Pressetext - The Boston Consulting Group

Vom Fließbandarbeiter zum Roboter-Koordinator:
Industrie 4.0 schafft zahlreiche neue Jobprofile
BCG-Studie untersucht 40 Jobfamilien in 23 Industrien am Beispiel
Deutschlands – 10 konkrete Beispiele für neue Tätigkeitsprofile – Industrie-Datenanalysten und Roboterkoordinatoren künftig besonders gefragt
München, 28. September 2015 – Die digitale Transformation wird unsere
Arbeitswelt in den kommenden Jahren drastisch verändern. Bis 2025 entstehen in der industriellen Produktion zahlreiche neue Tätigkeitsprofile während
andere ganz verschwinden. Besonders IT- und Datenanalyse-Kompetenz ist
künftig stärker gefragt, während einfache Tätigkeiten zunehmend von Robotern übernommen werden. In der neuen Studie "Man and Machine in Industry
4.0 – How Will Technology Transform the Industrial Workforce Through 2025?"
hat The Boston Consutling Group (BCG) am Beispiel Deutschland die Auswirkungen auf 40 Jobfamilien in 23 Fertigungsindustrien untersucht und liefert
dazu zehn konkrete Beispiele für Tätigkeitsprofile von morgen.
Technologie bietet auch Chancen für geringqualifizierte Arbeitnehmer
"Durch Industrie 4.0 werden insgesamt mehr Jobs entstehen als verlorengehen,
aber diese neuen Tätigkeiten erfordern von Arbeitnehmern deutlich mehr ITKompetenz als bisher und die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen", sagt Markus Lorenz, BCG-Partner und Experte für Industrie 4.0. Einem Jobverlust von
rund 610.000 Jobs stehen nach Berechnungen der BCG-Experten rund eine Millionen Jobs gegenüber, die bis 2025 entstehen könnten. "Neue Technologien wie
Augmented Reality oder robotergestützte Arbeitsplätze können sogar dazu beitragen, dass geringqualifizierte Arbeitnehmer wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden können", sagt Lorenz.
"Die Grenzen zwischen den Jobs verschwinden, verschiedene Tätigkeiten verschmelzen", erklärt Rainer Strack, BCG-Partner und globaler Leiter der Personalthemen bei BCG. "Daher müssen gerade die Betriebe nun massiv in Weiterbildung und Umschulung ihrer Beschäftigten investieren, um sich intelligent für die
digitale Zukunft zu rüsten. Interdisziplinäre Aus- und Weiterbildung wird zum
entscheidenden Wettbewerbsvorteil."
Um die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf Jobprofile und den Arbeitskräftebedarf zu berechnen wurden im Rahmen der Studie unterschiedliche Szenarien
quantitativ modelliert. Zudem wurden qualitative Interviews mit 20 Industrieexperten geführt. Daraus wurden konkrete Veränderungen bei einzelne Tätigkeitsprofilen durch den Einsatz neuer digitaler Technologien oder Robotern
abgeleitet und auf 40 Jobfamilien in 23 Industrien in Deutschland hochgerechnet.
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The Boston Consulting Group
Sabine Krömer
Media Relations
Tel. +49 89 2317-4549
Fax +49 89 2606-698
[email protected]
Ludwigstraße 21
80539 München
Die BCG-Studie nennt zehn konkrete Anwendungsfälle ("Use-cases"), anhand
derer die Auswirkungen auf Tätigkeitsprofile in der industriellen Produktion
greifbar werden. Industrie-Datenanalysten und Roboterkoordinatoren sind Jobprofile, die in Zukunft besonders häufig nachgefragt werden. Aus den untersuchten Tätigkeitsprofilen geht klar hervor, dass datengetriebene Qualitätskontrolle,
Produktionslinien-Simulation, smarte Vernetzung der Produktionsvorräte und –
lieferungen oder vorhersehbare Wartung und Instandhaltung zur Norm werden
– bis hin zu selbstfahrenden Fahrzeugen in der Logistik. Hersteller werden Maschinen zunehmend verleihen und Arbeitskräfte einstellen, die sich um Service
und Wartung kümmern. Neben Produktionslinien für Massenprodukte werden
sich Spezialisten um die Anfertigung besonders komplexer Produkte kümmern,
beispielsweise mithilfe von 3-D-Druckern. Virtual-Reality-Brillen und Roboter
werden viele Tätigkeiten und das Bedienen der digitalen Fabrik vereinfachen.
120.000 IT-Absolventen fehlen bis 2025
Bis 2025 werden laut der BCG-Studie rund 120.000 Hochschulabsolventen in den
Bereichen IT- und Computeringenieurswesen fehlen. Traditionelle so genannte
MINT-Studiengänge wie Mathematik oder Physik sollten daher um interdisziplinäre Ausbildungsinhalte ergänzt werden, die IT-Kompetenzen und Wirtschaftsinformatik enthalten.
"Damit auch für die nachwachsende Generation die Weichen richtig gestellt
werden, muss unser Bildungssystem die künftig relevanten Kompetenzen vermitteln", sagt BCG-Experte Strack. Auch die Politik müsse diesen digitalen Wandel zwischen allen gesellschaftlichen Anspruchsgruppen stärker vorantreiben
und koordinieren."Wir brauchen daher eine langfristige Personalplanung – das
gilt für Unternehmen wie auch für Deutschland. Dem Vermögenswert 'Mitarbeiter' wird noch nicht die Bedeutung beigemessen, die nötig ist", sagt Strack. "Wir
müssen uns viel stärker damit auseinandersetzen, welche Mitarbeiter wir jetzt
und in Zukunft brauchen, woher sie kommen und wie wir sie bestmöglich ausbilden können."
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The Boston Consulting Group (BCG) ist eine internationale Managementberatung und weltweit führend auf dem Gebiet der Unternehmensstrategie.
BCG unterstützt Unternehmen aus allen Branchen und Regionen, Wachstumschancen zu nutzen und ihr Geschäftsmodell an neue Gegebenheiten
anzupassen. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt BCG individuelle Lösungen. Gemeinsames Ziel ist es, nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen, die Leistungsfähigkeit des jeweiligen Unternehmens zu steigern und das Geschäftsergebnis dauerhaft zu verbessern. BCG
wurde 1963 von Bruce D. Henderson gegründet, ist heute an 82 Standorten in
46 Ländern vertreten und befindet sich im alleinigen Besitz seiner Geschäftsführer. Für weitere Informationen: www.bcg.de.
In ihrem Internetportal bcgperspectives.com bündelt The Boston Consulting
Group alle unternehmenseigenen Studien, Kommentare, Grafiken und Videos
und stellt sie online zur Verfügung. Neben Publikationen zu aktuellen Wirtschafts- und Unternehmensthemen beinhaltet die Plattform auch Veröffentlichungen aus der rund 50-jährigen Unternehmensgeschichte. Das Onlineportal
findet sich unter www.bcgperspectives.com.
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