Newsletter als PDF-Dokument - Fachgesellschaft Gender eV

Newsletter 03_2016
Inhalt:
 Call for Papers
 Save the Date(s): Veranstaltungsankündigungen März & April
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CALL FOR PAPERS I
23. Louise-Otto-Peters-Tag am 21./22. Oktober 2016
in der Universitätsbibliothek Leipzig
Die Rechte der Frauen 1791 – 1866 – 2016
Die Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e. V. führt seit 1993 jährlich den Louise-Otto-Peters-Tag durch,
dessen Spezifikum es ist, ausgehend von einem für das Leben und Wirken von Louise Otto-Peters
relevanten Thema den Blick zu schärfen für die Gegenwart hin zu der Frage: Wo stehen wir
heute?
Vor 225 Jahren forderte Olympe de Gouges (1748-1793) in ihrer „Déclaration des droits de la
Femme et de la Citoyenne“ Bürgerrechte auch für Frauen. Und vor 150 Jahren veröffentlichte
Louise Otto (1819-1895) ihre Gedanken zum „Recht der Frauen auf Erwerb“.
Vor diesem Hintergrund erinnert der 23. Louise-Otto-Peters-Tag 2016 an diese bahnbrechenden
Schriften, fragt nach den Rechten von Frauen heute und bezieht Themen und Forderungen ein,
die stärkere aktuell-politische Züge haben: Flucht und Vertreibung, Integration und Neubeginn.
Der Gegenstand lässt sich sehr gut mit dem intersektionalen Forschungsansatz verbinden. Und er
lässt sich öffnen über die geschichtswissenschaftliche Betrachtung hinaus in andere Disziplinen,
wie z. B. Literatur, Kommunikations- und Medienwissenschaft, Kunst- und Kulturwissenschaft,
Philosophie, Theologie, Rechts- und Politikwissenschaft, Soziologie, Pädagogik. Was hat sich im
Laufe von 225 Jahren hinsichtlich Frauen*- und Bürger_innenrechten getan? Wo genau enden
Menschenrechte und beginnen Rechte, die Differenzen betonen und zugleich schützen wollen?
Die Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e. V. ruft Forschende und Wissenschaftler_innen auf, einen
kritischen Blick auf die Jubiläumsschriften zu werfen und Bilanz zu ziehen. Ideen und/oder
Abstracts für Vorträge richten Sie bitte bis zum 15. Juli 2016 an die Louise-Otto-PetersGesellschaft e. V., Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig oder an [email protected].
Telefonische Rückfragen sind unter 0341/58151522 möglich.
CALL FOR PAPERS II
GENDER GLOSSAR /// Feminismen
Was ist Feminismus? Unter dem Begriff „Feminismus“ werden sehr verschiedene, teils auch
widersprüchliche theoretische, (identitäts-)politische, transnationale, globale, glokale, etc.
Bedeutungskonzepte subsumiert, um die an vielen Stellen und aus verschiedenen Positionen
heraus gerungen wird. Deshalb schreiben wir hiermit einen Call zu „Feminismen“ aus, der ganz
unterschiedliche Lemmata umfasst und umfassen kann. Wir wollen damit Feminismus in seiner
Pluralität der Zugänge, der Konzepte und der Vereinnahmungen gerecht werden und zugleich auf
die konflikthafte politische und wissenschaftliche Theorie und Praxis eingehen, Einseitigkeiten und
Verkürzungen vermeiden sowie interdisziplinäre Perspektiven sichtbar machen. Über unsere
Publikationsplattform bieten wir einen Raum an, in dem Autor_innen verschiedene feministische
Positionen, Bewegungen, Themenfelder, Ausdrucksformen und Theorien in ihrer Komplexität und
Heterogenität beschreiben, kontextualisieren und einordnen können. Zum Begriff „Feminismen“
können innerhalb folgender Themenfelder spezifische Lemmata eingereicht werden. Diese
Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, vielmehr laden wir ausdrücklich dazu ein,
sie zu erweitern und eigene Vorschläge zu unterbreiten:
Feminismus und
MINT
Sexualitäten
Inklusion
Ethnizität
Race
Sport
BRD
Historien
Identitäten
Begehren
Religion
Körper
Erinnerungskultur
Kolonialität/en
Wissenschaft
(Sub)kultur
(Dis)Ability
DDR
Literatur
Geschlecht
Gewalt
Bildende Kunst
Sprache
Materialität/en
Kontakt: [email protected]
Zum Gender Glossar:
Das Gender Glossar ist ein Online-Nachschlagewerk in dem Wissen in Bezug auf Geschlecht und
Sexualität multiperspektivisch, transdisziplinär, diskursiv und zitierfähig zur Verfügung gestellt
wird und das als Projekt an der Professur für Schulpädagogik/Schulentwicklungsforschung und
am Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Leipzig angesiedelt ist.
Ziel des Gender Glossars ist es, unter der Mitwirkung von Autor_innen und durch die
Unterstützung von Gutachter_innen unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen ein
kostenloses, leicht zugängliches und zitierfähiges Nachschlagenetzwerk sukzessive aufzubauen.
Es bietet sowohl Nachwuchswissenschaftler_innen als auch bereits etabliert Forschenden eine
Publikationsplattform und die Möglichkeit zur Vernetzung.
www.gender-glossar.de
SAVE THE DATE(S)
Comic-Ausstellungs-Eröffnung „Kleine Geschichte des Feminismus im euroamerikanischen Kontext“
Donnerstag, 03. März 2016, 19.00 Uhr, Frauenkultur Leipzig
Philosophinnen, Rebellinnen, Aktivistinnen: Dieser Comic erzählt die Geschichte des Feminismus
im euro-amerikanischen Kontext von der Antike bis heute. Vorgestellt werden dabei nicht nur
einzelne Feministinnen, sondern auch wichtige feministische Debatten, zum Beispiel über gleiche
Rechte, Hausarbeit, freie Liebe, Gleichheit und Differenz oder Gender Mainstreaming…
in ihrem jeweiligen historischen Kontext.
Zeichnung: Parastu Karimi, lebt und arbeitet als Illustratorin in Berlin, malt Wandgemälde und
experimentiert mit Installationen Text: Antje Schrupp, Studium der Politologie, Philosophie und
Evangelischen Theologie; Autorin, freie Journalistin, und Bloggerin
Zur Eröffnung wird der Film gezeigt: 1000 Frauen und ein Traum von Gabriela Neuhaus, Angelo
Scudeletti, Dok-Film, 56 Min., CH 2005
Im Jahr 2005 gab es eine außergewöhnliche Nomination für den Friedens-Nobelpreis: 1000
Frauen aus der ganzen Welt wurden gemeinsam für den bedeutendsten Friedenspreis
vorgeschlagen - 1000 Frauen, deren Friedensarbeit Tag für Tag im Schatten der
Medienöffentlichkeit stattfindet. Dieser Film erzählt bewegende Geschichten von nominierten
Friedensfrauen… z.B. von Maggie Barankitse, die in Burundi während der großen Massaker im
Bürgerkrieg Tausenden von Kindern das Leben gerettet hat. Oder von Naseeb Mohammad
Shaikh im indischen Gujarat, die Ehemann, Tochter und über dreißig nahe Verwandte bei den
rassistischen Hetzjagden und Brandanschlägen von 2002 verlor und nun von Dorf zu Dorf zieht,
um den Hass zwischen den Menschen zu bekämpfen. Die Ärztin Ruchama Marton in Israel
arbeitet mit ihrer mobilen Klinik jenseits der Trenn-Mauer, und stößt mit ihrem konsequenten
Engagement für die Rechte von Palästinenser*innen und Beduinen im eigenen Land auf
Unverständnis.
KULTURFABRIK LEIPZIG
Frauenkultur Leipzig
Soziokulturelles Zentrum
04277 Leipzig, Windscheidstr. 51
Telefon & Fax: 0341-2130030
Mail: [email protected]
Internet: www.frauenkultur-leipzig.de
Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag 2016
Bildungsgerechtigkeit und Gleichstellungspolitik an Hochschulen
Festveranstaltung und Finissage
09. März 2016, 17.00 Uhr
Untere Wandelhalle des Neuen Rathauses Leipzig
Anmeldung bis zum 07. März per E-Mail an: [email protected]
#3G Gattin. Gasthörerin. Gleichstellung.
Ausstellung des Universitätsarchivs und des Gleichstellungsbeauftragten der Universität Leipzig
01. bis 10. März 2016
Untere Wandelhalle des Neuen Rathauses Leipzig
Sexarbeiterin
Film und Diskussion
08. März, 19.00 Uhr, Cinémathèque Leipzig
Sexarbeit ist eines der großen Streitthemen des Feminismus: Ist sie Ausdruck des fortbestehenden
Patriarchats oder (mittlerweile) Teil der sexuellen Selbstbestimmung und gesellschaftlichen
Emanzipation der Frau*? Während die einen weiterhin für ein Verbot von Prostitution streiten,
fordern die anderen für Sexarbeit rechtliche Gleichstellung und gesellschaftliche Akzeptanz. Die
Positionen sind dabei so unterschiedlich wie die individuellen Erfahrungen von Sexarbeiter_innen.
Der Dokumentarfilm Sexarbeiterin wirft einen intimen Blick auf eine in der Diskussion oft
vernachlässigte Lebensrealität: die der selbstständig, freiwillig und aufgrund bewusster
Entscheidung tätigen Sexarbeiter_in. Der Film begleitet die Berliner Sexarbeiterin Lena
Morgenroth über Monate hinweg durch ihr Leben, bei ihrer Arbeit und im „ganz normalen“
Alltag.
Fachtag „Effektiver Schutz für geflüchtete und asylsuchende Frauen vor
geschlechtsspezifischer Gewalt“
Am 21. April 2016, 09.30 -13.00 Uhr im Vortragssaal der Universitätsbibliothek Albertina.
Veranstaltet vom Verein Frauen für Frauen e.V. Leipzig in Kooperation mit dem Zentrum für
Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Leipzig.
Vorträge
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"Effektiver Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt – auch in Flüchtlingsunterkünften"
Referentin: Frau Heike Rabe, Institut für Menschenrechte Berlin
"Sächsische Strategien zum Schutz geflüchteter Frauen"
ReferentIn: VertreterIn des Sächsischen Innenministeriums (angefragt)
Podiumsgespräch
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Heike Rabe (Institut für Menschenrechte Berlin)
VertreterIn des Sächsischen Innenministeriums (angefragt)
VertreterIn einer Leipziger Flüchtlingsinitiative (angefragt)
Dr. Gesine Märtens (Frauen für Frauen e.V. Leipzig)
Gender-Kritik 2016 „Frauen_Körper_Arbeit“
Die Ansicht, dass feministische Forderungen bereits erreicht und die Kämpfe der sogenannten
2. Frauenbewegung längst ausgefochten sind, ist im öffentlichen Diskurs weit verbreitet. Mit der
rechtlichen Gleichstellung von Frauen und der Institutionalisierung von Gender Mainstreaming
wurde viel erreicht, jedoch herrschen weiterhin große Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Gender Studies und Feministische Theorie und Praxis müssen demnach kontinuierlich an der
Beseitigung der Disparitäten auf unterschiedlichsten Ebenen von Diskriminierung und
Benachteiligung weiterarbeiten und sich gleichzeitig gegen die zahlreichen Diskreditierungen
gleichstellungsrelevanter Themen behaupten und dem Erstarken antifeministischer Bewegungen
die Stirn bieten. In diesem Kontext sind traditionell feministische Themen erneut zu befragen: Wie
weit sind wir eigentlich gekommen? Welche Schlüsse können wir ziehen und was gilt es noch zu
erreichen? Entlang dieser Leitfragen widmen wir uns mit der interdisziplinären Vortragsreihe
„Gender-Kritik“ 2016 zwei Schwerpunkten: Zum Einen blicken wir auf die körperliche und
sexuelle Selbstbestimmung von Frauen und die rechtliche
Situation zu diesen Themen. Dies betrifft sowohl die derzeit
diskutierte Reform des Sexualstrafrechts als auch den
Paragrafen zum Schwangerschaftsabbruch. So ist für das
geltende Recht weder ein „Nein“ für eine Verurteilung von Vergewaltigung ausreichend, noch ist
eine Abtreibung per se straffrei. Ein Vortrag wird diesen Aspekten nachgehen und sie kritisch
diskutieren. Wie Frauen sich selbst und ihren Körper sehen, soll in einer Lesung von Laura Méritt
zu ihrem Buch „Frauenkörper neu gesehen“ diskutiert werden. Das illustrierte Handbuch zeigt den
weiblichen Körper jenseits von Schönheits- und Körpernormen und will durch Darstellungen der
weiblichen Anatomie jenseits von hegemonial-medizinischem Wissen Frauen ermutigen, sich ihren
Körper selbstbestimmt anzueignen. Dennoch wollen wir auch die Bedeutung des sozialen Drucks
zur Entsprechung normativer Schönheitsbilder zur Debatte stellen, welcher trotz des vermeintlichen
Ideals der Selbstbestimmung, aktueller denn je ist. Der zweite Schwerpunkt betrifft die
Reproduktions- und Erwerbsarbeit von Frauen, wozu die materialistisch-feministische Forschung
den Zusammenhang von patriarchalen Verhältnissen und Kapitalismus herausgearbeitet hat.
Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und Rollenklischees zementieren weiterhin geschlechtlich
konnotierte Tätigkeitsbereiche und die Doppelbelastung von Frauen. Am Beispiel der Care- bzw.
Sorgearbeit lassen sich durch Hinzunahme einer intersektionellen Perspektive vielfache
Ungleichheitsstrukturen offenlegen. Der Frage, wie Care-Tätigkeiten theoretisiert werden können
und welche Kämpfe im Moment ausgefochten werden, wollen wir uns in einer
Vortragsveranstaltung annähern. Ein Feld, in dem sich trotz der Reflexionsbemühungen und
Gegenmaßnahmen engagierter Akteurinnen sexistische Geschlechterhierarchien reproduzieren,
ist die Techno- und Elektroszene. Mit Akteurinnen der Leipziger Szene wollen wir uns mit der
Präsenz von female identified DJs beschäftigen und fragen, wie sich Frauen in der noch immer
männlich dominierten Szene etablieren können, und welche Hürden sich ihnen entgegen stellen,
um anerkannt zu werden und selbstbestimmt zu arbeiten.
Termine: 28. April 2016, 12. Mai 2016, 16. Juni 2016, jeweils von 19.00 - 21.00 Uhr. Alle
weiteren Infos unter www.uni-leipzig.de/~frages.
Studientag „Recht // überlegt: Geschlecht im Recht aktuell“
Der Studientag wendet sich nach einer Einführung in die Legal Gender Studies aktuellen
rechtspolitischen Themen mit geschlechtlichem Bezug, wie zum Beispiel die anstehende Reformen
des Rechts der freiwilligen Prostitution, des Rechts der Trans*- und Inter*Personen und der
Entgeltgleichheit im Arbeitsleben zu. Weiterhin wird eine intersektionale Fragestellung, die
Diskriminierung wegen rassistisch-sexistischer Zuschreibungen vor Gericht, thematisiert. Der
Vortrag und die Workshops sind als einführende Veranstaltungen, die eine Vertiefung einzelner
Fragestellungen zulassen, konzipiert. Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. Der
Vortrag und die Workshops können auch einzeln besucht werden.
Anmeldungen und Rückfragen werden erbeten an: [email protected]
Bitte geben Sie an, ob Sie den ganzen Tag oder einzelne Veranstaltungen besuchen wollen.
Veranstalter/innen:
Alexander Schwarz, Gleichstellungsbeauftragter der Juristenfakultät, WissMa’in Dr. Anja
Schmidt, FSR Jura
Wann? 29. April 2016, 09.00 - 17.00 Uhr
Wo? Seminargebäude (Universitätsstraße)
09.00 - 11.00 Uhr
(1) Vortrag: Einführung in die Legal Gender Studies (PD Dr. Friederike Wapler), Raum S
202
11.00 - 13.00 Uhr Workshops
(2) Geschlecht im Recht, insbesondere das Recht der Trans* und Inter*Personen (Juana
Remus (HLCMR Berlin), Dr. Ulrike Lembke (Universität Greifswald)), Raum S 202
(3) Ist Justizia farbenblind? Rassifizierte Männlichkeiten und Weiblichkeiten vor Gericht
(Doris Liebscher (HLCMR Berlin)) Raum S 204
15.00 - 17.00 Uhr Workshops
(4) Gleichbehandlung beim Arbeitsentgelt (Ra*in Nadine Micha Klapp, Berlin), Raum S
204
(5) Regulierung von Sexarbeit: aktuelle Diskussionen (PD Dr. Friederike Wapler, Dr. Ulrike
Lembke (Universität Greifswald)), Raum S 202
Impressum:
Universität Leipzig
Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung
(FraGes)
Burgstraße 21, 04109 Leipzig
Tel. 0341-9737353
E-Mail: [email protected]
URL: www.uni-leipzig.de/~frages
www.facebook.com/frages.leipzig