vorbei ziemlich genau auf Westkurs.
Ruckzuck sind wir über die Grenze geflogen. Ist
doch schön schnell unterwegs, unsere EF! Vorbei
geht es an Bayreuth und Bamberg. Kurz darauf
melden wir uns in Haßfurt. Mit freundlichem
fränkischem Akzent werden wir begrüßt. Gerhard
setzt die EF weich auf die Piste 11 auf und wir
rollen zum Abstellplatz. Direkt hinter uns setzt
Manfred auf und rollt uns hinterher.
Gerhard bleibt mit der EF in Haßfurt, da dort für
morgen früh die Stückprüfung anberaumt ist.
Manfred und ich starten in Richtung Hahnweide.
Nach einem kurzen Flug in wunderschöner
Abendstimmung setzt die rote Pioneer zur Landung auf der 07 an. Am Abend werden die Kameraden bei einem Bier in der Hahnweide Kneipe
informiert und es wird der Entschluss gefasst,
den Roten Baron noch einmal nach Haßfurt zu
bewegen. Die Idee von Manfred ist, dass Udo
dann zusammen mit Gerhard die EF auf die Hahnweide bringen soll.
Die Wetterlage am Samstag ist anfangs geprägt
von Nebel. Nach verzögertem Start geht es dann
endlich in die Luft. Nach ca. 30 Kilometern in
nördlicher Richtung hat sich der Nebel aufgelöst
und wir haben einen wahren Genussflug nach
Haßfurt. Die Kameraden warten schon und haben
die Stückprüfung der EF größtenteils abgeschlossen. Ein bisschen Papierkram noch. Dann geht es
Schlag auf Schlag, noch kurz betanken und dann
im Verband zurück zur Hahnweide. Udo sitzt jetzt
zum ersten Mal in der neuen EF. Kein Vergleich
zur alten EF, die ja mit fast 220 PS und mit einem
Porsche-Motor ausgestattet war. Annähernd gleiche
Reisegeschwindigkeit und sehr gute Ruderabstimmung. Macht total Spaß und der Kauf der
FAETA war für den SFC die absolut richtige Entscheidung. Nach nicht einmal einer Stunde Flugzeit im Verband mit Manfred erfolgt die Landung
auf der Hahnweide.
Die Aktion war ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten und es hat alles auf Anhieb geklappt.
Motorflug/UL 29
Jenseits des rechten Flügels der neuen FAETA ist die silber-rot lackierte Pioneer des SFC Ebersbach zu sehen
Der SFC Ebersbach bietet seinen Mitgliedern ab sofort neben der Segelflugausbildung auch die Ausbildung zum Sportge-
räteführer für aerodynamisch gesteuerte Ultraleichtflugzeuge an. Weitere Informationen auf
www.sfc-ebersbach.de
Text: Ramon Amirpour
Fotos: Jaroslav Michal,
Ramon Amirpour, Manfred Eberhard
Segelflug
OLC wird FAI-Mitglied
Wichtige Leistung für den Segelflug gewürdigt
Große Ehre für den Online-Contest (OLC): Am
16. Oktober 2014 stimmte die Generalversammlung
des Weltluftsportverbandes Fédération Aéronautique Internationale (FAI) in Pattaya/Thailand dafür,
dass dem OLC der Mitgliedsstatus „International
Affiliate Member of FAI/IGC“ (zugehöriges internationales Mitglied) zuerkannt wird. Dies ist eine
klare Bestätigung der Leistungen des OLC für den
Segelflug.
Bereits seit 2004 hatte der OLC ein Memorandum
of Understanding (MoU, gemeinsame Absichtserklärung) mit der FAI/IGC verfasst. „Nach der rasanten Entwicklung des OLC hin zum dominierenden
Internetportal für den Breitensport und dezentralen
Wettbewerb des Segelflugs wurde daran gearbeitet, den Mitgliedsstatus des OLC bei der FAI/
IGC neu zu definieren“, sagt der IGC-Vizepräsident
Christof Geißler, der auch BWLV-Mitglied ist.
Damit gibt es im Segelflug weltweit erstmals
eine Zusammenarbeit von Wettbewerbsflug
und Breitensport. Der OLC wird in der Folge zu
allen Hauptversammlungen der International
Gliding Commission (IGC) eingeladen. Dies bedeutet eine große Chance für den OLC – denn
die FAI/IGC ist die weltweit entscheidende
Sportorganisation für internationale Meisterschaften, Rekordflüge und Leistungsabzeichen
im Segelflug.
Die bisherige MoU ermöglichte es dem OLC, für
die jährliche FAI/IGC-Hauptversammlung einen
Bericht über seine Entwicklung und die Breitensportaktivitäten im Segelflug einzubringen sowie
diesen in einer Kurzzusammenfassung durch den
OLC-Repräsentanten (zuletzt Christof Geißler)
vorzutragen. Ab jetzt wird ein Vertreter des OLC
zu den Hauptversammlungen eingeladen und
darf Berichte, Präsentationen und Diskussionen
selbst leiten.
Text: Lothar Schwark
– Anzeige –
Das einzige weitere Mitglied der FAI im Segelflug, das denselben Mitgliedsstatus innehat
(und das seit vielen Jahren) ist die OSTIV. Dabei
handelt es sich um die internationale wissenschaftliche Organisation für den Segelflug
(www.ostiv.org).
30 M o t o r f l u g / U L / S e g e l f l u g
der adler 01/2015
Sommerlager des Flugsportvereins 1910 Karlsruhe in Halle-Oppin
Start mit Hindernissen
Gefühlt war der August bei uns viel zu nass und
auch zu kühl, manchmal geradezu kalt. Gerade
an den Wochenenden herrschte oftmals ungemütliches Wetter. Kein Wunder, dass sich das
Sommerlager in Halle-Oppin, das wir im August
absolvierten, wie ein Frühherbstlager anfühlte.
Dennoch: 210 Starts und 89 Stunden in der Luft,
das sind die Ergebnisse des Sommerlagers –
und das obwohl technische Probleme mit der
Winde vorlagen.
Gleich am ersten Wochenende wurden viele Einweisungs- und Schulstarts gemacht. Dieter Ruchser
erkundete am Sonntag, 11. August, gleich den
Raum nördlich von Halle, er schaffte fast 300 Kilometer. Am Tag darauf kamen von Moritz, Torsten
und Roland weitere 400 Kilometer hinzu.
Der 13. August dagegen war nicht gerade ein
Glückstag. Nach einer stattlichen Anzahl von Windenschlepps verabschiedete sich der Motor der
Hallenser Winde mit einem Kolbenfresser. Damit
war erst mal Schluss und die Suche nach einer
Ersatzwinde fing an. Mangels Startmöglichkeit in
Halle starteten Dieter und Torsten am 14. August
vom benachbarten Flugplatz Renneritz. Dieter gelang ein Flug über 321 Kilometer, Torsten meisterte
mit dem Cirrus eine Strecke von 126 Kilometern.
Nach zwei Tagen wurde eine
Ersatzwinde gefunden
Die fieberhafte Suche nach einer Ersatzwinde
endete für Stefan Münch, den Vorsitzenden von
Halle-Oppin, zwei Tage später: An jenem Tag
wurde die Ersatzwinde in einer Nacht- und Nebelaktion über 250 Kilometer an den Platz geschleppt. Der Spruch eines Jugendlichen aus
unseren Reihen lautete dazu: „Ich möchte auch
mal etwas erleben, das ich später meinen Kindern erzählen kann.“
Die „neue“ Winde sah schon etwas antiquiert
aus. Das sollte sich beim Betrieb in der zweiten
Woche noch bemerkbar machen. Am Sonntag,
17. August, konnten wir schließlich wieder fliegen.
Mit den Motoren der Winden gab es allerhand Probleme
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Am darauffolgenden Tag bemerkten wir schon
beim Aufwachen einen leichten Regenschauer.
So war gleich klar, dass es mit dem Fliegen zunächst nichts werden würde. Stattdessen bot
Roland eine Stadtführung durch Halle an – etwas
Kultur und Stadtwissen kann schließlich nicht
schaden.
Segelflug 31
tor und wir dachten schon, wir hätten die Ursache
gefunden. Dann aber folgte wieder nur stotternder
Leerlauf. Gebückt standen wir über dem Motor
und konnten nur durch seitliches Blinzeln die
Wolkenstraßen erkennen.
Wieder versuchten wir, den Zündzeitpunkt mit
einer Rückfahrbirne aus dem Lepo und einem
Draht in primitivster Weise einzustellen. Da waren Kenntnisse aus der Vergangenheit gefragt,
mit Elektronik war nichts zu machen.
Es half nichts. Wir waren schon fast drei Stunden
bei der Reparatur und mit unserer Geduld und
unserem Wissen fast am Ende. Worte wie „Verfluchter Motor, wir werden dich doch schaffen!“
und Schlimmeres gab es zu hören.
Der letzte Versuch brachte
den Durchbruch
Unsere Flieger beim Stadtrundgang in Halle
Nachmittags lockerte der Himmel doch noch auf,
Leo bekam von Roland seinen obligatorischen
Einweisungsflug verpasst und wir konnten noch
einige Schulstarts machen. Da Roland und Heiko
schon die ganze Zeit als Fluglehrer zur Verfügung
gestanden hatten, machte Leo am Dienstag Fluglehrerdienst und es gelangen ihm zwei schöne
Thermikflüge mit Leonie Krüger und mit Yannis.
So konnte er die Luftraumverhältnisse über Halle
erkunden. Joshua und Beni machten derweil
Übungsflüge mit den Einsitzern.
Auch der Motor der
Ersatzwinde streikte
Für Mittwoch war dann gute Thermik mit Wolkenstraßen angesagt. Alle Flieger wurden aufgebaut,
die Streckenflieger bereiteten sich auf einen guten
Tag vor. Dann allerdings kam die Hiobsbotschaft:
Der Windenmotor der antiquierten Winde streikte – mit der Folge, dass die Flugzeuge bei bestem
Wetter am Boden blieben.
Zuerst gab es die üblichen Anlassversuche, bis die
Batterie leer war. Dann ein Überbrückungskabel
für einen Lepo. Nein, der Motor wollte absolut
nicht. Es musste die Zündung sein. Udo forschte
im Internet nach dem achtzylindrigen Big-BlockMotor. Wir gingen daran, die Zündfolge zu überprüfen, den Unterbrecherabstand einzustellen und
die Zündspule austauschen. Kurzzeitig lief der Mo32 Se g e l f l u g
„Lass uns noch eines probieren“, kam schließlich
als Motivationshilfe von einem der Bastler. Also
bauten wir als Letztes den Kondensator aus dem
Zündverteiler aus und suchten einen Ersatz. Nur:
woher nehmen, wenn nicht stehlen? Es gab keinen
Ersatz. Also reinigten wir die Kontakte und bauten
das Ganze wieder ein. Beim Einbauen stellten wir
dann plötzlich fest, dass es einen losen Kontakt
zwischen Kabel und Kabelschuh am Kondensator
gegeben hatte. Diesen drückten wir mit der Zange
fest, bauten alles ein und stellten nochmals den
Zündzeitpunkt ein, was sich bei einem Big Block
recht schwierig gestaltet – Udo hatte schon wunde
Hände von dem Drehen an der Kurbelwelle.
nahm sich vor, in Richtung Osten in die Lausitz,
eine thermisch begünstigte Gegend, zu fliegen.
Also tankten wir 100 Liter Wasser in die Flächen
und es ging an der Winde auf 350 Meter Ausklinkhöhe. Der Hilfsmotor soll ja bei einem langen
Flug gleich ausprobiert werden und so flog Leo ein
Stück der ersten guten Wolke entgegen. Dann
folgte ein guter Einstieg in die Thermik und mit
der ersten Wolkenstraße ging es über Dessau,
vorbei von der Lutherstadt Wittenberg und am
Zauberwald entlang, bis die riesige Traglufthalle des
früheren Unternehmens Cargolifter auftauchte.
Dort ist mittlerweile ein großes Spaßbad untergebracht.
Leo jagte die ASG weiter unter den Wolken, bis er
einige Kilometer vor Eisenhüttenstadt dann doch
etwas tiefer ankam. Aber die nächste Wolke
brachte das erhoffte Steigen und mit über 3 Metern pro Sekunde konnte er von 700 Metern über
Grund auf 2000 Meter steigen – so muss es sein.
Schon tauchte hinter Eisenhüttenstadt die polnische Grenze auf. Die Oder bildet die natürliche
Grenze zu unserem Nachbarland. Zurück ging es
dann ähnlich über die Wälder und dem nur dünn
besiedelten Raum.
Es folgte ein letzter Versuch mit einem Start. Der
Motor sprang sofort an und lief so sauber, als
wäre nichts gewesen. Beim Gas geben drehte der
Motor problemlos hoch. Wir hatten es geschafft!
Wir klopften uns gegenseitig auf die Schulter und
waren doch etwas stolz.
Sofort ging die Meldung an den Start: Fertigmachen
für einen Windenschlepp. Gegen halb vier wurde
die DG 300 mit Beni am Steuer ohne Mühen an
den Himmel geschleudert. So konnten wir letztlich
an diesem Tag doch noch zwölf Starts machen.
Der nächste Tag zeigte sich dann von seiner guten
Seite. Schulflüge, Flüge um den Platz wie auch
Streckenflüge gelangen uns. Rolf-Dieter absolvierte
seinen 500. Start in der DG 300.
Erfolgreicher
Flug in die Lausitz
Auch für den Freitag war nochmals fliegbares
Wetter mit Wolkenstraßen angekündigt. Leo Streit
Beim gemeinsamen Essen mit den Fliegerfreunden
in Halle-Oppin
der adler 01/2015
34 Kilometer vor Halle und minus 700 Meter
auf dem Endanflugrechner war die Thermik
dann leider zu Ende. Etwa 15 Kilometer davor
traf Leo eine falsche Entscheidung und wollte
nördlich den großen Seen aus dem früheren
Braunkohleabbau bei Bitterfeld ausweichen.
Also Motor ziehen und das restliche Stück
„heimratteln“. Nach über fünf Stunden landete
er glücklich und zufrieden in Halle-Oppin. Mit
insgesamt 463 Kilometern landete er an diesem Tag in der deutschlandweiten OLC-Wertung auf den ersten Platz.
Abends gab es dann noch ein gemeinsames
Spießgrillen mit unseren Hallenser Freunden, und
das herbstliche Sommerlager fand einen schönen
Ausklang bei vielen interessanten Gesprächen.
Jens Stolz gelang im Discus ein Flug über 252 Kilometer, Moritz Eble mit Copilot Max Kaltenbrunn
in der DG 500 kam auf 200 Kilometer und Markus
Kubutat im Cirrus auf 113 Kilometer. Das war ein
toller Abschluss unseres Sommerlagers.
Text und Fotos: Leo Streit und Roland Helfer
Bitte vormerken!
In diesem Jahr findet wieder eine deutsche Meisterschaft im Segelflug in Baden-Württemberg statt. Vom 26. Mai bis zum 5. Juni wird auf dem Flugplatz
Erbach bei Ulm die DM der Standard- und der 15m-Klasse ausgetragen. Angegeben ist der erste und letzte Wertungstag, davor ist ein Pflichttrainingstag
einzuplanen. Weitere deutsche Meisterschaften sind in diesem Jahr in Zwickau vom 16. bis 26. Juni (Club- und Doppelsitzer-Klasse) sowie in StendalBorstel vom 11. bis 21. August (18m- und Offene Klasse).
Luftsportlerinnen
Hexentreffen im BWLV 2015
Zum 30. Treffen der Luftsportlerinnen im BWLV wollen wir uns am 17. Januar 2015 auf dem Berneck treffen.
Das Jubiläumstreffen soll Zeit bieten für viele Gespräche und Fragen.
Aber ein Programm haben wir uns trotzdem ausgedacht:
• Walter Eisele wird uns bezüglich Segelflug und AMF wieder auf den neuesten Stand bringen.
• Wer ist schon einmal im Ballon gefahren? Wir sehen tolle Bilder und eine Wettbewerbsform
wird uns vorgestellt.
• Gaby berichtet vom WLSB
– Verschiedenes, Termine und Veranstaltungen
Natürlich gibt es auch wieder etwas zum Mittagessen und nach dem Kaffee (für Kuchenspenden wären wir wieder dankbar) ist offenes Ende.
Janina Kölle und Gaby Haberkern freuen sich auf euch.
Anmeldungen wie immer an mich direkt: [email protected]
Vor allem für die Kuchen-Koordination wäre ich dankbar für eine E-Mail.
Das deutschlandweite Hexentreffen ist vom 30. Januar bis 1.Februar 2015 in Berlin. Alle Informationen hierzu findet ihr auf der Seite:
http://www.hexentreffen.com/
– Anzeige –
Funkgeräte 8,33 kHz . Jetzt günstig umrüsten . ohne Wartezeiten .
Ülis Segelflugbedarf GmbH
Tel: 06045/950100
[email protected]
Besuchen Sie uns in unserem Online-Shop: shop.segelflugbedarf24.de
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Segelflug/Luftsportlerinnen 33
REGIONEN
Region
1
Rhein-Neckar-Enz
Fliegerball der nordbadischen
Fliegergruppen
Eine groSSe Sause!
Volles Haus mit rund 300 Besuchern gab es beim
Fliegerball am Samstag, 15. November 2014, in
Mannheim. Vor Ort waren Vertreter aus den nordbadischen Segelflugvereinen, dem Luftsportzentrum
Rhein-Neckar, Mitarbeiter des City Airports Mannheim sowie Gäste aus der Politik und die Mitglieder
des Segelflugvereins Mannheim.
Der Segelflugverein Mannheim war nach langer
Zeit wieder einmal der Ausrichter. Da es auch galt,
85 Jahre Segelflug in der Stadt zu würdigen, war
dies ein passender Anlass.
Weinelt, Ehrenpräsident des Baden-Württembergischen Luftsportverbands (BWLV).
Es folgten die Ehrungen zur Deutschen Meisterschaft im Streckensegelflug (DMSt). Eine beachtliche Leistung hatte Sybille Andresen (SFV Mannheim) mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft
unter den Damen erzielt. Aber auch Ingo Andresen
und Simon Schmidt-Meinzer (beide ebenfalls SFV)
glänzten mit dem Gewinn der 18m-Klasse Nordbaden bzw. der Juniorenmeisterschaft Nordbaden.
Nicht zu vergessen der erste Platz in der Einzelund Mannschaftswertung unserer Jugend beim
Vergleichsfliegen 2014.
Die Rock’n-Roll-Band „Just for fun“ heizte den
Gästen bereits während des Essens ein. Anschließend folgte die Tombola mit großartigen Preisen –
etwa Rhein-Neckar-Air-Flüge nach Hamburg und
Berlin, zwei Doppeldeckerflüge mit der Boeing
Stearman, ein Fallschirmtandemsprung und zwei
Simulatorflüge mit Boeing 737 und Airbus A320.
Schließlich rockte noch deejay-d vom späten Abend
bis früh in den Morgen das beleuchtete Foyer mit
vielen Gästen.
An der Bar sorgten Dieter und Esther vom Segelflugverein für tolle Cocktails, die Dekoration hatte Evi
installiert. In dem Projekt steckte sehr viel Arbeit,
unter der Leitung von Rüdiger Kling war ein ganzes
Team über Monate beschäftigt gewesen. Alles in
allem war es ein würdiger Abend und vielleicht
auch ein zukunftsträchtiges Konzept mit dem DJ im
Nebenraum, der zusätzlich alle Junggebliebenen
mit dem passenden Musikkontrast versorgte.
Text und Fotos: Dirk Walker
Begrüßt wurden die Gäste standesgemäß mit beleuchteten Wegweisern sowie einer simulierten,
beleuchteten Runway vor dem Eingang. Auch der
obligatorische rote Teppich zusammen mit zwei
echten Fackeln fehlte nicht. Im Foyer eingetroffen,
gab es für die Gäste zunächst einen Sektempfang
bei einleitender Musik sowie Videos des Segelflugvereins Mannheim.
Nach der Begrüßung durch Vereinspräsident
Swen Holtmann führte Julian Bittinger als Moderator durch das Abendprogramm. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU Mannheim,
Stadtrat Steffen Ratzel, ließ es sich ebenso wenig
nehmen, zu den Gästen zu sprechen, wie Gerd
34 Re g i o n e n
Rund 300 Gäste waren zum Fliegerball gekommen
der adler 01/2015
Hochzeit bei
der Fliegergruppe
Renchtal
Matthias Armbruster und Patricia Roth feierten
kürzlich in der katholischen Sankt Remigiuskirche
in Merdingen und anschließend in Ihringen am
Kaiserstuhl auf dem Hofgut Lilienhof eine tolle
Hochzeit. Als Hochzeitsmotto in ihren Einladungen
hatten die beiden Glücklichen gewählt: „Aus zwei
wird eins und bleibt doch zwei – gemeinsam zusammen und dennoch frei“. Matthias ist aktiver
Segelflieger der Fliegergruppe Renchtal. Seine Vereinskameradinnen und -kameraden überraschten
das junge Paar mit dem nagelneuen Vereinsdoppelsitzer Duo Discus XL. Die FGR wünscht viel Glück
in der gemeinsamen Zukunft.
Text: Martin Kiefer
Foto: Joachim Treier
Matthias und Patricia im Vereinsdoppelsitzer Duo Discus XL
Pleidelsheimer
Flugschüler in
Sinsheim
Um neue Perspektiven in der Ausbildung zum
Segelflugzeugführer zu gewinnen, besuchten vier
Flugschüler aus Pleidelsheim Anfang November
die befreundeten Sinsheimer Fliegerkollegen. Dort
warteten neben den Vereinsmaschinen ASK 21
und DR 300 die Segelkunstfluglehrer Thomas Neudel und Robin Kemter. Letzterer ist einer der erfolgreichsten Segelkunstflugpiloten im BWLV.
Also hieß es: Rein in den Flieger, ausklinken in
1.200 Metern über Grund, anwackeln und los geht’s.
Rollen, Loopings, Turns und eine Vielzahl weiterer
Figuren wurden absolviert. Nachdem Flieger und
Piloten wieder „richtig herum“ gedreht waren und
eine butterweiche Landung auf butterweichem
Platz erfolgt war, stiegen unsere Gäste grinsend
Region
3
Ostalb-Donau
Richtfest für neue
Fliegerwerkstatt
Der Luftsportring Aalen errichtet auf dem Flugplatz Elchingen eine neue Halle zur Wartung der
Vereinsflugzeuge. Rund 530 Quadratmeter groß,
modern und beheizbar! Das Ergebnis kann sich
sehen lassen.
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Flugschüler aus Pleidesheim zu Gast in Sinsheim
– und manche auch etwas blass – wieder aus. Da
nach den Flügen der Pleidelsheimer Delegation
noch genügend Zeit bis Sunset war, kam von den
Helfern auch noch jeder in die Luft, sodass es für
alle Beteiligten ein toller Tag wurde. Das Debrie-
fing fand, wie wir es mögen, beim Freibier statt.
Danke dafür!
Innerhalb von nur drei Monaten ist ein schmucker
Hallenbau auf dem Flugplatz Aalen-Elchingen
entstanden. Der milde Herbst auf dem Härtsfeld
hat dazu beigetragen, dass der Bau in kurzer Zeit
realisiert werden konnte. In nur fünfeinhalb Wochen
ist auf dem Betonfundament eine moderne Holzkonstruktion errichtet worden.
diesem Zeitpunkt durchgeführt worden war. Wie
bei allen Bauvorhaben in der 60-jährigen Flugplatzgeschichte konnte der Verein auch bei diesem
Projekt wieder auf seine Mitgliederbasis zurückgreifen. „Dieses Netzwerk ist für einen Verein praktisch das Grundkapital. Sonst könnten Projekte in
dieser Größenordnung nie realisiert werden“, sagte
Albrecht und dankte damit allen Mitgliedern, die an
diesem Projekt bis jetzt schon mitgewirkt haben.
Professor Dr. Helmut Albrecht, der Vorsitzende des
Luftsportrings Aalen, war am 14. November 2014
bei seiner kurzen Ansprache sichtlich stolz, wie
professionell und schnell der Bauverlauf bis zu
Text und Foto: Magnus Nedoma,
Flugsportring Kraichgau, Sinsheim
Namentlich sind dies die Architekten Julia Becker
und Roman Benz, die Firma Schlosser-Holzbau aus
Regionen 35
Der LSR Aalen freut sich über eine neue Halle. Diese soll bis zum Frühjahr dieses Jahres fertig werden
Jagstzell, die Firma BFW-Wettemann aus Lauchheim-Hülen, die helfenden Mitglieder Edmund Feil
und Kaspar Rieger sowie der Projektleiter des
Vereins, Paul Erhardt. Alle sind trotz Wind und
Wetter auch im Winter fast täglich auf der Baustelle tätig. Einen besonderen Dank richtete Helmut Albrecht an den Baden-Württembergischen
Luftfahrtverband (BWLV), der das Bauprojekt mit
mehr als 20.000 Euro fördert.
Albrecht erinnerte in seiner Ansprache auch an
die vor wenigen Monaten tödlich verunglückten
Wolf Becker und Volker Steiner, welche die Idee
zu der Werkstatt vor ein paar Jahren angestoßen
hatten. Im Sommer hatten sie noch die Bauvorbereitung begonnen.
Vereins gewartet werden. Das Ganze wird, soweit
es geht, von Vereinsseite aus geleistet, sodass
sich auch weiterhin viele Luftsportring-Mitglieder
ihren Sport leisten können.
Der Verein legt seit Anbeginn großen Wert auf eine
gute Ausbildung seiner Mitglieder im technischen
Bereich, auch durch technische Lehrgänge des
BWLV. Helmut Albrecht nutzte den feierlichen
Rahmen des Richtfestes, um Eberhard Mertz zu
ehren. Albrecht überreichte ihm die Goldene Ehrennadel des BWLV.
Eberhard Mertz ist sozusagen der „Mister Technik“
im Luftsportring Aalen. „Sein technisches Know-
how ist praktisch nicht zu ersetzen – und das seit
über 50 Jahren“, sagte Albrecht in seiner Laudatio.
Als Technischer Leiter Motorflug im Verein, Luftfahrtgeräte-Prüfer und auch als Sachverständiger
für technische Fragen hat Eberhard Mertz seine
Leidenschaft zum Beruf gemacht. Überdies ist er
Ansprechpartner bei behördlichen Regularien.
In der neuen Fliegerwerkstatt in Elchingen wird
Eberhard Mertz sicher viele Stunden verbringen,
sodass die Luftfahrzeuge weiterhin in bester
technischer Qualität an den Start gehen können.
Text und Fotos: Michael Kost
Die neue Werkstatt wird die
Halle in Neukochen ersetzen
In der neuen Werkstatt werden in Zukunft die Vereinsflugzeuge gewartet, repariert und geprüft. Sie
wird die alte Werkstatthalle in Neukochen ersetzen. Diese wird inzwischen seit mehr als 60 Jahren
nur von den Segelfliegern genutzt. Sie besteht seit
der Nachkriegszeit. 1951 wurde der LSR Aalen
gegründet. Ein geeignetes Fluggelände für die Luftsportfreunde gab es damals aber noch nicht. Die
Halle in Neukochen war sozusagen die „erste Heimat“ der Aalener Flieger.
Diese alte Fliegerwerkstatt in Unterkochen soll
verkauft werden, sobald die neue in Betrieb ist.
Diese soll nun bis Frühjahr 2015 zum Start in die
neue Flugsaison fertig gebaut sein. In der neuen
Halle können dann auch die Motorflugzeuge des
36 Re g i o n e n
Professor Dr. Helmut Albrecht, Vorsitzender des LSR Aalen, überreichte die Goldene Ehrennadel des BWLV
an Eberhard Mertz
der adler 01/2015
Region
5
OberschwabenBodensee
Ganz in WeiSS
„Drei Brettln, a gführiger Schnee“ soll das Motto
der Luftsportgruppe Isny in diesem Jahr heißen –
in Abänderung des allseits bekannten Liedes aus
den Dreißigern und in Erwartung einer ausreichenden Menge des weißen Niederschlages im Allgäu.
Und so planen die Isnyer auch für 2015 wieder ein
„Ski-Fly-In“ für die Brettl-Flieger aus Deutschland
und dem nahen Ausland – und zwar am Wochenende 21. und 22. Februar.
Die Veranstaltung hat sich zu einer wahren Attraktion in dem kleinen Allgäustädtchen entwickelt;
nicht nur Motor-, Ultraleichtflugzeug- und Motorseglerpiloten bevölkern das Fluggelände im Rotmoos, sondern auch Skilangläufer und Spaziergänger sowie – besonders aus dem nahe
gelegenen Kurgebiet – Gäste aus nah und fern.
Starts und Landungen auf
Skiern sind eine Attraktion
Weil bei diesem Fliegertreffen kein Flugtag auf
dem Programm steht, wird man zwar keine Akrobatik am Himmel sehen, aber allein schon die
Starts und Landungen auf Skiern sind mit Sicherheit eine ungewohnte Attraktion. Um ein richtig
gemütliches Winter-Ambiente bei dennoch vertretbarer Betriebstemperatur zu schaffen, organisiert
Region
7
Die Luftsportgruppe Isny bittet am 21. und 22. Februar zum Ski-Fly-In
die Luftsportgruppe Würstchen, Glühwein, Kaffee
und Kuchen in der Halle und baut eine Schneebar
auf; offen stehen diese Annehmlichkeiten auch
den fußläufigen Besuchern des Fluggeländes. Bei
Bedarf werden die Besatzungen in Isny untergebracht.
Sicherlich sind auch einige Flugzeuge mit konventionellem Fahrwerk unterwegs, um diese Ecke
des Allgäus anzufliegen. Eine Landung im tiefen
Schnee ist mit diesen „Rädern“ allerdings ausgeschlossen; die Piloten werden dann nach Leutkirch-Unterzeil umgeleitet (wo die Piste bei Bedarf
geräumt wird) und dort auf dem Landwege abgeholt.
Da auch in Leutkirch bei entsprechender Schneelage ein „Brettl-Betrieb“ möglich ist, kann man
gegebenenfalls dort seine Skier unterschnallen
und nach Isny fliegen.
Bitte die PPR-Regelung in EDNL beachten.
Isny hat die Betriebspisten 07/25, Frequenz
123,50, Telefon +49 75 62 49 51. NordPlatzrunde in 3.000 Fuß Höhe, Isny und das Kurgebiet
möglichst umfliegen. Anmeldungen und weitere
Informationen bei Christian Lakeberg unter +49
173 88 51 285. Hinweise und Mitteilungen sind
auch unter www.lsg-isny.de zu finden.
Text und Foto: Heinz Mauch
Schwarzwald
SG 38 des
Sportflieger-Clubs
C. F. Meerwein jetzt
im Europa-Park
Das Gründungsflugzeug des Sportflieger-Clubs C. F.
Meerwein aus Emmendingen, ein Schulgleiter
SG 38, wurde am 17. Oktober 2014 dem EuropaPark als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt, wo
es nun das Dach des Hochbahnhofs Alexanderplatz
schmückt und von vielen Menschen bestaunt
werden kann.
Die Idee, das erste Segelflugzeug des Vereins
zum Ausstellungsstück umzufunktionieren, war
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Der SG 38 des Sportflieger-Clubs C. F. Meerwein ziert jetzt den Bahnhof Alexanderplatz im Europa-Park
vor etwa einem Jahr entstanden. Zum 60-jährigen Bestehen des Vereins 2013 war der Schulgleiter SG 38 buchstäblich vom Dachboden ge-
holt und bei den Feierlichkeiten ausgestellt
worden. Die Begeisterung über das leider nicht
mehr flugfähige Vereinsflugzeug war so groß,
Regionen 37
dass ein erneutes Verbannen auf den Speicher
nicht infrage kam.
Als klar war, dass die Beschädigungen, die durch
einen Autounfall beim Transport verursacht wurden,
zu groß waren, um den SG 38 wieder flugfähig zu
machen, wurde nach sinnvollen Alternativen gesucht. Schnell kam man auf den nahe gelegenen
Freizeitpark Europa-Park, der nicht zuletzt durch
seine außergewöhnliche Dekoration bekannt ist.
Erinnerung an die
groSSen Leistungen der
Vereinsgründer
Stephan Hercher, beim Europa-Park für die Dekoration verantwortlich, sprang sofort auf die Idee
von Initiator Heinz Heller an, den SG 38 im Park
auszustellen. Er stellte den Kontakt zu Thomas
Mack von der Geschäftsführung her, der als bekennender Flugenthusiast ebenfalls von der Idee
begeistert war.
Bei der Einweihungsfeier im Europa-Park stellte der
Vorsitzende des Sportflieger-Clubs C. F. Meerwein,
Hermann Aichele, den 30 geladenen Gästen die
Anfänge des Vereins vor. Aichele würdigte die
enorme Leistung der damaligen, etwa 20 Mann
starken Gemeinschaft, die in zweijähriger Arbeit
das erste Segelflugzeug des Vereins zusammengebaut hatte.
Der Emmendinger Oberbürgermeister Stefan Schlatterer erinnerte an den in Leiselheim am Kaiserstuhl
geborenen badischen Landbaumeister Carl Friedrich
Meerwein, dem nachgesagt wird, im Jahre 1781
mit einem selbstgebauten Flugapparat auf einem
Misthaufen gelandet zu sein. Zwar liege die Wahrheit über einen erfolgreichen Flug Meerweins im
Dunkel der Vergangenheit, jedoch seien die Berechnungen seines Flugapparats bezüglich Gewicht
und Flügelfläche zukunftsweisend gewesen, so
Schlatterer.
Thomas Mack, den Hermann Aichele zum Ehrenfördermitglied des Vereins ernannte, bedankte
sich für die Leihgabe des Vereins und betonte,
man wolle mit der Ausstellung dieses Schulgleiters die Verbundenheit mit den technischen Pioniertaten der näheren Heimat würdigen.
Anschließend wurde eine Infotafel enthüllt. Diese
soll den jährlich fünf Millionen Besuchern des Parks,
von denen die meisten ihre Rundfahrt an der Bahnstation Alexanderplatz beginnen, Informationen zum
Bei der Enthüllung der passenden Hinweistafel(v. l.):
Thomas Mack, Stefan Schlatterer und
Hermann Aichele
Verein, zum SG 38 und zu Carl Friedrich Meerwein
liefern.
Text: Thomas Franke
Fotos: privat
technik
Die Technik erinnert
Technische Mitteilungen:
Alexander Schleicher Segelflugzeugbau
Gegenstand:Zweiteiliger Motorträger direkt mit Halterung für Bing-Kraftstoffpumpe
Betroffen:ASW 27-18ETM-Nr. 10
Alle Werk-Nummern ohne TM 10, Maßnahme A
ASW 28-18ETM-Nr. 16
Alle Werk-Nummern ohne TM 05, Maßnahme A
Dringlichkeit:Keine – Änderungen wahlweise
Vorgang, Maßnahmen und Hinweise: siehe TM
Gegenstand:Einführung einer neuen Kraftstoffpumpe, entspr. SOLO
TM4603-15
Betroffen:ASW 27-18ETM-Nr. 11
Alle Werk-Nummern mit TM 10, Maßnahme A
ASW 28-18ETM-Nr. 17
Alle Werk-Nummern mit TM 05, Maßnahme A
Dringlichkeit:Keine – Änderungen wahlweise, vorzugsweise bei Neubau
Vorgang, Maßnahmen und Hinweise: siehe TM
38 Re g i o n e n / Te c h n i k
Gegenstand:Nachträglicher Einbau einer Kraftstoffpumpe, entspr. SOLO
TM4603-15, anstelle der bisherigen Bing-Kraftstoffpumpe
Betroffen:ASW 27-18E TM-Nr. 12, alle Werk-Nummern
ASW 28-18ETM-Nr. 18, alle Werk-Nummern
Dringlichkeit:Keine – Änderungen wahlweise
Vorgang, Maßnahmen und Hinweise: siehe TM
ROTAX Aircraft Engines
• Service Bulletin SB-912-066 / 914-047, 8.Dezember 2014,
Änderung von Zylinderkopftemperatur- auf Kühlmitteltemperaturmessung für ROTAX-Motor Type 912 und 914
• Service Instruction SI-912 I-001 R2 / 912-016 R7 / 914-019 R7,
8. Dezember 2014 Auswahl von geeigneten Betriebsmitteln für
ROTAX-Motor Type 912i, 912 und 914 (Serie)
MB
der adler 01/2015
daec-News
Mitgliederversammlung des DAeC
Vorstand neu aufgestellt
Bei der Mitgliederversammlung des DAeC am
29. November 2014 in Erfurt standen turnusmäßig
die Wahlen der Vizepräsidenten auf der Tagesordnung. Die Delegierten entschieden sich für
Sigrid Berner als Schatzmeisterin. Als Vizepräsidenten wählten sie René Heise und Mike Rottland,
die neu für die Vorstandsarbeit kandidierten, sowie Gunter Schmidt, der wieder für das Amt zur
Verfügung stand.
26 Delegierte aus den Bundeskommissionen und
Mitgliedsverbänden waren zur Hauptversammlung
des DAeC gekommen. Sie mussten über Haushalte,
Satzungsänderungen und Personalien entscheiden.
Zunächst berichteten Wolfgang Müther sowie
die Vizepräsidenten Gunter Schmidt und Winfried
Maier über Schwerpunkte der Verbandsarbeit im
Jahr 2014. Nationale und internationale Interessenvertretung auf den verschiedenen sportpolitischen Ebenen waren die Hauptthemen. Im Aktionsbericht http://links.daec.de/9003 sind die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
Die Vorsitzenden der temporären Arbeitsgruppen
„Struktur“ und „Kommunikation“ stellten die Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Die große Strukturreform mit der neuen Satzung von 2009 hatte in der
Übergangszeit viel Eingewöhnung und Diskussionen gefordert. Der Vorsitzende der AG Struktur
berichtete, dass die Reform nun weitgehend umgesetzt und praxistauglich sei. Die Gruppe sieht
ihre Arbeit nun als abgeschlossen an. Anders bei
der AG Kommunikation. Uli Braune erklärte die
Ideen und Konzepte und stellte die rasche Umsetzung in Aussicht.
Kohlenstoffmonoxid-Belastung
Dicke Luft im Cockpit?
Kontamination von Kabinenluft ist ein ernstes
Thema. Die Qualität der Atemluft in Cockpit und
Kabine sollte nicht nur in der kommerziellen Luftfahrt kontinuierlich kontrolliert werden. Bei zu
hoher Belastung mit Schadstoffen müssen die Piloten lautstark auf die Gefahr aufmerksam gemacht werden. In der Allgemeinen Luftfahrt ist
das Thema noch wenig präsent. Zu Unrecht, meinen Spezialisten und fordern mehr Aufmerksamkeit. Sie warnen vor Vergiftungen beim Fliegen
mit Motorflugzeugen, Motorseglern und Ultraleichtflugzeugen.
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Der neue DAeC-Vorstand (v. l.): Mike Rottland, René Heise, Sigrid Berner, Wolfgang Müther,
Gunter Schmidt
Ausführlich berichtete Schatzmeisterin Sigrid
Berner über die Kassenlage des Verbandes. Die
finanzielle Situation des DAeC ist solide. Dem
Jahresabschluss 2013 wurde zugestimmt, der
Vorstand wurde einstimmig entlastet. Auch der
Nachtragshaushalt 2014 sowie der Haushaltsvorschlag 2015 fanden eine große Mehrheit. In
der Satzungsänderung zur Sportschiedsgerichtsbarkeit setzten die Delegierten die Beschlüsse
der Hauptversammlungen 2012 und 2013 weiter
um. Damit ist die Übertragung der Aufgabe an die
Deutsche Institution für Schiedsgerichtsbarkeit
nun vollständig in der Satzung verankert. Auch
die Finanzordnung des DAeC wurde von allen
Delegierten akzeptiert. Sie hat satzungsergänzenden Charakter.
empfohlen, ethische Grundsätze zur „guten Verbandsführung“ in die Statuten aufzunehmen. Die
Delegierten sind dem gefolgt und haben sich einstimmig für den Entwurf entschieden. Ohne Diskussion und einstimmig wurde auch die neue
Anti-Doping-Ordnung verabschiedet. Die Satzung
und alle Ordnungen sind auf der DAeC-Website
in der Rubrik „Verband“ veröffentlicht.
Als neues Thema wurde der Ethik-Code in die
Satzung aufgenommen. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte seinen Mitgliedern
ie nächste ordentliche DAeC-MitgliederD
versammlung ist am 28. November 2015
in Hessen.
Sauber ist nicht rein: Da Kohlenstoffmonoxid
(CO) ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas
ist, wird eine zu hohe Belastung der Atemluft
nicht wahrgenommen. Die Folgen einer leichten
Vergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel und
grippeähnliche Symptome. Höhere Konzentrationen führen zu Lähmungen und Bewusstlosigkeit
bis hin zum Tod innerhalb weniger Minuten.
Unter dem Stichwort „Dicke Luft im Cockpit“
sammelt die Bundeskommission Motorflug Erfahrungen und Informationen:
• Die meisten Piloten kennen die kleinen
Indikatoraufkleber am Panel, die melden
Vor den Vorstandswahlen verabschiedete sich
Winfried Maier von den Delegierten. Da er
bereits drei Amtsperioden aktiv war, konnte er
sich satzungsgemäß nicht mehr zur Wahl stellen.
Präsident Wolfgang Müther dankte ihm für sein
Engagement und zeichnete ihn mit der goldenen
Ehrennadel des DAeC aus.
sollen, wenn der CO-Grenzwert überschritten
wird. Wie genau sind diese Geräte?
• Welche anderen Systeme der Erfassung von
CO sind im Einsatz?
• Hat jemand Erfahrungen mit Warnsystemen
im Flugzeug?
• Hat jemand bereits eigene Erfahrungen mit
Vergiftungserscheinungen durch CO?
Info, Kontakt und Adresse für Erfahrungs­
berichte: Jürgen Leukefeld, Telefon:
0531/23540-54, [email protected]
DAeC -News 39
Musterverfahren
Nichts Neues bei TKG und
EMVG
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hatte mit ihrer
Nichtzulassungsbeschwerde gegen das Urteil in einem Parallelverfahren Erfolg und spielt damit weiterhin auf Zeit. Dieses Parallelverfahren geht damit in
die nächste Runde und wird jetzt höchstrichterlich
vor dem Bundesverwaltungsgericht entschieden.
Das bedeutet für alle weiteren Verfahren, zu dem
auch der Rechtsstreit des DAeC mit der BNetzA
über die Beiträge nach TKG und EMVG gehört,
dass es wenig sinnvoll ist, das eigene Verfahren vor
dem Verwaltungsgericht fortzusetzen. Das würde
Zeit und Geld kosten und wäre kontraproduktiv,
wenn gleichzeitig das Bundesverwaltungsgericht
ein möglicherweise anderes Urteil erlässt.
Das kann jedoch weiterhin bedeuten, dass die
BNetzA noch vor Abschluss des Verfahrens weitere Beitragsbescheide versendet. Die zuletzt
verschickten Bescheide beziehen sich auf die
Jahre 2009 bis 2011. Die Verjährungsfristen betragen sowohl nach TKG als auch nach EMVG
vier Jahre. Damit erscheint eine erneute Beitragserhebung im kommenden Jahr möglich.
DAeC-Arbeit
Aktionsbericht für 2014
liegt vor
2014 war ein ereignisreiches Jahr für den Luftsport. Sportliche Spitzenleistungen, erfolgreiche
Maßnahmen für den Breiten- und Leistungssport,
politische Entscheidungen für den Luftsport waren
die Höhepunkte. Im Aktionsbericht 2014 sind die
wichtigen Ergebnisse der Sport- und Verbandsarbeit
zusammengefasst.
Das Heft kann bei Brit Liersch kostenlos unter Tel.
0531 23540-41 oder [email protected] angefordert werden. Als Download ist der Aktionsbericht
auch unter www.daec.de veröffentlicht.
Luftsportgeräte-Büro
UL-Lizenzen jetzt
unbefristet
Nach der neuen LuftPersV, die am 7. November vom
Bundesrat verabschiedet wurde, werden Ultraleichtflug-Lizenzen unbefristet ausgestellt. Die Verordnung
tritt mit Unterzeichnung in Kraft. Bei der nächstfälligen Verlängerung der Lizenzen oder Berechtigungen
erfolgt der Eintrag der unbefristeten Gültigkeit. Dafür
ist ein spezielles Antragsformular zu nutzen, weitere
Nachweise müssen nicht erbracht werden. Ein vorzeitiger Umtausch der Lizenz ist nicht notwendig.
Bitte beachten: Die Rechte der Lizenz dürfen weiterhin
nur in Verbindung mit einem gültigen Tauglichkeitszeugnis, zumindest dem LAPL-Medical, und erforderlichen Nachweisen im Flugbuch ausgeübt werden.
Fluglehrerberechtigungen bleiben für jeweils drei
Jahre gültig. Die Gültigkeit muss in die UL-Lizenz
eingetragen und vom Inhaber mit Nachweis der
Tätigkeit verlängert werden. Die Abschaffung von
Forderungen im Ausbildungsbetrieb können von
den jeweiligen Flugschulen umgesetzt werden.
Informationen auf www.daec.de/luftsport
geraete-buero/
Texte: DAeC
W lV
.de
Aus diesem Grund hat sich der Vorstand des
DAeC entschlossen, dem Vorschlag der Rechtsvertretung zu folgen und das laufende Verfahren
weiterhin ruhen zu lassen. Die Signale aus der
uns vertretenden Anwaltskanzlei lassen hoffen,
dass das Bundesverwaltungsgericht im Verlauf des
kommenden Jahres ein endgültiges Urteil fällen
wird. Auf der Grundlage dieses Urteils werden
dann auch die weiteren anhängigen Verfahren
behandelt.
WW
W. B
03
14
motorF
lug
reiseB
i aQuilas
ug
üBer den
Vorste
das etW
as and
seite 24
ericht:
mit dre
segelFl
ere Kun
Deutsch
lands gro
ßes Flu
gsport
ärmelK
anal
ausFl
ug na
seite 33
llung
stFlug
ch duB
lin
der szd
zeug aus
-59
polen
Magazin
steh
titelt
he
FreiBu t der Flugp ma
rg Vor
latz
dem a
us?
seite 4
geplante
r stadio
Anzeige
npreis
Novemb
er 2014
Eqip Wer
bung &
Sprottau
Verlag
GmbH
er
53117 Bon Str. 52
n
•
•
•
•
liste N
r. 12
Telefon:
0228-96
Telefax:
69 90
11
0228-96
69 90
12
www.luft
sportma
info@lu
gazin.de
ftsportm
agazin.
de
n-neuba
u erzürn
t die ge
müter de
r luftspo
rtler
BWLV-Mitteilungen
Segelkunstflug-lehrgang in Hayingen
Viel mehr als nur Sicherheit
Es ist schon eine spezielle Idee, als engagierter
Streckenflieger an einem Kunstfluglehrgang teilzunehmen. Trotzdem kommt es anscheinend immer
wieder vor, dass Leute, die wie ich mit jedem
mühselig gewonnenen Höhenmeter geizen, diese
auf einmal freudig innerhalb von weniger als fünf
Minuten verheizen.
Seit vielen Jahren hatte ich mir aus den unterschiedlichsten Gründen überlegt, an einem Segelflugkunstflug-lehrgang teilzunehmen. Der wichtigste
Aspekt ist für mich die Sicherheit, die man gewinnt,
wenn man lernt, ein Flugzeug in allen Lagen zu
beherrschen. Zudem hat mich die Präzision fasziniert, mit der diese Könner von Kunstfliegern die
Flugfiguren vorführen. Und natürlich hat es mich
auch gereizt, selbst solche Figuren in den Himmel
zu malen. Dennoch konnte ich mich nie wirklich
zu einer Teilnahme entscheiden. Vielleicht war
mein Zögern aber auch nur die Unsicherheit, sich
als routinierter Pilot plötzlich wieder in die Niederungen des Anfängers begeben zu müssen.
Oder war es schlichtweg Respekt vor der unbekannten Herausforderung?
Im Spätsommer bereitete ein Besuch auf dem
Segelfluggelände in Hayingen diesem Zögern ein
Ende. Dort traf ich begeisterte junge Piloten, die
mich mit ihrer Freude am Kunstflug ansteckten. Ich
unterhielt mich intensiv mit dem BWLV-Referenten
für Segelkunstflug-Ausbildung, Werner Kugler, und
dem Vorsitzenden des LSV Hayingen, Udo Markert.
Diese beiden schafften es, mich zu begeistern und
mir klarzumachen, dass der Sicherheitsaspekt
nur eines von vielen Argumenten ist, die für den
Kunstflug sprechen.
Die Praxis begann mit einem
Rückenflug
Und so kam es, dass ich am 29. Oktober 2014 zunächst bei der theoretischen Einführung im Clubheim in Hayingen saß. Um 10 Uhr ging es dann
auch gleich mit dem praktischen Teil weiter. Nach
einem relaxten F-Schlepp mit der 86-jährigen
Kunstfliegerlegende Wilhelm Dürrkopp (Salzmann)
vorn in der Piper gingen wir gleich mit einem halben
Looping in den Rückenflug. Kein Problem – aber
trotz meiner mentalen Vorbereitung kam das Drücken im Rückenflug klar zu spät. Es überraschte
mich auch, wie unbequem ich in den Gurten hing.
Bei 180 Stundenkilometern hatte ich dann verstanden, dass Werner mit seinem Tipp, noch
mehr zu drücken, recht hatte.
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Werner Kugler (2. v. r.) beim Erklären
Die ASK 21 wurde daraufhin wieder langsamer,
das Hängegefühl kopfüber dafür jedoch noch intensiver. Den Vorschlag meines Hintermannes,
die Querlage zu korrigieren, endete ziemlich planlos in einer „Trial and error“-Aktion. Immerhin
beendeten wir diesen Rückenflug wie besprochen dann doch noch mit einem klassischen Abschwung.
Schon beim nächsten Mal war die Übung ein wenig
stimmiger. Zurück am Boden war ich erleichtert,
dass es den anderen ähnlich erging.
Der zweite Start mit der nächsten Flugübung
brachte wieder eine Herausforderung: mit Fahrt
auf 200 Stundenkilometer, Horizontalflug, 20 Grad
ausheben, dabei zur Seite schauen, Neigungswinkel kontrollieren, dann stabilisieren und sogleich beherzt das Querruder bis zum Anschlag
nach rechts drücken (am besten mit zwei Händen).
Neuorientierung brauchte
erst sehr lange
Eigentlich eine einfache Übung, wenn nicht der
Automatismus wäre, vor dem wir gewarnt worden
waren: kein Seitenruder benutzen! Klar, das hatte
ich nicht vergessen, aber bis zu meinen Füßen
hatte es sich offensichtlich noch nicht ganz rumgesprochen. Wo war denn gleich noch der Flugplatz? Ganz woanders, als ich vermutet hatte. Kein
Wunder, denn nach der halben Rolle war das
Flugzeug doch deutlich aus der Richtung gekommen und meine Neuorientierung brauchte für
meine Begriffe zu lange. Gut, dass ein immer
fröhlicher Werner Kugler hinter mir saß, der mir
erklärte, wie ich es besser machen könne. Die
Wiederholungen der Figur brachten dann immerhin wahrnehmbare Verbesserungen.
In diesem Stadium hatte ich am Boden eine kleine
Sinnkrise. Würde mir dieser Kurs wirklich etwas
bringen? Die Gruppendynamik ließ aber nicht viel
Raum für solche Gedanken und am Ende des
zweiten Tages konnte ich zusammen mit dem
Kunstfluglehrer Benny Stiebe aus Isny einige Figuren
verfeinern und neue dazulernen.
Die Orientierung im Raum war auch wieder zurückgekehrt. Kaum fühlte ich mich wohl, stieg auch
schon der Fluglehrer aus und ich wurde allein
gelassen mit dieser neuartigen, energieverzehrenden Fliegerei. Damit kam eine neue Herausforderung auf uns Flugschüler zu. So ganz ohne
Safety-Pilot war der erste Flug ähnlich aufregend
wie in unseren Anfängertagen. Bemerkenswert
war, dass unser jüngster Flugschüler mit den
wenigsten Flugstunden bereits einen guten Tag
vor uns alten Hasen seinen Soloflug gemeistert
hatte.
Am dritten Abend wurde dann nicht nur theoretisiert, geschwätzt und gefeiert. Uns Solopiloten
BWLV-Mitteilungen 41
Die Teilnehmer des Grund- und Fortbildungslehrgangs 2014 im Segelkunstflug
in Hayingen
wurde – natürlich nur aus reinem Traditionsbewusstsein – mit Enthusiasmus und nicht zimperlich der Hintern versohlt. Im Handstand, nach
Kunstfliegermanier, versteht sich.
Alle Teilnehmer legten die
Prüfung erfolgreich ab
Vor der Prüfung schließlich sah man überall Piloten
ganz vertieft mit Händen und Körperdrehungen
Flugfiguren in die Luft malen. Der Leistungsdruck
war unter uns Prüflingen nun zu spüren. Bei den
Prüfungsflügen hatte unser Prüfer Gregor Wilke
ein gutes Augenmaß für das Wesentliche und die
Sicherheit der Flugdurchführung. Bei unvollständig gezeigten Prüfprogrammen kannte er jedoch
kein Pardon und bestand auf Wiederholung oder
Ergänzung.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Alle Lehrgangsteilnehmer bestanden die Prüfung ordentlich.
Hervorragend war unser jüngster Pilot Max: Er
machte das bronzene Kunstflugabzeichen vor der
Prüfung gleich mit, sonst wäre es ihm offensichtlich
zu langweilig geworden.
Den Solopiloten wurde der Hintern versohlt – bei den Segelkunstfliegern
traditionsgemäß im Handstand
Ein besonderer Dank gebührt der Firma Comco aus
Mengen, die ganz unkompliziert dem LSV Hayingen
ihren Schlepp C42 Turbo-Bison für den Lehrgang
zur Verfügung gestellt hat, welcher uns superschnell und zuverlässig in die Luft brachte. In
diesem Zusammenhang auch ein Dankeschön an
die Schlepppiloten, die den Tag über nonstop für
uns in der Luft waren.
Außerdem möchten wir sechs Grundschüler und
zwölf Weiterbilder uns ganz herzlich bei unserem
Lehrgangsleiter Werner Kugler mit seinen Fluglehrern Benni und Udo sowie bei den Weiterbildungstrainern Dennis und Florian für ihren didaktischen Einsatz und die Geduld bedanken.
Perfekte Organisation,
tolles Umfeld
Danke sagen möchten wir auch dem Förderverein
für Segelkunstflug im BWLV – eine tolle Sache,
die auf jeden Fall eine Mitgliedschaft wert ist.
Genauso nützlich war für die fortgeschrittenen
Piloten die Möglichkeit, gleich zwei „Fox“ zur
Verfügung zu haben.
Zu guter Letzt ziehe ich den Hut vor Udo Markert
und allen Helfern des LSV Hayingen. Bei gutem
Wetter wurde uns Kursteilnehmern während dieser
Woche eine perfekte Organisation und ein tolles
familiäres Umfeld geboten. Ohne das ehrenamtliche
Engagement all dieser Mitwirkenden wäre solch
ein Lehrgang unbezahlbar.
Es war eine tolle Veranstaltung, wir hatten viel
Spaß. Für einen Streckenflieger wie mich war es
eine tolle Erfahrung, dass man ein Flugzeug noch
mit wesentlich vielfältigeren Steuerkombinationen
kreativ lenken kann. Ich weiß nun, dass es weit
mehr Gründe zur Teilnahme an solch einem
Kunstfluglehrgang gibt als nur den Sicherheitsaspekt. Und inzwischen tut mein Hintern
auch nicht mehr weh!
Text: Bernd Weber
Fotos: LSV Hayingen
Bitte vormerken:
Termine für Bezirkstagungen stehen fest
Auch in diesem Jahr wird es wieder Bezirkstagungen für die badischen und die württembergischen Vereine geben. Diese sind wichtig, weil der BWLV
dabei über neuesten Entwicklungen sowie über Interessantes und Wissenswertes im Flugsport informiert. Die Termine stehen nun fest: Die Bezirkstagung
für die württembergischen Vereine findet am Samstag, 21. März, statt, die Bezirkstagung für die badischen Vereine wird am Samstag, 28. März, abgehalten.
Ort und Uhrzeit der Veranstaltungen werden noch in einer der nächsten Ausgaben des adlers sowie auf der Internetseite www.bwlv.de bekannt gegeben.
red.
42 BW LV- M i t t e i l u n g e n
der adler 01/2015
BWLV-Terminservice 2015
(Alle Angaben ohne Gewähr)
von
bis
Sp. Maßnahme
Ort
10.01.15
AMeteorologische Flugvorbereitung über Selfbriefing – Info: [email protected] Hahnweide
12.01.15
17.01.15
AWerkstattleiter-Lehrgang (FVK-Bauweise) – Info: [email protected]ände Hornberg
14.01.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium FreiburgRegierungspräsidium Freiburg
16.01.15
A
Infoveranstaltung zu SERA mit Frank Dörner, 19:30 Uhr – Info: www.bwlv.de
Kulturzentrum Kornwestheim, Kleiner Saal
17.01.15
ABWLV-Hexentreffen der Luftsportlerinnen in Baden-Württemberg – Info: [email protected]
23.01.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium TübingenRegierungspräsidium Tübingen
24.01.14
A
AZF Sprechfunk Englisch IFR – Info: www.motorflugschule.infoBWLV-Motorflugschule Hahnweide
26.01.15
31.01.15
A
Zellenwart-Lehrgang – Infos: [email protected]ände Hornberg
28.01.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium StuttgartRegierungspräsidium Stuttgart
28.01.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium KarlsruheRegierungspräsidium Karlsruhe
30.01.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium TübingenRegierungspräsidium Tübingen
31.01.15
01.02.15
ABundesweites Hexentreffen in Berlin – Info: www.hexentreffen.com
TU Berlin
07.02.15
A
Hauptversammlung Förderverein für Segelkunstflug, 14 Uhr – Info: www.segelkunstflug.comFlugplatz Sinsheim
11.02.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium FreiburgRegierungspräsidium Freiburg
11.02.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium StuttgartRegierungspräsidium Stuttgart
16.02.15
21.02.15
A
Zellenwart-Lehrgang – Infos: [email protected]ände Hornberg
20.02.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium TübingenRegierungspräsidium Tübingen
20.02.15
22.02.15
LJ 6. BWLV-Streckenflug-Seminar – Infos: www.bwlv.de; Anmeldung: [email protected] und Bildungsstätte Klippeneck
21.02.15
22.02.15
ASki-Fly-In in Isny - Info: www.lsg-isny.deFlugplatz Isny
25.02.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium KarlsruheRegierungspräsidium Karlsruhe
25.02.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium StuttgartRegierungspräsidium Stuttgart
27.02.15
A
Luftraum-Infoabend DFS und AK Sektoren für Vereine rund um Stuttgart; 19:30 Uhr
Alte Turnhalle Herrenberg
28.02.15
ABWLV-Seminar Pressearbeit in Vereinen – Infos: [email protected] und Bildungsstätte Klippeneck
28.02.15
A
31. Dettinger Volleyballturnier – Info: www.flg-dettingen.deSporthalle, Dettingen/Teck
28.02.15
12.03.15
APPL (A) Teil FCL Vollzeitkurs, täglich von 9 bis 16:30 Uhr – Info: www.motorflugschule.infoBWLV-Motorflugschule Hahnweide
06.03.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium TübingenRegierungspräsidium Tübingen
11.03.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium FreiburgRegierungspräsidium Freiburg
11.03.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium StuttgartRegierungspräsidium Stuttgart
14.03.15
15.03.15
ABZF II, Sprechfunk Deutsch VFR – Info: www.motorflugschule.infoBWLV-Motorflugschule Hahnweide
20.03.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium TübingenRegierungspräsidium Tübingen
20.03.15
21.03.15
A
Auffrischungsseminar für Lehrberechtigte (Fluglehrer-Fortbildung) – Info: www.bwlv.deFilderhalle, Leinfelden-Echterdingen
21.03.15
22.03.15
AFallschirmwart-Lehrgang – Info: [email protected] (Block 1 – Block 2 ist am 28./29.3.!)Segelfluggelände Hornberg
21.03.15
ABezirkstagung für die württembergischen Vereine – bitte vormerken!Steht noch nicht fest
25.03.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium KarlsruheRegierungspräsidium Karlsruhe
25.03.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium StuttgartRegierungspräsidium Stuttgart
28.03.15
ABezirkstagung für die badischen Vereine – bitte vormerken!Steht noch nicht fest
28.03.15
29.03.15
AFallschirmwart-Lehrgang – Info: [email protected] (Block 2)Segelfluggelände Hornberg
08.04.15
11.04.15
AMotorenwart-Lehrgang (M1) – Motorsegler und UL – Info: [email protected]ände Hornberg
08.04.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium FreiburgRegierungspräsidium Freiburg
08.04.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium StuttgartRegierungspräsidium Stuttgart
17.04.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium TübingenRegierungspräsidium Tübingen
22.04.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium StuttgartRegierungspräsidium Stuttgart
29.04.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium KarlsruheRegierungspräsidium Karlsruhe
30.04.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium TübingenRegierungspräsidium Tübingen
01.05.15
A
Tag der offenen Tür/Fly-In in Erbach – Info: www.lsverbach.deFlugplatz Erbach (EDNE)
04.05.15
05.05.15
ABZF II, Sprechfunk Deutsch VFR – Info: www.motorflugschule.infoBWLV-Motorflugschule Hahnweide
06.05.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium FreiburgRegierungspräsidium Freiburg
06.05.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium StuttgartRegierungspräsidium Stuttgart
09.05.15BZF I – Zusatz Sprechfunk Englisch VFR – Info: www.motorflugschule.infoBWLV-Motorflugschule Hahnweide
20.05.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium StuttgartRegierungspräsidium Stuttgart
22.05.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium TübingenRegierungspräsidium Tübingen
26.05.15
05.06.15SF DM Standard- und 15m-Klasse – Info: www.daec.deFlugplatz Erbach
27.05.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium KarlsruheRegierungspräsidium Karlsruhe
10.06.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium FreiburgRegierungspräsidium Freiburg
10.06.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium StuttgartRegierungspräsidium Stuttgart
14.06.15
AMobile Legenden, Oldtimer- und Fliegertreffen – Info: www.mobile-legenden.deFlugplatz Eutingen
17.06.15
21.06.15MT Deutschlandflug in Bitburg und Jena/Schöngleina – Info: www.deutschlandflug.daec.deBitburg/Jena
24.06.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium KarlsruheRegierungspräsidium Karlsruhe
24.06.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium StuttgartRegierungspräsidium Stuttgart
08.07.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium FreiburgRegierungspräsidium Freiburg
08.07.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium StuttgartRegierungspräsidium Stuttgart
22.07.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium StuttgartRegierungspräsidium Stuttgart
29.07.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium KarlsruheRegierungspräsidium Karlsruhe
01.08.15
13.08.15
APPL (A) Teil FCL Vollzeitkurs, täglich von 9 bis 16:30 Uhr – Info: www.motorflugschule.infoBWLV-Motorflugschule Hahnweide
12.08.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium FreiburgRegierungspräsidium Freiburg
12.08.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium StuttgartRegierungspräsidium Stuttgart
26.08.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium KarlsruheRegierungspräsidium Karlsruhe
30.08.15
AFlugplatzfest/Fly-In in Erbach – Info: www.lsverbach.deFlugplatz Erbach (EDNE)
16.09.15
A
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium StuttgartRegierungspräsidium Stuttgart
18.09.15
19.09.15
AMotorenwart-Lehrgang (M2) – Flugzeuge – Infos: [email protected] Ammerbuch
19.09.15
28.11.15
APPL (A) Teil FCL Wochenendkurs – Info: www.motorflugschule.infoBWLV-Motorflugschule Hahnweide
Legende:
A = Allgemeine Veranstaltungen, FS = Fallschirmsport, FB = Freiballon, H = Hubschrauber, HG = Hängegleiten, M = Messe, MD = Modellflug,
MT = Motorflug, MS = Motorsegler, SF = Segelflug, UL = Ultraleichtfliegen, LJ = Luftsportjugend, PR = Öffentlichkeitsarbeit, T = Technik
Terminhinweise schicken Sie bitte rechtzeitig an [email protected] oder nutzen die Möglichkeit, diese eigenständig über den Terminservice der Homepage unter: www.bwlv.de einzupflegen.
der adler 0 1 / 2 0 1 5
BWLV-Mitteilungen 43
Motorenwart-lehrgang M2
Ein schöner Tag unter Motorschraubern
Die Teilnehmer des Motorenwart-Lehrgangs M2 lernten nicht nur viel am Flugplatz Poltringen-Ammerbuch – sie genossen auch die gute und freundliche
Atmosphäre
Im September fand wieder ein Motorenwart-Lehrgang M2, also der Lehrgang
zum Warten von Echo-Klasse-Maschinen, beim BWLV statt. Ganz neu war
allerdings der Ort: Der FSV Herrenberg am Flugplatz Poltringen-Ammerbuch war
zum ersten Mal der Ausrichter dieses Lehrgangs. Sehr engagiert vermittelte
Martin Nuoffer, unterstützt von seinem Vater Willi und den Vereinskollegen
Martin Heinrich und Otto Hofmayer, einen ganzen Tag lang das nötige Wissen,
um das Triebwerk eines Motorflugzeuges zu warten. Dazu wurde neben einer
informativen Powerpoint-Präsentation auch am Flugzeug direkt gezeigt, was
man bei den verschiedenen Kontrollen durchzuführen hat und auf welche
Punkte man besonders achten sollte.
der Herrenberger. Nach einer Abschlussprüfung am nächsten Morgen war
das Erlebnis dann auch schon wieder vorbei.
Eine Fotosammlung kaputter Teile zeigte, wie verschiedenste Schäden aussehen können. Außerdem überzeugte das gründliche Dokumentationskonzept
Text: Katja Schmid, Akaflieg München
Foto: Martin Nuoffer, FSV Herrenberg
Viele der Teilnehmer kannten sich schon vom Motorenwart-Lehrgang M1 für
Motorsegler und UL-Motoren, welcher im Frühjahr auf dem Hornberg stattgefunden hatte. Zusätzlich zu den tollen Unterrichtseinheiten gab es eine so
gemütliche und freundliche Atmosphäre am Flugplatz Ammerbuch, dass der
Lehrgang für jeden Teilnehmer nicht nur eine sehr lehrreiche Zeit, sondern
auch einen schönen Tag unter Motorschraubern darstellte.
Bitte unbedingt beachten!
Verlängerung der Lehrberechtigung
Sehr viel hat sich in unserer Fliegerwelt in der vergangenen Zeit geändert.
So muss sich auch unsere zentrale BWLV-Fluglehrerfortbildung einer Renovierung unterziehen. Neu ist zunächst der Begriff „Auffrischungsseminar
für Lehrberechtigte“. Laut AMC1 FCL.940.FI(a)(2) FI – Revalidation and
renewal sollte diese Veranstaltung mindestens zwei Tage dauern, wobei
die Anwesenheit der Teilnehmer für den gesamten Zeitraum gefordert
wird. Somit entfällt die bisherige Unterteilung, bei der Lehrberechtigte für
44 BW LV- M i t t e i l u n g e n
Segelflug und Ballon lediglich den Nachweis der eintägigen Teilnahme erbringen mussten. Das heißt:
Alle Fluglehrer müssen ab sofort an beiden
Tagen anwesend sein!
Diese Neuregelung gilt nicht für Inhaber von UL-Lehrberechtigungen, da
hier weiterhin eine nationale Gesetzgebung besteht. Des Weiteren kann
der adler 01/2015
ein solches Auffrischungsseminar nicht zur Verlängerung anderer Lehrberechtigungen, z. B. CRI oder TRI, genutzt werden. Für diese verwendet die
VO 1178/2011 den Begriff „Auffrischungsschulung“. Das ist ein praktisches
Training, das individuell bei einer ATO durchgeführt wird und lediglich eine
von drei optionalen Verlängerungsbedingungen ist.
Bei einem FI-Zeugnis sieht dies etwas anders aus. Hier muss der Inhaber zur
Verlängerung insgesamt zwei von drei Anforderungen erfüllen. Außer dem
erwähnten Auffrischungsseminar kann Folgendes absolviert werden:
Motorflug: mind. 50 Stunden Flugunterricht (in der entsprechenden Kategorie) als Lehrer oder Prüfer und/oder eine Kompetenzbeurteilung gemäß
FCL.935
Ballon: mind. sechs Stunden Flugunterricht in Ballonen als Lehrer oder
Prüfer und/oder eine Kompetenzbeurteilung gemäß FCL.935
Bei mindestens jeweils jeder zweiten anschließenden Verlängerung muss
im Motorflug obligatorisch eine Kompetenzbeurteilung gemäß FCL.935
durchgeführt werden, im Segelflug und Ballon bei mindestens jeder dritten
anschließenden Verlängerung.
Das nächste Auffrischungsseminar für Lehrberechtige führt der BWLV am
20./21. März 2015 in der Filderhalle, Leinfelden durch. Veranstaltungsbeginn am Freitag um 13:00 Uhr, am Samstag um 9:00 Uhr. Das Veranstaltungsende ist jeweils gegen 18:00 Uhr. Der Anmeldevordruck wird in der
nächsten Ausgabe des adlers und dann auch auf der Homepage des BWLV
zu finden sein.
Segelflug: mind. 30 Stunden oder 60 Starts im Rahmen eines Flugunterrichts
in Segelflugzeugen oder Reisemotorsegler als Lehrer oder Prüfer und/oder
eine Kompetenzbeurteilung gemäß FCL.935
Text: Martin Jost
Theoriekurse BWLV-Motorflugschule 2015
Kurse
PPL (A) Teil FCL
PPL (A) Teil FCL
BZF II
BZF I – Zusatz
AZF
Vollzeitkurse
Wochenendkurs
Sprechfunk Deutsch VFR
Sprechfunk Englisch VFR
(Aufbaukurs für BZF-IIScheininhaber)
Sprechfunk Englisch IFR
(Aufbaukurs für BZF-IScheininhaber)
Termine
28.02. bis 12.03.15
01.08. bis 13.08.15
19.09. bis 28.11.15
14./15.03.15
04./05.07.15
17./18.10.15
Sa. 09.05.15
Sa. 14.11.15
Sa. 24.01.15
So. 29.11.15
Uhrzeit
(Täglich)
9.00 bis 16.30
(6 ½ Wochenenden,
siehe Kursplan)
9.00 bis 16.30
(1 Wochenende)
9.00 bis 16.30 +
3 Sprechtermine
(1 Vormittag)
9.00 bis 12.00 +
3 Sprechtermine
(1 Tag)
9.00 bis 16.30 +
4 Sprechtermine
Kursgebühr
865 Euro
865 Euro
210 Euro
150 Euro
180 Euro
Vollzeit- und Wochenendkurse sind reine Theorieblöcke.
Sprechfunkkurse sind reine Theorieblöcke. Die Sprechübungen werden in
Gruppen (max. sieben Teilnehmer) i. d. R. abends von 19.00 bis 22.00 Uhr
durchgeführt. Die Sprechübungsabende werden innerhalb der Gruppe vereinbart und sind im Preis enthalten.
Sprechfunkprüfungen werden bei der Bundesnetzagentur Reutlingen abgelegt.
Weitere Kursangebote:
BWLV-Motorflugschule:
der adler 0 1 / 2 0 1 5
Für alle Kurse gilt eine Mindestteilnehmerzahl von 5 Personen. Bei Nichterreichen dieser Zahl behalten wir uns das Recht vor, bis eine Woche vor
Kursbeginn abzusagen.
Theorieprüfungen werden im Regierungspräsidium alle zwei Wochen abgenommen.
www.motorflugschule.info
Tel. 07021 54051/Montag bis Freitag 9 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr
BWLV-Mitteilungen 45
Muster
Abschied
Trauer um Dr. Kay Herzog
Kay Herzog von der Fliegergruppe Donzdorf
Tief erschüttert und schockiert mussten wir Ende November die Nachricht
aufnehmen, dass uns unser 1. Vorsitzender und Fliegerfreund, Dr. Kay Herzog,
völlig unerwartet im Alter von nur 54 Jahren für immer verlassen musste.
Und doch können wir alle nur erahnen, welch schwerer Verlust sein Tod für
seine Lebensgefährtin Heidrun und für seine Familie bedeutet. Wir trauern
aus tiefstem Herzen mit ihnen allen und wünschen ihnen viel Kraft und Liebe
in dieser schweren Zeit.
Es war 2004, als Kay mit seinem Bücker-Doppeldecker bei uns auf dem Messelberg eingetroffen ist. Seine Begeisterung für die Fliegerei, insbesondere
für seine geliebten Oldtimer-Flugzeuge, war einfach ansteckend. Von Anfang
an engagierte sich Kay in unserem Verein und seit 2007 war Kay unser 1. Vorsitzender. Mit unglaublichem persönlichem Einsatz hat er sehr viel für unseren Verein getan und erreicht. Er hat unseren Verein nachhaltig geprägt und
bei uns allen bleibende Spuren hinterlassen. Nicht nur in unseren Köpfen, auch
in unseren Herzen.
Doch es gab nicht nur den Vorstand Kay Herzog. Da war auch der leidenschaftliche und ganz offensichtlich sehr talentierte Flieger. Einer, der die Fliegerei liebte und mit allen Sinnen genoss. Einer, der die Fliegerei nicht als
Statussymbol betrieb, sondern einer, der immer wusste, wovon er sprach,
und dem immer bewusst war, wie wichtig eine starke Gemeinschaft für unser
Hobby ist. Einer, der nie laut wurde, der aber dennoch den richtigen Ton traf,
wenn es darum ging, die Belange des Vereins und der Fliegerei zu vertreten –
nach innen wie auch nach außen. Eine starke und charismatische Persönlichkeit.
Und da war der Freund Kay Herzog: Einer, mit dem man gerne das Cockpit
geteilt hat und mit dem es einem eine Freude war, einen gemeinsamen Flug
und auch das Gläschen Wein danach zu genießen. Lieber Kay, wir werden dir
immer ein ehrendes Andenken bewahren und dich nie vergessen. Wir sind
dankbar und es war uns eine Ehre, dich in unserer Mitte gehabt zu haben. Du
wirst uns bei jedem Flug in unseren Herzen und in unserem Geiste begleiten.
There must be a place where a pilot can go,
When the paining is finished, and the airspeed gets low,
Where you‘d see all the fellows who‘d flown west before.
And they‘d call out your name, as you came through the door.
And then through the mist, you‘d spot an old guy
You had not seen for years, though he taught you how to fly.
He‘d nod his old head, and grin ear to ear,
And say, „Welcome, my son, I‘m pleased that you‘re here.
For this is the place where true flyers come,
When the journey is over, and the fight has been won
You can relax with a cool one, have a well-deserved rest;
This is Heaven, my son – you‘ve passed your last test!“
(frei nach Captain Michael J. Larkin)
Deine Fliegerkameraden vom Messelberg
Text und Foto: Fliegergruppe Donzdorf
Auch für den BWLV ist der plötzliche Tod von Kay Herzog ein schwerer und unfassbarer Verlust. Kay Herzog war nicht nur als Vereinsvorsitzender ein äußerst
kooperativer und angenehmer Gesprächspartner für den Verband. Neben seinem vielfältigen Engagement in der Fliegerei stellte er – selbst begeisterter
Kunstflieger – dem Verband uneigennützig seinen „Fox“ zu Trainingszwecken und Lehrgangsmaßnahmen an der Segelflugschule Hornberg zur Verfügung.
Der BWLV trauert um einen guten Freund und Fliegerkameraden bester Prägung, der sich in außerordentlicher Weise um den Luftsport verdient gemacht hat.
Kay Herzog hat uns viel zu früh verlassen. Der BWLV wird ihn und sein Wirken in dankbarer Erinnerung behalten.
46 Ab s c h i e d
der adler 01/2015
Begnadeter Modellflieger und
Modellbauer mit Leib und Seele
Herbert Fuchs war eines der Gründungsmitglieder
des Modellsportvereins Hockenheim. Der Verein
wurde in den 60er-Jahren gegründet und war lange
Zeit eine Abteilung des SFC Schwetzingen, bevor
er sich 1977 selbstständig machte und zum eigenen
Verein wurde.
Herbert Fuchs vom MSV Hockenheim
Der Modellsportverein Hockenheim trauert um
sein Ehrenmitglied Herbert Fuchs. Er verstarb im
August dieses Jahres nach langer, mit großer
Geduld ertragener Krankheit.
Herbert Fuchs war nicht nur ein begnadeter Modellflieger, sondern auch Modellbauer mit Leib und
Seele. Er brachte sich das Modellfliegen noch
mit sogenannten Tip-Tip-Anlagen bei. Zahlreiche
Flugmodelle entstanden in seiner Werkstatt und
als es am Anfang der Großmodellfliegerei keine
passenden, effizienten Luftschrauben gab, baute
sich Herbert Fuchs kurzerhand Formen und fertigte
sich die passenden Luftschrauben selbst.
flüge, Grillfeste und Weihnachtsfeiern für die
Mitglieder und ihre Angehörigen. Als Anfänger
war man bei Herbert Fuchs als Fluglehrer immer
in guten Händen. Für ihn war es immer selbstverständlich, den Neulingen bei ihren ersten Flugversuchen zu helfen und sie zu unterstützen. Bei den
Flugtagen in der näheren und weiteren Umgebung
war Herbert Fuchs mit seinen Flugvorführungen
stets eine Attraktion und ein gern gesehener Gast.
Der Modellflugsport hat mit Herbert Fuchs einen
großen Modellbauer und Modellpiloten der ersten
Stunde verloren. Der MSV Hockenheim wird sein
Andenken immer in Ehren halten.
Text: Jürgen Deininger
Foto: Thomas Sturm
Während seiner Zeit als Vorsitzender des Vereins
initiierte er nicht nur Flugtage, sondern auch Aus-
Viele Jahre den Verein aktiv
unterstützt
die sich für das Segelfliegen begeisterten. Von
1955 bis 1996 war Inge Kassiererin des Vereins,
hat damit während eines großen Teils der Vereinsgeschichte die Finanzen verwaltet und so die soliden Grundlagen gelegt, von denen die kleine
Fliegergruppe noch heute profitiert.
Die Mitglieder der Hohenloher Luftsportgruppe
Gerabronn trauern um ihre langjährige Kassiererin
und ihr Ehrenmitglied Inge Schäffer. Sie starb bei
einem unglücklichen Verkehrsunfall im Alter von
84 Jahren.
Inges heitere und unerschütterliche Art steckte
an, mit viel Elan und Freude führte sie die einzelnen
kleinen Büchlein der Mitglieder mit deren Kontoständen. Und wenn sie einen um die Aufstockung
dieses Büchleins bat, weil die Freude über das
Fliegen mal wieder hinter der Überweisungstätigkeit her hing, so tat sie dies stets freundlich und
nett. Für ihre Verdienste war sie daher bereits mit
der Silbernen Ehrennadel des BWLV ausgezeichnet
und zum Ehrenmitglied der Hohenloher Luftsportgruppe Gerabronn ernannt worden.
Als sich Anfang der 50er-Jahre in Gerabronn die
Segelflugbegeisterten zu einem Verein zusammenschlossen, war Inge schon dabei. Damit gehörte
sie zur damaligen Zeit zu den ganz wenigen Frauen,
Auch nach Ende ihrer aktiven Fliegerei blieb Inge
eine sehr lebensfrohe und vor allem aktive Frau.
So war sie viel mit dem Fahrrad rund um ihren
Heimatort Gerabronn unterwegs. Im Sommer ra-
Inge Schäffer im Cockpit der Ka 7
der adler 0 1 / 2 0 1 5
delte sie gerne mal in den Nachbarort Langenburg,
um dort das Freibad zu besuchen. Sogar sonntägliche Radtouren zu uns nach Leuzendorf machte
sie auch noch im Alter von über 80 Jahren, zum
Erstaunen manch jüngerer Mitglieder.
Inge unterstützte den Verein weiterhin stark,
etwa durch Spenden im Rahmen des Hallenbaus oder mit leckerem „Blootz“ (Kuchen), den
sie auf den Flugplatz brachte. Tief betroffen erreichte uns alle die Nachricht von ihrem Tod,
den sie bei einer ihrer geliebten Fahrradtouren
fand.
Unser Mitgefühl und unsere aufrichtige Anteilnahme gelten ihrer Familie und allen Angehörigen.
Text: Sascha Göller, 2. Vorsitzender
Hohenloher Luftsportgruppe Gerabronn
Foto: privat
Abschied 47
Nicht träumen! Fliegen!
Wecke den Luftsportler in dir.
LUFTSPORT IN BADEN-WÜRTTEMBERG
WIR SIND DER LUFTSPORT IM Südwesten
TOP-TERMINE IM Januar 2015
Faszination Flugsport hat viele Gesichter. Segelflug, Motorflug, UL-Sport, Ballonfahren, Modellflug,
Gleitschirmfliegen, Fallschirmspringen, Kunstflug. Der BWLV ist die Heimat aller Luftsportler in BadenWürttemberg. Wir sind rund 11.000 aktive Mitglieder in etwa 200 Vereinen aus allen Sparten. Werde
auch du ein Mitglied in dieser einmaligen Gemeinschaft der Luftsportler!
Die Betreuung unserer Luftsportvereine und Mitglieder erfolgt direkt durch die BWLV-Geschäftsstelle in
Stuttgart. Ansprechpartner für jedes Mitglied sind dort die hauptamtlichen Mitarbeiter, die alle auf
langjährige Erfahrung und fundierte Kenntnisse der Materie zurückblicken können. Sie stehen den
Mitgliedern und Interessenten gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Alle Infos findest du auch auf der Website des BWLV oder du rufst an:
Referat:
Ansprechpartner
Geschäftsführung
Klaus Michael Hallmayer
Haushalt/Finanzen
Peter Lang
Ausbildung/Flugsicherheit/Sport
Martin Jost
Redaktion „der adler“/Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit/Sport/Wettbewerbe Simone Bürkle
Mitgliederverwaltung
Petra März
Buchhaltung
Silvia Eble
Buchhaltung/Verwaltung
Martina Dobrinkat
Luftfahrttechnischer-/EASA-Betrieb
Matthias Birkhold
Telefon-Nr.E-Mail-Adresse
0711 22762-  0
-  0
[email protected]
-21
[email protected]
-22
[email protected]
-23
-24
-25
-26
-30
BWLV-GESCHÄFTSSTELLE
Herdweg 77 · 70193 Stuttgart · Telefon: 0711 22762-0 · Telefax: 0711 22762-44
E-Mail: [email protected] · Internet: www.bwlv.de
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Meteorologische Flugvorbereitung über Selfbriefing
10.01.2015
BWLV-Motorflugschule auf der Hahnweide
Infos: [email protected]
Infoveranstaltung zu SERA mit Frank Dörner
16.01.2015
19:30 Uhr, Kulturzentrum Kornwestheim „Das K“
Infos: www.bwlv.de
BWLV-Hexentreffen
17.01.2015
Berneck
Infos: [email protected]
Werkstattleiter-Lehrgang WL2 (FVK-Bauweise)
12.–17.01.2015 Segelfluggelände Hornberg
Infos: [email protected]
AZF Sprechfunk Englisch IFR
24.01.2015
BWLV-Motorflugschule auf der Hahnweide
Info: www.motorflugschule.info
Bleiben Sie auf dem Laufenden unter:
www.bwlv.de