Sonderpostwertzeichen Serie: „Schätze aus deutschen Museen“ Thema: „Trauernde Frauen (Tilmann Riemenschneider)“ Anlass Seine Zeitgenossen nannten ihn auf gut fränkisch „Meister Dill“, der Schriftsteller Max von der Grün adelte ihn als „Meister aller Meister“. Gemeint ist Tilman Riemenschneider (um 1460–1531), einer der bedeutendsten Bildschnitzer und Bildhauer der deutschen Spätgotik. Doch was machte seine Skulpturen so begehrt, dass sich betuchte Kunstliebhaber förmlich darum rissen? Was war das Geheimnis seiner Kunst? Es ist wohl der Ausdruck, die sublimen Gesten, die tiefen Blicke, die detailreichen Gewänder mit denen der Künstler seine Gottes-, Heiligen- und Menschenbilder ausstattete. Bis heute gilt sein Werk als Inbegriff religiöser Bildsprache. Außerdem aber machte seine Kunst einzigartig, dass Riemenschneider einer der ersten Bildschnitzer war, der seinen Gestalten allein durch die Bearbeitung des Holzes „Seelenfarbe“ verlieh. Die bis dato übliche Farbbemalung wurde dadurch überflüssig. Zu den frühesten dieser reinen „Holzwerke“ zählt die Figurengruppe „Trauernde Frauen“, die um 1508 von Riemenschneider angefertigt wurde. Die Skulptur war ursprünglich Teil einer Beweinungsgruppe, in deren Zentrum sich Maria mit dem vom Kreuz abgenommenen Jesus befunden haben soll. Um die Hauptpersonen waren einst mehrere „Trauernde“ angeordnet, darunter auch die 62 x 43 x 24,5 cm große Skulptur der beiden Frauen. Die Skulptur, die als Meilenstein in Riemenschneiders Gesamtwerk gilt, ist im Landesmuseum Württemberg zu besichtigen. Das größte kulturhistorische Museum Baden-Württembergs befindet sich im Alten Schloss in Stuttgart und verfügt über eine der qualitätsvollsten Sammlungen mittelalterlicher Skulpturen in Deutschland. In den folgenden Jahrhunderten geriet Riemenschneider in Vergessenheit. Selbst seine Ruhestätte auf dem Würzburger Domfriedhof kannte bald niemand mehr. Er lebte einzig in seinen Meisterwerken fort. Vielleicht wäre es auch so geblieben, wenn man nicht 1822 auf seine Grabplatte gestoßen wäre. Erst mit diesem Fund wurde „Meister Dill“ wiederentdeckt. Heute ist sein Oeuvre am besten in der „Riemenschneiderstadt“ Würzburg zu besichtigen. Das Mainfränkische Museum besitzt mit rund 80 Skulpturen und Reliefs die größte Riemenschneider-Sammlung der Welt. Ausgabetag 01.10.2015 Wert (in Euro Cent) 62 Motiv Holzskulptur «Trauernde Frauen» © Landesmuseum Württemberg, Foto Hendrick Zwietasch Entwurf Postwertzeichen und Stempel Stefan Klein und Olaf Neumann, Iserlohn Papier Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II Druck Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig Größe Postwertzeichen 33 x 39 mm Konfektionierung Zehnerbogengröße: 191 x 104 mm Anordnung der PWz: 5 PWz nebeneinander, 2 PWz untereinander Bestellnummer bei der Philatelie Weiden 004698 Bestellung Tel.: 0961 3818 - 3818 Fax: 0961 3818 - 3819
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