Kräuterwelt April Ulrike Düsseldorff Seite 1 Kräuterwelt April Ulrike Düsseldorff Pflanze des Monats Die Brennnessel Die Brennnessel ist mehrjährig und kann bis zu 1.00m hoch werden. Der Wurzelstock bildet zahlreiche Ausläufer, was zu einer starken Verbreitung führt, der Stängel ist vierkantig mit längeren Brennhaaren und kürzeren Flaumhaaren, Die Blätter sind gegenständig ca 10 cm lang und gezähnt, und geschwungen zugespitzt. Die Unterseite ist hell und behaart, die Oberseite dunkelgrün, die Blüten sind unscheinbar. Die Brennessel gibt ihre Kraft in die Wurzel und in ihr Blattwerk. Sie wächst immer im Horst, ist eine Gemeinschaftspflanze. Schon seit der Antike wurde sie gegen allerlei Beschwerden, vor allem bei Hautproblemen und zur Blutreinigung angewandt. Hildegard.v. Bingen und Paracelsus empfahlen sie bei Frauenleiden, Magen- und Galleleiden. Auch heute noch wird die Brennnessel bei Hautbeschwerden, bei Eisenmangel (Brennnesseltee ideal für Schwangere, um den Eisenmangel zu lindern), zur Blutreinigung und zur Stoffwechselaktivierung bei Rheuma/Gicht eingesetzt. Sie ist harntreibend und unterstützt dadurch die Ausschwemmung von Schlackenstoffen; sogar Nierengries kann bei kurmäßiger Anwendung ausgespült werden. Die Wurzel eignet sich bei Prostataleiden. Die Brennnessel ist anspruchslos an ihren Standort, sie ist vor allem in Häusernähe, also dort, wo Menschen leben, anzutreffen. Auch auf Schuttplätzen besiedelt sie rasch den Boden. Sie speichert Stickstoff aus der Erde und wandelt diesen in Nitrat um Aus diesem Grunde sollten immer nur die frischen Triebe geerntet werden. Diese besitzen weniger Nitrat als die älteren Blätter. Auch die Samen sind getrocknet eine wertvolle Beigabe oder Brotauflage.Geerntet werden von Frühjahr bis Herbst die jungen Triebe und ab August die Samen. Im Herbst kann ihre Wurzel gegraben werden. Die Brennnessel ist eines der wichtigsten Kräuter, um die alljährlich bei vielen Menschen auftretende Frühjahrsmüdigkeit zu überwinden. Als Tee oder Frischpflanzensaft, als leckeres Kaltgetränk in Kombination mit Zitrone, evtl. Giersch und Löwenzahnblättern s. untenstehendes Rezept), auch in Speisen, roh oder gekocht gut zu nutzen. Seite 2 Kräuterwelt April Ulrike Düsseldorff Die Brennnessel gehört zu den ersten Frühjahrspflanzen, die uns ihre Kraft nach der Winterpause schenken. Sie schenkt uns auch, unsere Achtsamkeit weiter zu entwickeln; denn streiche ich über die Brennnessel in Richtung Blattspitze, verletzen ich mich nicht an ihren Brennhaaren, auch beherztes Zufassen hemmt das „VerBrennen“. Neben Kräutern und Sträuchern gepflanzt, intensivier t sie den ätherischen Ölgehalt, vor allem der Minze und von Obstgehölzen. Brennnessel: die Pflanze des Neubeginns, der Erneuerung und Reinigung. Ihre Gestalt und ihr Wuchs vermitteln Leichtigkeit, das Sonnenlicht scheint sich in einem Brennnesselfeld zu spiegeln. Soviel Sonnenenergie speichert die Brennnessel! REZEPTE mit der Brennnessel Brennnesseltee aus Kraut und auch Samen, evtl. kombiniert mit Löwenzahn, Schachtelhalm, Gänseblümchen ist der Ideale Tee für die Frühjahrskur. 3 Wochen täglich 2-3 Tassen trinken. Als Kaltgetränk einige Brennnesselzweige mit bioZitronenstücken und evtl weiteren Kräutern, wie Gundermann, Giersch, Gänseblümchen, Löwenzahn einige Stunden in Wasser ziehen lassen, mit Mineralwasser und Apfelsaft auffüllen und genießen! Brennnesseln in einem Tuch drücken, um die Brennhaare „zahm“ zu machen und weiterverarbeiten in Rührei, Salaten, als Spinat, in Kräutersalz oder – quark. In frischem Zustand ist die Brennnessel wirksamer als in getrocknetem. Samen immer gut trocknen und viel verwenden- übers Brot, in den Salat, in den Aufstrich…… Seite 3
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