Pressemitteilung WV Stahl vom 08.12.2015 () - Stahl

8. Dezember 2015
Stahlindustrie zum Klimagipfel in Paris
Anlässlich des Klimagipfels in Paris fordert die Wirtschaftsvereinigung Stahl, dass Industrieund Schwellenländer gleichermaßen Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen
müssen und warnt nachdrücklich vor einseitigen Belastungen für die Stahlindustrie in
Europa. „Es ist zu begrüßen, dass das angestrebte internationale Abkommen auch die
Schwellenländer einschließen soll. Ein Abkommen ohne China als bedeutendster Emittent
und zugleich größter Stahlstandort der Welt ist aus unserer Sicht undenkbar“, so Hans
Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf. „Es müssen
zudem alle Teilnehmerstaaten vergleichbare Verpflichtungen akzeptieren.“ Eine
Differenzierung wäre nicht mehr sachgerecht. „Es hilft weder dem Klimaschutz noch den
weltweiten Wettbewerbsbedingungen, wenn die EU ein Klimaziel von 40 Prozent bis 2030
zusagt, während China ab diesem Zeitpunkt offenbar erst anfangen will.“
Auch dem Vorschlag eines einheitlichen globalen Preises für CO2 kann Kerkhoff nichts
abgewinnen, solange jedes Land selbst über seine Maßnahmen entscheiden könne.
„Entscheidend sind gleiche Bedingungen für die industriellen Wettbewerber in allen
Vertragsstaaten. Ziel muss daher ein weltweiter Emissionsrechtehandel mit einheitlichen
Emissionsrichtwerten (Benchmarks) und Zuteilungsregeln für die Industrie sein“, fordert
Kerkhoff.
Die Stahlindustrie unterstütze den Klimaschutz. Sie stehe aber in einem äußerst intensiven
globalen Wettbewerb, der durch die wirtschaftliche Schwäche und zunehmende
Überkapazitäten Chinas noch verstärkt werde. In einem solchen Umfeld seien einseitige
europäischen Belastungen aus der Klimapolitik nicht zu verkraften. Der Vorschlag der EUKommission zur Verschärfung des Emissionsrechtehandels in der Zeit nach 2020 würde
der Stahlindustrie Minderungsziele vorschreiben, die weit über die technischen
Möglichkeiten hinausgingen. Die Existenz der Stahlindustrie in Europa stehe daher auf dem
Spiel. Im Lichte der Ergebnisse der internationalen Verhandlungen müsse der Vorschlag
dringend überarbeitet werden. Die effizientesten Anlagen dürfen nicht durch den Kauf von
Zertifikaten oder Strompreissteigerungen mit Kosten belastet werden.
Erklärung der Wirtschaftsvereinigung Stahl zum Klimagipfel in Paris:
http://www.stahl-online.de/index.php/medieninformation/stahlindustrie-zumklimagipfel-in-paris/