Charek ...wunderschön und (fast) ohne jegliche Chancen ... Charek stammt aus Wielun. Als ganz junger Hund wurde ihm sein Vorderbein zertrümmert und nicht behandelt. Als er im Tierheim ankam, lief er auf seinem „Knie“-Gelenk und hatte durch Räudemilben einen furchtbaren Juckreiz am ganzen Körper. Der Tierarzt vor Ort konnte ihm nicht helfen ... Eigentlich sollte er auf einen Gnadenhof, aber wir hatten uns bereit erklärt, die Kosten für die OP seines Beines zu übernehmen. Also kam er erstmal zu uns. Bedingt durch Wundbrand in seinem Vorderbein hatte er über 40 Grad Fieber als er bei uns ankam. Das Gelenk war offen und er lief immer noch darauf. Kein Anblick, den man gut ertragen konnte. Auch seine Haut war in einem schrecklichen Zustand. Er biß und kratzte sich fast jede Minute. Schlimm war, daß sein Bein zu Anfang nicht einmal operiert werden konnte, weil die Entzündung einfach zu groß war. Wir mußten es täglich waschen, desinfizieren, salben, verbinden etc. Charek wurde trotz seiner Größe immer nur zum Pinkeln rausgetragen und wieder reingetragen. Spielen mit anderen Hunden durfte er lange Zeit überhaupt nicht. Sein Bein war ein klarer Fall für eine Amputation. Leider war aber auch klar, daß Charek ausgewachsen über 20 kg wiegen würde. Aufgrund dieses Gewichtes wären Arthrosen in verbleibenden Vorderbein vorprogrammiert gewesen. Wir haben deshalb also alles versucht, um sein Bein zu retten. Dann die erste OP. Sein Bein wurde begradigt. Es folgten zwei weitere OP`s, die er jedesmal bewundernswert gut wegsteckte. Er liebte es wenn man seinen Verband wechselte, weil er dann die volle Aufmerksamkeit hatte und viele Kekse bekam. Kaum kam (und kommt auch heute noch) seine Verbandskiste in Sicht, legt er sich auf die Seite und freut sich! Chareks Sehnen sind durch das Laufen auf dem Gelenk völlig zerstört worden. Mit der Zeit hat er es durch Lauftraining mit uns aber gelernt, daß Bein aus der Schulter heraus nach vorn zu setzen um so Last aufzunehmen. Zwischenzeitlich ist er auch mit einer sogenannten Orthese gelaufen. Wir haben hier vieles aus Leder gebastelt und auch eine Orthese aus den USA für ihn bestellt. Inzwischen läuft er auch immer wieder ganz ohne Hilfe. Leider spreizen sich die Zehen aber recht unnatürlich dadurch, daß sie nicht von den Sehnen gehalten werden. So kommt es leider immer wieder zu einer offenen Scheuerstelle. In diesen Zeiten wird er dann zum Langzeittester unserer tollen Schutzschuhe, die er wirklich gerne trägt. Und wenn Sie ihn damit im Gallop über unsere Wiesen fliegen sehen würden, würden Sie nie vermuten, wie lange wir um sein Bein gebangt haben.
© Copyright 2025 ExpyDoc