Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! Inhalt Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 9. April – 26. Juni 2016 1. Pressemitteilung 2 2. Biografie Isa Genzken 4 3. Text aus dem Museumsjournal 7 4. Wandtexte 9 5. Vermittlungsprogramm für Schulklassen und Familien 20 5.1 Für Schulklassen 20 5.2 Für Familien und Kinder 21 5.3 Für Berufstätige 21 6. Daten und Fakten 22 7. Partner und Sponsoren 23 Anlagen / Informationen: - Copyrightliste - Wall AG - Ausstellungsprogramm Martin-Gropius-Bau 2016 - Berliner Festspiele Veranstaltungen April / Mai 2016 - Flyer Seite 1 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 1. Pressemitteilung Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 9. April – 26. Juni 2016 Öffnungszeiten Mittwoch bis Montag 10 – 19 Uhr, Dienstag geschlossen, Sonderöffnungszeiten: Montag, 11.4. geschlossen, Dienstag, 12.4.2016 geöffnet Veranstalter: Berliner Festspiele/Martin-Gropius-Bau. In Kooperation mit dem Stedelijk Museum Amsterdam. Ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds. Kuratoren: Beatrix Ruf und Martijn van Nieuwenhuyzen Kommunikation Leitung: Dr. Susanne Rockweiler Presse: Christiane Zippel T +49 30 254 86 – 236, F +49 30 254 86 – 235 [email protected] Organisation: Ellen Clemens T +49 30 254 86 – 123, F +49 30 254 86 – 107 [email protected] "Ich wollte schon immer den Mut haben, total verrückte, unmögliche und auch falsche Dinge zu tun." (Isa Genzken, 1994) Isa Genzken (*1948) zählt zu den bemerkenswertesten und radikalsten Künstlerinnen der Gegenwart. Mit ihren tiefgründigen Arbeiten hat sie internationales Renommee erlangt. Ihr vielfältiges Werk gilt als eine der wichtigsten zeitgenössischen Positionen unserer Zeit. Erstmals ist ihr Werkschaffen umfassend in Berlin zu sehen. Die Ausstellung präsentiert die Bandbreite von Genzkens Arbeiten, von ihren frühen Filmen, Zeichnungen, Ellipsoiden und Betonskulpturen bis hin zu komplexen narrativen Collagen und in Bildmontagen integrierten Alltagsgegenständen. Die Präsentation beleuchtet Themen wie Modernität, den menschlichen Körper, Portraits, Stadtkultur und Architektur. Isa Genzken ist als Künstlerin bereit, in ihrem Streben nach künstlerischer Erneuerung alles zu riskieren. In ihrer Kompromisslosigkeit entwickelt sie mannigfache Arbeiten, die sich mit dem Thema Schönheit für das Wesentliche und Absolute beschäftigen. Ausgehend von der Gattung der Skulptur zeichnet sich ihr Werk durch eine sich ständig weiterentwickelnde Bildsprache und uneingeschränkte Nutzung der Medien und der Materialien aus. In den 1970er Jahren produzierte sie am Computer entworfene Skulpturen und nahm dabei Bezug zum amerikanischen Minimalismus und zur Konzeptkunst. Auf diese langen, elegant-schlanken Holzskulpturen, sogenannte Ellipsoide und Hyperbolos, folgte ein radikaler Schritt nach dem anderen: Skulpturen aus Seite 2 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! nacktem Gips oder Beton, Collage-Bücher, komplexe narrative Assemblagen aus industriell gefertigten Materialien und Alltagsgegenständen, verschiedene Filmformate, Fotografie, Gemälde, Architekturmodelle und Außenskulpturen. Ihre Kunst ist verspielt und manchmal knallbunt, aber alles andere als oberflächlich. Mit ihrem Gespür für Materialien und deren Arrangements entwirft sie Arbeiten, die zum Nachdenken anregen. Ihre Innovationskraft und Ideen sind reich an autobiographischen Elementen und subtilen Kommentaren zur Gesellschaft und dienen als Bezugspunkt und Inspirationsquelle für Generationen von Künstler*innen. Die mehrfache documenta Teilnehmerin (1982, 1992, 2002) ist 1948 in Bad Oldesloe, Schleswig-Holstein, geboren. Sie studierte Kunstgeschichte und Malerei in Hamburg, Köln und Berlin und schloss ihr Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf ab. Isa Genzken bespielte auf der Biennale in Venedig 2007 den Deutschen Pavillon. Im Jahr 2013 widmete ihr das Museum of Modern Art (MoMA), New York, eine erste umfassende Gesamtausstellung, die durch Amerika tourte und im Museum of Contemporary Art, Chicago, und dem Dallas Museum of Art zu sehen war. Isa Genzken lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Arbeitsweise beschreibt sie mit zwei Zitaten: „Ich verknüpfe gerne Dinge, die vorher zusammenhanglos dastanden. Diese Verbindung ist wie ein Händedruck zwischen Menschen.“ Und: „Ich bin gerne frech.“ Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Stedelijk Museum Amsterdam und wurde von Beatrix Ruf und Martijn van Nieuwenhuyzen kuratiert. Seite 3 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 2. Biografie Isa Genzken Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 9. April – 26. Juni 2016 1948 wird Isa Genzken in Bad Oldesloe, Schleswig-Holstein, geboren. 1969–1972 studiert sie Malerei bei Almir Mavignier an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und schließt von 1971 bis 1972 ein Studium der Fotografie und Grafik an der Hochschule der Künste in Berlin an. 1972–1977 Im Jahr1972 studiert sie Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität zu Köln, wechselt aber 1973 an die Kunstakademie in Düsseldorf, wo sie bis 1977 Studentin der Meisterklasse von Gerhard Richter ist. 1976 Erste Einzelausstellung in der Galerie Konrad Fischer, Düsseldorf. Es folgen zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in renommierten Museen, Institutionen und Galerien weltweit, von denen im Folgenden nur einige exemplarisch genannt werden. 1977 erhält Isa Genzken einen Lehrauftrag für Skulptur an der Kunstakademie Düsseldorf, und ihr wird ein Reisestipendium der Kunstakademie für die Vereinigten Staaten verliehen. 1978–1979 nimmt sie einen Lehrauftrag für Design an der Hochschule Niederrhein in Krefeld an. 1978–1980 Für diese Jahre erhält die Künstlerin das Karl Schmidt-Rottluff Stipendium. 1980 wird ihr außerdem der Kunstpreis Berlin verliehen. 1981 Ausstellung Skulpturen, Zeichnungen, Fotografien im Institut Mathildenhöhe, Darmstadt. 1982 Mit ihren sogenannten Ellipsoiden und Hyperbolo-Skulpturen Teilnahme an der documenta VII in Kassel. 1987 Sie nimmt an der Ausstellung Juxtapositions: Recent Sculpture from England and Germany im MoMA PS1, New York, teil sowie an Skulptur Projekte Münster 87 in Münster. 1988–1989 Teilnahme an der 7th Biennale of Sydney in der Art Gallery of New South Wales, Sydney. Erste große Überblicksausstellung im Rheinischen Landesmuseum, Bonn. Die Ausstellung wandert 1989 zum Kunstmuseum Winterthur und unter Seite 4 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! dem Titel Sculptures 1978–1989 zum Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam. 1990–1991 ist sie Gastprofessorin an der Hochschule der Künste in Berlin und 1991 an der Städelschule in Frankfurt am Main. 1992 Teilnahme an der documenta IX, diesmal mit ihren Beton- und Epoxydharz-Skulpturen. 1992–1993 Die Ausstellung Jeder braucht mindestens ein Fenster in der Renaissance Society in Chicago ist die erste große Ausstellung der Künstlerin in den Vereinigten Staaten. Sie geht von dort in den Portikus, Frankfurt am Main, und 1993 weiter ins Palais des Beaux-Arts, Brüssel, sowie zur Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München. 1993 gibt die acht Meter hohe Skulptur Rose in Baden-Baden im Park der Villa Schriever dem Ort ein unverwechselbares Erscheinungsbild. Zwei weitere Rosen werden 1997 vor der Glashalle der Leipziger Messe und 2001 vor dem Mori Art Museum, Tokio, installiert. 1996 Umzug von Köln nach Berlin. Längerer Aufenthalt in New York, wo sie auch ein Atelier mietet. Ausstellung Met Life in der Generali Foundation, Wien. 1997 Teilnahme an Skulptur Projekte Münster 97, Münster. 2000 Ausstellung Fuck the Bauhaus (New Buildings for New York), AC Project Room, New York. 2001 Ausstellung Isa Genzken, Wolfgang Tillmans – Science Fiction/Hier und jetzt zufrieden sein, AC im Museum Ludwig, Köln, und Teilnahme an der 7. Internationalen Istanbul Biennale. 2002 wird ihr eine Einzelausstellung im Museum Abteiberg, Mönchengladbach, ausgerichtet und der Wolfgang-Hahn-Preis vom Museum Ludwig in Köln verliehen. Sie nimmt mit den Arbeiten New Buildings for Berlin und Spiegel an der documenta XI teil. 2003 richtet die Kunsthalle Zürich Isa Genzken eine Einzelausstellung aus. 2004 erhält sie in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München, den Internationalen Kunstpreis der Kulturstiftung der Stadtsparkasse München im Zusammenhang mit ihrer dortigen Installation Empire Vampire auf dem Museumsplatz. Sie beteiligt sich an der 54. Carnegie International im Carnegie Museum of Art in Pittsburgh. 2006 präsentiert die Secession in Wien eine Einzelausstellung von Isa Genzken. Seite 5 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 2007 richtet sie mit OIL den Deutschen Pavillon auf der 52. Biennale in Venedig aus. Hierfür wird der Pavillon mit einem Baugerüst und roten Planen verhängt, im Inneren arrangiert sie eine Installation aus Koffern und Fotografien. Bei Skulptur Projekte Münster 07 ist sie ebenfalls vertreten. 2008 erhält die Künstlerin den Yanghyun Prize der Yanghyun Foundation in Seoul 2009 Eine erste Retrospektive wird unter dem Titel Sesam öffne dich! in der Whitechapel Art Gallery in London und anschließend im Museum Ludwig, Köln, gezeigt. 2010 zeigt das New Museum of Contemporary Art in New York im Rahmen seines Façade Sculpture Program die ca. 8,40 m hohe Skulptur Rose II. 2012 Der Schinkel Pavillon in Berlin zeigt mit Hallelujah neue Arbeiten. 2013 richtet das Museum of Modern Art, New York, eine Retrospektive aus, die 2014 an das Museum of Contemporary Art in Chicago geht und 2014/15 nach Dallas an das Museum of Art. 2014–2015 präsentieren das Museum der Moderne in Salzburg und das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main unter dem Titel Neue Werke/New Works Isa Genzkens jüngste Werkgruppe, bestehend aus verfremdeten Selbstporträts, den sogenannten Schauspielern. Seite 6 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 3. Text aus dem Museumsjournal Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 9. April – 26. Juni 2016 Von Julia Badaljan Schillernd, knallbunt, trashig – Isa Genzkens Werk ist so vielschichtig, dass man kaum von einer monografischen Ausstellung sprechen mag. Immer wieder erfindet sich die 1948 in Bad Oldesloe geborene Künstlerin wie kaum eine andere neu und arbeitet mit den unterschiedlichsten Materialien und Medien. Skulptur, Installation, Film, Video, Malerei, Arbeiten auf Papier und Fotografie. Der Beginn ihrer bildhauerischen Arbeit gründet in der amerikanischen Minimal Art und Konzeptkunst. Als Akteurin performte Genzken in der Düsseldorfer Galerie Konrad Fischer Bruce Naumans Instructions For A Mental Exercise (1974). Auf dem Boden liegend begannen sich der Raum und der Horizont aufzulösen. Ausgehend von dieser körperlichen und geistigen Erfahrung entwickelte Isa Genzken Ende der 1970er Jahre die Ellipsoide und Hyperbolos, die im Lichthof des Martin-Gropius-Bau präsentiert werden. Ihre Form sollte genau diese Erfahrung des aufgelösten Horizonts aufnehmen und materialisieren. Die minimale Auflagefläche der bemalten Holzskulpturen lassen sie auf dem Boden schweben. An der Universität in Köln ließ sich Genzken deren Design von einem Physiker mithilfe neuester Computertechnologie berechnen. In feinster Handarbeit stellte sie die Arbeiten her, die aufgrund ihrer Präzision und den glatten, glänzenden Oberflächen aussehen als wären sie doch maschinell hergestellt worden. Genzken arbeitet weniger minimalistisch – ihre Kunstwerke sollten nicht nur strikt für sich stehen, sie lässt bewusst Raum für Assoziationen. Anders als die meisten ihrer männlichen amerikanischen Kollegen, die Genzkens Ellipsoide als Riesenzahnstocher beschimpften. Und doch haben sie das Formvokabular, das Objekt, Raum und Betrachter miteinander verknüpft, gemeinsam. Eine andere Herangehensweise findet Genzken in der Fotografie. Sie dient ihr mehrfach als Grundlage für ihre Skulpturen. So sagte sie in einem Gespräch mit dem Fotografen Wolfgang Tillmans: „Du machst von der Situation ein Foto und überlegst dir dann, was da fehlt.“. Der Stadt Berlin widmet Genzken ein Fotobuch (1973), das mit seinen 78 Schwarz-Weiß-Aufnahmen die Stadt mit ihren (Platten-)Bauten der Nachkriegszeit skulptural erscheinen lässt. Geprägt von ihrem Leben in Metropolen wie New York und Berlin spiegeln Genzkens Kunstwerke die Vielschichtigkeit der Städte und ihrer Bewohner wieder. In der Architektur der Stadt stellt sie einen direkten Bezug zur Skulptur her. Nach ihrem Aufenthalt in New York kehrt sie 1996 nach Deutschland zurück und bleibt schließlich in Berlin, wo sie heute lebt und arbeitet. Kritisch hinterfragt sie die vorhandene Städteplanung und entwickelt für New York und Berlin fiktive Architektur-Modelle wie Fuck the Bauhaus / New Buildings for New York, (2000) oder New Buildings for Berlin (2004). Die aus buntem Glas gefertigten Wolkenkratzer erinnern mehr an die eleganten Seite 7 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! spiegelnden Fassaden der New Yorker Architektur als an die kontrovers diskutierte Berliner Baukunst. Gleichzeitig bilden sie einen Kontrast zu ihren frühen robusten Arbeiten aus Beton. Eng verbunden mit der Verwendung von einfachen Materialien wie Glas oder Beton ist der Einsatz von kommerziellen und kitschigen Objekten sowie von Designobjekten wie Mies van der Rohes Sessel „Barcelona“. So werden die Architekturmodelle der Serie Fuck the Bauhaus beispielsweise mit vorgefundenen Austernschalen oder Kunstblumen versehen ohne diese sozialkritisch zu bewerten. Das Künstlerbuch Mach Dich hübsch! (ca. 2000) ist das Pendant zur New Yorker Buch I Love New York, Crazy City (1995/96) und auch eine Hommage an die Stadt Berlin. Die Poster, Magazinausschnitte, persönliche Fotografien der Künstlerin, Briefe, kunsthistorische Referenzen, die mit Paketklebeband und neonfarbenen Folien collagiert wurden, sind eine Art Tagebuch der Künstlerin. Wie auch die zahlreichen Spiegelarbeiten zeigt das Buch, dass Genzkens Biografie immer ein Teil ihrer Arbeiten ist. Die frühen Selbstporträts X-Rays (1989) - Röntgenaufnahmen als ultimatives Selbstporträt – zeigen ihr experimentelles Vorgehen in dem traditionellen Genre des Selbstbildnisses. Arbeiten wie die jüngst entstandene Serie Nofretete (2014/15) stellen die Beziehung zwischen Objekt und Subjekt in Frage. Der Besucher begegnet ihnen direkt und doch weichen sie seinem Blick durch ihre Sonnenbrillen schüchtern zur Seite blickend aus. Die Gruppe der Nofretete nimmt Bezug auf ihr berühmtes Vorbild im Neuen Museum in Berlin. In ihrer Neuinterpretation wurden sie mit rotem Lippenstift und Sonnenbrille oder Atemmaske und Perücke „aufgehübscht“. Genzkens Œuvre kann nicht kategorisch oder chronologisch abgearbeitet werden, da dies nicht ihrem Schaffen entspricht. Wiederholung und Serialität charakterisieren ihr Werk. Über ihre Arbeitsweise sagt Genzken selbst: „(…) ich bin auch ein Mensch, der immer etwas tun muss. Wenn ich gar nichts tun kann, ist es wirklich schlimm um mich bestellt. Aber eigentlich arbeite ich immer an etwas“. In produktiven Phasen entstehen so große Werkgruppen wie die Schauspieler (ab 2012). Die Werkreihen sind jedoch nie abgeschlossen, einige Themen greift die Künstlerin immer wieder auf: Architektur ist zum Beispiel solch ein Thema, das sie in immer neuen Medien verarbeitet und weiterentwickelt. Nachdem Genzkens facettenreiches Werk bereits auf vielen großen Kunstschauen, unter anderem auf der Biennale in Venedig (2007, 2015), der Documenta in Kassel (1982, 1992, 2002) und in zahlreichen Museen zu sehen war, wird ab dem 09. April im Martin-Gropius-Bau die erste große monografische Ausstellung in Berlin von Isa Genzken gezeigt. Mit rund 150 Arbeiten stellt die Berliner Schau wichtige Werkgruppen als Collage gegenüber und reflektiert so das facettenreiche Œuvre wie auch die Persönlichkeit der Künstlerin. Die Ausstellung „Isa Genzken: Mach Dich hübsch!“ entstand in Zusammenarbeit mit dem Stedelijk Museum, kuratiert von Beatrix Ruf und Martijn van Nieuwenhuyzen, und zeigt neben Leihgaben verschiedener Sammlungen zahlreiche Kunstwerke aus dem Besitz der Künstlerin. Seite 8 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 4. Wandtexte Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 9. April – 26. Juni 2016 Einleitung Mach Dich hübsch! zeigt einen Überblick über das Werk von Isa Genzken (geb. 1948 in Bad Oldesloe), deren einflussreiches und rigoros innovatives Œuvre Arbeiten in fast allen denkbaren Medien umfasst. Genzkens Ausgangspunkt war die Skulptur, doch hat sie im Laufe der Zeit ein immer weiteres künstlerisches Terrain erkundet. In den vergangenen 40 Jahren schuf sie Werkgruppen mit einer Vielzahl von Materialien und Verfahren: Architekturmodelle, Fotografien, Gemälde, Collagen, Zeichnungen, Installationen, Filme und Künstlerbücher. In ihrem äußeren Erscheinungsbild sind diese nüchternen bis impulsiven Arbeiten sehr vielfältig und zugleich sehr persönlich. Mach Dich hübsch! ist ein Parcours durch vier Jahrzehnte eines erstaunlichen Schaffens, das sich durch künstlerische Freiheit und kühne Erfindungskraft definiert. In der Ausstellung wird Genzkens Œuvre nicht chronologisch, sondern als Montage gezeigt, um Zusammenhänge und Themenstränge herauszuarbeiten. Diese Art der Präsentation macht deutlich, auf welch überraschende Weisen in ihrem Werk Begriffe wie Körper, Identität, (Selbst)porträt, Autobiografie, Architektur und städtische Kultur auftreten. Im Lichthof wird eine große Auswahl an Ellipsoiden und Hyperbolos gezeigt - frühe Arbeiten aus den Siebziger und Achtziger Jahren entstanden anhand von Computerzeichnungen. An den Wänden wird die fotografische Serie Ohren gezeigt, die Genzken 1980 in New York machte. Mach Dich hübsch! ist die erste Retrospektive von Isa Genzkens Werk in ihrer Heimatstadt Berlin und bislang die größte Einzelausstellung. Selbstporträt / Autobiografie Ihr erstes fotografisches Selbstporträt machte Genzken „aus reiner Langeweile“ während eines Krankenhausaufenthalts, und in der Folge erkundete sie diverse Herangehensweisen an das Genre. Die X-Rays können als experimentelle Selbstporträts gesehen werden – wie auch die Arbeiten ihrer Serie Basic Research (1988– 1992), die auf Impressionen des Fußbodens ihres Ateliers basieren und „Porträts“ des künstlerischen Arbeitsprozesses bilden. Manchmal porträtiert Genzken auch Menschen ihrer unmittelbaren Umgebung, wie im Film Meine Großeltern im Bayrischen Wald (1992) – ein intimes Dokument über das Vergehen der Zeit, das Älterwerden und den Rückblick auf die Vergangenheit. Auch hat Genzken Porträts von Fremden gemacht und von Menschen, die ihr nicht besonders nahestehen, wie in ihrer Serie Ohren (1980). Später hat sie Seite 9 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! Pressefotos von Berühmtheiten wie Leonardo DiCaprio und Michael Jackson in Arbeiten wie der Bodenarbeit Untitled (2012) und das Künstlerbuch Mach Dich hübsch! (ca. 2000) integriert. Häufig lassen ihre Titel auf einen persönlichen Aspekt schließen, der in den Objekten selbst nicht immer deutlich wird. Viele ihrer Werke hat Genzken nach Freunden und nach Künstlern und Architekten benannt, die sie bewundert, wie Rot-schwarz-gelbes Ellipsoid ‘S.L. Popova' (nach der russischen Avantgarde-Malerin Ljubow Sergejewna Popowa). Diese Porträts – ob abstrakt oder nicht – unterstreichen das Autobiografische ihrer Arbeit. Architektur Genzkens Interesse für die Architektur ist bereits in ihren ersten Skulpturen zu sehen, die sie nach den Ellipsoiden und Hyperbolos der 1970er-Jahre schuf. In den feinsinnigen Gipsarbeiten Mein Gehirn (1984) und Data (1984) spielte Genzken mit Formen der Umgrenzung von Innen- wie Außenräumen – Konzepte, die später häufig in ihren Betonskulpturen wiederkehren sollten. Die Titel dieser Betonarbeiten beziehen sich direkt auf bestimmte Architekturen (Kleines Zimmer, Pavillon II). Oft isoliert Genzken auch architektonische Elemente: Fensterrahmen, Türpfosten, den Fußboden des eigenen Ateliers. Andere Arbeiten sind Betrachtungen imaginärer Gebäude oder realer Städte. In ihrem späteren fotografischen Werk, ihren Architekturcollagen und Künstlerbüchern wird zudem der Einfluss der Stadtplanung deutlich, der sich in ihren jüngsten Skulpturen fortsetzt. Die Faszination an der Ästhetik des Hochhausbaus und dem sozialen Gefüge der Metropole ist in ihrem Werk von Anfang an präsent. Worauf ist dieses anhaltende Interesse an der gebauten Umwelt zurückzuführen? Teilweise erklärt es sich durch das Berlin der Nachkriegszeit, wo Genzken aufwuchs, und durch ihre zahlreichen Besuche in New York und Chicago, in Städten, die beispielhaft für die moderne Architektur sind. Die Architektur verkörpert Genzkens persönliches Interesse für Dualitäten wie Konstruktion versus Destruktion, Zugänglichkeit versus Ausgrenzung, Fatalismus versus Utopie. Der künstlerische Standpunkt Ende der 1960er-Jahre, während ihres Studiums in Düsseldorf und Köln, kam Genzken mit einem großen Netzwerk von Künstlern in Kontakt, wie auch mit unterschiedlichen Theorien über Konzeptkunst, Minimalismus und Postminimalismus. Diese Zeit war für ihre eigene künstlerische Entwicklung sehr wichtig. Der Einfluss dieses neoavantgardistischen Umfeldes ist in ihrem frühen Werk deutlich zu sehen, insbesondere in ihren Performances und Filmen. Doch schlug Genzken, auf der Suche nach weniger konzeptuellen Kunstformen, bald ihren eigenen Weg ein. Ihr Interesse gilt vor allem einer Kunst, die eine gewisse Beziehung zur Realität aufrechterhält. Hierfür sind ihre frühen Ellipsoide und Hyperbolos ein deutliches Beispiel. Beim Entwerfen dieser Skulpturen bediente sie sich einer damals topaktuellen Technik und verwendete auf den Millimeter genaue Computermodelle. Genzken hoffte, dass diese Seite 10 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! Skulpturen nicht klinisch wirken, sondern trotz ihres minimalistischen Designs Assoziationen an die reale Welt wecken würden. „Dieser Aspekt der Assoziation war von Anfang an da, und er war auch beabsichtigt“, sagte die Künstlerin, „aus der Perspektive des Minimalismus kam er aber überhaupt nicht in Frage und war einfach unmodern.“ Schon früh entwickelte sie ihre eigene Auffassung des „Modern-Seins“, in der die Verbindung zur Realität stets eine wesentliche Rolle spielt – sei es durch fortschrittliche Materialien und Techniken, durch die Objekte selbst oder durch ihre Reflexion über aktuelle Ereignisse. Bücher Bislang hat Genzken drei Künstlerbücher geschaffen, die in der Ausstellung in zwei Räumen zu sehen sind. Das erste Buch, Berlin, entstand 1973. Es ist ein blockartiges Objekt aus Schwarz-Weiß-Fotografien auf starkem Karton, die 39 Diptychen bilden. Genzken betrachtet den öffentlichen Raum der Nachkriegsmetropole, die durch die grauen, brutalistischen Plattenbauten und die vielen zweckfreien Plätze des damaligen Westberlin gekennzeichnet ist, als Skulptur. 1995/96 schuf Genzken mit I Love New York, Crazy City einen „Reiseführer“ für New York, der aufgrund seiner autobiografischen Elemete aber in erster Linie ein Selbstporträt ist. In diesem Künstlerbuch wandte Genzken erstmals die Collageund Assemblagetechniken an, die für ihre späteren Arbeiten typisch werden sollten. Außer Fotografien enthält das Buch Hotelrechnungen, Kinokarten, Plakate sowie zahlreiche Notizen und Adressen. Das Ergebnis ist ein kaleidoskopartiger Eindruck von einer Stadt, in dem sich Fotografien von typischen New Yorker Fassaden, Architekturdetails, Eckläden und Müll mit Montagen zu Ereignissen aus Genzkens eigenem Leben abwechseln. Später reflektiert Genzken mit ihrem Buchprojekt Mach Dich hübsch!, das in seiner Collagehaftigkeit I Love New York, Crazy City ähnelt, ihr derzeitiges Leben in Berlin. Für diese Ausstellung wurde ein Faksimile des Buches angefertigt. Kommunikation Nach dem Abschluss ihres Studiums in Deutschland ging Genzken 1977 in die Vereinigten Staaten, um die amerikanische Architektur zu studieren und Künstler zu besuchen, die sie dort kannte. Ihr Interesse für Musik und Musikkultur wurde durch regelmäßige Besuche in New Yorker Nightclubs der alternativen Szene verstärkt, die sie manchmal zusammen mit ihrem Freund, dem Künstler Dan Graham, aufsuchte. In dieser Zeit fotografierte Genzken die Instrumente von Rockmusikern und E-Gitarren in Schaufenstern. Als sie wieder in Deutschland war, fielen ihr in Zeitschriften Anzeigen für Stereoanlagen auf. „Als ich damals die Werbeanzeigen von HiFi-Anlagen fotografiert habe, dachte ich: Jeder hat jetzt so einen Turm zu Hause. Das ist das Neuste, das Modernste, was es zur Zeit gibt. Also muss eine Skulptur mindestens genauso modern Seite 11 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! sein und das aushalten.“ Genzken stellte Fotografien dieser Hi-Fi-Anlagen aus, und 1982 platzierte sie ein Radio auf einem Sockel. Später baute sie aus Beton ihren eigenen Weltempfänger und machte damit deutlich, dass ihr Interesse an Audiogeräten über deren hypermoderne Ästhetik hinausgeht. Der erste dieser Weltempfänger wurde zusammen mit einer Gruppe von Ellipsoiden und Hyperbolos und der Serie Ohren ausgestellt, wodurch die Ähnlichkeiten zwischen diesen Arbeiten betont wurden. Sie veranschaulichen auf unterschiedliche Weise Genzkens Sicht der Beziehung zwischen optischer und auditiver Wahrnehmung, zwischen Körper und Objekt und zwischen dem Signal und dem Empfänger. Großstadtkultur „New York hatte für direkt auch etwas mit Skulptur zu tun.“ Das Städtische hat in Genzkens Œuvre stets eine herausragende Stellung eingenommen, wobei den Städten New York und Berlin ein Ehrenplatz vorbehalten ist. Die pulsierenden Straßen, die verführerischen Schaufensterauslagen und die beeindruckende Architektur New Yorks waren die Inspirationsquellen für zahlreiche Serien, von Ohren (1980) bis Soziale Fassaden (2001/02). Seit 1996 lebt Genzken in Berlin, und der Einfluss dieser Stadt – insbesondere der Techno-Subkultur und der Clubszene der 1990erJahre – spiegelt sich in der freieren, extravaganten Assemblage-Ästhetik der Werke wider, an denen sie in dieser Zeit zu arbeiten begann. Mit diesem unbeschwertem Ansatz, aber scharfem Blick konfrontiert Genzken den Betrachter in ihren Serien auch mit den weniger positiven Aspekten der modernen Stadt. In neueren Arbeiten hat sie immer häufiger die Kehrseiten des Lebens in der Großstadt mit ihrer Massenproduktion und komplexer Bildsprache dargestellt. Orte, an denen sich brutale Dinge wie die Terroranschläge am 11. September 2001 ereignen. Ihre Stadt- und Architekturmodelle (die Serien Fuck the Bauhaus, New Buildings for Berlin und Ground Zero) könnten sogar als sozialpolitisches Statement gesehen werden. Mit ihnen präsentiert Genzken Alternativen zu den nichtssagenden, mittelmäßigen Gebäuden, die Bauunternehmer in die moderne Metropole zwängen. Körper / Identität Viele Arbeiten Genzkens beziehen sich auf den menschlichen Körper. Die Ellipsoide und Hyperbolos sind vom amerikanischen Künstler Bruce Nauman inspiriert. Als sie eine von dessen Performances nachvollzog, Instructions for a Mental Exercise (1974), bei der sie unter anderem lange Zeit auf dem Bauch oder Rücken auf dem Boden liegen musste, erfuhr sie intensiv die Beziehung zwischen ihrem eigenen Körper und dem sie umgebenden Raum. Die speerartigen Ellipsoide und Hyperbolos, die sie Mitte der 1970erbis Anfang der 1980er-Jahre schuf, spielen auf diese starke körperliche Erfahrung an: Sie scheinen fast zu schweben, da sie nur punktuell den Boden berühren. Innerhalb von Genzkens Œuvre werden oft Verbindungen zwischen Objekt, Raum und Körperlichkeit hergestellt. Sie spielt hiermit, beispielsweise in den Seite 12 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! Titeln ihrer Arbeiten. Viele ihrer abstrakten Skulpturen sind nach Freunden oder bekannten Künstlern benannte (Kai, Wolfgang, Mies). Dieser vermenschlichende Ansatz lässt vermuten, dass die Arbeiten für tatsächliche Personen stehen. Auch treten in ihrem Werk wiederholt Themen auf, die mit dem Körper, dem Aussehen und der Identität zusammenhängen. Die Serie Jacken und Hemden (1998) arbeitet heraus, wie sehr Vorstellungen von der eigenen Identität mit den Kleidern verbunden sind, die wir tragen. Sowohl in ihrer erst kürzlich entstandenen Serie Nofretete und in Schauspieler (2013), zu denen eine Reihe von Schaufensterpuppen mit Perücken und Masken gehören, scheint die Identität völlig im Fluss zu Massenkultur / Sozialkritik Durch die Verwendung vielfältiger und kontrastierender Objekte und Materialien bietet Genzken eine kritische Sicht auf Materialismus und Massenkultur. In ihren Serien Fuck the Bauhaus (2000) und Soziale Fassaden (2002) kombiniert sie Zeitschriftenfotos, kitschige Souvenirs, Plastikspielzeug und andere Objekte der Massenproduktion, aber auch Designerstücke wie mundgeblasenes Murano-Glas und einen Stuhl von Mies van der Rohe zu vielschichtigen Collagen und Assemblagen. Geschickt wird der Betrachter mit Themen wie dem Überkonsum, der Konsumkultur und der Ästhetik des Banalen konfrontiert. Auch wenn Genzkens Arbeiten niemals eindeutige Sozialkritik sind, erwachsen sie häufig aus dem Bedürfnis der Künstlerin, sich zu politischen oder sozialen Situationen zu äußern. Genzken hielt sich während der Angriffe auf das World Trade Center in New York auf. Ihre Serie Ground Zero (2008) wurde von diesem Ereignis inspiriert und könnte metaphorisch für die Machenschaften der Weltmächte und Massenmedien verstanden werden. Mit ihrer Instrumentierung von Objekten aus dem städtischen Umfeld versucht Genzken, uns für solche Themen die Augen zu öffnen – oder sie offen zu lassen –, ohne trübsinnig oder dogmatisch zu sein. Serialität / Kontinuität Für Genzkens Œuvre sind Serialität und Wiederholung charakteristisch – von den Ellipsoiden zu den Betonskulpturen, von den X-Rays zu den Schauspielern. Doch hat die Individualität des Objekts stets Vorrang, wodurch zwischen dem Seriellen und den Besonderheiten der Arbeiten innerhalb einer Serie ein Spannungsverhältnis entsteht. Ein Beispiel hierfür ist ihre Serie von Lampengemälden, in denen Genzken jede Arbeit formal variiert, um – mitunter mehrmals in einem Werk – ein einzigartiges und neues Licht auf ihr Hauptthema zu werfen. Auch wenn Genzken Medium und Materialien ständig wechselt, durchziehen eine Anzahl von Hauptthemen und -motiven ihr Werk. Eine wichtige Rolle in ihren frühen Betonskulpturen spielt beispielsweise das Thema Architektur, das in ihren neueren Architekturcollagen wiederkehrt. Diese Wiederholung von Themen verleiht ihrem Œuvre Kontinuität. Seite 13 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! Genzkens Arbeitsweise gründet in ihrem künstlerischen Bedürfnis in Bewegung zu bleiben. „Mir ist es in meinem ganzen Leben immer um das Fließen gegangen, gegen das Starre“, sagte sie. „Das einfache Weiterarbeiten an der Serie führte zu bestimmten Ideen, die dann die Grundlage für eine neue Art von Arbeiten und eine neue Serie bildeten.“ Dieser Einfallsreichtum und dieses Geschick haben dazu geführt, dass Genzken nach wie vor zu den vielseitigsten Künstlern der Gegenwart gehört. Soziale Fassaden Während ihrer Arbeit an der Architekturmodell-Serie New Buildings for Berlin begann Genzken auch mit Soziale Fassaden, einer Serie von Collagen mit Spiegelfolie und Zelluloid. Die glänzenden Oberflächen verweisen auf ihre geliebten amerikanischen Wolkenkratzer, fungieren aber auch als Spiegel, die den Betrachter in das Werk hineinziehen und eine Spannung zwischen Spiegelung und Transparenz, zwischen Innen und Außen etablieren. In Soziale Fassaden verbindet Genzken das Architektonische direkt mit dem Persönlichen. Sie scheint hervorzuheben, wie wir uns in den von uns gebauten Dingen selbst widerspiegeln, was diesen Arbeiten eine soziale Dimension verleiht. „Ich will die Leute animieren. Will ihnen schon den Spiegel vorhalten, das schon“, sagte sie, „ich bin schließlich ein soziales Wesen“. Doch ist das daraus resultierende Spiegelbild verschwommen und verzerrt: eine mögliche Anspielung auf die Masken – die sozialen Fassaden – mit denen wir uns der Außenwelt präsentieren. Beton Nachdem sie einige Jahre mit Gips gearbeitet hatte, verwendet Genzken ab 1986 Beton als Material für ihre Skulpturen – da Beton direkt mit Architektur assoziiert wird. Auch die Titel der nun entstandenen Arbeiten legen eine Neuorientierung nahe und verweisen auf Architekturelemente, Audio- und Video-Ausrüstung und die Namen moderner Künstler. Bei diesen Betonskulpturen liegt der Schwerpunkt von Genzkens architektonischem Interesse vor allem auf Konstruktionen, die in der Regel unsichtbar bleiben. „Die Rohbau-Konstruktionen der Neubauten finde ich interessanter, weil das rationale Denken der Ingenieure mehr mit Wahrheit zu tun hat, als das routinemäßige Verdecken der Fassaden mit pseudo-edlen Materialien.“ Indem sie im Beton Spuren der Gussformen zurücklässt, zeigt sie nicht nur die innere Architektur, sondern auch das „Innere“ des kreativen Prozesses. Dieses Spiel zwischen „Innen“ und „Außen“ ist noch heute eines der wesentlichen Elemente von Genzkens Arbeit. Ellipsoide und Hyperbolos Genzkens fertigte die Ellipsoide und Hyperbolos während ihres Studiums Seite 14 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! an der Düsseldorfer Kunstakademie. Sie nutzte, was damals höchst ungewöhnlich war, ein Computerprogramm für das Design dieser Holzskulpturen. Deren Farben entstammen Arbeiten von Barnett Newman, Jo Baer, Kenneth Noland, Frank Stella und anderen abstrakten amerikanischen Künstlern der Nachkriegszeit. Um den Skulpturen einen individuellen Charakter zu verleihen, gab ihnen Genzken Titel wie März oder Diana. Die Idee für diese Skulpturen kam Genzken, als sie eine Performance von Bruce Naumann nachvollzog, bei der sie unter anderem in einem leeren Ausstellungsraum auf dem Boden lag, um eine besondere Raumerfahrung zu machen. Anknüpfend an diese Übung berühren die langgezogenen Ellipsoide den Boden nur an einem Punkt und machen den Raum zum Teil der Arbeit. Die Hyperbolos ruhen nur auf ihren beiden äußeren Punkten, sodass sie fast zu schweben scheinen. Fenster 1987/88 entstand Genzken Großes Fenster, ein großes Glasfenster, das im Museum an einer Wand lehnt. Diesem Werk folgten 1990 ihr erstes Betonfenster und ihr erster Paravent. In späteren Versionen verwendete sie Materialien wie Epoxidharz und Stahl, und sie hat auch diverse Fenster für den öffentlichen Raum geschaffen. Das Fenster ist in Genzkens Werk ein immer wiederkehrendes Motiv. Die Fenster sind eine Fortführung ihrer Faszination mit architektonischen Formen und deren Beziehung zum umgebenden Raum. Sie verweisen auf wirkliche Fenster, sind aber, da sie oft kein Glas enthalten, nicht als solche verwendbar. Üblicherweise ist ein Fenster eine Trennung zwischen Innen und Außen, doch ist hier diese Funktion nicht vorhanden. Genzken sieht Fenster als „die Augen der Architektur“, sie beeinflussen den Charakter eines Gebäudes stark. Ihr Statement „Jeder braucht mindestens ein Fenster“ verweist darauf, dass für sie das Fenster eine psychologische Dimension repräsentiert – das Gefühl der Freiheit. Fuck the Bauhaus (New Buildings for New York) New York und Berlin, die beiden wichtigsten Städte für Genzkens Werk, werden in Fuck the Bauhaus (New Buildings for New York) zusammengeführt. In dieser Serie von Assemblagen kombiniert die Künstlerin einfache Materialien wie Glas, Kunststoffband und Spanplatten mit Alltagsobjekten. Genzken ließ sich von der Subkultur der Berliner Technoszene inspirieren und verwarf mit ihren spielerischen Gebäudemodellen den schmucklosen Formalismus der Bauhausarchitektur. Im eklektischen Mix aus Materialien, Formen und Farben sind architektonische Archetypen wie Wolkenkratzer noch vage auszumachen, haben aber eine Verjüngungskur erhalten. Als Erste von Genzkens Installationen hat Fuck the Bauhaus auch eine kinematische Dimension. Das visuelle Erfassen der Objekte wird zu einer räumlichen Erfahrung, die der Art ähnelt, in der wir uns durch eine Stadt bewegen. Seite 15 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! Ground Zero Die umfangreiche Skulpturengruppe Ground Zero von 2008 ist Genzkens Antwort auf einen Wettbewerb, den der US-Bundesstaat New York 2002 ausschrieb: Gesucht wurden architektonische Vorschläge für Ground Zero, den emotionsgeladenen Ort der Angriffe auf das World Trade Center am 11. September 2001. Genzkens Alternativentwürfe zeigen Gebäude mit einer ausgesprochen sozialen Funktion, darunter eine Gedenkstätte (Memorial Tower), ein Parkhaus, ein Bekleidungsgeschäft (Osama Fashion Store), eine Kirche und eine rund um die Uhr geöffnete Disco. In Mach Dich hübsch! werden drei Werke aus dieser Serie gezeigt. Genzkens Ground Zero ist ihre Reaktion auf die Annahme, dass ein tragisches Ereignis wie der 11. September durch ein imposantes Denkmal in der Erinnerung bewahrt werden muss. Sie plädiert stattdessen für eine Gedenkstätte, die die pulsierende Diversität der Stadt New York herausstellt. Hi-Fi Ihre erste Fotoserie, Hi-Fi, schuf Genzken 1979. Für die vier Arbeiten fotografierte sie Werbung für Stereoanlagen aus deutschen und ausländischen Zeitschriften, vergrößerte die Aufnahmen und rahmte sie. Sie interessierte sich nicht nur für die technische Ausgefeiltheit von Hi-Fi-Systemen, sondern auch für ihr Design und ihre skulpturale Qualität. Jedes Foto zeigt eine andere Marke und eine andere Sprache – Genzken hob den weltweiten Aufstieg dieses Produkttypus hervor. Diese Werke sind beispielhaft für die postmoderne Strategie der Appropriation, die Genzken später auch in ihren Assemblagen verwenden sollte. Dort dienten ihr bereits existente Bilder, in der Regel aus der Populärkultur, als Material. Hi-Fi hat Genzken häufig gemeinsam mit Ohren (1980) ausgestellt. Zusammen stehen diese beiden Serien für die technische Übermittlung und die Empfangsorgane akustischer Signale. Jacken und Hemden Der Werkzyklus Jacken und Hemden entstammt einer ganz anderen Welt als Genzkens introvertierte abstrakte Holz- und Betonskulpturen vorangehender Jahrzehnte. In dieser Serie spiegelt sich die Berliner Techno- und Clubszene mit ihrer markanten Ästhetik und ihrem extrovertierten Lebensstil. Kleidungsstücke aus Genzkens eigener Garderobe wurden durch Fransen, Leuchtfarbe, Fotos und kleine Objekte individualisiert. In diesen Werken findet sich eine Kombination der neuen Einflüsse, die Genzkens künstlerischen Weg Mitte der 1990er-Jahre bestimmten, als sich ihr Schwerpunkt von der Erkundung von Materialien und Formen auf das Narrative verlagerte. Die Kleidungsstücke wurden von Genzken getragen, und durch ihre Abänderungen wurden sie zu einer Konstruktion des „Ich“. In ihrer Gesamtheit bilden sie das Selbstbildnis einer Künstlerin, für die Identität nichts Feststehendes ist, sondern vielmehr Seite 16 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! ein dauernder Prozess zwischen öffentlichem Bild, Sexualität, männlichen und weiblichen Rollen und den Kleidern, die wir tragen. Lampen Die Lampe – industriell hergestellte Lichtquelle und zugleich beliebtes Designobjekt – ist das Thema einer Gruppe von Gemälden und Skulpturen aus der Mitte der 1990er-Jahre. Der Aspekt des Designs kehrt im Werk der Künstlerin immer wieder – neben Lampen verwendet sie beispielsweise häufig auch Sessel und Sofas. Wie die Stereoanlagen in der Fotoserie Hi-Fi ist die Lampe ein Objekt, das man in jedem Raum finden kann. Auch hier konzentriert sich Genzkens Interesse auf die Unterschiede verschiedener Designs sowie auf die skulpturalen und materiellen Eigenschaften des Objekts, das sie dann auf ihre ganz eigene Art in zwei- und dreidimensionalen Kunstwerken interpretiert. Zwei Lampen zeigt Genzkens Interesse an der Materialität und den physischen Eigenschaften des Lichts, wie der Transparenz, was auch in früheren Arbeiten wie X-Ray (1989 und 1991) und MLR (1992) deutlich wird. MLR (More Light Research) Die Serie MLR (More Light Research) ist eine Gemäldegruppe, die Genzken Anfang der 1990er-Jahre schuf. Diese Bilder folgen ihren mit Basic Research betitelten Ölgemälden der Jahre 1988 bis 1992, die Form und Materialität untersuchten. Bei MLR steht die Analyse des Lichts im Vordergrund, als Medium, aber auch als Grundstoff für den fotografischen Prozess. Es handelt sich um Gemälde, doch wie Genzkens frühere Fotoserie X-Ray erinnert MLR an die Fotogramme und andere Experimente von Avantgarde-Fotografen wie Man Ray und Lázló Moholy-Nagy. Als Themen dieser Gemälde hat Genzken ein Sortiment unterschiedlicher Elemente gewählt: geometrische Objekte wie Turnringe und auch abstrakte Motive wie das X, das auf den Stahlkreuzen der Fassade des monumentalen John Hancock Center in Chicago basiert. New Buildings for Berlin New Buildings for Berlin bildet ein Pendant zu Fuck the Bauhaus (New Buildings for New York). Die farbenfrohen Modelle der Berlin-Serie bestehen aus Glasscheiben und sind äußerst fragile Konstruktionen, die mit Klebeband oder Silikon zusammengehalten werden. Ein größerer Kontrast als zu Genzkens frühen Skulpturen aus stabilem Beton ist kaum vorstellbar. Genzken hat ihren Schwerpunkt hier von der skulpturalen Qualität der städtischen Architektur auf das dynamische soziale Gefüge einer großen Stadt verlagert – in anderen Worten: auf das, was sich hinter den Fassaden und zwischen den Gebäuden abspielt. Alles ist transparent; die Gebäude bestehen großenteils aus Fenstern. New Buildings for Berlin ist Genzkens Reaktion auf die sie enttäuschende Berliner Stadtlandschaft. „New York ist eine Stadt von einer Seite 17 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! unglaublichen Stabilität und Solidität. Und dann diese Höhe der Gebäude dazu – das machte Eindruck auf mich, wie auch die Menschen, die mir immer etwas glücklicher schienen als die Deutschen auf der Straße. Als ich zurück nach Deutschland kam, hatte ich das Gefühl: Es ist eigentlich nicht so schön, womit du dich hier visuell umgibst – es ist so trist.“ Nofretete Genzkens Nofretete ist ein spielerisch-kritischer Kommentar zur Tradition des (Selbst)porträts und zur Stellung der Frau in der Kunstgeschichte. Seit 2012 hat sie Gipsabgüsse der Büste der legendären Königin Nofretete im Neuen Museum in Berlin appropriiert und sie in vielteiligen seriellen Installationen verwendet, von denen eine in dieser Ausstellung zu sehen ist. Genzkens Nofreteten sehen wie Göttinnen aber auch stylish aus, und sie haben mit Lippenstift und Designer-Sonnenbrillen einen ganz aktuellen Look erhalten (wurden „hübsch gemacht“). In den neuesten Versionen (im Eingangsbereich) hat Genzken den Nofreteten Gasmasken und wilde Perücken gegeben. In einer weiteren Serie hat sie Nofretete mit einer Reproduktion der Mona Lisa kombiniert – eine weitere weltberühmte Kunst-Schönheit – und auch ihr eigenes fotografisches Selbstbildnis hinzugefügt, womit sie sich selbst („Mona Isa“) so ironisch wie selbstbewusst in die lange Reihe wichtiger Frauen der Kunstgeschichte stellt. In diesem Raum werden sieben Nofreteten mit spiegelnden Wandobjekten kombiniert; Genzken zieht den Betrachter in ihr Spiel von Bild und Selbstbild hinein. Ohren Die Fotoserie Ohren entstand auf den Straßen New Yorks. Während ihres ersten Besuchs in dieser Stadt fragte Genzken Passantinnen, ob sie deren Ohren fotografieren dürfte. Allerdings sind nicht alle Ohren die Ohren von Fremden. Teile der Serie sind unter anderem auch Genzkens Ohren sowie die Ohren der Künstlerin Kim Gordon, die Bassistin der Band Sonic Youth war. Wie auch in ihrer Serie X-Ray (1989 und 1991) spielt Genzken in Ohren mit den Grenzen der Gattung des Porträts. Jedes Ohr wurde mit großer Sorgfalt fotografiert, gibt aber nur wenig über die Identität der Person in diesem Porträt preis. Durch den Seriencharakter erinnert Ohren auch an typologische Studien des Ohrs als universales Merkmal, bei denen Künstlerin und Betrachter nach Ähnlichkeiten und Unterschieden suchen. So wird – trotz der Serialität und Anonymität der Bilder – das Individuelle betont. Schauspieler Am Anfang von Genzkens künstlerischer Laufbahn standen abstrakte, stilisierte Skulpturen, doch heute, 40 Jahre später, wird das breite Spektrum ihres Werks deutlich. Die Serie Schauspieler besteht aus Schaufensterpuppen, die in extravagante Seite 18 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! Kostüme aus farbiger Folie, Plastik und lichtreflektierenden Materialien gekleidet sind. Sie nehmen Posen ein und sind mitunter mit Requisiten kombiniert, die ihre theaterhafte Inszenierung noch verstärken. Genzken bezeichnet diese Schaufensterpuppen mit Namen wie Urban Cowboy und Alien, als ob sie Figuren aus einem Drehbuch für einen ScienceFiction-Film wären. Für diese Serie hat Genzken ihre eigene Kleidung verwendet, was einen autobiografischen Zusammenhang vermuten lässt. Mit der Verkleidung der Schauspieler erkundet sie ein weiteres Mal die Grenzen des Selbstporträts und spielt mit dem Bereich zwischen privater Identität und öffentlichem Image. Weltempfänger Von Genzkens Weltempfänger existieren mehrere Versionen. 1982 stellte sie einen Standard-Weltempfänger (ein Kurzwellenradio) auf einen Sockel und schuf hiermit ihr einziges unverändertes „Readymade“ – ein alltägliches Objekt, das als Kunstwerk präsentiert wird. An ihrer zweiten Version des Weltempfängers, einer Serie einfacher Betonskulpturen mit Antennen, begann sie 1987 zu arbeiten. Weltempfänger verbindet sich einerseits mit dem in Genzkens Œuvre immer wiederkehrenden Themen Klang, Musik und Interaktion optischer und akustischer Erfahrungen (wie beispielsweise in ihren Fotoserien Hi-Fi und Ohren); andererseits wird mit ihnen auch die Beziehung hervorgehoben, die wir zu unserer Umgebung haben. „Meine Antennen sind auch als „Fühler“ gedacht – die du ausstreckst, um etwas zu fühlen, wie den Klang der Welt und seine vielen Nuancen.“ So wie Genzken einmal feststellte, dass jeder ein Recht auf ein Fenster mit einer Aussicht hat, scheint sie auch der Ansicht zu sein, dass jedem das Recht auf Information zusteht. X-Ray Während eines Krankenhausaufenthalts machte Genzken 1989 Röntgenaufnahmen ihres Schädels, denn „es hat mich einfach interessiert, wie es innen in meinem Kopf aussieht“. Genzkens X-Ray-Porträts – eine einzigartige Spielart des Selbstbildnisses – muten klinisch und distanziert an, und dennoch legt die Künstlerin offen, was sich in ihrem Inneren befindet. An X-Ray zeigt sich auch Genzkens Interesse für die physischen Eigenschaften des Lichtes. Ihre fotografischen Experimente mit Leuchtkraft und Transparenz setzte sie in der Serie MLR (1992) fort. Seite 19 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 5. Vermittlungsprogramm für Schulklassen und Familien Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 9. April – 26. Juni 2016 5.1 Für Schulklassen Workshop Abseits vom Schein: Mach Dich hübsch! Wenn Euch sterile Schönheit genauso langweilt wie uns, dann seid Ihr bei diesen Workshops richtig: Wir bearbeiten Kunstwerke abseits von Konventionen. Wir entwerfen Mode mit Tiefgang abseits des Scheins. Wir machen uns hübsch und erzählen dabei Geschichten vom anderen Hübsch-sein. Isa Genzken ist hier unser Vorbild. Sie zählt zu den radikalsten Künstlerinnen der Gegenwart. Unkonventionell, oft trashig und abseits von Regeln, stellt sie das Schönsein auf den Kopf. Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 Schüler*innen Sonntagsworkshop für Familien: 1.5., 29.5., 5.6., 26.6.2016, 13-15 Uhr, keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl) MGB SchülerUni Wir öffnen unser Haus und vertiefen für Schüler*innen der Klassen 7 bis 12 und Lehrende im Vortragsgespräch Themen, die durch die Ausstellungen tangiert werden. Dazu laden wir Experten ein, nach einem Impulsreferat den jungen Menschen Rede und Antwort zu stehen. Diesmal steht das Thema Schönheit im Fokus. Was ist schön? Im Battle: ein Model-Scout und eine Kunsthistorikerin Der Wunsch zu gefallen ist uralt und hält uns ein Leben lang auf Trab. Was und wer beeinflusst unsere Schönheitsvorstellungen? Und was oder wer ist schön? Das Glatte, Konventionelle oder eher das Besondere, Kantige abseits des Mainstreams? Sind es symmetrische Züge, Ausstrahlung oder doch eher innere Werte? Ist, was schön ist, auch gut? Die Vorlesung im Juniorformat widmet sich den vielfältigen Aspekten rund um die Macht und das Machen von Schönheit beider Geschlechter. Von den sich verändernden Schönheitsidealen über Formeln der Ästhetik bis hin zu den medial konstruierten Vorbildern sind Streitthemen des Battles. Do, 23.6.2016, 10.30 – 13h, Anmeldung erforderlich. Seite 20 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! Der Vortrag ist gekoppelt mit einer anschließenden Führung durch die Ausstellung. Dauer der Vorlesung und Führung jeweils 70 min. Vortrag und Führung sind kostenlos. Details unter: www.gropiusbau.de/schuelerprogramm 5.2 Für Familien und Kinder Immer wieder sonntags… Während der Ausstellungslaufzeit laden wir Familien ein, immer sonntags von 13-15Uhr gemeinsam die Ausstellung zu entdecken und bildnerischpraktisch tätig zu werden. Nach einem 30-minütigen Blick in die Ausstellung verzahnen sich Ausstellungsbesuch und bildnerisch-praktisches Arbeiten. Immer sonntags von 13-15 Uhr, ohne Gebühr, Anmeldung empfohlen, begrenzte Teilnehmerzahl 5.3 Für Berufstätige Der Kreativ-Kick in der Mittagspause Lunchführungen zur Ausstellung Das Ausstellungshaus bietet ein Format an, das die Mittagspause zum Kreativ-Kick werden lässt. Jeden ersten Mittwoch im Monat stellen wir Ihnen Künstler und Ausstellungskonzepte in einem 40-minütigen Rundgang vor. Anschließend gibt es Raum für ein Lunch im Restaurant Gropius. Mittwochs 13 Uhr, 6.4., 4.5., 1.6.2016 Dauer ca. 40 Min. Anmeldung für Workshops und Lunchführungen MuseumsInformation Berlin Tel +49 30 24749 888 Fax +49 30 24749 883 [email protected] www.museumsdienst-berlin.de Seite 21 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 6. Daten & Fakten Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 9. April – 26. Juni 2016 Öffnungszeiten Mittwoch bis Montag 10 – 19 Uhr, Dienstag geschlossen, Sonderöffnungszeiten: Montag, 11.4. geschlossen, Dienstag, 12.4.2016 geöffnet Veranstalter: Berliner Festspiele/Martin-Gropius-Bau. In Kooperation mit dem Stedelijk Museum Amsterdam. Ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds. Kuratoren: Beatrix Ruf und Martijn van Nieuwenhuyzen Kommunikation Leitung: Dr. Susanne Rockweiler Presse: Christiane Zippel T +49 30 254 86 – 236, F +49 30 254 86 – 235 [email protected] Organisation: Ellen Clemens T +49 30 254 86 – 123, F +49 30 254 86 – 107 [email protected] Eintrittspreise 11 € / ermäßigt 7 €, Gruppen (ab 5 Personen) p.P. 7 € Schülergruppen, p.P.5 € Eintritt frei bis 16 Jahre Online-Tickets: www.gropiusbau.de/tickets Audioguide Erwachsene 4 €, dt. /engl. Kinder 3 €, dt. Künstlerbuch Preis: 49,80 Euro, Verlag Walther König. Führungen Öffentliche Führungen Sonntags, 14 Uhr (ohne Anmeldung) 3 € zzgl. Eintritt p.P. 7 € Angemeldete Führungen Für Gruppen: Führungen in deutscher Sprache (60 min.) Erwachsene: 60 € zzgl. Eintritt p.P. 7 € Schulklassen: 45 € zzgl. Eintritt p.P. 5 € Eintritt frei bis 16 Jahre Führungen in anderen Sprachen zzgl. 10 € Lunchführungen: Mittwochs 13 Uhr, 4.5., 1.6.2016 Beratung und Anmeldung für Führungen MuseumsInformation Berlin Tel. +49 30 24749-888, Fax +49 30 24749-883 [email protected] www.museumsdienst-berlin.de Seite 22 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 7. Partner & Sponsoren Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 9. April – 26. Juni 2016 Veranstalter: In Kooperation mit: Ermöglicht durch: Partner: Medienpartner: Der Martin-Gropius-Bau wird gefördert durch: Seite 23 / 23 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 01.04.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! Anlagen Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 9. April – 26. Juni 2016 Anlagen / Informationen: - Copyrightliste - Wall AG - Ausstellungsprogramm Martin-Gropius-Bau 2016 - Berliner Festspiele Veranstaltungen April / Mai 2016 - Flyer —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 31.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! Isa Genzken: Mach Dich hübsch! Martin-Gropius-Bau Berlin 9. April – 26. Juni 2016 Bitte beachten Sie die Bildlegenden. Das Bildmaterial dient ausschließlich zur aktuellen redaktionellen Berichterstattung über die Ausstellung „Isa Genzken: Mach Dich hübsch!“ (9. April bis 26. Juni 2016) im Martin-Gropius-Bau. Die Berichterstattung von Text und Bild muss im Verhältnis 1:1 stehen, dann ist das Bildmaterial für 5 Bilder kostenfrei. Die Bilder dürfen nicht beschnitten, überdruckt oder manipuliert werden. Bitte vermerken Sie bei der Veröffentlichung die Angaben der Bildlegende. Die Rechte für Titelbildnutzungen und Bildstrecken sind bei dem jeweiligen Rechteinhaber direkt einzuholen und können kostenpflichtig sein. Wir bitten um Zusendung von 2 Belegexemplaren an die unten genannte Adresse. Please respect the copyright. All image material is to be used solely for editorial coverage of the current exhibition “Isa Genzken: Make Yourself Pretty!” (April 9 to June 26, 2016) at the Martin-Gropius-Bau. Please always mention the name of the artist, the work title and the copyright in the caption. The images must not be altered in any way, such as being cropped or printed over. The rights of use for title-page photos or photo spreads are to be obtained directly from the respective copyright holder. The ratio of text to image in the coverage should be 1:1, in which case there will be no charge for the use of 5 photos. Please send us 2 copies of your article to the address mentioned below. Martin-Gropius-Bau Pressearbeit / press office: Tel: +49 30 25486-236 | Fax: +49 30 25486-235 | [email protected] Öffentlichkeitsarbeit / public relations: Tel: +49 30 25486-123 | Fax: +49 30 25486-107 | [email protected] Download der Bilddateien unter / Download of the images at: www.gropiusbau.de/presse 01_Nofrete.jpg Nofretete, 2014 7 Gipsbüsten mit Brillen, Holz, auf Holzsockeln mit Rollen je 190,7 x 40 x 50 cm 4 Metallplatten, je 150 x 120 cm Installationsgröße variabel Courtesy Galerie Buchholz, Köln/Berlin/New York, David Zwirner, New York/London und Hauser & Wirth © Isa Genzken, VG Bild – Kunst, Bonn 2016 Seite 1 / 3 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand:14.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 02_Schauspieler.jpg Schauspieler, 2013 Schaufensterpuppe, Stuhl, Schuhe, Perücke, Holz, Stoff, Kunststoff und Metall, Maße variabel Sammlung Syz Genf, Courtesy Galerie Buchholz, Köln/Berlin/NewYork © Isa Genzken, VG Bild-Kunst, Bonn 2016 03_X-Ray.jpg X-Ray, 1989/2015 s/w Fotografie 108 x 81,5 cm Courtesy Galerie Buchholz, Köln/Berlin/NewYork © Isa Genzken, VG Bild-Kunst, Bonn 2016 04_SozialeFassade.jpg Soziale Fassade, 2002 Metall, Kunststoff, Metallfolie 70 x 100cm Ringier Sammlung, Zürich © Isa Genzken, VG Bild-Kunst, Bonn 2016 Foto: Galerie Buchholz Köln/Berlin/New York 05_Ohr.jpg Ohr, 1980/2012 Chromogener Farbdruck 152,5 x 107 cm Sammlung der Künstlerin © Isa Genzken, VG Bild-Kunst, Bonn 2016 Seite 2 / 3 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand:14.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Isa Genzken: Mach Dich hübsch! 06_Weltempfaenger.jpg Weltempfänger, 1982 Radio 37x51x20 cm Courtesy Galerie Buchholz, Köln/Berlin/New York © Isa Genzken, VG Bild-Kunst, Bonn 2016 07_IsaGenzken.jpg Isa Genzken, 2015 © Isa Genzken, Galerie Buchholz, Köln/Berlin/New York Seite 3 / 3 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand:14.03.2016 Unternehmensdarstellung Wall AG Wall AG. Für Städte. Für Menschen. Die Wall AG ist ein international tätiger Spezialist für Stadtmöblierung und Außenwerbung und Teil des Konzerns JCDecaux SA, der Nummer 1 der Außenwerbung weltweit. Das 1976 gegründete Unternehmen gestaltet unter Einbeziehung namhafter Architekten und Designer den öffentlichen Raum mit zukunftsfähigen Stadtmöbeln. Selbstreinigende, behindertengerechte City-Toiletten, Wartehallen, Stadtinformationsanlagen, Multifunktionssäulen, Kioske und hochwertige Werbeträger werden im eigenen Werk im brandenburgischen Velten hergestellt. Die Städte erhalten die Stadtmöbel kostenlos. Die Investitionen refinanziert Wall durch die Vermarktung der in die Produkte integrierten Werbeflächen. Über 28 verschiedene Designlinien hat das Unternehmen bislang für den urbanen Raum entwickelt. Wall realisiert das Konzept .Alles aus einer Hand: Entwicklung und Produktion, Reinigung und Wartung der Stadtmöbel sowie die Vermarktung der Werbeflächen erfolgen durch das Unternehmen selbst. Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit kennzeichnen die Produkte und Dienstleistungen von Wall. Dieses Geschäftsmodell öffnet nicht nur den Städten, sondern auch der Außenwerbung neue Chancen und Räume. Werbeträger von Wall bringen die medialen Vorteile auf den Punkt: Die hoch frequentierten Standorte auf öffentlichen Plätzen und Straßen, die plakative Größe sowie die überzeugende Kontaktqualität kennzeichnen alle Wall- Premiumwerbeflächen. Bei der Vermarktung geht es um Klasse statt Masse: Wall lässt die immer bessere Qualität für sich sprechen. Seit Januar 2011 vermarkten die Wall AG und die JCDecaux Deutschland GmbH gemeinsam unter der Vertriebsmarke WallDecaux Premium Outdoor Sales, als Unternehmensbereich der Wall AG, ihre Werbeflächen in mehr als 60 deutschen Städten, darunter alle Millionenstädte. WallDecaux ist der größte Anbieter in Deutschland für das Werbeformat City Light Poster (CLP). Insgesamt vermarktet Wall europaweit mehr als 91.300 Werbeflächen, davon mehr als 6.332 an Transportmitteln wie Tram, Bus, U-Bahn und LKWs. Seit Beginn des Jahres 2011 ist der Vorstand der Wall AG auch verantwortlich für das Management der JCDecaux Deutschland GmbH und führt somit insgesamt 1.055 Mitarbeiter in Deutschland und der Türkei. Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Ausstellungen 2016 Ausstellungen im Martin-Gropius-Bau 2016 21. Januar bis 16. Mai 2016 Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung des Frobenius-Instituts an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. In Zusammenarbeit mit dem Martin-Gropius-Bau. 12. März bis 6. Juni 2016 Günter Brus. Störungszonen Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung der Nationalgalerie-Staatliche Museen zu Berlin und des Martin-Gropius-Bau in Zusammenarbeit mit dem „BRUSEUM / Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum“. Ermöglicht durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturressorts des Landes Steiermark und des Österreichischen Kulturforums Berlin. Kuratorin: Britta Schmitz 19. März bis 12. Juni 2016 Lee Miller - Fotografien Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung der Albertina Wien in Zusammenarbeit mit dem MartinGropius-Bau und der Lee Miller Foundation. Das Vermittlungsprogramm wird gefördert durch die Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin. Kurator: Walter Moser 9. April bis 26. Juni 2016 Isa Genzken: Mach Dich hübsch! Veranstalter: Berliner Festspiele/Martin-Gropius-Bau. In Kooperation mit dem Stedelijk Museum, Amsterdam. Ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds. Kuratoren: Beatrix Ruf und Martijn van Nieuwenhuyzen 12. April bis 7. August 2016 Die Maya - Sprache der Schönheit Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds. Eine Ausstellung des Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH), Mexiko. Gefördert durch das Außenministerium der Vereinigten Mexikanischen Staaten und die Botschaft von Mexiko in Berlin. Seite 1 / 3 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 31.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Ausstellungen 2016 12. Mai bis 21. August 2016 NO IT IS ! William Kentridge Ausstellungen/Performances/Lectures Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau wird ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds. 11. Juni bis 18. September 2016 Thomas Struth Nature & Politics Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. In Zusammenarbeit mit dem Museum Folkwang, Essen, und dem High Museum of Art, Atlanta. 1. Juli bis 3. Oktober 2016 Berenice Abbott - Fotografien Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. In Zusammenarbeit mit diChroma photography, Madrid. Kuratorin: Anne Morin 16. Juli bis 26. September 2016 Gegenstimmen. Kunst in der DDR 1976-1989 Veranstalter: Deutsche Gesellschaft e. V. Ermöglicht durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, Deutscher Sparkassen- und Giroverband und die Bundeszentrale für politische Bildung. Kuratoren: Eugen Blume und Christoph Tannert 16. September 2016 bis 9. Januar 2017 Pina Bausch und das Tanztheater Veranstalter: Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn. In Kooperation mit der Pina Bausch Foundation, Wuppertal. 21. Oktober 2016 bis 15. Januar 2017 Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft Veranstalter: Technische Universität München. Eine Ausstellung der Professur für Entwerfen und Holzbau und des Architekturmuseums der Technischen Universität München in Kooperation mit dem Deutschen Architektur Zentrum DAZ, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), den Deutschen Holzwirtschaftsrat (DHWR), den GdW- Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen und proHolz Bayern. Seite 2 / 3 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 31.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Ausstellungen 2016 12. April bis 5. November 2017 Der Luthereffekt 500 Jahre Protestantismus in der Welt Veranstalter: Stiftung Deutsches Historisches Museum. Ermöglicht durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Gefördert durch den Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Der Martin-Gropius-Bau wird gefördert durch: Seite 3 / 3 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 31.03.2016 Berliner Festspiele Veranstaltungen April/Mai 2016 Ein Tag mit ... Andrzej T. Wirth 10. April 2016, 16 Uhr, Haus der Berliner Festspiele — Performances, Ausstellung, Film, Video, Vorträge und Gespräche mit Andrzej T. Wirth und Gästen. Andrzej Wirth © Pawel Kocambasi Der Pate des Postdramatischen, geboren am 10. April 1927 im ostpolnischen Wlodawa, war immer zur rechten Zeit dort, wo das Theater aufblühte. Was Andrzej T. Wirth sah, analysierte er und erprobte es mit Studenten an Universitäten in den USA, in Berlin und Sydney – bis er 1982 an der Universität Gießen das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft (ATW) gründete. Weggefährten eigens neu entwickelte PerformanceArbeiten. Die Stationen seiner Begegnungen und seines Wirkens über sieben Jahrzehnte auf drei Kontinenten werden mit bildnerischen Arbeiten, Texten, Fotos und filmischen Dokumenten gegenwärtig gemacht. „Ein Tag mit …“ ist eine Veranstaltungsreihe der Berliner Festspiele, die gemeinsam mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius konzipiert wurde. Sie präsentiert mehrmals im Jahr eine*n Künstler*in/ eine Persönlichkeit in einer mehrstündigen Hommage im Haus der Berliner Festspiele. Zuletzt standen u.a. die Autoren Ian McEwan und Karl-Ove Knausgård im Zentrum der Veranstaltungen. www.berlinerfestspiele.de/eintag 360 Grad Theater 14. April 2016, 19.30 Uhr, Haus der Berliner Festspiele — Eintritt frei, Registrierung erforderlich unter www.menschenbewegen2016.de Bühne Berliner Festspiele © Christian Riis Ruggaber Das Theater verlässt immer mehr die gewohnten Räume, interveniert in die sogenannten Realitäten und unterbricht dadurch den Alltag. Gleichzeitig entstehen durch technische Entwicklungen wie Virtual Reality in schwindelerregendem Tempo neue Welten. Anlässlich der „Langen Nacht der Ideen“, die das Auswärtige Amt im Rahmen des Forums „Menschen bewegen“ organisiert, initiieren die Berliner Festspiele eine Berliner Festspiele Pressebüro, Schaperstrasse 24, 10719 Berlin, T +49 (0)30 254 89–269, F +49 (0)30 254 89–155 [email protected], www.berlinerfestspiele.de Berliner Festspiele Veranstaltungen April/ Mai 2016 Begegnung zwischen Árpád Schilling, dem künstlerischen Leiter der Company Krétakör, und machina eX. Für alle Besucher gibt es die Möglichkeit, Erfahrungen mit Virtual RealityBrillen und dem Eintauchen in andere Welten zu machen: arte, Kooperationspartner der Berliner Festspiele, präsentiert einen Film der neuen VR-Plattform arte 360. Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele, des GoetheInstituts und des Auswärtigen Amts im Rahmen des Forums „Menschen bewegen“ www.berlinerfestspiele.de/specials 53. Theatertreffen — Das Theatertreffen findet vom 6. bis 22. Mai 2016 statt. Die Auswahl der 10 eingeladenen Inszenierungen: – „der die mann“ nach Texten von Konrad Bayer. Regie Herbert Fritsch. Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin – „Effi Briest – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie“ von Clemens Sienknecht & Barbara Bürk nach Theodor Fontane. Regie Clemens Sienknecht und Barbara Bürk. Deutsches Schauspielhaus, Hamburg – „Ein Volksfeind“ von Henrik Ibsen. In einer Bearbeitung von Dietmar Dath. Regie Stefan Pucher. Schauspielhaus Zürich „der die mann“ © Thomas Aurin – „John Gabriel Borkman“ nach Henrik Ibsen von Simon Stone. Regie Simon Stone. Burgtheater im Akademietheater, Wien/Wiener Festwochen/Theater Basel – „Mittelreich“ nach Josef Bierbichler. Regie Anna-Sophie Mahler. Münchner Kammerspiele – „Schiff der Träume“ Ein europäisches Requiem nach Federico Fellini. Regie Karin Beier. Deutsches Schauspielhaus, Hamburg – „The Situation“ von Yael Ronen & Ensemble. Regie Yael Ronen. Maxim Gorki Theater, Berlin – „Stolpersteine Staatstheater“ von Hans-Werner Kroesinger. Regie Hans-Werner Kroesinger. Staatstheater Karlsruhe – „Tyrannis“ von Ersan Mondtag. Regie Ersan Mondtag. Staatstheater Kassel – „Väter und Söhne“ von Brian Friel nach Iwan Turgenjew. Regie Daniela Löffner. Deutsches Theater, Berlin Der Spielplan erscheint am 8. April 2016. Kartenvorverkauf ab dem 16. April um 10 Uhr. www.berlinerfestspiele.de/theatertreffen Berliner Festspiele Pressebüro, Schaperstrasse 24, 10719 Berlin, T +49 (0)30 254 89–269, F +49 (0)30 254 89–155 [email protected], www.berlinerfestspiele.de
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