27.11.2015 Merkblatt Kälbermäster Vetsuisse - IP

Merkblatt zu den Verbesserungsmassnahmen in der IPIP-SUISSE Kälbermast,
Kälbermast, 2015
Im Folgenden werden fünf sinnvolle Verbesserungsmassnahmen präsentiert und genau erklärt. Sie sind 2014 im Rahmen
der Studie der Vetsuisse-Fakultät Bern auf IP-SUISSE Kälbermastbetrieben identifiziert worden. Je genauer Sie diese
Massnahmen befolgen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie in Zukunft weniger Probleme mit kranken Kälbern
haben und somit Kosten sparen.
Verbesserungsmassnahmen:
1) Untersuchen Sie Ihre Kälber beim Zukauf/
Zukauf/ Einstallung.
Lehnen sie kranke Kälber konsequent ab.
2) Verbringen
Verbringen Sie neu zugekaufte Kälber in Quarantäne
Quarantäne.
ntäne.
3) Sorgen Sie für eine Impfung Ihrer Kälber,
älber, am besten noch vor dem Ankauf.
Ankauf.
4) Verhindern sie zu grosse Gruppen und zu grosse Gewichtsunterschiede zwischen Kälbern
Kälbern
der gleichen Gruppe.
5) Halten Sie die Gruppen in separaten Lufträum
Lufträumen
umen oder vermeiden Sie zumindest direkten
Kontakt der Gruppen.
1) Untersuchung der Kälber beim Zukauf
Zukauf / Einstallung
Vermeiden Sie es, Krankheiten in Ihren Stall einzuschleppen. Schauen Sie die Kälber an, bevor sie mit anderen
Kälbern auf dem Betrieb eingestallt werden. Achten Sie besonders auf vermehrten weiss/gelblichen Nasenausfluss
(Foto 1) und auf ruhige, abgesonderte Kälber mit hängenden
hängenden Ohren (Hinweis auf einen verminderten
Allgemeinzustand, Foto 2). Diese Kälber müssen separat gehalten werden, unter Beobachtung bleiben und
allenfalls behandelt werden. Erst wenn solche Kälber wieder ganz gesund sind, dürfen sie mit anderen eingestallt
werden.
Foto 1, ©M. Lava , Wiederkäuerklinik, Vetsuisse Bern
Foto 2, ©M. Lava, Wiederkäuerklinik, Vetsuisse Bern
2) Quarantäne
Die zugekauften Kälber, die neu auf Ihren Betrieb kommen, sollten nicht direkt mit anderen Tieren in Kontakt
kommen, ein gleicher Luftraum reicht schon für eine Übertragung von Keimen aus! Während der ersten zwei
Wochen sind sie daher getrennt von Artgenossen zu halten, wie beispielsweise in einem anderen Raum, besser
noch in einem anderen Gebäude.
Eine gute Alternative ist ein Ausseniglu. Während dieser Zeit (zwei Wochen), sollten die Kälber gut unter
Beobachtung bleiben und behandelt werden, wenn Symptome wie oben beschrieben auftreten. Während dieser
zwei Wochen ist zu beachten:
-
Direkten Kontakt zu anderen Mast- und Aufzuchtkälbern sowie Rindern und Kühen verhindern. Auch hier ist ein
separater Luftraum/ein eigener Stallabteil von Vorteil.
In Ausnahmefällen können mehrere Tiere zusammen in Quarantäne gestellt werden.
Weitere Kälber dürfen in dieser Zeit nicht nachträglich in die Quarantäne-Box(en) verbracht werden. Eine
gründliche Reinigung und Desinfektion der Quarantäne-Box(en) zwischen Kälbern/Gruppen ist nötig. Iglus sind
nach der Reinigung und Desinfektion zwei Tage direkt ins Sonnenlicht zu stellen.
3) Impfung
Der ideale Zeitpunkt für eine Impfung ist umstritten. Sicher ist jedoch, dass geimpfte Tiere einen bedeutend
besseren Schutz gegen Infektionen mit Erregern von Atemwegserkrankungen haben als nicht geimpfte Tiere.
Empfohlen wird eine intranasale Impfung (mit Rispoval® RS + PI3), die nach Möglichkeit auf dem Geburtsbetrieb
durchzuführen ist, damit die Tiere beim Eintritt im Mastbetrieb schon einen Impfschutz haben. Bei der
Untersuchung der zugekauften Kälber sollten Sie also den Impfstatus des Tieres erfragen und entsprechend
handeln (d.h. gegebenenfalls im Mastbetrieb impfen).
4) Gruppengrösse und Grössenunterschiede
Grössenunterschiede zwischen Kälber der gleiche Gruppe
Die Mastkälber sind in kleinen Gruppen mit einer Gruppengrösse von sechs bis zehn Tieren zu halten. Vermeiden
Sie grosse Alters- und Gewichtsunterschiede zwischen den Kälbern. Sinnvoll ist ein Gewichtsunterschied von
höchstens 50 kg innerhalb einer Gruppe.
5) Separate Lufträum
Lufträume
ume zwischen verschiedenen
verschiedenen Gruppen
Optimal wäre je ein Raum/
Raum/ Stallabteil pro Gruppe,
Gruppe so dass keine Keime über die Luft ausgetauscht werden können.
Dies ist besonders wichtig, wenn die einzelnen Kälbergruppen grosse Unterschiede in Alter oder Gewicht
aufweisen. Sollte das nicht möglich sein, so vermeiden Sie zumindest einen direkten
direkten Kontakt zwischen Kälbern
verschiedener Gruppen. Hier können beispielsweise Trennwände statt Absperrgitter zum Einsatz kommen. Weiter
sollte saubere Luft zuerst zu den jüngsten (anfälligsten) Tieren kommen und von dort zu den älteren
(widerstandsfähigeren) Tieren weiterfliessen, um zu vermeiden, dass potentielle Krankheitserreger über die Luft
von den älteren zu den jüngeren Kälbern verschleppt werden (sog. Tröpfcheninfektion).