PDF, 1,6 MB - Berliner Festspiele

Martin-Gropius-Bau Berliner Festspiele
Martin-Gropius-Bau
Niederkirchnerstraße 7
10963 Berlin
Medienpartner des
Schülerprogrammes
Veranstalter der Ausstellung
Öffnungszeiten
Mi – Mo von 10 – 19 Uhr
Di geschlossen
Anmeldung Vermittlungsprogramm
[email protected]
T +49 30 247 49 888
F +49 30 247 49 883
www.gropiusbau.de/schuelerprogramm
Ermöglicht durch
Mit freundlicher Unterstützung
So hübsch wie ich will!
Stellt Euch eine Dschungellandschaft und darin
verborgen eine Tempelpyramide vor, etwa 45 Meter
hoch, mit einer Seitenlänge von etwa 35 Metern.
Ihr mögt denken, dass es sich bei einer Pyramide
um Ägypten handeln muss – keineswegs. Lasst mich
weiter beschreiben: An der Fassade über dem Eingang zwei verschlungene Schlangen, rechts und links
eine Prozession von Jaguaren, die auf den Eingang
zustreben.
Ihr steht staunend und neugierig davor. Ihr kommt
in das Innere der Anlage. Dort befindet sich ein Thron,
ein Jaguarthron reichgeschmückt mit grünem Jadestein. Euer Forschergeist lässt Euch genauer hinschauen: Ihr entdeckt Figuren und Reliefs aus Ton
und Stein, einige von Ehrfurcht erregender Gestalt:
Mischwesen halb Mensch halb Tier, reichverziert,
blau und rot bemalt. Dann in Stein gehauene
India­nerfiguren, 2 Meter hoch, mit Lendenschurz
und seltsamen Schriftzeichen an der Seite sowie
kleine Menschenfiguren aus Ton, schöne Frauen
und Männer, meist nur 10 Zentimeter groß.
Ihr seid in Mexiko und in einer Zeit, bevor Christoph
Kolumbus den amerikanischen Kontinent bereiste.
Die große Pyramide ist die des Gottes Quetzalcóatl,
der Gefiederten Schlange, erbaut im 8. / 9. Jahr­
hundert n. Chr. Damals waren die Maya wichtige
Vor- und Querdenker. Ihre Herrscher errichteten
Pyramiden, ihre Gelehrten erforschten die Sterne,
entwickelten Kalender, ein ausgeklügeltes mathe­
matisches System und eine hochkomplizierte
Glyphenschrift. Ihr Erbe gibt bis heute Rätsel auf
und noch immer sind Wissenschaftler*innen
dabei, die Geheimnisse ihrer faszinierenden Welt zu
entschlüsseln. Ausstellung, Workshops und die
MGB SchülerUni nehmen Euch mit auf Entdeckungstour in die Blütezeit der Maya.
Was ist schön? Wie sähe ein Mann aus, den Ihr nach Eurem persönlichen Geschmack gestalten dürftet? Wäre er nackt oder lässig bunt
gekleidet? Hätte er schmale Hüften und Muskeln à la Schwarzen­
egger oder wäre er eher schmalbrüstig und zart mit Nerdbrille oder
gar einer, der aussieht wie ein stolzer Indianer? Wie sähe sie aus?
Mit Kurven oder knabenhaft? Mit langem hochgestecktem Haar
oder mit frecher Kurzhaarfrisur, gefeilten Zähnen, Tunnel Piercings
und einem kessen Tattoo? Die Maya-Ausstellung gibt Euch
Anregungen einen Menschen zu formen – so hübsch wie ihr wollt!
Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 Schüler*innen
Öffentlicher Familien-Workshop: Sonntag, 19. 6. und 31. 7., 13 – 15 Uhr
keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl)
3
MGB SchülerUni
Wir öffnen unser Haus und vertiefen für Schüler*innen der Klassen 7 bis 12 und Lehrende in Vortrags­gesprächen
Themen, die durch die Ausstellung „Die Maya – Sprache der Schönheit“ tangiert werden. Dazu laden wir
zwei Experten ein, die nach einem Impulsreferat den jungen Menschen Rede und Antwort stehen. Die MGB
SchülerUni ist gekoppelt mit einer anschließenden Führung durch die Ausstellung. Dauer der Vorlesung
und Führung jeweils 60 Min. Vorlesung und Führung sind kostenlos
Eine Muschel als Null .
Vom Rechnen, Schreiben
& dem Blick in die Sterne
WorkshopS
Superheld MMXVI
Die Figur und das Konzept des Mega-Helden Superman wurden in den
1930er-Jahren von zwei amerikanischen Teenagern erfunden. Doch die
Idee eines Wesens mit übernatürlichen Kräften ist uralt. Auch die
Maya hatten Superhelden. Sie sind mit ihrer über 3000-jährigen Existenz
ein zivilisatorisches Wunder. Sie erschufen beeindruckende Figuren:
Wesen zwischen Mensch und Tier, reich geschmückt mit einem Kopfputz
aus Lilien, einer Schlange auf dem Unterarm und einem menschlichen
Schädel mit einem Affen verwachsen. Das Ganze aber mit Hintersinn:
Für die Maya war der Affe der Schutzpatron der Künste und Hüter des
Wissens. Die Schlange sicherte über­natürliche Kräfte und heilige Energie,
an der auch der Mensch teilhatte. Und heute? Wer will nicht mutig wie
ein Löwe sein, schlitzohrig wie ein Fuchs, elegant wie ein Jaguar, fröhlich
wie ein Delphin oder leicht wie ein bunter Schmetterling? Ihr gestaltet
Euren Superhelden MMXVI.
Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 Schüler*innen
Öffentlicher Familien-Workshop: Sonntag, 15. 5. und 17. 7., 13 – 15 Uhr
keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl)
1
Eine Muschel als Null und kleine Götterbilder als Zahlen –
selbst das Zahlensystem der Maya zeugt von ihrer Ästhetik.
Darüber hinaus ist es das mit am weitesten entwickelte der
Zeit. Die Maya waren große Astronomen, sie beobachteten die
Sterne genau und hatten einen erstaunlich exakten Kalender,
der nicht nur das Datum, sondern auch Rituale festlegte und
mit dem sie sogar die Zukunft voraussagen konnten. Um
den Kalender zu verstehen, muss erst einmal Mathe gepaukt
werden, denn dahinter steckt manch knifflige Rechen­auf­
gabe und auch beim Entschlüsseln der Maya-Schrift kommen
die Quiz-Duell-Spieler voll auf ihre Kosten.
Die Vorlesung taucht in das mathematische und astronomische Universum der Maya ein und zeigt, wie sehr das Rechnen,
Schreiben und Denken dieses Volkes bereits vor tausenden
von Jahren fortentwickelt war und unserem heutigen ähnelte.
Eingeladen haben wir den Spezialisten Dr. Andreas Fuls der
Technischen Universität Berlin.
Fr, 20. 5., 10.30 Uhr, Anmeldung erforderlich
4
Hip-Hop 7.0 oder
der Kampf gegen das Vergessen
zschr: -))br×øüŒł
Das indigene Volk der Maya ist nicht im 12. Jahrhundert n. Chr. verschwunden. Noch heute leben acht
Millionen Maya auf der Halbinsel Yucatán. Genner Llanes Ortiz ist Maya. Engagiert berichtet er in seinem
Vortrag, wie die Maya versuchen, ihr kulturelles Erbe zu bewahren. Dabei nutzen sie auch digitale
Technologien und Musik von Hip-Hop bis Reggae. So leisten sie Widerstand gegen das Vergessen und für
den Erhalt einer der ältesten Zivilisationen der Menschheit. Wir sind gespannt auf Dr. Genner Llanes Ortiz
der Universität Leiden.
Schon mal eine Schrift entwickelt? Eine Geheimschrift?
Noch nie? Dann wird es Zeit. Die Maya waren die Geheim­
schrift­spezialisten par excellence. Ihre Schrift ist die einzig
bekannte voll entwickelte Schrift im Amerika vor Christoph
Kolumbus. Unser Alphabet umfasst 26 Buchstaben,
das arabische 28. Die Maya kannten in ihrer Schrift rund
500 Zeichen. Die besten Wissenschaftler*innen der Welt
tüftelten viele Jahrzehnte an ihrer Entschlüsselung und
noch immer gibt es unlesbare Zeichen. Ihr Schrift­­system
ist einzigartig. Sie verwendeten Bilder, die Wörter,
Silben oder Vokale darstellen. Dabei ließen sie sich von
ihrer Umwelt inspirieren. Und Ihr?
Fr, 3. 6. 2016, 10.30 Uhr, Englisch mit Simultanübersetzung
Immer wieder sonntags…
Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 Schüler*innen
Öffentlicher Familien-Workshop: Sonntag, 24. 4. und 3. 7., 13 – 15 Uhr
keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl)
Während der Ausstellungslaufzeit laden wir Familien ein, immer sonntags von 13 – 15 Uhr gemeinsam
die Ausstellung zu entdecken und bildnerisch-praktisch tätig zu werden. Anmeldung empfohlen,
begrenzte Teilnehmerzahl.
2
Im Rahmen der Ausstellung
„Isa Genzken: Mach dich hübsch“, 9. 4. – 26. 6. 2016
Mach Dich hübsch!
Wenn Euch sterile Schönheit genauso langweilt
wie uns, dann seid Ihr bei diesen Workshops richtig:
Wir bearbeiten Kunstwerke fern von Konventionen.
Wir entwerfen Mode mit Tiefgang abseits des
Scheins. Wir machen uns hübsch und erzählen
dabei Geschichten vom anderen Hübschsein.
Isa Genzken ist hier unser Vorbild. Sie zählt zu den
radikalsten Künstlerinnen der Gegenwart.
Unkonventionell, oft trashig und ohne Regeln,
stellt sie das Schönsein auf den Kopf; eine andere
Sprache der Schönheit.
Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung /
max. 30 Schüler*innen
Sonntagsworkshop für Familien: 1. 5., 29. 5., 5. 6., 26. 6. 2016, 13 – 15 Uhr,
keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl)
5
Ort: Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin
Führungen / Workshops
Kostenlose Lehrerführung: 21. 04. 2016, 17 Uhr, Anmeldung erforderlich
Familien-Workshops (für Schüler*innen ab 7 Jahren):
siehe Veranstaltungstermine, keine Gebühr, Anmeldung erforderlich,
begrenzte Teilnehmerzahl
Angemeldete Workshops für Schulklassen täglich außer Di möglich:
80 Euro je Gruppe (bis zu 30 Schüler*innen).
Englischsprachige Führung: 55 Euro je Gruppe
Deutschsprachige Führungen: 45 Euro je Gruppe
jeweils bis zu 30 Schüler*innen.
Beratung & Anmeldung: MuseumsInformation Berlin
T +49 30 247 49 888 F +49 30 247 49 883
[email protected]
www.museumsdienst-berlin.de
Mehr zum Schülerprogramm des Martin-Gropius-Bau:
www.gropiusbau.de/schuelerprogramm
MGB Kunst²
MGB Kunst² steht für eine intensive und nachhaltige, zwei Jahre lang
monatlich stattfindende Kulturarbeit mit Berliner Schulen. Das Lernen in
den Ausstellungen wird zum festen Bestandteil des Unterrichts. Die Schüler
besuchen Ausstellungen, führen Gespräche mit Künstlern und Kuratoren
und kreieren eigene Werke im Atelier. MGB Kunst² ist für Schulklassen
kostenlos.
Beratung und Bewerbungen bis zum 1. Juni 2016
(für das Schuljahr 2016 / 17) an: [email protected]
MGB Kunst² wird gefördert durch:
Was ist schön? Im Battle: ein ModelScout und eine Kunsthistorikerin
Der Wunsch zu gefallen ist uralt und hält uns ein
Leben lang auf Trab. Was und wer beeinflusst unsere Schönheitsvorstellungen? Und was oder wer
ist schön? Das Glatte, Konventionelle oder eher das
Besondere, Kantige abseits des Mainstreams?
Sind es symmetrische Züge, Ausstrahlung oder doch
eher innere Werte? Ist, was schön ist, auch gut?
Die Vorlesung im Juniorformat widmet sich den
vielfältigen Aspekten rund um die Macht und das
Machen von Schönheit beider Geschlechter. Von den
sich verändernden Schönheitsidealen über Formeln
der Ästhetik bis hin zu den medial konstruierten
Vorbildern, reichen die Streitthemen des Battles.
Do, 23. 6. 2016, 10.30 Uhr, Anmeldung erforderlich
Bildlegende
Titel
Ballspieler, Spätklassik, 600–900 n.
Chr.., Jaina, Campeche, Ton © INAH. Museo
Nacional de Antropología, Mexiko Stadt
1 Fahnenträger, Endklassik / frühe Post­
klassik, 800–1250 n. Chr., Chichen Itzá,
Yucatán, Stein © INAH. Museo Regional de
Antropología. Palacio Cantón, Mérida,
Yucatán
2 Rückseite eines Throns, Spätklassik,
600–900 n. Chr., Kalkstein, Pomoná, Tabasco
© INAH. Museo de Sitio de Pomoná, Tenosique,
Tabasco
3 Junger Mann mit einfachem Kopfschmuck, Spätklassik, 600–900 n. Chr.,
Jaina Insel, Campeche, Ton © INAH. Museo
Regional de Antropología, Carlos Pellicer
Cámara. Villahermosa, Tabasco
4 Weihrauchgefäß mit Darstellung von
Quetzalcóatl, Postklassik, 1250–1527 n. Chr.,
Mayapán, Yucatán, Ton © INAH. Museo
Nacional de Historia, Castillo de Chapultepec,
Mexiko Stadt
5 Nofretete, 2014, 7 Gipsbüsten mit Brillen,
Holz, auf Holzsockeln mit Rollen je 190,7 ×
40 × 50 cm, Courtesy Galerie Buchholz, Köln /
Berlin / New York, David Zwirner, New York /
London und Hauser & Wirth © Isa Genzken,
VG Bild-Kunst, Bonn 2016