Deutschland liegt beim Wettrennen um Industrie 4.0 (noch) vor den USA Mangel an qualifizierten Arbeitskräften ist größte Herausforderung in beiden Ländern // Investitionsbedarf hoch, aber realisierbar // Neue Studie der Boston Consulting Group Düsseldorf, 19. April 2016 – Das Rennen um die Vorreiterschaft bei Industrie 4.0 spitzt sich zu. Noch hält Deutschland eine Top-Position wie der Vergleich mit dem diesjährigen Hannover-Messe-Gastland USA zeigt: Immerhin rund 20 Prozent der Unternehmen in Deutschland haben schon erste Maßnahmen oder vollständige Industrie-4.0-Konzepte umgesetzt. In den USA sind es erst 16 Prozent. Dies ist eines der Ergebnisse der Studie The Industry 4.0 Race – Time to Accelerate der Boston Consulting Group. Zugrunde liegt eine Umfrage unter mehr als 600 Entscheidern aus der Industrie in beiden Ländern. Auch bei der Planung zukünftiger Maßnahmen liegt Deutschland vorn. Fast die Hälfte aller Unternehmen hierzulande hat bereits erste Industrie-4.0Strategien entwickelt. Mehr als 80 Prozent aller Befragten gehen davon aus, gut auf die Einführung von Industrie-4.0-Technologien vorbereitet zu sein. In den USA glauben dies weniger als 60 Prozent der befragten Unternehmen von sich, wie die Studie zeigt. "Dass Deutschland im Vergleich so gut dasteht, überrascht auf den ersten Blick. Beim genaueren Hinschauen werden die Startvorteile deutscher Unternehmen klar: Sie verfügen über einen deutlich höheren Automatisierungsgrad und können dadurch digitale Technologien schneller einführen als US-Unternehmen", erklärt Markus Lorenz, Partner der Boston Consulting Group und Experte für Industrie 4.0. Qualifizierung versus Neueinstellung In beiden Ländern bleibt für mehr als ein Drittel aller Unternehmen der Mangel an spezialisierten Fachkräften die größte Herausforderung – noch vor Datensicherheit und hohem Investitionsbedarf. Gefragt sind vor allem Kompetenzen im Bereich Datenmanagement und -analyse sowie im Aufbau von Sicherheitsarchitekturen. Um ihre Mitarbeiter fit für neue digitale Werkzeuge und vernetzte Prozesse zu machen, setzen deutsche Unternehmen vor allem auf externe Weiterbildung und Schulungen (64 Prozent). Über die Hälfte der US-Unternehmen legen dagegen den Fokus auf Umschulung oder Neueinstellungen, um digitale Talente zu gewinnen. "Die deutschen Unternehmen konzentrieren sich stark auf passende Ausbildungen und Abschlüsse. Dieser künstlich geschaffene Flaschenhals macht die Suche nach Fachkräften schwerfällig. In den USA verlaufen Karrieren oft flexibler; Quereinsteiger sind die Regel", kommentiert Markus Lorenz die Unterschiede. -1- The Boston Consulting Group Dr. Marike Bartels Media Relations Tel. +49 89 2317-4324 Fax +49 89 2606-698 [email protected] Ludwigstraße 21 80539 München Hoher Investitionsbedarf Unternehmen aus beiden Ländern schätzen die Kosten für die notwendigen Erstinvestitionen insgesamt auf sieben bis neun Prozent ihres Umsatzes. Während Unternehmen in Deutschland dieses Thema vergleichsweise gelassen sehen, schauen US-Firmen besorgter auf den hohen Investitionsbedarf. Das gilt vor allem für Firmen aus dem verarbeitenden Gewerbe. "Einige Unternehmen in den USA investieren kräftig. Aber der deutsche Mittelstand ist in der Fläche experimentierfreudiger", sagt Markus Lorenz. Dem Industrie-4.0Experten zufolge lassen sich die notwendigen Investitionen innerhalb von ein bis zwei Jahren erwirtschaften – dank der Produktivitätssteigerung durch digitale Technologien. The Boston Consulting Group (BCG) ist eine internationale Managementberatung und weltweit führend auf dem Gebiet der Unternehmensstrategie. BCG unterstützt Unternehmen aus allen Branchen und Regionen dabei, Wachstumschancen zu nutzen und ihr Geschäftsmodell an neue Gegebenheiten anzupassen. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt BCG individuelle Lösungen. Gemeinsames Ziel ist es, nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen, die Leistungsfähigkeit der Unternehmen zu steigern und das Geschäftsergebnis dauerhaft zu verbessern. BCG wurde 1963 von Bruce D. Henderson gegründet und ist heute an 85 Standorten in 48 Ländern vertreten. Das Unternehmen befindet sich im alleinigen Besitz seiner Geschäftsführer. Für weitere Informationen: http://www.bcg.de/ In ihrem Internetportal bcgperspectives.com bündelt The Boston Consulting Group alle unternehmenseigenen Studien, Kommentare, Grafiken und Videos und stellt sie online zur Verfügung. Neben Publikationen zu aktuellen Wirtschafts- und Unternehmensthemen bietet die Plattform auch Veröffentlichungen aus der über 50-jährigen Unternehmensgeschichte. Das Onlineportal findet sich unter www.bcgperspectives.com. The Boston Consulting Group Dr. Marike Bartels Media Relations Tel. +49 89 2317-4324 Fax +49 89 2606-698 [email protected] Ludwigstraße 21 80539 München -2-
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