1/3 MARKTKOMMENTAR Eine Research-Publikation der DZ BANK AG Steigende Rohölpreise sorgen für Aufatmen Für etwas mehr als 44 US-Dollar ist das Barrel der Nordseesorte Brent aktuell zu haben. Im Fahrwasser der anziehenden Rohölnotierungen hat sich auch der DAX von seinem Tief der vergangenen Woche bei knapp unter 9.500 Punkten gelöst, der festere Euro hat die Aufwärtsbewegung allerdings gebremst. Zwar sind steigende Rohölpreise auf den ersten Blick mit Mehrkosten für die meisten Unternehmen und für die Endverbraucher verbunden, dennoch sorgten sie für neuen Schwung an den deutschen Aktienmärkten. So gelten steigende Rohstoffnotierungen doch als Indiz für eine trittfassende Weltwirtschaft. Der Rohölpreis erhält derzeit zwiespältige Impulse. Auf der einen Seite scheinen sich die Erfolgsaussichten der kommenden „Doha-II-Runde“ am 17. April zu verdüstern, da Saudi-Arabien eine eigene Förderbegrenzung von einem gleichzeitigen Einfrieren der iranischen Produktion abhängig machen will. Auf der anderen Seite deuten die fallende US-Rohölproduktion sowie die erstmals seit Wochen wieder sinkenden US-Rohöllagerbestände an, dass der Rohölmarkt allmählich wieder ins Gleichgewicht kommt. Wir erachten aber die Wahrscheinlichkeit eines preistreibenden Durchbruchs auf dem Treffen als recht gering an. Die Teilnehmer müssen allerdings darauf achtgeben, dass die Zusammenkunft der bedeutendsten Rohölexporteure nicht zu einem PR-Desaster wird. Tritt dies ein, könnten die aktuell positive Rohölstimmung wieder kippen und die Rohölpreise wieder sinken. Mithin dürften auch die Aktienmärkte ihre jüngst verzeichneten Kursgewinne wieder abgeben. Doch bevor das Doha-Meeting am nächsten Sonntag stattfindet, stehen die BIP-Daten für das chinesische Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2016 auf dem internationalen Datenkalender zur Veröffentlichung an. Den offiziellen Zahlen zufolge dürfte sich Chinas Wirtschaft zu Beginn des Jahres weiter DAX-INDEX Stand am 12.4.2016: 9.761 Punkte 13000 11000 9000 7000 5000 2011 DAX-Index 2012 2013 2014 200-Tage-Durchschnitt 2015 2016 Quelle: Datastream Hinweis: Aussagen zu früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen von Finanzinstrumenten, Finanzindizes oder Wertpapierdienstleistungen stellen keinen verlässlichen Indikator für künftige Wertentwicklungen dar. Eine Gewähr für den künftigen Kurs, Wert oder Ertrag eines in diesem Dokument genannten Finanzinstruments, Finanzindex oder einer Wertpapierdienstleistung kann daher nicht übernommen werden. WERTPAPIERE 14. Ausgabe 13.4.2016 DZ BANK RESEARCH MARKTKOMMENTAR auf dem moderat abwärtsgerichteten Wachstumspfad bewegt haben. Wir erwarten, dass am 15. April aus China für das erste Quartal ein BIP-Wachstum von 6,7% gemeldet wird, nach 6,8% zum Schlussquartal 2015. Auch die Finanzmärkte rechnen mit einem BIP-Plus von 6,7%. Nach wie vor halten wir diese offiziellen Daten aber für politisch geschönt. Tatsächlich dürfte das Wachstum um einiges darunter liegen. Auch an den Finanzmärkten wird die übliche Diskussion um die Korrektheit der Zahlen nicht ausbleiben. Chinas BIP-Daten genießen unter Börsianern eine hohe Aufmerksamkeit, sind doch das Reich der Mitte und die USA Wachstumstreiber der Weltwirtschaft. In den USA ist gerade die Berichtssaison angelaufen. Für alle Unternehmen im S&P 500 wird im Schnitt ein Einbruch der Quartalsgewinne um mehr als 8% gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum erwartet. Auf marktseitiges Interesse dürften auch Äußerungen hochrangiger Fed-Mitglieder zum weiteren geldpolitischen Vorgehen der US-Notenbank stoßen. Eine Zinsanhebung am 27. April ist derzeit sehr unwahrscheinlich. Allerdings könnten die Wortmeldungen der nächsten Tage darauf hindeuten, dass die Argumentation der Fed am 27. April falkenhafter als im März ausfällt. 2/3 14. AUSGABE 4/2016 DZ BANK RESEARCH MARKTKOMMENTAR STEIGENDE ROHÖLPREISE SORGEN FÜR AUFATMEN IMPRESSUM Herausgeber: DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main, Platz der Republik, 60265 Frankfurt am Main Telefon: 069 7447-01 Telefax: 069 7447-1685 Homepage: www.dzbank.de E-Mail: [email protected] Vertreten durch den Vorstand: Wolfgang Kirsch (Vorstandsvorsitzender), Lars Hille, Wolfgang Köhler, Dr. Cornelius Riese, Thomas Ullrich, Frank Westhoff, Stefan Zeidler Verantwortlich: Stefan Bielmeier, Leiter Research und Volkswirtschaft Verantwortlich: Dr. Michael Holstein, Leiter Volkswirtschaft Aufsichtsratsvorsitzender: Helmut Gottschalk Sitz: Eingetragen als Aktiengesellschaft in Frankfurt am Main, Amtsgericht Frankfurt am Main, Handelsregister HRB 45651 Aufsicht: Die DZ BANK wird durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die Europäische Zentralbank (EZB) beaufsichtigt. Umsatzsteuer Ident. Nr. 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AUSGABE 4/2016 sonen, die den Analysten Bericht erstatten, dürfen grundsätzlich kein finanzielles Interesse an Finanzinstrumenten von Unternehmen haben, die vom Analysten gecovert werden. RECHTLICHE HINWEISE Dieses Dokument dient ausschließlich Informationszwecken. Dieses Dokument ist durch die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank („DZ BANK“) erstellt und zur Verteilung in der Bundesrepublik Deutschland bestimmt. Dieses Dokument richtet sich nicht an Personen mit Wohn- und/oder Gesellschaftssitz und/oder Niederlassungen im Ausland, vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Großbritannien oder Japan. Dieses Dokument darf im Ausland nur in Einklang mit den dort geltenden Rechtsvorschriften verteilt werden und Personen, die in den Besitz dieser Informationen und Materialien gelangen, haben sich über die dort geltenden Rechtsvorschriften zu informieren und diese zu befolgen. 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